Was GOTT ADAM und EVA nicht sagte. Daniel Allemann

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Название Was GOTT ADAM und EVA nicht sagte
Автор произведения Daniel Allemann
Жанр Личностный рост
Серия
Издательство Личностный рост
Год выпуска 0
isbn 9783941435483



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habe es gedeichselt, dass er uns ein Exklusivinterview gibt. Ex-klu-siv ...“

      Ich wusste nur allzu gut, worauf sie hinauswollte, aber ich gab die Ahnungslose: „Hut ab! Du bist wirklich genial!“

      Sie begriff, dass sie sich etwas mehr Mühe geben musste, um mich zu überzeugen.

      „Stell dir vor, ich hatte letzten Monat die Top-Journalistin Cécile darauf angesetzt. Und pass auf, du wirst nicht erraten, was sie sich jetzt erlaubt hat!“

      „Nein!“

      „Sie liegt im Krankenhaus. Akute Nierenkolik. Da hat sie sich wirklich genau den passenden Moment ausgesucht ...!“

      Ich verkniff mir die Bemerkung, dass Cécile ganz sicher lieber das Wochenende in Cannes verbracht hätte, als sich im Krankenhaus unter Schmerzen zu winden. Ohne Umschweife fragte ich, um Zeit zu gewinnen: „Und du hättest gerne, dass ich sie aus dem Stegreif ersetze?“

      „Ja sicher. Ich habe sonst niemanden. Wenn du mir diesen Gefallen tust, werde ich dir dafür bis in alle Ewigkeit dankbar sein ...“

      Während sie weiter schwadronierte, schweifte mein Blick nach draußen. Es regnete immer noch wie aus Kübeln, das Licht war düster, und wenn man sich die eingemummelten Leute auf dem Bürgersteig ansah, musste es draußen sibirisch kalt sein. Alles, was es brauchte, um mir die Laune zu verderben. Es war Donnerstag, ich hatte nichts Dringendes in Paris zu tun. Ich fiel Christine ins Wort.

      „Okay! Ich nehme den schönen Bruce, Cannes und die Sonne. Ich muss ein bisschen relaxen.“

      „Ganz lieben Dank! Ich war mir sicher, dass du ja sagen würdest. Ich lasse dir noch heute Nachmittag dein Flugticket und deine Hotelreservierung zukommen. Du wirst im Martinez wohnen! Du siehst also, dass ich dich nicht zum Narren halte! Viel Spaß, Sandrine! Küsschen!“

      Am nächsten Morgen flog ich los in Richtung Nizza.

      Am Montag zurück in Paris fiel eisiger Nieselregen, fast, als würde es jeden Moment anfangen zu schneien. Das hatte es im September noch nie gegeben! Das Interview mit Bruce Willis, das von seinem Agenten organisiert worden war, war ohne Probleme abgelaufen, mit einem so niedlichen, charmanten Dolmetscher, dass ich ihn zum Mittagessen einlud und vielleicht noch einigem mehr ... Wir verbrachten das Wochenende am Strand und in meinem Zimmer. Als er dann am Sonntagmorgen ging, war ich jedoch zugegebenermaßen froh, wieder allein zu sein. Ich blieb auf der von Touristenhorden bevölkerten Terrasse des Martinez sitzen und machte mir Notizen für mein Buch. Ein süßer Italiener flirtete mich an, aber ich jagte ihn zum Teufel. Ich wollte meine Ruhe!

      Bevor ich die Redaktion aufsuchte, ging ich noch kurz zu mir nach Hause. Ich nutzte die Gelegenheit, um meine persönlichen Nachrichten abzurufen. Freunde, die mir Neues von sich berichteten, Einladungen zu Cocktails oder Diskussionsabenden, fünf Interview-Angebote, ein paar Werbemails, die es irgendwie durch meinen Spamfilter geschafft hatten ... Also offenbar nichts Dringendes.

      Eine E-Mail allerdings sprang mir mit ihrem Betreff ins Auge: „Düstere Liebesorakel“. Was sollte das denn heißen? Wieder mal eine dieser Viagra-Werbungen, von denen es im Netz nur so wimmelt? Ein schlechter Scherz? Und wenn nicht, was dann? Der Titel war in jedem Fall zugkräftig. Ich öffnete die Nachricht und las sie zweimal, um sicherzugehen, dass ich sie auch wirklich verstanden hatte ...

      „Sehr geehrte Frau Rochas,

      in Ihren Artikeln und Interviews äußern Sie eklatante Unwahrheiten. Es ist überraschend, so etwas von jemandem zu hören, der vorgibt, alles über Liebe und Beziehungen zu wissen. In Wirklichkeit ist alles, was Sie über Liebe, Sex und Beziehungen zu wissen glauben, absolut falsch.

      Falsch und pures Gift für Ihre Leser!

