Название | Mission Unendlichkeit - Das 1529 Science Fiction Abenteuer Paket |
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Автор произведения | Mara Laue |
Жанр | Научная фантастика |
Серия | |
Издательство | Научная фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745202748 |
„Es ist eine so friedliche Welt“, murmelte Narlie.
„Die Frage ist, wie lange noch“, sagte Jerel. „Die Einheimischen sind eine friedliebende Spezies. Das Kaiserreich beansprucht dieses System bereits seit langem. Man will den Freihandel auf dieser Station unterbinden. Wenn sie kommen, können die Einheimischen sich sicher kaum wehren. Und das Kaiserreich wird kommen. Zusätzlich zu dieser Raumstation, auf der ihnen Profite entgehen, wird auf dem Planeten ein Stoff namens Dearban abgebaut, der zur Verstärkung von Schiffsrümpfen eingesetzt wird. Sie sind damit weniger anfällig gegen bestimmte Waffensysteme. Natürlich ist der Preis dafür auch höher, aber ich bezweifele, dass das Kaiserreich überhaupt für derlei Ressourcen zahlt, wenn es sie sich auch nehmen kann. Vermutlich wird es die Gegenleistung für den ‚Schutz‘, den dieses System genießen wird.“
„Trotzdem fände ich eine kleine Atempause ganz nett. Was hältst du davon, wenn wir ein paar Tage hier bleiben?“, fragte sie. „Das Kaiserreich weiß sicher nicht, dass wir hier sind.“
„Ein paar Tage nicht gejagt zu werden, wäre sicher mal eine angenehme Abwechslung. Ein, vielleicht zwei Tage“, stimmte Jerel zu.
„Gut, irgendein Ort, wo du gerne mal hin möchtest?“
„Ja, ich würde mir gerne mal wieder ein wenig ansehen, was an Modifikationen für meine Waffen verfügbar ist, kommst du mit?“
Narlie rollte mit den Augen.
„Klar, Waffen shoppen, immer gerne“, erwiderte sie und folgte ihm in Richtung des Handelsdistrikts.
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EINIGE STUNDEN SPÄTER saß Narlie am Rand einer Plattform des Handelsdistrikts und blickte durch eine Sichtluke in den Sternenhimmel. Der Handelsdistrikt wurde von viel Sicherheitspersonal bewacht. Er wirkte weniger zwielichtig als einige andere Bereiche dieser Station.
Nach einer Weile gesellte sich Jerel zu ihr. Er hatte noch immer seine Rüstung an, allerdings trug er den Helm unter dem Arm.
Natürlich wurden hier viele der Bereiche der Station mit Kameras überwacht. Doch es war bekannt, dass hier niemanden interessierte, was man irgendwo im Kaiserreich verbrochen hatte. Es zählte nur, was man hier tat.
„Was glaubst du, wie es für uns enden wird?“, fragte sie, nachdem sie schweigend nebeneinander gesessen hatten.
„Nun, wir werden die Ware abliefern und uns eine Weile nicht im Kaiserlichen Raum blicken lassen. Mit dem Geld kommen wir recht weit. Wenn es knapp wird, gibt es auch andere Leute, die Söldner und Kuriere benötigen“, antwortete er.
„Das meine ich nicht“, erwiderte sie. „Ich meine, was wird aus uns? Ich will nicht ewig auf der Flucht sein, aber was können wir tun? Das Kaiserreich ist alles, was ich kenne, und es hat immer noch Expansionsabsichten, es wird sich weiter ausbreiten ... Es muss bekämpft werden!“
„Von uns?“, fragte er spöttisch. „Ein dratikanischer Söldner und eine abtrünnige Kaiserliche Wache gegen das Galaktische Kaiserreich. Das klingt nach einem guten Drama. Oder nach einer Grabaufschrift“, fügte er etwas leiser hinzu.
„Danke für deinen Optimismus“, erwiderte sie.
„Tral‘agar“, antwortete er. Nach ein paar Sekunden wurde ihm klar, dass er in seiner Muttersprache Dratikanisch gesprochen hatte, und wiederholte seine Aussage in der Allgemeinsprache.
