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zu Yukan und Opala bringen. Sie suchen nach dem Versteck der Hyptons, das sich irgendwo auf diesem Kontinent befinden muss.«

      Die STERNSCHNUPPE meldete sich. Sie hatte zwei Funksprüche aufgefangen. Der eine war unverschlüsselt und an die Ligridenschiffe gerichtet. Er enthielt einen Notruf und verlangte, dass sofort ein Schiff mit Nahrung nach Aklard geschickt wurde. Der zweite war verschlüsselt. Die STERNSCHNUPPE hatte ihn sinngemäß entschlüsselt. Er kam von einem Unbekannten und war an die Adresse eines gewissen Weißwert gerichtet. Es handelte sich um eine dringende Kontaktaufforderung.

      »Beide Funksprüche haben ihren Ausgang auf Akjunth«, erklärte das Schiff.

      »Hast du die Ausgangsorte lokalisiert?«

      »Es war in beiden Fällen ungefähr möglich. Ich überspiele die Koordinaten!«

      »Das ist ein Fall für die Konzilsjäger!«, rief Urlysh aus. »Hoffen wir, dass der Einsatz dieser Truppe nicht umsonst ist!«

      »Wir werden die STERNSCHNUPPE in unserer Nähe behalten«, versicherte Atlan. »Damit wir jederzeit starten können!«

      6.

      Etwa zwanzig Daila hatten sich um Yukan und Opala versammelt. Die meisten von ihnen waren normale Bewohner des Planeten. Neun gehörten zu den Mutanten von anderen Planeten, deren Vorfahren einst von Aklard verbannt worden waren. Mit Opala zusammen waren es zehn.

      »Erschreckt nicht!«, sagte die Daila. »Versucht, mit offenen Augen das zu akzeptieren, was geschieht. Es hat nichts mit Dämonenspuk oder übernatürlichen Kräften zu tun. Es ist eine natürliche Begabung, und ihr wisst inzwischen aus den Erfahrungen, die normale Daila wie Aksuum und Doppohl aus dem Umgang mit den Glückssteinen gezogen haben, dass die Anlagen zu diesen außergewöhnlichen Fähigkeiten in jedem Daila stecken. Es ist eine Laune des Schicksals, bei wem sie zum Tragen kommen und bei wem nicht!«

      Gebannt starrten alle auf die Wand. Sie vergaßen, dass Kameras anwesend waren und den Vorgang überall hin übertrugen. In allen Siedlungen des Planeten wurde er mitverfolgt, aber auch in den Raumstationen und den Schiffen, die es überall gab.

      Einer der Mutanten verwandelte Materie. Er war in der Lage, in begrenztem Umfang molekulare und atomare Strukturen zu verändern. Er löste die Struktur der Wand auf und machte sie durchsichtig. Ein waagerecht liegendes Oval entstand, dessen Längsachse etwa vier Meter durchmaß.

      Vereinzelte Zwischenrufe klangen auf. Sie beinhalteten Staunen und Unglauben. Ein anderer Mutant griff mit seinen Kräften ein und schuf ein Bild, wie es Kameras nicht deutlicher und gestochener liefern konnten. Aus niedriger Höhe blickten die Daila wie aus einer Luke eines Gleiters auf die Landschaft.

      »Es gibt keinen Zweifel mehr«, klang Yukans Stimme auf. »Zwölf Verstecke der Ligriden sind enttarnt. Damit ist das Netz endgültig sichtbar geworden. Überall haben sich die Ligriden festgesetzt, nur nicht hier!«

      Er deutete auf die Ebene, die sich vor ihnen erstreckte. Sie lag zwischen der Nordwestküste und den Harovbergen. Sie hieß Hallanebene, wurde aber auch Ebene der ewigen Bäume genannt, weil es in ihr die ältesten Bäume des Kontinents gab. Sie ragten bis zu sechzig Mannslängen empor, und so mancher von ihnen war unter der Gewalt eines Sturmes gebogen worden. Noch keiner war jedoch entwurzelt, und der Bestand dieser urwüchsigen Bäume nahm stetig zu.

      »Es wird Probleme geben, in dieser Gegend nach dem Versteck zu suchen«, sagte Sopdan, nachdem er das projizierte Bild längere Zeit gemustert hatte.

      »Wir haben die Ortung der STERNSCHNUPPE«, sagte der Mutant, der das Bild schuf. »Achtet auf den dunklen Punkt!«

      Mitten über der Ebene entstand ein dunkelgraues Kügelchen. Es blieb zitternd in der Luft hängen und beschrieb dann eine Ellipse, wobei es sich dem Boden näherte. Das Schiff Atlans hatte eine Peilung vorgenommen und den Herkunftsort des verschlüsselten Funkspruchs einigermaßen genau bestimmt.

