Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845347400



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versuchen, unsichtbar zu bleiben. Dort entlang, dann nach rechts bis zum Heck des Schiffes. Vielleicht ziehen sie die Roboter ab, bevor wir dort sind.«

      Sie hasteten in einigem Abstand einzeln davon und erreichten, ohne angerufen oder beschossen zu werden, den Rand der dichter bewachsenen Zone. Zwischen der Kuppel und dem Raumhafen herrschte die aufgeregte Bewegung von Gleitern, einzelnen Ikusern und Robotern. Einige Mal blickte sich Fartuloon um und glaubte zu erkennen, dass das Psionische Tor mit einer neuen Mannschaft aus den Reihen der Ikuser-Techniker bemannt wurde. Aber dieser rege Verkehr konnte auch andere Ursachen haben.

      »Lasst euch Zeit«, warnte der Bauchaufschneider und überholte Fus. »Ihr seid erschöpft, wenn ihr beim Schiff seid.«

      »Richtig«, brummte der Daila über die Schulter. »Wir haben es nicht eilig.«

      Sie fielen in einen langsamen Trab zurück, duckten sich und versuchten, sich im Sichtschutz von Büschen und Erdwällen zu nähern. Eine Robotmaschine, von der ein breiter Streifen Land wieder kultiviert wurde, ratterte an ihnen vorbei.

      Fartuloon richtete seine Aufmerksamkeit immer wieder auf die Vorgänge und die Gebäude des Projekts. Ein dichter Wall gelandeter Schiffe umgab jetzt das Psionische Tor und versteckte es vor den Blicken der Flüchtenden. Gleiter schwebten hin und her. Aus Lautsprechern dröhnten kurze Kommandos. Der Transmitter war abgeschaltet, die Kuppelwandung schien unversehrt zu sein.

      Rubernek blieb stehen und deutete keuchend nach vorn.

      »Das Schiff! Überall sind Roboter.«

      »Sehe ich selbst«, fauchte Fartuloon. »Wir gehen dort in den Wald hinein und verstecken uns.«

      »Und werfen mit Ästen und Nüssen nach den Robots?«, fragte Sparken.

      »Nein. Wir warten. Die Robots werden dort nicht ewig stehen.«

      »Wahrscheinlich hast du Recht.«

      »Ganz sicher habe ich das. Wir sind unbewaffnet«, erklärte Fartuloon und fing an, sich einen Weg durch Zweige und Blattwerk zu bahnen. Nach sieben Schritten befand er sich in einer Höhlung neben einem Baumstamm, hinter dem Vorhang aus knarrenden Luftwurzeln.

      »Gemütlich ist es nicht«, sagte er und schnippte eine fette Spinne von dem Blatt dicht vor seinem Gesicht weg. »Aber sicher.«

      Er wartete, bis seine Gefährten bei ihm standen, dann schilderte er ihnen seine Vermutung über das Schicksal der Ligriden.

      Schweigend hörten die Raumfahrer zu. Schließlich sagte Rubernek voller Erschütterung:

      »Spätestens jetzt wissen wir, dass die Hyptons gnadenlos sind. Sie werden auf uns bestimmt keine Rücksicht nehmen.«

      »Nein. Deswegen lohnt es sich, hier zu warten«, schloss Fartuloon und lehnte sich an den Baumstamm. »Vielleicht bis morgen früh.«

      *

      Sie warteten, unterhielten sich leise, beobachteten das aufgeregte Treiben der Ikuser, das Kommen und Gehen von Gleitern, und leider sahen sie auch, dass sich die Robotwachen um die KLINSANTHOR nicht um eine Handbreit gerührt hatten. Schließlich hielt es Fartuloon nicht mehr länger aus. Wütend zeigte er zuerst auf das Raumschiff, dann hinüber zum Raumhafen.

      »Ich sehe mir das Psionische Tor aus der Nähe an«, entschloss er sich. »Ihr solltet euch so nahe wie möglich an unser Schiff heranpirschen. Es ist tödlich langweilig geworden. Wenn ich mich langweile, werde ich aggressiv. Los!«

      Er riss die Lianen zur Seite und schob die linke Schulter vor. Er bahnte sich zwischen den feuchten, aufdringlich riechenden Blüten und Blättern den Weg hinaus ins Unterholz, und von dort am Waldrand entlang auf den Raumhafen zu. Er brauchte fast eine Stunde, obwohl er wenig Rücksicht auf seine Deckung nahm.

      Schließlich kauerte er zwischen den Abfällen von raumfesten Verpackungen am Rand der runden Fläche, neben einem Gleiterfahrwerk. Sein Bart war voller Pflanzenreste. Er roch durchdringend nach faulenden Blättern, und lange, braune Nadeln stachen ihn an allen denkbaren Stellen. Er kochte vor Wut.

