Название | FINSTERE NACHT |
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Автор произведения | Greg F. Gifune |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958350885 |
Copyright © by Greg F. Gifune
All rights reserved. No part of this book may be used, reproduced or transmitted in any form or by any means, electronic or mechanical, including photocopying, recording, or by any information storage or retrieval system, without the written permission of the publisher, except where permitted by law, or in the case of brief quotations embodied in critical articles and reviews.
By arrangement with Greg F. Gifune
Für Chuckie und für Big Ern.
Das Leben ist einfach nicht dasselbe ohne euch.
Ich sehe euch auf der anderen Seite, Jungs.
Impressum
Deutsche Erstausgabe
Titel der Originalausgabe: DEEP NIGHT
Copyright Gesamtausgabe © 2015 LUZIFER-Verlag
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Cover: Michael Potrafke
Übersetzung: Kalle Max Hofmann
ISBN E-Book: 978-3-95835-088-5
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ALPHA
»Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde … als sich eure Philosophie jemals erträumen könnte.«
- William Shakespeares Hamlet
KAPITEL 1
Es gibt in unserer alltäglichen Welt viele Orte, die für die Verdammten, die Verlorenen und die Hoffnungslosen reserviert sind. Diese Beobachtungszelle war nur ein Beispiel unter vielen. Steril, leblos und mit einem schrecklichen Altweiß gestrichen. Der Raum beherbergte einen langen Tisch, zwei Plastikstühle und sonst so gut wie nichts. Ein Lautsprecher, Mikrofone und ein Kamerasystem waren an einer Wand installiert, ein Sichtspiegel an der anderen.
In einem der Plastikstühle saß ein hagerer Mann, der so aussah, als hätte er Schreckliches durchgemacht. Gleichzeitig umwehte ihn jedoch eine merkwürdige Aura von Gefasstheit, die in absolutem Kontrast zu seinem Aussehen zu stehen schien. Seine Hände waren mit Handschellen gefesselt und ruhten vor ihm auf dem Tisch, die Finger waren lässig ineinander verschränkt.
Er starrte einfach geradeaus, die Augen leer.
Auf der anderen Seite des Spiegels stand Detective Frank Datalia und sah zu, wie sein Partner, Detective Dexter Clarke, den Mann alleine zurückließ und die Tür hinter sich schloss. »Er sagt, er wird reden, aber nur mit dir«, sagte Clarke mit einem genervten Tonfall in der Stimme.
»Ja«, sagte Datalia, »das habe ich gehört.«
»Schon schlimm, wenn man so beliebt ist, oder?«
»Was ist denn mit seinem Anwalt?«
»Es soll wohl ein Pflichtverteidiger auf dem Weg sein.« Clarke stieß einen matten Seufzer aus. »Wir nehmen immer noch auf, Audio und Video, das volle Programm. Willst du nicht einfach reingehen und schauen, was du aus ihm rausholen kannst?«
»Irgendwas stimmt nicht mit dem«, sagte Datalia, während er den Mann durch die Scheibe hindurch studierte. »Der ist viel zu gelassen. Diese eiskalten Typen sind mir immer wieder suspekt.«
»Der Wichser zeigt keinerlei Reue, kein Schuldgefühl, er sitzt einfach nur da mit diesem Gesichtsausdruck – als hätte er uns etwas voraus.«
Datalia zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat er das ja.«
Clarke hielt die dünne Akte hoch, die das Wenige an Informationen enthielt, das sie gesammelt hatten, und schaute wieder in den Spiegel. »Schau ihn dir an. Entspannter geht es nicht. Der ist einfach total psycho. Dieses Stück Scheiße ist komplett unmenschlich!«
»Das ist genau das Problem mit der Sorte, Dex.«
Datalia griff mit der einen Hand den Türknauf und mit der anderen nahm er seinem Partner die Akte ab. »Die sind einfach zu gottverdammt menschlich.«
Der Mann schien aus seiner Trance zu erwachen, als der Detective das Zimmer betrat. Er betrachtete Datalia von oben bis unten, als würde er ihn zum ersten Mal wirklich wahrnehmen.
Frank Datalia hatte gerade seinen vierundvierzigsten Geburtstag gefeiert, war von durchschnittlicher Größe und hatte leichtes Übergewicht. Die überschüssigen Pfunde trug er jedoch selbstbewusst und er war stets makellos gekleidet. Er hatte einen ordentlich gestutzten Kinnbart und sah exakt so italienisch aus, wie sein Name klang. Sein Haar war oben schon verdächtig dünn geworden, und die Seiten waren grau gesprenkelt. Das Bestechendste an ihm waren eigentlich seine Augen. Nicht, weil sie besonders schön oder tiefgründig wirkten, sondern weil sie eine eindringliche Melancholie ausstrahlten. Bestimmt waren sie einst heiter und voller Leben gewesen, doch die Dinge, die sie über die Jahre mit ansehen mussten, hatten das Feuer in ihnen gelöscht. So waren sie zu beeindruckenden Mahnmalen geworden.
»Detective Clarke sagte, Sie wollen mit mir reden?«
Der Mann nickte. »Ich würde ihnen gerne erzählen, was passiert ist.«
»Sie stehen unter keinerlei Zwang, mit uns zu reden, bevor Ihr Anwalt eintrifft.«
»Ich willige hiermit ein, in Abwesenheit eines Anwaltes mit Ihnen zu sprechen«, sagte der Mann sanft. »Sie werden sowieso kein Wort davon glauben – und daraus mache ich Ihnen nicht einmal einen Vorwurf – aber ich möchte es Ihnen trotzdem erzählen, weil es die Wahrheit ist, Detective Datalia. Die Wahrheit und nichts als die reine Wahrheit, so wahr mir Gott helfe.«
»Dieses Gespräch wird aufgezeichnet. Alles, was Sie sagen, kann und wird gegen Sie verwendet werden können, verstehen Sie das?«
»Ja, Detective, ich verstehe.«
»Alles klar.« Der Beamte zog sein Jackett aus und hängte es über die Rückenlehne des Plastikstuhles, auf dem er anschließend Platz nahm. Irgendwas in den Augen dieses Mannes störte ihn. Er konnte es nicht genau benennen, aber irgendetwas stimmte nicht. »Was genau möchten Sie mir denn sagen?«
»Alles«, sagte der Mann, wobei ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte, »und nichts.«
TEILS EINS
DAVOR
»Er aber sprach zu ihnen:
Ich sah den Satan vom Himmel fallen
wie einen Blitz.«
- Lukas 10:18
KAPITEL 2
Er hatte keine Ahnung, warum er von einem Gewitter geträumt hatte, und dann auch noch