Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845347400



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      Nr. 755

      Der absolute Befehl

      Im Bann der Psi-Komponenten

      H. G. Francis

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      Zur Jahreswende 3819/20 beginnt sich die Machtkonstellation in der Galaxis Manam-Turu drastisch zu verändern. Atlans Hauptgegner, der Erleuchtete, der vor Jahresfrist Alkordoom verließ, um hier, an seinem Ursprungsort, sein Kunstgeschöpf EVOLO zu vollenden, ist nicht mehr.

      Vergalo – so lautet der ursprüngliche Name des Erleuchteten – hielt sich in seiner Hybris für unschlagbar, und diese Einstellung, gepaart mit sträflichem Fehlverhalten, führte letztlich dazu, dass EVOLO seinen Schöpfer vernichtete.

      Auch wenn Atlans größter Gegner nicht mehr existiert, die Lage in Manam-Turu ist deswegen noch lange nicht bereinigt. EVOLO ist nun bereits stärker, als der Erleuchtete es jemals war. Und das mächtige Psi-Geschöpf macht alle Anstalten, in die Fußstapfen seines Schöpfers zu treten.

      Welche Gefahr für ganz Manam-Turu EVOLO darstellt, hat bereits sein Wirken auf der Welt der Kaytaber gezeigt, die zu seinem ersten Stützpunkt wurde. Und dieser Trend wird noch verdeutlicht durch die Tatsache, dass EVOLO selbst auf Aklard, der von den Invasoren des Neuen Konzils befreiten Welt, unbemerkt unheilvolle Manipulationen vornehmen kann.

      Resultat dieser Manipulationen ist DER ABSOLUTE BEFEHL ...

      Die Hauptpersonen des Romans

      Mrothyr – Der Zyrpher wird entführt.

      Zwiswurs – Ein Phasenmutant.

      Doyrirkhra, Troatä und Kreymor – Drei von Mrothyrs Mitgefangenen.

      Atlan und Chipol – Der Arkonide und der Daila werden erfolgreich getäuscht.

      EVOLO – Er beginnt die Ziele seines Schöpfers zu verfolgen.

      1.

      Das Zwillingsobjekt bewegte sich überlichtschnell durch das Nichts. Als es ein Sonnensystem erreichte, verzögerte es, schwebte auf einen Sauerstoffplaneten zu und senkte sich in seine Atmosphäre.

      Die beiden winzigen Objekte – für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar – hatten die Aufgabe, zwei psi-begabte Opfer zu suchen und sich in sie zu versenken.

      Sie verloren keine Zeit und entschieden sich sofort für zwei Wesen, die alle notwendigen Kriterien aufwiesen. Sie verbanden sich mit ihnen und führten eine psionische Entladung durch. Damit hatten sie den ersten Takt ihres Auftrags erledigt.

      Alles Weitere hatten die Opfer zu tun.

      *

      Trores war fast 2,20 Meter groß. Er hatte eine olivbräunliche Haut, die an den Gelenken der Hände und Füße schwach geschuppt war. Nervös verschlang er die langen, dünnen Finger ineinander. Er zog den runden, haarlosen Kopf tief zwischen die Schultern und blickte Atlan durch die herabgezogenen, milchigen Lider an, als fürchte er, geschlagen zu werden.

      »Ich weiß nichts«, beteuerte er.

      Seine Nase war flach und breit, und die Kieferpartie trat so weit hervor, dass sie ihm ein schon fast komisches Aussehen verlieh.

      »Natürlich weißt du etwas«, erwiderte der Arkonide gelassen. Er ließ sich auf einen Hocker sinken und stützte die Ellenbogen auf den Knien ab. Dann beugte er sich weit vor und blickte den Ligriden forschend an. In seinen Händen hielt er eine Kappe aus einem weichen, wolligen Stoff. »Und es wäre besser für dich, wenn du dich dazu entschließen würdest, den Mund aufzumachen.«

      Er reichte dem Gefangenen die Kappe. Dieser riss sie förmlich an sich und stülpte sie sich über den Schädel. Danach schien eine schwere Last von ihm abzufallen, und er entkrampfte sich. Er schien sich unter dem Schutz dieses kleinen Stückchens Stoff in ein anderes Wesen zu verwandeln, das nicht mehr voller Furcht war.