      Das Psionische Tor ruhte auf kleinen, nicht sonderlich stabil aussehenden Auslegern. Schräge Stützstrahlen zogen sich vom Boden bis zu verschiedenen Klappen des rahmenförmigen Gestells. Ikuser mit großen Gepäckstücken, die ihnen auf Antigravplattformen und Gleitern nachtransportiert wurden, kletterten an vier verschiedenen Stellen durch kleine Schleusen in das Tor hinein. An vielen Teilen, hauptsächlich im unteren Drittel des seltsamen Geräts, wurde gearbeitet.

      Und überall waren Roboter.

      Sie schwebten in Gleitern dicht über dem Boden dahin. Ihre Sehzellen schienen alles gleichzeitig aufnehmen zu können. Fartuloons Unbehagen war greifbar deutlich geworden; es war nur eine Frage der Zeit, wann er entdeckt werden würde. Er richtete sich langsam auf, brachte das Gestell aus Röhren und Hebeln zwischen sich und das Geschehen und kroch, tief gebückt, auf den größten Haufen an Abfallmaterial zu.

      Suchend bewegte er die Augen. Es dauerte nicht mehr lange, dann würde das Tor in Richtung Ukenzia starten. Die Chance, innerhalb des Tores als blinder Passagier mitzufliegen, existierte im Moment nicht. Fartuloon würde auffallen und sofort verhaftet werden. Was würde er erfahren, wenn er dies riskierte? Er versteckte sich zwischen gelben, roten und hellblauen Verpackungswürfeln und beobachtete weiter.

      Nichts anderes als den Standort oder die Bahn des Psionischen Tores.

      Dieses Wissen konnte er besser und gefahrloser von Bord der KLINSANTHOR einholen.

      »Zurück, Bauchaufschneider«, brummte er verdrossen und robbte rückwärts aus dem Stapel heraus. Mit dem Ellbogen schob er aus dem unordentlichen Stapel ein Stück heraus, das Ganze begann zu wackeln und zu schwanken, und ohne viele Geräusche brach der Haufen in sich zusammen.

      Aus fünf verschiedenen Richtungen rasten Gleiter voller Roboter heran. Fartuloon versuchte genau fünf Sekunden lang zu flüchten. Als die ersten Hochenergieschüsse rings um seine Füße einschlugen, blieb er stehen und hob die Arme.

      Er hatte gerade noch sein Schwert unter den Harnisch schieben können. Die Roboter packten ihn, fesselten ihn an Sitze eines Gleiters und brachten ihn zur Kuppel.

      Dort traf er seine Gefährten. Sie standen vor der Aufenthaltskugel der Hyptons. Die Anzahl der Roboter war so groß, dass jeder Gedanke an Flucht sinnlos war. Fartuloon wusste, dass sie abermals in der Falle saßen.

      8.

      Diesmal wurden die Raumfahrer von drei Fledermauswesen verhört. Fartuloon und die drei aufgegriffenen Gefährten standen unruhig da, hinter ihnen befanden sich mehr als zwei Dutzend Roboter mit schussbereiten Waffensystemen. Fus, Rubernek und Sparken hatten verstanden, dass sie Fartuloon die Antworten überlassen sollten.

      »... wir haben niemanden angegriffen. Wir sind beschossen und zur Landung gezwungen worden. Was hier passiert, geht uns nichts an. Wir verstehen auch nichts davon. Wir wollen weg, und das sehe ich als Recht von Gefangenen an.«

      Die drei Hyptons wirkten, ohne dass Fartuloon sagen konnte, was ihn auf diesen Gedanken brachte, unkonzentriert und erregt.

      »Dir ist nicht bekannt, dass EVOLO zu unseren zukünftigen Helfern gerechnet wird?«

      »Nein. Weder ich noch jemand, den ich kenne, ist vom Erleuchteten oder von EVOLO geschädigt worden.«

      »Der Erleuchtete existiert nicht mehr«, erklärte ein Hypton endgültig.

      »Das weiß ich nicht. Woher auch?«, erwiderte betroffen und verunsichert der Bauchaufschneider. Der Daila räusperte sich und sagte leise:

      »Atlan. Er hat es also doch geschafft.«

      »Einer aus deiner Rasse, Daila, mit Namen Weißwert, hat uns von dieser Tatsache unterrichtet«, sagte der Hypton. »Du hast den Namen Atlan preisgegeben. Dein Freund? Euer Verbündeter?«

      Fartuloon schüttelte den Kopf. Er hätte Sparken am liebsten erwürgt. Dann, unter dem Einfluss der tödlichen Bedrohung hinter sich, fing er mit