Название | Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket |
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Автор произведения | Mara Laue |
Жанр | Научная фантастика |
Серия | |
Издательство | Научная фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745202748 |
Er konnte ihn nicht sehen, doch er vermutete, dass er noch da war, hinter der Ecke lauerte, bis Isaak nachladen musste.
Nun war eine seiner Pistolen leer. Er nahm die andere hervor und schoss alle paar Schritte auf die Ecke, darauf bedacht dem anderen keine Sekunde zu geben um zurückzuschießen.
Schließlich war er an der Ecke und warf sich herum.
Der Melur sah ihn mit entsetzten großen bernsteinfarbenen Augen an und schrie kurz auf. Dann brach er in sich zusammen, als Isaaks Kugel ein Loch in seine Stirn geschlagen hatte.
„Bist du wahnsinnig?“, konnte Roxane sich die Frage nicht verkneifen, als sie zu ihm eilte, gefolgt von den beiden Roten Hachee. Der Angeschossene hatte keine tiefe Wunde, er hatte sie provisorisch mit einem Wundheilverband versehen.
„Wer noch lebt, hat die richtige Entscheidung getroffen“, erwiderte Isaak ruhig und besah sich den Toten.
Er fluchte.
„Was?“, fragte Roxane.
„Er hat einen Armbandkommunikator“, stellte Isaak fest und deaktivierte diesen.
„Und?“
„Er hat um Hilfe gerufen.“
Roxane fluchte ebenfalls.
Sie machten sich wieder auf den Weg.
„Vermutlich sind sie alarmiert“, gab Roxane durch ihren eigenen Kommunikator bekannt. Kurz darauf bekam sie mehrere Rückmeldungen.
„Wie steht es?“, fragte Isaak.
„Einige sind auf Widerstand gestoßen, die anderen kommen gut voran. Kaum Verluste.“
Schließlich mündete das Gewirr an Gängen in einen schnurgeraden Korridor. Wie alle Gänge bisher wirkte er auf Isaak verbraucht und abgenutzt. Jemand hatte über den abgelaufenen Boden große Metallplatten gelegt. Vielleicht verbargen sich darunter auch Löcher und offene Leitungen. Der Korridor fand ein abruptes Ende durch ein schweres Schott, das ihnen den Weg versperrte.
Als sie vor dem Schott standen, betätigte Roxane den an der Wand eingelassenen Schalter.
Nichts geschah.
„Wär ja auch noch schöner“, murmelte sie, als sie sich die Meldung auf dem kleinen Bildschirm neben dem Schalter ansah.
Ein Signalgeber musste davorgehalten werden. Isaak zog den hervor, mit dem er den Fahrtstuhl entriegelt hatte. Der Sensor blinkte kurz rot auf, als er ihn ausprobierte.
„Na dann, Plan B. Wir machen uns eine eigene Tür“, erklärte sie und nickte einem der beiden Roten Hachee zu. Er gackerte dabei. Isaak musterte den Mann misstrauisch. Er trug eine abgenutzte Uniformjacke und darüber einen Werkzeuggurt, in dem allerlei Utensilien steckten. Kleinere Beutel baumelten an dem Gurt, genauso wie Isaak mehrere Messer erkannte.
Der Angesprochene zog aus einer kleinen Tasche an seinem Gürtel nun einen eindeutig selbstgebauten Sprengsatz und befestigte ihn magnetisch an der Tür. Als Gehäuse des Sprengsatzes diente etwas, das Isaak an eine Lebensmittelverpackung erinnerte. Den farbenprächtigen Aufdruck konnte er allerdings nicht mehr entziffern.
„Zwei Minuten“, sagte der Hachee lapidar und machte sich lächelnd ohne ein weiteres Wort auf, um hinter der Ecke des Korridors in Deckung zu gehen.
Die anderen taten es ihm nach.
Isaak stand wie die anderen hinter der Ecke des Korridors und wartete, überprüfte stumm seine Waffen. Er zählte dabei die Sekunden. Anschließend packte er sie weg und steckte sich die Finger in die Ohren. Roxane runzelte erst die Stirn, tat es ihm dann aber wie die anderen beiden nach.
Dann explodierte es. Das Geräusch war ohrenbetäubend und wurde durch den nackten Korridor noch um ein Vielfaches verstärkt. Isaak hatte das befürchtet. Selbst mit den Fingern in den Ohren hatte er das Gefühl, alles klänge dumpfer, als er die Finger herausnahm.