      Trores war ein Gward, hing also der sanften Form der ligridischen Religion an. Er war ein Künstler, der von sich behauptete, in den Kämpfen um Aklard neue Motive und Ausdrucksformen gesucht zu haben. Atlan hatte bereits herausgefunden, dass er den aktiven Gwyn mit einer gewissen Verachtung gegenüberstand. Er hatte kein Verständnis dafür, dass jemand sein Leben daran verschwendete, die äußerlichen Fähigkeiten des Körpers bis zur Vollkommenheit zu steigern. Darüber hinaus gehörte Trores der gehobenen Schicht seines Volkes an. Er fühlte sich anderen Ligriden überlegen und hatte es abgelehnt, mit den anderen Gefangenen untergebracht zu werden.

      »Ich habe keineswegs vor, dich unter Druck zu setzen«, beteuerte der Arkonide, »aber ich habe dir gewisse Privilegien eingeräumt, die ich gegen meine Freunde verteidigen muss. Sie sehen nicht ein, warum du Sonderrechte genießen solltest, wenn du dich nicht auch gleichzeitig dafür erkenntlich zeigst.«

      »Ich bin kein Verräter«, erklärte Trores.

      »Die Kämpfe um diesen Planeten sind beendet«, erwiderte der Unsterbliche. »Die Situation ist bereinigt. Irgendwo da draußen im Raum wird vereinzelt noch gekämpft. Die Traykon-Schiffe der robotischen Helfer des ehemaligen Erleuchteten agieren ohne Führung wirr und konzeptionslos. Sie werden aufgerieben und werden in Zukunft keine Rolle mehr spielen.«

      Der Ligride erhob sich und entfernte sich einige Schritte von dem Arkoniden. Sie befanden sich auf einem Innenhof zwischen einigen Gebäuden. Wachen waren nicht in der Nähe. Sie wurden nicht benötigt. Atlan wusste, dass ihm der Gefangene nicht entkommen konnte, und dass er auch gar nicht erst einen Ausbruchsversuch machen würde.

      Trores blieb stehen, drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Wand.

      »Es ist absolut unklar, wie die Auseinandersetzungen enden werden«, erklärte der Ligride, »denn die Kräfteverhältnisse sind von Ort zu Ort verschieden. Die Daila haben zwar Aklard und einige weitere Welten dank der Unterstützung durch ihre Mutanten fest im Griff, aber für den ganzen Raumsektor, in dem sie leben, ist das kein Garant für einen Frieden oder für die Beherrschung der Situation.«

      Bemerkenswert, lobte das Extrahirn. Er hat die Lage genau erfasst.

      »Ich habe von einem Gerücht gehört«, bemerkte der Arkonide. »Es besagt, dass die Hyptons neue Aktivitäten planen, Reserven oder gar ein anderes Hilfsvolk oder ein verbündetes Volk holen wollen, um es in den Kampf zu werfen.«

      »Es gibt viele Gerüchte«, antwortete der Gefangene. Er massierte sich die langen Finger, um deren Geschmeidigkeit zu erhalten. »Wir können darüber reden.«

      »Und deine Bedingung?«

      »Ich bin Künstler.«

      »Das ist mir nicht neu.«

      »Ich brauche meine Instrumente, um mich ausdrücken zu können.«

      »Und das sind?«

      »Du bist bereit, sie mir zu geben?«

      »Allerdings.«

      »Es sind positronische Geräte, mit denen ich meine Darstellungen gestalten kann. Mit ihnen schaffe ich räumliche Bilder, deren Vollkommenheit kaum noch zu übertreffen ist. Sie sind Ausdruck meiner Seele.«

      »Ich verstehe.«

      »Das glaube ich kaum.«

      »Du kannst nicht leben, wenn du dich nicht künstlerisch ausdrücken kannst. Du kannst nicht atmen, fühlst dich nicht frei, sondern erdrückt.«

      »Das überrascht mich. Du hast ein erstaunliches Einfühlungsvermögen. Bist du kein Gwyn?«

      »Ich bin weder Gward noch Gwyn. Meine Gedanken und Empfindungen drehen sich um andere Dinge, deren