Heal. Kelly Noonan Gores

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Название Heal
Автор произведения Kelly Noonan Gores
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783955503079



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es wohl. Eine gute Gesundheit sollte eigentlich unser natürlicher Zustand sein, so wie auch Blumen auf der Wiese blühen, ohne dass sie dafür etwas »tun« müssen. Wenn wir krank werden, dann fragen wir uns manchmal, was uns »aus der Bahn geworfen« hat, was unseren natürlichen Zustand aus dem Gleichgewicht brachte. Nach allem, was die Experten sagen, ist der größte Übeltäter Stress.

       Die beängstigende Wahrheit über Stress

      Seit 35 Jahren praktiziere ich als Arzt und habe in der Zeit viele Patienten untersucht. Ich habe viel Verrücktes gesehen und komme immer mehr zu dem Schluss, dass der letztendliche Auslöser jeder Krankheit der Stress ist.

       DR. JEFFREY THOMPSON

      Bei 90 Prozent der Leute ist es der Stress, der sie krank macht – und der Arzt verschreibt ihnen Antidepressiva und jede Menge anderer Medikamente.

       JOAN BORYSENKO, PHD

      Es gibt drei Arten von Stress. Es gibt da den physischen Stress, also Unfälle, Verletzungen, Stürze oder Traumata. Dann gibt es den chemischen Stress, etwa aufgrund von Bakterien oder Viren, Hormonen und Schwermetallen in Nahrungsmitteln, durch einen Kater oder den Blutzuckerspiegel. Und dann gibt es noch den emotionalen Stress, etwa Familiendramen, Verluste, sowohl des Arbeitsplatzes oder finanzieller Art. Durch all das geraten Gehirn und Körper aus dem Gleichgewicht.

       DR. JOE DISPENZA

      Im heutigen Informationszeitalter sind wir ununterbrochen schlechten Nachrichten ausgesetzt, spüren den Druck, mit den Nachbarn mitzuhalten, und verlieren immer mehr unsere Einbindung in die natürlichen Rhythmen und Zyklen der Welt. Das alles bringt unermesslichen emotionalen Stress mit sich. In einem Artikel, der 2016 in Time erschien, steht: »Die Millennials sind die Generation nach dem 11. September, sie wuchsen in einem Klima der wirtschaftlichen und nationalen Unsicherheit auf. Sie kennen die Zeit nicht mehr, als Terrorismus und Amokläufe an Schulen noch etwas Besonderes waren. Sie wuchsen auf, während ihre Eltern die Finanzkrise zu meistern hatten, und kamen – das ist vielleicht am wichtigsten – in die Pubertät zu der Zeit, als die Technologie und die sozialen Medien die gesamte Gesellschaft revolutionierten.«2

      Die Häufigkeit von Depressionen und Ängsten nimmt bei Teenagern schlagartig zu, weil der Druck, den die sozialen Medien aufbauen, ihnen das Herz bricht. Unsere Kultur ist längst viel zu wettbewerbsorientiert geworden, jeder muss immerzu etwas »leisten«.

      Gesellschaftliche, politische und umweltbedingte Ursachen sind sehr wahrscheinlich am Anstieg der jährlichen Zahl von Teenagern mit depressivem Vorfall beteiligt, der in den USA zwischen 2005 und 2014 37 Prozent betrug.3 Heute weisen Schüler an der Highschool häufiger schwere Ängste auf und suchen zweimal so oft wie in den 1980ern einen Berater für psychische Krankheiten auf.4 Das ist nur für die Konzerne, die Antidepressiva und ADHS-Medikamente herstellen, eine gute Nachricht. Weniger gut ist sie für den Körper und die Seele unserer sich entwickelnden Kinder.

      Zu diesem Anstieg der emotionalen Stressoren erleben wir das gleichzeitige Ansteigen chemischer Stressoren in der modernen Welt. Schuld ist der Trend zu immer größeren Portionen und immer mehr Convenience bei unserer Ernährung …

      •Unsere Nahrungsmittel enthalten immer mehr billige Chemikalien und Konservierungsstoffe.

      •Wir essen immer weniger Saisongemüse und mehr importierte Nahrungsmittel, die auf der anderen Seite der Erde geerntet und auf ihrer zweiwöchigen Reise zu uns zur Reifung mit Gas besprüht werden.

      •Wir nehmen gentechnisch veränderte Nahrung zu uns und Produkte von Tieren, die gegen ihre Natur ernährt wurden, nämlich mit Hormonen und Antibiotika. All das wirkt sich schädlich auf diejenigen aus, die sie konsumieren.

