Название | Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie |
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Автор произведения | Harvey Patton |
Жанр | Научная фантастика |
Серия | |
Издательство | Научная фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745214369 |
»Zuweilen begreife selbst ich sehr schnell«, lächelte Caine. »Dann müssen es also diese Quanten gewesen sein, die uns die Energie sozusagen im Vorübergehen gestohlen haben. Der Erfinder dieses Verfahrens ist zu preisen, wenn auch nicht von uns als den letztendlich Leidtragenden. Er konnte also sicher sein, dass niemand in diese Schlucht gelangte, der noch eine funktionsfähige Strahlwaffe bei sich trug.«
»Das erklärt auch, weshalb diese Amazonen nur mit derart primitiven Waffen ausgerüstet sind«, schlussfolgerte Mitani N'Kasaa weiter. »Mehr brauchten sie nach Ansicht ihrer Herren nicht, zumal diese ohnehin annehmen mussten, dass der Transmitter in der Unterwelt in der Zwischenzeit in die Luft geflogen ist. Dass Taff eben noch rechtzeitig die Sprengladung fand und unschädlich machen konnte, konnte keiner der Entführer ahnen.«
Caine klopfte sich lächelnd selbst auf die Schulter, wurde aber sogleich wieder ernst.
»Das bringt mich zu dem logischen Schluss, dass sie weder wissen noch vermuten können, dass wir durch das Gerät hierher gelangt sind und Alexandros gefunden haben, Freunde. Wer immer sie auch sein mögen, sie scheinen sich nicht mehr auf dieser Welt zu befinden. Sie haben ihren Gefangenen hier nur sozusagen auf Eis gelegt, gut versteckt und in sicherer Entfernung von Nimboid. Es ist zu vermuten, dass sie ihn wieder abholen wollen, sobald das in ihre bis jetzt noch undurchsichtigen Pläne passt.«
»Dann sollten wir Alexandros möglichst schnell von hier verschwinden lassen«, sagte Dorit Grenelle. »Damit entziehen wir ihren Plänen den Boden, denn wenn sie ihn nicht mehr haben, können sie weder Toburu noch Terra erpressen, was vermutlich ihre Absicht ist.«
Taff nickte.
»Genau das wollte ich vorschlagen, denn es ist nach Lage der Dinge das einzig Vernünftige. Gehen wir also durch den Transmitter nach Nimboid zurück. Wenn wir Alexandros nach Vulcanus bringen und er dort die Verhandlungen mit Toburu zu einem guten Ende bringen kann, haben wir unsere Aufgabe trotz aller Schwierigkeiten doch ausgezeichnet erledigt. Vielleicht nur ein paar Tage, dann besteigen wir wieder unsere schöne neue PROKYON X, fliegen zur Erde zurück und sonnen uns dort in der milden Güte Min Jian-Ksus.«
Lars Gunnarsson verzog das Gesicht.
»Eine erstklassige Gelegenheit sich Frostbeulen zu holen! Gut, dann sollten wir nicht mehr länger zögern, denn Toburu wird uns über kurz oder lang vermissen. Er weiß, wohin wir gegangen sind und dürfte dann ein Kommando in die alten Gewölbe schicken, das nach uns sucht. Dabei müssen die Männer dann zwangsläufig auch auf den Transmitter stoßen, und in diesem Moment wird es bedenklich. Es genügt, wenn einer an den Kontrollen herumspielt und die Justierung irgendwie verändert, und schon sitzen wir hier fest!«
»Diese Gefahr besteht tatsächlich«, sagte Mitani und erhob sich. »Eigentlich schade, ich hätte mich hier gern noch etwas umgesehen. Es muss außer der Halle und der kitschig zurechtgemachten Schlucht schließlich noch andere bemerkenswerte Dinge geben.«
»Das Domizil der Zauberer von Valholl vielleicht?«, meinte Alexandros Demosthenes und schüttelte sich. »Nein, mein Bedarf an Abenteuern ist für dieses Jahr vollauf gedeckt. Ich sehne mich nur noch nach einer zivilisierten Umgebung, einem vernünftigen Essen und einem guten Schluck.«
»Archer’s Tears!«, kommentierte Orvid und schnalzte mit der Zunge. Die Gruppe setzte sich in Bewegung und Taff winkte Luca Ladora, der solange bei den gefesselten Amazonen Wache gehalten hatte.