Er stürmte, gefolgt von den anderen, den Korridor entlang in einen großen Raum voller Maschinen, in dem Ausrüstung und Personen verstreut lagen und verwirrt zu ihm blickten.
Einer zog eine Pistole und kassierte dafür direkt eine Kugel von Roxane.
„Hände weit von euch strecken“, brüllte Isaak, der sich nicht sicher war, ob ihn alle wirklich hören konnten. Immerhin musste die Explosion auch im Inneren des Raums laut gewesen sein. Er selbst hörte sich dumpfer als sonst. Wie durch einen Helm.
Alle kamen der Aufforderung nach, manche warfen sogar ohne weitere Worte ihre Pistolen zu Boden und kamen zu ihnen herüber. Es war ein bunt gemischter Haufen. Viele Menschen, aber auch pelzige, katzenhafte Lonyken und grauhäutige Vokem.
Die Vokem waren ein Volk wie die Dratikaner, das sich einst von den Erdmenschen wegentwickelt hatte. Nur war diese Trennung deutlich sichtbarer als bei den wie kräftige Menschen aussehenden Dratikanern. Die Vokem waren Humanoide mit gräulicher Haut und flachen Nasen. Sie entstammten den allerersten Kolonisten-Schiffen, die das Sonnensystem der Erde verlassen hatten. Nur wenige Ausgestoßene lebten nicht im dichten sozialen Gefüge der Vokem.
Zufrieden nickte Isaak Roxane zu, die mit den beiden Roten Hachee begann die neuen Gefangenen zu fesseln. Dafür zweckentfremdeten sie einige Kabel, die in dem Raum waren.
„Also“, sagte Isaak und setzte sich gegenüber einem der Gefangenen, einem Menschen, der bereits gefesselt war. „Wir haben gehört, ihr habt da eine Bombe?“
Der grauhaarige Mann in den Dreißigern erwiderte nichts, doch er warf einen kurzen Blick zu einem anderen im Raum.
Isaak kratzte sich kurz an seiner Glatze und seufzte. Dann ging Isaak zu diesem.
„Irgendetwas sagt mir, du weißt mehr“, begann er. Es war ersichtlich, dass der Mensch vor ihm in der Hierarchie weiter oben stand. Die Blicke der anderen verrieten es. Er hatte dunkle Ränder unter den Augen und war sicher doppelt so alt wie Isaak mit seinen neunundzwanzig Jahren.
Dieser Mensch wiederum sah Isaak gelassen an und lächelte dümmlich. Völlig unschuldig.
„Wo ist sie?“, fragte Isaak betont ruhig und lud seine in der rechten Hand getragene Pistole nach.
„In ein, zwei Minuten wird es hier von unseren Leuten wimmeln. Dann werdet ihr aufgeknüpft. Vielleicht wirft man euch ein paar echten Hachee-Spinnen zum Fraß vor. Hätte doch eine gewisse Komik, nicht?“ Der Mann lächelte immer noch betont gelassen.
Roxane war inzwischen zu ihnen getreten.
„Wo ist sie?“, fragte Isaak erneut. „Rede oder trag die Konsequenzen.“
Der Mann lachte nur.
Isaak sah zu Roxane und sah in ihren Augen die Ungeduld.
Roxane zog ihre Waffe und richtete sie auf den Mann.
„Schieß, Schlampe. Denkst du, dass ich dann reden kann? Ihr Roten Hachee seid wirklich so dumm, wie man sagt“, lachte der Gefesselte.
Roxane schnaubte, lächelte freudlos und schoss ihm in den Fuß.
Er jaulte vor Schmerz wie ein getretenes Tier.
„Du Verrückte“, setzte er an, doch Roxane schlug ihm den Kolben ihrer Pistole ins Gesicht. Es knackte. Blut schoss aus seiner Nase und spritzte auf sein Oberteil.
„Ich stelle dir erneut seine Frage. Wo ist eure Bombe?“, sagte sie. „Ich kann das hier den ganzen Tag spielen.“
Inzwischen durchsuchten ihre beiden Begleiter den Raum.
Isaak besah sich den Mann.
„Du hättest es mir sagen sollen“, stellte er fest und wandte sich ab, um sich ebenfalls den Raum genauer anzusehen.
Er