      Zunächst erlaube ich mir, ein paar Beispiele für die kategorischen Behauptungen zu nennen, die Sie ständig wiederholen:

       Für ein Leben zu zweit ist es unerlässlich, sich gegenseitig Zugeständnisse zu machen.

       Damit die Beziehung hält, müssen beide Partner füreinander gemacht sein

       Man liebt im Leben nur einmal wirklich.

       Um sich gut zu verstehen, muss man viele Gemeinsamkeiten haben.

       Einige Menschen sind von Natur aus begabt im Bett, andere nicht.

       Männer haben mehr Lust auf Sex als Frauen.

       Männer sind Egoisten, vor allem beim Sex.

       In der Liebe wie auch beim Flirten spielt das Aussehen eine wesentliche Rolle.

       Wenn wir es vermeiden, viele Erfahrungen in Liebe und Sex zu machen, und auf unseren Seelenverwandten warten, steigern wir unsere Chancen, den idealen Partner zu finden.

       Wenn der andere uns wirklich liebt, versteht er in jedem Fall, was in uns vorgeht, ohne dass wir es erst zum Ausdruck bringen müssen ...

      Ich sage Ihnen ohne Umschweife: Diese Behauptungen sind nicht nur irgendwelche Prinzipien, sondern düstere Liebesorakel. Wundern Sie sich nicht, wenn Menschen, die sich daran halten, in ihrem Liebes- und Gefühlsleben zu leiden haben.

      Außerdem sind Sie - wie so viele andere Frauen auch - Opfer der ‚romantischen Liebe‘ und gehören zu denjenigen, die sich noch nie die Zeit genommen oder die Mühe gemacht haben, das wahre Gesicht der Liebe zu entdecken. Das imstande ist, uns zur Verwirklichung unserer innigsten Wünsche zu beflügeln.

      Es ist diese wahre Liebe, die ich Sie einlade zu entdecken, wenn Sie die Aufgabe akzeptieren, die ich Ihnen gerne anvertrauen würde. Denn ich weiß, dass es mit Ihren düsteren Predigten bald vorbei sein wird. In den kommenden zwei Wochen werden Sie erfahren, warum ... und inwiefern.

      Mit freundlichen Grüßen Professor Mauro.“

      Was für eine seltsame E-Mail! Und dann dieser Satz: „Denn ich weiß, dass es mit Ihren düsteren Predigten bald vorbei sein wird.“ Was war damit gemeint? Und von welcher Aufgabe war da die Rede?

      Ich fing an nachzudenken, ich konnte nicht anders. Die Nachricht verbarg etwas, und dieses Etwas interessierte mich. Ein Erleuchteter oder Wahnsinniger hätte nicht in diesem Ton und Stil geschrieben. Seit ich zum Gesprächsthema in den Medien geworden war, hatte ich einen Blick für solche Leute bekommen. Berühmte Menschen, auch wenn sie wie ich erst in den Anfängen steckten, finden sie aufregend. Aber man lernt schnell, sie zu erkennen und dann wie die Pest zu meiden.

      Nein, diese E-Mail war von einer ausgeglichenen, ruhigen, gebildeten Person geschrieben worden. Genau das faszinierte mich ja so. Umso erstaunlicher, ja skurril, war deshalb die Formulierung „düstere Liebesorakel“.

      Was bedeutete diese Nachricht? War sie ernst gemeint oder nicht? Und wenn ja, musste ich sie als Drohung betrachten? Welche Form konnte sie dann annehmen? Verschwendete ich nicht meine Zeit damit, einen verborgenen Sinn in etwas zu suchen, was nur ein schlechter Scherz war?

      Ich konnte noch so sehr nachgrübeln, letztendlich sah ich nur zwei Lösungen. Die E-Mail war ein schlechter Scherz einer meiner Kolleginnen, die eifersüchtig auf meinen Erfolg waren. Möglich. Frauen schenken sich nichts. Ein Herz und eine Seele, wenn es darum geht, Männer in den Dreck zu ziehen, aber untereinander wie reißende Tiere!

      Oder aber die Nachricht sagte die Wahrheit ... für diesen Fall jedoch öffnete sich ein Abgrund an Fragen zu meinen Füßen.

      Zuerst einmal: Wer war dieser mysteriöse Professor? Ich hatte noch nie von ihm gehört. Natürlich kannte ich nicht alles und jeden, aber trotzdem! Und dieser Name: Mauro?

      Mir kam eine merkwürdige Idee: Mit den Buchstaben des Namens ließ sich das französische Wort für Liebe (Amour) schreiben ... Reiner Zufall? Oder ein Wink mit dem Zaunpfahl, der für mich persönlich bestimmt war, für mich, die sich dadurch bekannt gemacht hatte, dass sie nur Schlechtes über die Liebe verbreitet hatte?

      Stopp! Wenn ich so weitermachte und in jeder Kleinigkeit einen geheimnisvollen Sinn suchte, würde ich unter Garantie paranoid werden.

      Aber mich quälte