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die ihre Kräfte verstärkten. Die STERNSCHNUPPE hing zehn Meter über dem Boden. Sie hatte sich in ihren Antiortungsschirm gehüllt. Sie konnte nicht wahrgenommen werden.

      Opala hielt die Augen geschlossen. Sie kniff die Augenlider fest zusammen und verschloss alle ihre Sinne vor der Außenwelt. Sie spürte etwas, was ihr fremd war. Es war ein unruhiges Summen, vergleichbar mit dem eines Bienenschwarms. Es lag im psionischen Bereich. Es war nur wahrnehmbar, weil ihre Orterfähigkeiten verstärkt wurden.

      »Die Hirnwellenmuster sind völlig fremdartig«, sagte die Mutantin halblaut. Ihre Lippen bewegten sich kaum. »Solche Muster lassen auch auf die Herkunft der Wesen schließen, zu denen sie gehören. Die Hyptons stammen auf keinen Fall aus Manam-Turu. Sie sind nicht aus dem Großen Feuer hervorgegangen!«

      »Wo halten sie sich auf?«, fragte Atlan. »Kannst du sie lokalisieren?«

      »Nicht genau. Ich habe Schwierigkeiten mit den Mustern. Sie sind irgendwo unter uns im Boden. Nicht direkt unter dem Schiff, aber in der Nähe!«

      »Dann lasst uns mit der Suche beginnen!«

      Yukan trat zum Antigrav und blickte die Daila auffordernd an.

      »Wartet!« Mrothyr deutete auf den Bildschirm. Ein Teil der Landschaft in unmittelbarer Nähe der STERNSCHNUPPE hatte sich verändert. Die Bäume wackelten, die Stämme verfärbten sich an manchen Stellen hell. Es waren Öffnungen, die sich bildeten. Die mächtigen Stämme waren innen hohl.

      »Stahlmänner!«, stieß Chipol hervor. Er hatte sich in eine Ecke begeben, in der ausschließlich normale Daila standen. Wieder einmal brachte er unbewusst seine Distanz zu allem zum Ausdruck, was mit Psi zu tun hatte.

      Es waren die Roboter der Hyptons, die Atlan und Chipol zum ersten Mal auf Cairon kennen gelernt hatten. Sie schwärmten aus, und einer der Mutanten sagte plötzlich:

      »Die Hyptons können das Schiff nicht wahrnehmen. Aber sie spüren die Anwesenheit von Daila in ihrer Nähe. Deshalb haben sie die Stahlmänner ausgeschickt!«

      »Ich gehe dicht an die Öffnungen heran!«, erklärte das Schiff. Die Bäume wurden größer, die Stämme wuchsen auf dem Bildschirm an.

      Die Stahlmänner schwärmten nach allen Richtungen aus. Die Öffnungen in den Bäumen blieben.

      »Wir dringen ein!«, sagte Atlan nach einem letzten Blick in die Runde. Alle Daila waren bewaffnet und machten entschlossene Gesichter. Teilweise wirkten sie kriegerisch, fand der Arkonide. Das war so völlig undailanisch, aber nicht verwunderlich. Die Bewohner Aklards hatten lernen müssen, sich zu wehren. Wie es schien, hatten sie ihre Lektion begriffen.

      Sie schwangen sich in den Antigrav. Die STERNSCHNUPPE hatte die Bodenschleuse ausgefahren. In Fünfergruppen eilten sie auf die offenen Bäume zu und verschwanden in ihnen. Bei jeder Gruppe hielten sich zwei Mutanten mit einem Glücksstein auf.

      Die Bäume entpuppten sich als gelungene Imitationen, die im Innern mit hochwertiger Technik ausgestattet waren. Es gab Antigravs, die per Druckknopf umgepolt werden konnten. Es waren große Knöpfe und wohl ursprünglich für die Krallen der Hyptons konstruiert.

      »Telekineten, aufgepasst!«, kam Opalas Stimme über die kleinen Funkempfänger an den Gürteln. Die Daila waren mit allen wichtigen Dingen ausgestattet worden. Ein Teil der Geräte stammte aus den Beständen der STERNSCHNUPPE.

      Sie hatten Glück. Niemand schaltete die Antigravs aus und machte sie dadurch zur tödlichen Falle für die Eindringlinge. Offensichtlich waren sich die Hyptons nicht darüber im Klaren, wo genau sich die Daila aufhielten. Und selbst wenn sie es wussten, dann kam ihre Reaktion zu spät.

      Die Antigravs endeten in einer Halle. Sie war etwa dreimal so groß wie die Zentrale des Diskusschiffs. Atlan wartete, bis alle Daila herabgekommen waren. Gleichzeitig klang das Stampfen und Dröhnen von sich nähernden Robotern auf.

      »Die Stahlmänner, ich kann sie nicht orten!«, rief Opala. Atlan gab ihr einen Wink.