      Das Center for Food Safety schreibt: »Man schätzt, dass in den Vereinigten Staaten rund 75 Prozent aller industriell verarbeiteten Lebensmittel im Supermarkt genetisch veränderte Inhaltsstoffe enthalten.«5 Diese »nahrungsmittelähnlichen Substanzen« belasten gemeinsam mit chemischem Stress unseren Körper enorm. Unser Verdauungssystem wird verwirrt, es erkrankt, unser Immunsystem kommt beim Entgiften, Ausbessern und Regenerieren nicht mehr nach. Aber schädliche Chemikalien stecken nicht nur in Nahrungsmitteln. In vielen Reinigungsmitteln und Kosmetik enthalten, stören sie zudem unseren Hormonhaushalt und belasten unseren Körper mit Toxinen. Indem wir immer mehr auf natürliche Inhaltsstoffe verzichten, entfernen wir uns immer mehr von unserem natürlichen, gesunden Zustand.

      Da unser Immunsystem durch den Dauerbeschuss aus emotionalem und chemischem Stress angegriffen und überwältigt wird, sind wir anfälliger für Bakterien, Viren und andere Pathogene in unserer Umwelt. Es ist mittlerweile offensichtlich, dass unser moderner, in Plastik verpackter bequemer Lebensstil ein zweischneidiges Schwert ist. Wie also machen wir das Beste aus dem, was uns Wissenschaft und Technik zu bieten haben, und schützen uns gleichzeitig vor den schädlichen Nebenwirkungen unseres Fortschritts? Die Antwort liegt in uns.

       Wie zeigt sich Stress heute?

      Spüren wir eine Bedrohung, reagierten wir früher mit der Aktivierung von Adrenalin, mit dem berühmten Kampf-oder-Flucht-Reflex. Wenn ein Säbelzahntiger Sie jagt – wie viel Energie möchten Sie dann zur Verfügung haben, um vor ihm davonzulaufen? Die Antwort fällt nicht schwer: Sie wollen 100 Prozent Ihrer Energie, um vor dem Tiger zu fliehen.

       BRUCE LIPTON, PHD

      Jahrhundertelang, vor Tausenden von Jahren, war Flüchten oder Kämpfen eine ziemlich sinnvolle Reaktion, weil es ja tatsächlich zu lebensbedrohlichen Konfrontationen mit wilden Tieren kam. Heute geht es aber um den Gatten oder den Chef oder um eine Rechnung, die nächste Woche fällig wird, und doch reagieren wir immer noch so, als wäre unser Leben bedroht. Wir schütten Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aus.

       PETER CRONE

      Wenn Sie immerfort einen Flucht-oder-Kampf-Reflex durchlaufen, dann mobilisieren Sie innere, gefühlsmäßige Ressourcen, Ihr K.-o.-System, Ihr Immunsystem, Ihre höheren Gehirnregionen, und Sie stecken all diese Kraft in Ihre Muskeln, um für Ihr Leben zu kämpfen. Dann leidet Ihr Erinnerungsvermögen, Sie können sich schwer konzentrieren, verdauen schlechter, werden mit Giftstoffen nicht mehr fertig und schaden Ihrem Immunsystem, und zwar chronisch und immerzu.

       DR. JEFFREY THOMPSON

      Die Stressreaktion des Körpers ist auf eine schnelle Energiegabe ausgerichtet – kämpfe oder stirb, wenn du dein Leben retten willst –, doch derzeit laufen wir einen chronischen Stressmarathon. Wenn wir uns nicht die Chance geben, auch einmal auszuruhen und uns zu erholen, gefährden wir unsere Gesundheit. Es trägt dazu bei, ruhiger und zentrierter zu werden, wenn Sie Möglichkeiten der täglichen Stressreduktion für sich entdecken – ob Sie nun Sport treiben, meditieren, spazieren gehen oder einfach nur auf elektronische Unterhaltung verzichten. Dann kann sich Ihr Körper mit neuer Kraft aufladen und in den Zustand des Wohlbefindens zurückfallen.

       Laufen Sie tagtäglich einen Stressmarathon? Oder nehmen Sie sich Zeit für Erholung und Regeneration? Welche zwei täglichen Praktiken könnten Sie aufgreifen, um besser mit Ihrem Stress zurechtzukommen?

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      Als Kind, so erinnere ich mich, faszinierte mich die Heilkraft meines Körpers. Wenn ich mir das Knie aufschürfte, säuberte meine Mutter den Kratzer, ließ einen Regen aus Küssen darauf fallen – und dann heilte es wie von selbst. Damals kam es mir wie Zauberei vor, dass mein Knie nur wenige Tage später wie neu aussah und dass man den Kratzer nicht mehr sehen konnte. Wir aber haben die unserem Körper innewohnende Kraft der Heilung aus den Augen verloren, weil uns die Gesellschaft derart konditioniert hat, dass wir einen Arzt brauchten, der uns rettet, oder eine Medizin, die uns wieder gesund macht.

      In jeder Fernsehserie, in jedem Spielfilm, an die ich mich aus meiner Kinderzeit erinnere, gab es einen Mann im weißen Kittel mit