Название | Sieh mich jetzt |
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Автор произведения | Sandra Schwartz L. |
Жанр | Книги для детей: прочее |
Серия | |
Издательство | Книги для детей: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788711337301 |
„Ich weiß. Das ist total mies. Aber ganz ehrlich, Yasmin, glaubst du wirklich, er könnte das erfinden? Und sie hat selbst eingeräumt, dass sie Benjamin heiß findet …“
Yasmin schluchzt und ich halte den Atem an. Sprechen sie über Katrine? Hat sie wirklich versucht, bei Yasmins Freund zu landen? Wie gemein. So was macht man einfach nicht. Der Freund von Freundinnen ist ein totales no go.
„Ich verstehe einfach nicht, wie ich so blind sein konnte … wie …“, sagt Yasmin.
Die Tür geht auf und eine Schar Mädchen aus der 5. strömt herein und stellt sich kichernd zwischen uns. Tine und Yasmin gehen an mir vorbei und wieder raus. Ich nehme ein paar Papiertücher und trockne gründlich mein Gesicht, während Gedanken die Innenseite meines Kopfes bombardieren. Deshalb hat sich Katrine also Maja angeschlossen. Sie hat sich blamiert. Hat sich ganz groß blamiert. Maja wird ausflippen. Die Freunde anderer sind absolut tabu. Ich zerknülle das Papiertuch zu einer Kugel und werfe es in den viel zu vollen Mülleimer. Es fällt auf den Boden, aber ich hebe es nicht auf, sondern fliege nur durch die Tür.
Als ich zurückkomme, sind alle schon in die Klasse gegangen. Maja sitzt auf Katrines Tisch. Caroline und Emma stehen auch dort. Als einzige in der Klasse sitzt Katrine nicht mit jemandem zusammen. Nicht, weil sie nicht könnte, die meisten Mädchen in der Klasse würden ihren rechten Arm geben, um neben ihr sitzen zu können. Sie hat es sich so ausgesucht. Wie die Sonne sitzt sie in der Mitte an ihrem Tisch, wir anderen sind nur Planeten in ihrem System. All ihre Sachen sind über den ganzen Tisch verteilt. Sachen, von denen wir anderen träumen, sie zu bekommen. Das IPhone, das IPad und die Make-up-Tasche, gefüllt mit Dior, Givenchy und anderen Produkten, von denen ich nicht einmal weiß oder wissen will, wie ich sie verwenden sollte. Selbst die Lehrer haben ihre Sachen bemerkt. Unsere Englischlehrerin Lis bittet sie jedes Mal, sie wegzuräumen.
Maja sieht auf, lächelt und winkt mich zu sich. Ich setze mich neben sie. Sie gibt mir eine schnelle Umarmung und ich will gerade was sagen, aber bevor ich anfangen kann, hat sie sich wieder umgedreht und ich starre ihren Rücken an. Katrine flüstert irgendwas. Maja kichert und lehnt sich eng an sie. Ich warte, dass sie sich wieder zu mir umdreht, so dass ich ihr signalisieren kann, dass ich mit ihr reden möchte. Aber das macht sie nicht. Ich bleibe sitzen. Versuche eine Lücke im Gespräch der anderen zu finden. Aber die kommt nicht. Ich sehe die anderen von der Seite an und bin plötzlich sicher, dass alle gemerkt haben, dass sie mir den Rücken zugedreht hat. Ich rücke näher an sie, schiele über ihre Schulter zu Katrine und versuche, mit zu lachen. Maja dreht ihren Kopf kurz und sieht mich seltsam an. Ich halte inne und reibe meine Arme.
Katrine redet in einem fort, weiter und weiter, und Maja und die anderen hängen an ihren Lippen und kichern bei jedem Wort. Als ob das nicht genug wäre, legt Katrine eine Hand auf Majas Arm, flüstert irgendwas in ihr Ohr und plötzlich sterben die beiden fast vor Lachen. Hi hi und ho ho und ha ha.
Ich stehe jäh auf, gehe zu unserem Tisch und setze mich. Öffne mein Englischbuch und tue so, als würde ich lesen. Die Worte spielen mit meinem Blick Fangen und ich lese dieselbe Passage mehrere Male, ohne zu verstehen, was da steht. Kann nicht damit aufhören, zu Maja rüber zu schielen.
Sie muss doch jetzt bald merken, dass ich weg bin. Und kommen.
Aber Maja bleibt sitzen. Sie kommt erst, als die Stunde anfängt. Die Glocke hat schon vor ein paar Minuten geklingelt und Lars, unser Lehrer, kommt gerade zur Tür rein. Maja lächelt mich an, hakt sich bei mir ein und sieht so glücklich aus, dass es mir einen Stich versetzt.
Und in dem Augenblick entscheide ich mich dafür, dass das, der Teufel hole mich, eine Lüge sein muss. Katrine ist nur dann eine Bedrohung, wenn ich sie eine sein lasse. Und das lasse ich unter keiner Bedingung zu. Beginnend von jetzt, genau jetzt, fangen wir neu an. Und morgen werde ich zeigen, dass ich die beste Freundin auf der ganzen Welt sein kann. Ich werde es Maja so gemütlich machen, dass sie einen Koller vor lauter Gemütlichkeit bekommt. Ich lächele vor mich hin, drücke ihren Arm an mich und lehne meinen Kopf an ihre Schulter.
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