Lightroom 6 und CC. Michael Gradias

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Название Lightroom 6 und CC
Автор произведения Michael Gradias
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783959823081



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      Nachdem die Bilder importiert und strukturiert wurden, steht nun die nächste Aufgabe an, die über das Entwickeln-Modul erledigt wird. Dort können Sie Bilder bearbeiten. Sie erreichen das Modul über den Entwickeln-Eintrag ❶ im Kopfbereich des Arbeitsbereichs.

      Sie können entweder das zu bearbeitende Foto im Bibliothek-Modul auswählen und dann zum Entwickeln-Modul wechseln oder Sie wählen es nach dem Wechsel im Filmstreifen aus.

      Das Bild freistellen

      Beim Beispielbild, das ich ausgewählt habe, sind unterschiedliche Verbesserungen möglich. So ist um die Musiker herum beispielsweise einiger Freiraum, der »abgeschnitten« werden kann, damit das Foto besser wirkt.

      1 Die Werkzeuge finden Sie unter dem Histogramm. Für das Zuschneiden des Bildes wird das Werkzeug mit der Bezeichnung Freistellungsüberlagerung ❷ benötigt. Sie erreichen es alternativ auch mit der -Taste.

      2 Nach dem Aufruf des Werkzeugs wird das Bild von einem Markierungsrahmen überlagert ❶, der horizontal und vertikal gedrittelt ist. Dies ist hilfreich bei der Bildkomposition.

      3 Nach dem Aufruf des Werkzeugs werden in der Palette die zum Werkzeug gehörenden Optionen ❸ eingeblendet. Die verfügbaren Optionen variieren je nach ausgewähltem Werkzeug. Für das Beispiel nutze ich die Standardeinstellungen. Die weiteren Möglichkeiten lernen Sie später im Buch detailliert kennen.

      4 Sie können den Rahmen an den Ecken oder Kanten anklicken, um ihn mit gedrückter linker Maustaste zu dehnen. An den Positionen, die zum Dehnen genutzt werden können, ist der Rahmen dicker ❹ dargestellt. Sollen die Proportionen des Bildes erhalten bleiben, halten Sie beim Skalieren ❼ die -Taste gedrückt. Der Teil des Bildes, der später nicht mehr zu sehen ist, wird abgegraut ❺ dargestellt. Um das Bild zu verschieben, klicken Sie innerhalb des Rahmens ❻. Dabei ist erwähnenswert, dass nicht der Rahmen verschoben wird – er ist fixiert. Stattdessen wird das Bild verschoben.

      Die Arbeit mit Lightroom bietet einen großen, vorteilhaften Unterschied zu den meisten anderen Bildbearbeitungsprogrammen. Lightroom vermerkt nämlich lediglich Veränderungen, die Sie vornehmen, beim Originalbild. Es wird »in Wirklichkeit« nicht verändert. So können Sie zu einem späteren Zeitpunkt die abgeschnittenen Bildteile wieder sichtbar machen.

      5 Wie der Rahmen beim Beispielbild positioniert wurde, sehen Sie nachfolgend. Das Zuschneiden muss übrigens nicht bestätigt werden. Die Änderungen werden bereits gesichert, wenn Sie ein anderes Bild oder Werkzeug aufrufen.

      Das Bild optimieren

      Im nächsten Arbeitsschritt soll das Bild ein wenig optimiert werden. Auch wenn die Belichtung des Fotos im Prinzip korrekt war und das Bild nicht »schlecht« ist, kann man mit den Hilfsmitteln von Lightroom noch ein wenig mehr aus dem Bild herausholen.

      1 Im ersten Schritt sollen der Kontrast und die Helligkeit des Bildes angepasst werden. Die Optionen zum Anpassen der Tonwerte finden Sie in der Grundeinstellungen-Palette ❷ – klappen Sie diese Palette gegebenenfalls auf. Lightroom bietet in der Palette unter anderem eine Option ❸ an, um die Tonwerte des Bildes automatisch zu optimieren – bei normalen Bildern hilft diese Option in vielen Fällen weiter.

