Yoga in Savitri. M.P. Pandit

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Название Yoga in Savitri
Автор произведения M.P. Pandit
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783937701639



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physischen Fähigkeiten begrenzen, auf deren Grundlage wir normalerweise funktionieren. Aber in uns gibt es weitreichendere Fähigkeiten, größere Möglichkeiten. Die Seele in unseren Tiefen ist durch die Wände unseres physischen Körpers nicht begrenzt. Sie kann sich in Regionen aufschwingen, die sich über den Schranken unseres Mentals eröffnen. Sie kann sich in die Weiten ausdehnen, aus denen sie ursprünglich kam. Wenn wir uns unserer Seele bewusst werden und unser Bewusstsein mit ihr vereinen, können auch wir an ihrer Erfahrung der leuchtenden Welten darüber und der Unendlichkeiten, die ihr eigen sind, teilhaben.

      DREIEINIGES WESEN

      To the abiding and eternal is their climb,

      To the pure existence everywhere the same,

      To the sheer consciousness and the absolute force

      And the unimaginable and formless bliss...

      ...the triune being who is all and one...

      *

      Zum Bleibenden und Ewigen steigen sie,

      Zur reinen Existenz, die überall dieselbe ist,

      Zum reinen Bewusstsein und der absoluten Kraft

      Und zur unvorstellbaren und formlosen Seligkeit...

      Des dreieinigen Wesens, das alles und eines ist...

      (XII.5)

      Der Aufstieg des Pilgers des Geistes ist der Aufstieg zum Beständigen, zum Ewigen, der unwandelbar hinter und über allen Veränderungen in Zeit und Raum steht. Diese Wirklichkeit offenbart sich in dieser Manifestation als dreieinig: sie ist eine Selbst-Existenz, sat, die allem Dasein zugrunde liegt; sie ist sich ihrer selbst und aller Dinge völlig bewusst, ein reines Bewusstsein, chit, das voller Wirkensmacht ist, tapas; ihre Natur ist von grundloser und endloser Glückseligkeit, ananda. Dieses dreieinige Wesen, Satchidananda, wird gleichzeitig als die einzige Wahrheit und auch als die ganze Wahrheit erkannt.

      DAS ABSOLUTE

      Each part in us desires its absolute.

      Our thoughts covet the everlasting Light,

      Our strength derives from an omnipotent Force...

      *

      Jeder Teil in uns begehrt sein Absolutes.

      Unsere Gedanken begehren das immerwährende Licht,

      Unsere Stärke entstammt einer allmächtigen Kraft...

      (II.5)

      Wir sind begrenzte Wesen, eingeschränkt im Bewusstsein, eingeschränkt in der Macht, eingeschränkt im Wirkensbereich, eingeschränkt in der Effektivität. Aber unser Wesen akzeptiert diese Einschränkung nicht als endgültig und natürlich. Jeder Wesensteil möchte wachsen, sich zu seinem Optimum entwickeln. Er strengt sich an, seine höchstmögliche, absolute Perfektion zu erreichen. Unser Mental versucht, über die Natur der Wirklichkeit nachzudenken und zu ihrer Erkenntnis zu gelangen. Aber seine Gedankenaktivität dient nur dazu, das Licht zu verdunkeln und zu verbergen, das

      unsterbliche Licht, das nach innen gerichtet ist, um zu sehen, der schnellste mentale Geist in den Menschen, die den Weg gehen.

      (Rig. Veda, I.6.5)

      Das Mentale muss lernen, seine Gedanken zu beruhigen, damit es das reine und ewige Licht widerspiegeln kann, statt flüchtige und verzerrte Eindrücke von ihm zu bekommen. In gleicher Weise gibt sich unsere schwächliche Kraft nicht damit zufrieden, in ihrem begrenzten Zustand zu verharren. In ihrer Tiefe ist sie sich bewusst, ein Fragment, ein Bruchteil einer Kraft zu sein, die allmächtig ist. Und sie ringt darum, sich mit ihrem Ursprung zu vereinen. Deshalb ist es ein Gesetz des Wachsens, des sich Entwickelns vom Unvollständigen zum Vollkommenen, vom Relativen zum Absoluten.