      »Verteilt euch!«, wies er die Konzilsjäger an. »Nehmt auf die Maschinen keine Rücksicht. Lasst sie nicht zum Angriff kommen!«

      Die Halle besaß vier Zugänge. Sie öffneten sich gleichzeitig, und die Roboter der Hyptons quollen in die Halle hinein. Die Daila hatten sich hinter Absätze und aufragende Konsolen in Sicherheit gebracht. Die Mutanten aktivierten ihre Kräfte, während die normalen Daila ihre Strahler aktivierten. Übergangslos wurde in der Halle ein Orkan entfesselt, und die Temperatur stieg sprunghaft an.

      Die Roboter reagierten offensiv. Durch ihre Infrarotortung verfügten sie über eine absolut wirksame Zielerfassung.

      »Vorsicht!«, schrie Atlan. Er hatte gesehen, dass sich ein paar der Maschinen an den Wänden entlang verteilten.

      Die Mutanten hörten seinen Ruf und griffen ein. Von telekinetischen Kräften getragen, verloren die Stahlmänner den Boden unter den Füßen. Sie purzelten durcheinander, und die Schüsse aus ihren Waffen trafen Decke und Wände. Verflüssigtes Metall tropfte herab und zwang die Daila teilweise dazu, ihren Standort zu wechseln. Unsichtbare Fäuste griffen nach den Roboterpulks und zerquetschten sie zu Blechklumpen, die handlungsunfähig waren.

      Damit kam der Angriff jedoch nicht zum Erliegen. Noch immer quollen die Stahlmänner aus den Öffnungen.

      »Dort hinüber!« Atlan winkte. »Die Hyptons werfen uns alles entgegen. Aber wir dürfen keine Zeit verlieren. Ihnen darf die Flucht nicht gelingen!«

      Die Mutanten konzentrierten ihre Kräfte auf die angegebene Richtung. Ohne den Glücksstein wären sie kaum in der Lage gewesen, sinnvolle telekinetische Kräfte zu entfachen. So aber warfen sie die Stahlmänner mit Vehemenz zurück. Ein paar der Maschinen explodierten. Sie wurden von den Strahlschüssen der Daila getroffen oder vernichteten sich gegenseitig.

      Aus einem der Eingänge drängten keine Roboter mehr. Atlan hatte sofort gesehen, dass dort der Nachschub unterbrochen war. Geduckt hetzte er hinüber und spähte in den anschließenden Korridor hinein. Hinter seinem Rücken türmte sich ein Haufen unbrauchbaren Metalls empor, der es den Stahlmännern beinahe unmöglich machte, mit neuen Angriffen zu beginnen. Im Schutz der Trümmer eilten die Daila in den leeren Korridor hinein.

      »Die Muster der Hyptons sind erloschen«, stellte Opala fest. »Trotz des Glückssteins. Entweder sind sie fort, oder etwas schirmt sie jetzt ab. Es muss eine starke Abschirmung sein.«

      Chipol schloss zu Atlan auf. Die Haare des jungen Daila waren zerzaust. Er machte ein entschlossenes Gesicht, und die Wangenknochen stachen überdeutlich hervor.

      »Man sollte sie den Raubtieren zum Fraß vorwerfen«, knirschte er. »Wenn ich daran denke, dass sie sich mit dem Erleuchteten verbündet hatten, um die Macht über Manam-Turu zu bekommen, dann steigt mir die Galle hoch.«

      »Das muss nicht sein!« Mrothyr sog pfeifend die Luft ein. »Da vorn ist ein Feuer!«

      Der Korridor erweiterte sich zu einem runden Raum, von dem drei weitere Gänge abzweigten. In einem davon stank und qualmte es. Dort war entweder etwas explodiert, oder es war absichtlich Feuer gelegt worden.

      »Wir nehmen den linken Gang«, entschied der Arkonide.

      Sie eilten weiter, die Daila hinter ihnen her. Am Schluss der Gruppe sicherten Bewaffnete den Weg und gaben Rückendeckung. Kein Roboter folgte ihnen, sie hatten sie vorläufig abgeschüttelt.

      Der Arkonide musste an die Konsequenzen denken, die ein Erfolg haben würde. Die Reaktion der übrigen Hyptons in Manam-Turu war nicht vorhersehbar. Aber die Daila würden mit ihren Gefangenen ein Druckmittel in der Hand haben, das stärker wirkte, als wenn sie eine Familie Naldrynnen oder eine Kompanie Ligriden in ihre Gewalt brachten. Damit konnten sie erzwingen, dass das Neue Konzil für alle Zukunft die Hände von Aklard und den übrigen Daila-Welten ließ. Und wenn das nicht fruchtete, blieben noch immer die Mutanten, die mit Hilfe der Glückssteine die Hyptons das Fürchten lehren konnten.

      Andererseits bildeten sie durch ihre verstärkten Fähigkeiten wiederum eine solche Macht, die allen Völkern der Galaxis gefährlich werden konnte, wenn sie