      2 Im Beispielbild kann diese Option allerdings nicht zu einer Verbesserung führen, wie das Bild belegt. Den Grund erkennen Sie im Histogramm. Lightroom versucht bei der automatischen Bildoptimierung nämlich, dass eine ausgewogene Tonwertverteilung entsteht. Dies ist beim Bild erreicht. Das Ausgangsbild ist aber in einer dunklen Umgebung entstanden. So ist es völlig normal, dass das Beispielbild viele dunkle Tonwerte zeigt. Daher funktioniert in diesem Fall die Automatik nicht.

      Arbeitsschritte rückgängig machen

      Da die automatische Tonwertkorrektur bei diesem Beispielbild nicht zu einem besseren Ergebnis geführt hat, soll der letzte Arbeitsschritt rückgängig gemacht werden. Dazu haben Sie zwei verschiedene Varianten.

      So können Sie den jeweils letzten Arbeitsschritt wieder rückgängig machen, wenn Sie die Funktion Bearbeiten/Rückgängig ❶ aufrufen, die Sie auch mit der Tastenkombination erreichen. Deutlich mehr Möglichkeiten haben Sie allerdings, wenn Sie links neben dem Arbeitsbereich die Protokoll-Palette ❷ öffnen. Dort zeichnet Lightroom jeden einzelnen Arbeitsschritt auf. Klicken Sie auf einen vorherigen Arbeitsschritt ❸, kehren Sie zu diesem Bearbeitungsstadium zurück.

      Die Tonwerte des Bildes optimieren

      Da beim Beispielbild die automatische Tonwertkorrektur nicht klappen konnte, müssen die Optimierungen manuell vorgenommen werden. Dazu benötigen Sie die Optionen in der Grundeinstellungen-Palette.

      1 Sie können die Anpassung der Werte beispielsweise vornehmen, indem Sie bei einer der Optionen den Mauszeiger über den Wert rechts neben dem Eintrag ❺ halten. Drücken Sie dann die linke Maustaste, können Sie den Wert durch Ziehen des Mauszeigers verändern.

      2 Alternativ dazu können Sie auch den Schieberegler ❹ ziehen und damit den Wert verändern.

      3 Wenn Sie ganz präzise vorgehen wollen, können Sie den Eintrag auch anklicken. Geben Sie im Eingabefeld, das damit erscheint, den gewünschten neuen Wert ❻ ein.

      Wie Sie ein Bild verändern, hängt natürlich ganz von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Ich habe folgende Werte angepasst:

Die Belichtung wurde um 0,3 erhöht, damit das Bild etwas heller wird. Damit kommt vor allem das Gesicht des linken Musikers besser zur Geltung.
Den Kontrast habe ich auf + 10 eingestellt, um die Brillanz des Fotos etwas zu verbessern.
Die hellen Bereiche im Bild, die sogenannten Lichter, wurden mit –40 deutlich abgedunkelt – das wirkt sich auf das Gesicht des mittleren Musikers positiv aus.
Um den dunklen Hintergrund noch dunkler erscheinen zu lassen, wurden die Tiefen auf den Maximalwert –100 eingestellt. So treten die Musiker besser hervor.
Damit die Farben leuchtender werden, habe ich den Dynamik-Wert auf +20 eingestellt und zusätzlich den Sättigung-Wert auf + 10 erhöht.

      Mit diesen Anpassungen entsteht das folgende Zwischenstadium. Das Foto wirkt etwas brillanter als das Ausgangsbild.

      Bilder schärfen

      Im letzten Arbeitsschritt soll das Bild geschärft werden. Es ist nicht so, dass das Ausgangsbild »unscharf« wäre – es kann aber dennoch verbessert werden. Dass Digitalfotos stets etwas nachgeschärft werden sollten, ist übrigens völlig normal. Klappen Sie die Grundeinstellungen-Palette zu und die Details-Palette ❶ auf – dort sind die Optionen zum Schärfen des Bildes untergebracht.

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