Die dentale Trickkiste. Wolfram Bücking

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Название Die dentale Trickkiste
Автор произведения Wolfram Bücking
Жанр Медицина
Серия
Издательство Медицина
Год выпуска 0
isbn 9783868675696



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      Abb. 3 Der frakturierte Kronenstumpf 23

      Abb. 4 Der frakturierte Kronenstumpf 23 (Detailansicht)

      Wie kann die prothetische Versorgung dauerhaft wiederhergestellt werden?

      Die erprobte Lösung: Gegossener Stiftaufbau unter der vorhandenen Innenteleskopkrone

      Die Inspektion und das Einzelröntgenbild stellten die Fraktur dar. Es war noch genügend Stumpfhöhe (≥ 2 mm) vorhanden, so dass der Zahn mit einem Aufbau rekonstruiert werden konnte. Weiterhin war der Zahn gangränös und wies eine apikale Aufhellung auf (Abb. 5).

      Abb. 5 Zahn 23 im Röntgenbild

      Als erste Maßnahme wurde der Wurzelkanal in drei Sitzungen lege artis nach elektronischer Längenmessung mit einer Wurzelkanalfüllung versorgt (Abb. 6 und 7). Für eine Wartezeit von 4 Wochen wurde das Außenteleskop 23 zur Abstützung auf dem Stumpf mit kalthärtendem zahnfarbenem PMMA unterfüttert. Der Zahn war belastbar sowie beschwerdefrei und konnte jetzt mit einem gegossenen Aufbau versorgt werden.

      Abb. 6 Der frakurierte Stumpf 23 nach endodontischer Versorgung

      Abb. 7 Zahn 23 im Röntgenbild nach endodontischer Versorgung

      Das weitere Vorgehen sei im Folgenden Schritt für Schritt beschrieben:

      1 Zentral okklusal wurde ein paralleler Kasten mit 3 mm Tiefe präpariert.

      2 Die Wurzelkanalfüllung aus Sealer und Guttapercha wurde ca. 15 mm tief entfernt.

      3 Mit einer Normbohrung des Parapost-Systems gelb wurde die parallele Bohrung eingebracht. Das Kontrollröntgenbild zeigt die Einprobe des angussfähigen Edelmetallstiftes (Abb. 7 bis 10).Abb. 8 Einprobe des Wurzelstiftes (Bukkalansicht)Abb. 9 Einprobe (Kontrolle im Röntgenbild)Abb. 10 Wurzelstift im Zahn – präparierter Kasten erkennbar (Okklusalansicht)

      4 Die Innenteleskopkrone wurde auf Passung einprobiert und der Stift auf die richtige Länge gebracht.

      5 Anschließend wurde die Innenteleskopkrone innen zur Isolierung dünn ausgewachst und in der abnehmbaren Brücke verriegelt (Abb. 11 und 12).Abb. 11 und 12 Die Innenteleskopkrone wird ausgewachst

      6 Zur Modellation wurde Pattern Resin angeteigt, bis es nicht mehr floss. Eine Portion wurde in den mit Vaselineöl isolierten okklusalen Kasten gefüllt und der Parapost-Stift eingeschoben. Dann wurde die Außenteleskopkrone halb aufgefüllt und die abnehmbare Brücke korrekt verriegelt im Mund platziert (Abb. 13 bis 19).Abb. 13 Isolierung des Kastens mit VaselineölAbb. 14 und 15 Das Innenteleskop – innen sandgestrahlt – wird im Außenteleskop verriegeltAbb. 16 Pattern Resin wird angeteigtAbb. 17 Der okklusale Kasten wird aufgefülltAbb. 18 Einführung des Parapost-StiftesAbb. 19 Die abnehmbare Brücke wird korrekt platziert und verriegelt

      7 Die Überschüsse des aushärtenden Materials wurden mit dem Scaler entfernt (Abb. 20).Abb. 20 Entfernung der Überschüsse

      8 Nach der vollständigen Aushärtung wurde die Brücke entriegelt und abgenommen (Abb. 21).Abb. 21 Das Innenteleskop nach Entfernen der Brücke

      9 Die Innenteleskopkrone wurde vorsichtig mit einer umwickelten Extraktionszange gelockert und herausgezogen (Abb. 22 und 23).Abb. 22 Das Innenteleskop wird mit der umwickelten Extraktionszange herausgezogenAbb. 23 Die Innenteleskopkrone mit modelliertem Aufbau

      10 Im Warmwasserbad wurde der modellierte Aufbau aus der Krone entfernt, und vorhandene feine Pressfahnen wurden abgetrennt. Der Aufbau war nun bereit zum Guss (Abb. 24 bis 28).Abb. 24 und 25 In heißem Wasser werden Aufbau und Krone getrenntAbb. 26 Einprobe in die Krone nach AusarbeitungAbb. 27 Der ausgearbeitete Aufbau fertig zum GussAbb. 28 Der Aufbau – bereit zum Einbetten

      11 Nach dem Guss (wir verwenden dazu stets hochgoldhaltige Legierungen, eventuell auch Altgold aus Gusskanälen, um einen Kontakt von zwei unterschiedlichen Legierungen zu vermeiden) wurde der gegossene Aufbau ausgearbeitet und unter dem Stereomikroskop in die Innenteleskopkrone eingepasst (Abb. 29 und 30).Abb. 29 Der Aufbau nach dem GussAbb. 30 Der Aufbau – zum Einsetzen bereit

      12 Die Einprobe im Mund erfolgte sehr sorgfältig mit Spotproben (vgl. Kapitel „Die systematische Arbeitskette in Labor und Praxis“ im Buch „Die dentale Trickkiste“, S. 95 ff.) bis zur gewünschten Passung (Abb. 31 bis 33).Abb. 31 und 32 Der Stiftkanal wird mit dem Parapost-Bohrer im Handgriff gereinigtAbb. 33 Abgeschlossene Einprobe des Aufbaus

      13 Mit dem Glasionomerzement Maxi Cem aus der maschinell angemischten Kapsel wurde der Kanal mit dem Wurzelfüller Pastinject (keine Lentulos – Bruchgefahr) aufgefüllt (Abb. 34).Abb. 34 Einfüllen des Zementes mit dem Wurzelfüller

      14 Der Aufbau wurde mit Maxi Cem eingepinselt und durch vorsichtiges Einklopfen eingebracht (Abb. 35).Abb. 35 Der Aufbau wird platziert

      15 Die Innenteleskopkrone im Außenteleskop wurde mit Maxi Cem ausgepinselt.

      16 Die abnehmbare Brücke wurde korrekt platziert und verriegelt (Abb. 36).Abb. 36 Einsetzen des Innenteleskopes mit der Brücke

      17 Nach vollständiger Aushärtung des Zementes wurde die Brücke abgenommen, und die Zementüberreste wurden sorgfältig entfernt.

      18 Die Okklusions- und die Funktionskontrolle schlossen den Einsetzvorgang ab (Abb. 37 bis 40).Abb. 37 Röntgenkontrolle der wieder eingesetzten Innenteleskopkrone mit gegossenem AufbauAbb. 38 Die Innenteleskope 13 und 23Abb. 39 Die abnehmbare Brücke in situ – auf die nächsten 20 Jahre!Abb. 40 Ein zufriedener Patient mit wiedergewonnenem Biss – er wollte inkognito bleiben

      Der