Название | Hansen |
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Автор произведения | Paul Schaffrath |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783870623272 |
Die Ermittler
Krüger, Erster Kriminalhauptkommissar – hadert mit seinem Vornamen
Carmen Rasche, Universitätssekretärin – ist beim Putzen unachtsam
Markus Schneider, Kriminaloberkommissar – liegt den Frauen zu Füßen
Die Kripo
Walther »mit th« Langenargen, Kriminaloberrat – benötigt keine Hörgeräte
Harald Kaul, Kriminalkommissar – hat alle Informationen
Roman Roselski, Polizeioberkommissar – haßt Hektik
Dieter Derenthal, Polizeikommissar – leidet an einer Halsentzündung
Die Opfer
Andreas Weyler, Firmenbesitzer – hat einen Buchstaben zuviel
Salvatore Contadino, Geschäftsinhaber – kann nicht abgeben
Hans Schmidt, Lagerarbeiter – bezahlt seine Neugier teuer
Die Täter
Michele Maria Modafferi, genannt Hinnerk – erledigt Aufträge
Alberto Modafferi, Onkel von Michele – legt selber Hand an
Raffaele Modafferi, Onkel von Alberto – ist Geldgeber
Der Arzt
Prof. Dr. Harald Altendorf, Rechtsmediziner – arbeitet an der Front
Die Angestellten
Fabian Schmücker, Praktikant – hat den Überblick
Marie Diepensiefen, Buchhalterin – macht sich Hoffnungen
Rolf Diepensiefen, Grundstücksbesitzer – wahrt seine Grenzen
Ruben »Speedy« Gonzales, Packer – braucht Geld
Anna Karenina, Packerin – lebt sich gerade ein
Lara Karenina, rechte Hand – darf bleiben
Die Hamburger
Konsul Harry Petersen, Firmenbesitzer – schwimmt in Geld
Andrea Russo, Teilhaber – hat familiäre Bande
Herr Konrad, Prinzipal – sorgt für Ordnung
Claus Möller, Lagerarbeiter – verliebt sich an der Elbchaussee
Christa Krüger, Kinderfräulein – fühlt sich sehr reif für ihr Alter
Die Zeit
April / Mai 1963
April 2019
Die Schauplätze
Bonn (auf beiden Seiten des Rheins), Hamburg (natürlich Blankenese und die Speicherstadt)
Seinen linken Arm trug Krüger in einer Schlinge, als er ins Wohnzimmer des gemeinsamen Hauses am Bonner Venusbergweg trat.
»Da bist du ja endlich«, sagte Carmen. »Ist was passiert?«
»Das kannst du wohl sagen.« Der Kommissar stellte seinen kleinen Rollkoffer ab und ließ sich mühsam auf dem Biedermeiersofa nieder. Er stöhnte leicht. »Mir tut jeder einzelne Knochen weh.«
»Alle zweihundertsechs?« Carmen hatte in Biologie, im Gegensatz zu ihrem Freund, stets aufgepaßt.
Krüger dagegen interessierte sich für das Fach nur beruflich und nur dann, wenn er marginale Kenntnisse für Todesermittlungsverfahren benötigte. Meistens jedoch fragte er einfach den Rechtsmediziner am Bonner Stiftsplatz; Professor Altendorf wußte einfach alles. »So ungefähr«, antwortete er.
»Bist du in ein Gefecht geraten? Nicht in eines deiner üblichen mit Worten, sondern eines mit Kanonen?«
»So ähnlich.« Eigentlich hatte er keine Lust zum Reden, jedenfalls nicht sofort.
Sie legte ihren Kopf schief und betrachtete ihn aus der leicht verschobenen Perspektive zweifelnd. »Soll ich dir einen Kaffee kochen, damit du wieder auf Vordermann kommst?«
Als Antwort folgte ein zweites Stöhnen, dann sagte er: »Keinen Kaffee. Davon habe ich erst einmal genug, obwohl …« Der Kommissar beugte sich ächzend zum Koffer und zog mit einer Hand den Reißverschluß auf. Er holte ein Päckchen hervor und stellte es auf den niedrigen, mit Zeitungen und Zeitschriften sowie einem kleinen Bücherstapel bedeckten Tisch vor dem Sofa. »Ich hab dir aus Hamburg etwas mitgebracht.«
Carmen trat näher und öffnete mit geübten Griffen – schließlich brachte ihr Freund häufiger »etwas mit« – das Geschenk. Das Papier raschelte, und interessiert las sie die Aufschrift des Etiketts auf einer Packung Kaffeebohnen vor: »Guatemala La Esperanza Antigua – 100 % Arabica«. Sie warf Krüger einen spöttischen Blick zu. »Die konnten sich ja auch nicht entscheiden: Guatemala, Antigua, Arabica – was denn jetzt?«
Krüger lachte. Sein angeschossener Arm war momentan vergessen, und er wußte sehr gut, warum er so gerne nach Hause kam. »Hansen sagte, das sei der beste.«
»Wer ist Hansen?«
Und Krüger erzählte.
Bonn, April 2019. Hinnerk war Philosoph. Einer von der stoischen, nicht der chaotischen Sorte, einer, der erst einmal alles auf sich wirken ließ, bevor er selbst handelte, einer, der das Leben so nahm, wie es gerade kam. Manchmal ließ er es auch nur an sich vorbeiziehen und sah ihm hinterher. Schade, dachte er dann, das wäre eine schöne Gelegenheit gewesen … Aber in der Regel – jedenfalls war das bisher immer der Fall gewesen – wiederholte sich eine solche Gelegenheit irgendwann, und beim zweiten Mal wußte er, daß er nun zugreifen mußte.
Hinnerk saß in der Nähe des Schlosses auf einer der Bänke unter den noch einigermaßen intakten Kastanienbäumen an der Poppelsdorfer Allee und studierte die Vortagesausgabe des Corriere della