„Gern geschehen.“
„Es gibt dort draußen noch andere“, begann sie, doch Jerel unterbrach sie. „Ja, das hatten wir schon ein paar Mal, Narlie. Es gibt noch andere Feinde des Kaiserreichs und sie verstecken sich. Es gibt da draußen nun mal keinen Widerstand. Es gibt niemanden, der sich dem Kaiserreich in den Weg stellt. Die Allianz weiß, was das Kaiserreich mit anderen Spezies macht. Aber solange sie es auf ihrem eigenen Territorium machen und nicht in Sichtweite der Allianz, ist es ihnen egal. Das Kaiserreich wird immer mächtiger, aber was willst du tun? Was können wir tun? Nadelstiche, mehr nicht.“
Er hatte sich in Rage geredet, ohne es zu wollen. Sie hatten sich schon öfter deswegen gestritten.
Narlie wollte einen offenen Widerstand gegen das Kaiserreich aufbauen. Sie war einfach zu sehr Kommandantin, sie war es gewöhnt Truppen zu befehligen. Allerdings hatte sie in den letzten Monaten immer weniger davon gesprochen, sodass Jerel angenommen hatte, sie hätte von der Idee Abschied genommen. Sie schien begriffen zu haben, dass sie nun keinen Krieg mehr führte, keine Offizierin mehr war. Jerel verstand ihre Situation. Sie hasste das Kaiserreich für den Völkermord, den man ihr befohlen hatte. Aber sie liebte es auch. Sie war schließlich ein Klon, sie war gezüchtet worden, um für das Reich sterben zu wollen. Die Loyalität war nicht einfach abzuschalten. Sie hatte einen nicht zu überwindenden Bruch zwischen dem Kaiserlichen Ideal und der Realpolitik gesehen und das verkraftete sie nicht.
Das Einzige, was sie tun konnte, war sich zu verstecken.
„Ja, du hast recht“, antwortete sie. Bevor sie noch etwas sagen konnte, wurde sie vom hektischen Piepen von Jerels Kommunikator unterbrochen. Sie schaute ihn fragend an. „Was hat das zu bedeuten?“
„Ich habe den Schiffscomputer so eingestellt, dass er mich warnt, wenn Schiffe mit Kaiserreichskennung auf seinen Sensoren erscheinen“, antwortete er. „Leicht paranoid, ich weiß.“
„Glaubst du, dass sie wegen uns hier sind?“
„Ich hab nicht die geringste Ahnung“, antwortete Jerel und blickte auf die Nachricht auf seinem Kommunikator, der in den rechten Arm seiner Rüstung eingelassen war.
„Es sind drei. Drei Paladin-Klasse-Schlachtschiffe. Ich weiß gar nicht, was schlimmer wäre. Wenn sie hinter uns her sind oder wenn sie das System dem Kaiserreich einverleiben sollen.“
„Lass uns abhauen.“
Sie machten sich zur ENTDECKUNG auf.
Plötzlich knisterte es um sie herum. Ein Mensch mit starkem Akzent machte eine Durchsage innerhalb der Raumstation.
„Das Kaiserreich vermutet auf der Station eine Bedrohung des Reiches. Entflohene Gefangene befinden sich hier und alle Starts und Landungen sind vorerst nur mit Autorisierung des Kommandanten möglich. Wer Informationen hat, bekommt sie bezahlt. Wir bitten Sie, Ruhe zu bewahren und die Kaiserlichen ihre Arbeit tun zu lassen.“
Anschließend wurde die Durchsage noch einmal in den verbreitetsten Sprachen wiederholt.
„So viel zu den paar Tagen Entspannung“, murmelte Narlie.
*
ZAREN BLICKTE AUS DEM Fenster des Parak-Landungsschiffes hinaus, das auf eine große, mit Ausbuchtungen übersäte Raumstation zuflog. Hundert Landungsschiffe pendelten ohne Unterbrechung zwischen den Schlachtschiffen und der Raumstation, um Truppen herüberzubringen.
Zudem waren dreißig Jäger gestartet worden, die eventuell ankommende Schiffe direkt zur Station eskortieren sollten. Zaren war zufrieden. Er würde den Dratikaner bald in seiner Gewalt haben.
„Es wurde eine Frau, menschlich, auf der Handelsstraße in Richtung des Raumhafens gesichtet. Die Truppen, die sie dort aufhalten sollten, wurden niedergemetzelt. Möglicherweise ist sie unsere Zielperson. Das Alter scheint zu stimmen. Noch haben wir keine Bestätigung, ob sie es ist.“
„Versucht sie aufzuhalten, aber unser vorrangiges Ziel ist trotzdem der Dratikaner. Ich will jeden Dratikaner an Bord dieser Station“, befahl Zaren.
„Ja, Sir“, antwortete der Kommandant und gab