»Komm, alter Datenpfuscher, wir treten den berühmten strategischen Rückzug an. Oder hast du die Absicht, freiwillig bei den Amazonen zu bleiben und deine Verführungskünste spielen zu lassen?«
»Er würde sich dabei todsicher übernehmen, der Ärmste«, sagte Dorit anzüglich. »Neun schicke Mädchen, und er mit ihnen allein in diesem romantischen Tal! Das wäre selbst für den echten Casanova Schwerarbeit gewesen.«
»Du gönnst einem Mann aber auch gar nichts«, knurrte Luca in gespieltem Ernst. »Nur längstens ein Tag, und ich hätte sie alle von meinen Qualitäten überzeugt. Sie würden mich verwöhnen und auf Händen tragen, dessen bin ich sicher.«
»Letzteres aber nur, um dich in den nächsten Abgrund zu werfen«, grinste Taff. »Ihre Blicke sind so spitz, dass ich förmlich fühle, wie sie in meinem Rücken wieder herauskommen. Moment, euer ruhmreicher Kommandant hat eine Idee: Wir nehmen ihre Anführerin mit, ob es ihr nun gefällt oder nicht. In Vulcanus können wir sie dann mit Hilfe eines Translators eingehend ausfragen. Vielleicht bekommen wir auf diese Weise heraus, wer hinter der Entführung steckt.«
*
Die Amazone versuchte sich zu wehren, fügte sich aber schließlich doch in ihr Schicksal. Die Klebestreifen an den Armen und über dem Mund blieben, nur ihre Füße wurden befreit, damit sie selbst gehen konnte. Luca und Orvid nahmen sie in ihre Mitte, dann gingen alle acht Personen auf den Lichtvorhang am diesseitigen Ende der Felsschlucht zu.
Sie passierten ihn ohne Schwierigkeiten und verschwanden nacheinander durch das absorbierende Feld. Während sie den Korridor durchschritten, schaltete Lars probeweise sein Funkgerät ein. Caine warf ihm einen verwunderten Blick zu.
»Hast du im Ernst gehofft, die Lichtbarriere könnte die von ihr abgezapfte Energie wieder zurückfließen lassen?«, erkundigte er sich. »Das wäre direkt absurd und gegen alle uns bekannten physikalischen Gesetze.«
Der Bordingenieur zuckte mit den Schultern.
»Es ist auch nicht geschehen, leider. Wir haben im Lauf der Zeit aber schon so viele scheinbar unmögliche Dinge erlebt, dass ich allmählich dazu neige, nichts mehr für ausgeschlossen zu halten.«
»Glaubst du am Ende auch schon an die verrückte Story von den Zauberern?«, fragte Taff entgeistert. »Das ist doch alles nur ein blühender Unsinn, Alter! Den primitiven Mädchen konnte man vielleicht so etwas einreden, aber doch nicht uns.«
»Dein Gedächtnis scheint auch nicht mehr das Beste zu sein«, konterte Gunnarsson trocken. »Denke nur einmal einige Monate zurück, an unseren Aufenthalt auf Thorga und Mokan, und an die schwarzen Spiegel! Gewiss, sie waren Erzeugnisse einer uralten Zivilisation, aber ließen sich ihre seltsamen Fähigkeiten auf eine für uns fassbare Weise erklären?«
Caine winkte ab, denn sie hatten inzwischen wieder die Kuppelhalle erreicht.
In ihr war alles unverändert, sie lag menschenleer im schattenlosen Schein des gelblichen Lichtes. Die Amazone wurde unruhig und bäumte sich auf, diese Umgebung schien ihr fremd und unheimlich zu sein. Aus ihren Augen sprach unverhüllte Furcht, die auch trotz Mitanis begütigendem Zureden nicht weichen wollte.
»Sie scheint demnach noch nie hier drin gewesen zu sein«, stellte Luca fest. »Offenbar hatte der Lichtvorhang auch eine abschreckende Wirkung auf diese einfachen Gemüter. Taff, sei so nett und halte sie an meiner Stelle fest, ich muss mich mit Lars um den Transmitter kümmern. Oder wollen Sie ihr wieder etwas vorsingen, Alexandros?«
»Mir fehlt die Gitarre und damit die richtige Stimmung«, erwiderte Demosthenes schmunzelnd.
Die beiden Männer begaben sich zum Transmitter und beschäftigten sich intensiv mit seinen Kontrollen.
Jedes derartige Gerät arbeitete auf fünfdimensionaler Basis, das war ihnen längst bekannt. Der dadurch bewirkte Transportvorgang wickelte sich demnach auf dem Umweg über den Hyperraum ab, artverwandt mit dem Überlichtflug der Raumschiffe. Aber etwas Genaues darüber war bis dahin noch keinem terranischen oder anderem menschlichen Techniker innerhalb der 900-Parsec-Raumkugel bekannt.
Fest stand jedoch, dass die fünfdimensionalen Energien, die immer wieder unkontrolliert bis in das Normalkontinuum durchschlugen, die Funktionen der empfindlichen Apparaturen störend beeinflussen konnten. Die wenigen Menschen, die es wagten, sich diesen