      »Dort müssen wir suchen. Und damit die Hyptons es nicht zu früh merken, müssen wir versuchen, uns zu tarnen!«

      Ein Bildschirm hinter den Daila aktivierte sich. Urlysh sprach zu ihnen. Er hatte die Projektion akustisch verfolgt.

      »Die STERNSCHNUPPE verfügt über entsprechende Tarneinrichtungen«, erläuterte er. »Wenn die Einsatzgruppe an Bord des Schiffes geht, kann sie sich bis in die unmittelbare Nähe des Verstecks begeben!«

      »Wir nehmen das Angebot des Arkoniden an!« Opala legte bestätigend die Hände zusammen. »Zudem verfügt sein Schiff über Waffen, die wir nicht haben. Die Hyptons werden sich wundern, wie schnell sie Federn lassen müssen!«

      »Wieso Federn?«, wollte einer der normalen Daila wissen, doch er erhielt keine Antwort. Die Projektion erlosch, und die Wand bekam ihre alte Konsistenz zurück. Ein paar Daila traten vor und betasteten sie. Sie konnten keinen Unterschied zur Umgebung der ovalen Projektion feststellen.

      »Wie viele Glückssteine haben wir?«, fragte Opala.

      Es waren inzwischen vier Stück. Die Mutantin hätte mehr gewünscht, aber alle anderen wurden draußen im Raum benötigt.

      »Ich glaube, Atlan bringt noch einen Stein an Bord seines Schiffes mit«, warf Yukan ein.

      Die Glückssteine vervielfachten die Fähigkeiten der Mutanten, und sie hatten die Abschirmung der Ligridenverstecke unwirksam gemacht. Plötzlich hatten Mutanten wie Opala überall die Hirnwellenmuster der Gegner ausgemacht. Eine Station nach der anderen war enttarnt worden. Inzwischen stand mit Sicherheit fest, dass es auf dem Kontinent Akjunth keinen einzigen Ligriden mehr gab. Auf Akbarry und Uschriin würde es bald ähnlich aussehen.

      »Dann lasst uns aufbrechen«, verkündete Opala.

      Die Daila verließen den Raum und das Gebäude. Sie begaben sich hinüber zu einem kleinen Platz. Aus dem Himmel senkte sich der Diskus, der ihnen allen unter dem Namen STERNSCHNUPPE bekannt war. Sie waren jetzt zwei Dutzend Männer und Frauen, die über die Bodenrampe in das Schiff stiegen und von dem Arkoniden und seinen Gefährten begrüßt wurden.

      »Wir sollten uns beeilen«, drängte Atlan. »Draußen im Raum hat die entscheidende Schlacht begonnen. Die Ligriden greifen auf breiter Front an!«

      »Dann hat alles keinen Sinn mehr«, erklärte ein Daila. Er war mit Sicherheit kein Mutant. »Nichts kann uns jetzt noch retten. Auch nicht die beeindruckenden Kräfte der Mutanten. Ja, vielleicht wollen die Ligriden Aklard zerstören und nur aus diesem Grund, weil sich Mutanten hier aufhalten!«

      Da war sie wieder, diese unüberbrückbar erscheinende Kluft zwischen den unbegabten Daila und den begabten. Sie wurzelte in ferner Vergangenheit, und auch die Aufklärungsbemühungen des Rates hatten angesichts der außenpolitischen Probleme nicht die erhoffte Wirkung gezeigt.

      »Es hat einen Sinn!«, rief der Arkonide laut. »Wenn wir die Hyptons als Geiseln besitzen, werden die Ligriden es nicht wagen, deren Leben in Gefahr zu bringen!«

      Er wusste, dass seine Behauptung nicht unbedingt stimmen musste. Das Verhältnis zwischen Ligriden und Hyptons war angespannt. Zu oft ging das Hilfsvolk der Wesen aus Chmacy-Pzan eigene Wege und gebärdete sich gar nicht als ein Volk von Erfüllungsgehilfen. Ab und zu hatte es deutlich den Anschein gehabt, dass die Ligriden sich als das eigentliche Herrschervolk über die Galaxis Manam-Turu betrachteten.

      »Ich starte jetzt!«, verkündete die STERNSCHNUPPE. »Ich fliege die Hallanebene an.«

      In dem Schiff war nicht zu spüren, dass sich etwas veränderte. Die Andrucksabsorber arbeiteten einwandfrei. Den bodengewohnten Daila schien es, als stünde das Schiff noch immer am selben Fleck, und nur das Bild an der Wand sei durch ein anderes ersetzt worden. Nach wenigen Minuten tauchte die besagte Ebene auf, und sie sah genau so aus, wie die Daila-Mutanten sie bereits in dem Gebäude an die Wand projiziert hatten. Urwüchsige Bäume ragten in den Himmel, und das Schiff sagte:

      »Soeben hat uns ein ultrakurzer Tastimpuls gestreift. Sie wissen jetzt, dass wir kommen!«

      »Tarnen!«, wies Atlan das Schiff an. »Danach am Zielpunkt landen!«