      VOLLKOMMENHEIT

      To seize the absolute in shapes that pass,

      To fix the eternal’s touch in time-made things,

      This is the law of all perfection here.

      *

      Das Absolute in vorübergehenden Formen zu erkennen,

      Die Berührung des Ewigen in zeitgeschaffenen Dingen festzuhalten,

      Dies ist das Gesetz aller Vollkommenheit hier.

      (II.2)

      Vollkommenheit ist die göttliche Absicht im Leben und sie ist das Ziel, auf das alles Existierende auf der Erde zustrebt, bewusst oder unbewusst. Für den spirituell Suchenden bedeutet Vollkommenheit, in der Lage zu sein, das göttliche Absolute in allen Relativitäten der Welt wahrzunehmen. Die Dinge sind keine unabhängigen Wirklichkeiten an sich, aber sie sind aus diesem Grund auch nicht illusorisch. Sie sind Formen, die das Absolute angenommen hat, was ihnen ihre Daseinsberechtigung verleiht. In ähnlicher Weise muss der Suchende hinter all den Objekten, die in der Zeit geboren werden und dem Wirken der Zeit unterworfen sind, lernen, die Gegenwart der Zeitlosen Wirklichkeit zu spüren, die nicht von Formveränderungen im Laufe der Zeit beeinflusst wird. Das Beständige ist ewig.

      KRONE FÜR DIE ERDE

      Beyond the earth, but meant for delivered earth,

      Wisdom and joy prepare their perfect crown;

      Truth superhuman calls to thinking man.

      *

      Jenseits der Erde, doch bestimmt für die befreite Erde,

      Bereiten Weisheit und Freude ihre vollkommene Krone vor;

      Übermenschliche Wahrheit ruft den denkenden Menschen.

      (X.3)

      Das wenige Wissen und die kleinen vermischten Freuden, die das Erdenleben bietet, sind nicht das letzte Wort. Jenseits der Grenzen dieses Lebens in Unwissenheit gibt es Wahrheiten des vollen Wissens und der ungetrübten Glückseligkeit, die der Mensch bei Befreiung von den Begrenzungen der irdischen Natur erreichen kann. Aber es ist nicht erforderlich, das Leben auf Erden abzulehnen, um die höheren Wahrheiten zu erlangen. Tatsächlich sollen sie sich auf der Erde manifestieren, und sie bereiten sich darauf vor. Sie fordern den erwachten Menschen auf, sein Bewusstsein zu entwickeln, damit er sie empfangen und in sich festigen, zum Ausdruck bringen und in seinem Leben in dieser Welt organisieren kann.

      SEHNSUCHT

      A formless yearning passions in man’s heart,

      A cry is in his blood for happier things.

      *

      Eine gestaltlose Sehnsucht brennt leidenschaftlich in des Menschen Herz,

      In seinem Blut ertönt ein Schrei nach glücklicheren Dingen.

      (II.4)

      Im Wesen des Menschen gibt es immer eine Unzufriedenheit mit seinem Zustand der Unvollkommenheit, Einschränkung und des Mangels – ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. Tief in seinem Herzen spürt er ein anhaltendes und nagendes Gefühl der Unzulänglichkeit und einen vagen, unruhigen Drang nach Vollkommenheit. Dieser Impuls übersetzt sich in einen Wunsch nach Wachstum, Entfaltung, einen Hunger auf Freiheit und Stärke, ein sehnsuchtsvolles Streben nach Fortschritt und Glück. Aufgrund dieser angeborenen Sehnsucht nach Vollkommenheit befindet sich der Mensch in seiner Entwicklung immer im Umbruch. Wegen seiner göttlichen Unzufriedenheit ist er etwas Besonderes. Wie Sri Aurobindo an anderer Stelle bemerkt, begnügt sich das Tier mit der Erfüllung seiner notwendigsten Bedürfnisse, und die Götter sind mit ihrer Pracht zufrieden. Nur der Mensch ist von diesem Sehnen nach Selbstüberschreitung erfasst, das ihn an die Spitze der evolutionären Natur stellt.

      EXIL

      We live self-exiled