Die 33 schönsten Flussradwege in Deutschland mit GPS-Tracks Download. Oliver Kockskämper

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Название Die 33 schönsten Flussradwege in Deutschland mit GPS-Tracks Download
Автор произведения Oliver Kockskämper
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783870739843



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ist 16,5 m hoch und hat einen Durchmesser von 30,5 m. Auch „De Theeshof“ ist nicht weit. Hier ist noch alles vorhanden, was einen Hof einst ausmachte, auch die Nebengebäude, wie Treppenspeicher, Backhaus, Remise und Schafstall. Im Innern erfahren wir alles Wissenswerte über „bäuerliches Leben gestern – kulturelles Leben heute“. Die Frauen der „Spinnrunde“ beweisen, dass die alten Arbeitsgeräte noch heute genutzt werden können. Freunde der sakralen Baukunst sollten sich noch die Kirche St. Ansgar, die Peter-und-Paul-Kirche und die Eine-Welt-Kirche ansehen, in der Eine-Erde-Altar steht.

      Tipp: Falls Sie noch keine Heidschnucken gesehen haben: Am Theeshof von Schneverdingen werden sie meist um 11.00 Uhr oder um 18.00 Uhr entlang getrieben – oder Sie fragen einfach nach, wo die Herde gerade meckert. „Schnucke“ kommt übrigens von schnucken, schnökern, also von „naschen“, denn die Heidschnucke sucht naschend, flüchtig und immer in Bewegung, die Heide als Nahrung.

      Rund um den Erholungsort Fintel leben seit rund 2.000 Jahren Menschen, wovon auch das Heimatmuseum zu berichten weiß. Die umliegende Gegend wird vom Moor dominiert, wobei es in zwei Arten unterteilt wird: Das Hochmoor, zu dem auch das benachbarte Königsmoor zählt und das Niedermoor, das bei der Verlandung von Gewässern entsteht.

      Tipp: Das direkt am Wümme-Radweg in Fintel gelegene „Melkhus“ heißt Sie während der Melkhus-Saison (Ende April bis Anfang Oktober), täglich von 11 bis 18 Uhr »herzlich Willkommen«! Bei einem Glas frischer Milch, Milchmixgetränken, Quarkspeisen und anderen Milchspezialitäten können Sie sich stärken und bekommen nebenbei noch einen Einblick in die heutige Landwirtschaft sowie touristische Tipps für Ihre Weiterfahrt.

      Radler bei Dammsiel

      In Scheeßel treffen die Nord- und unsere Südroute des Wümme-Radwegs fast zusammen. Auch hier gibt es ein regionales Museum, das man hier Heimathaus nennt. Gesehen haben müssen wir die 1507 erbaute Wassermühle und den Meyerhof, der in Fachwerk erbaut wurde.

      Tipp: Eine wahre Augenweide ist das über die Grenzen hinaus bekannte Trachtenfest von Scheeßel. Es wird von den beiden Trachtengruppen ausgerichtet, die sich hier noch großen Zuspruchs erfreuen.

      Rotenburg an der Wümme ist heute eine Kreisstadt. Wie es sich dafür gehört, gibt es eine einladende Fußgängerzone, die von schönen Häusern und wichtigen Sehenswürdigkeiten gespickt ist. Dazu gehören auch das Rudolf-Schäfer-Haus von 1675, neben dem der 1566 entstandene Stadtstreek (Bachlauf) und die 1769 bis 1825 erbauten drei Ehlermann-Speicher gehören. Gleich zu Beginn der Fußgängerzone empfängt uns die Plastik „Paaroh-die“ auf dem Neuen Markt. Das Ende der Flaniermeile markiert der Pferdemarkt mit dem wasserreichen Pferdebrunnen von 1985. Wie der Alltag einst in Rotenburg (Wümme) aussah können wir uns im Heimatmuseum ansehen. Zur Entspannung dienen der große Park und/oder das Ronolulu – wer in diesem Erlebnisbad Langeweile hat, ist selber Schuld!

      Weiter geht´s auf der Südroute via Unterstedt, Ahausen, Hellwege und Bassen nach Oyten.

      Wir rollen durch eine beeindruckende Auenlandschaft, zu deren Höhepunkten die Ahauser Mühle, deren Wurzeln ins 17. Jahrhundert zurück reichen, gehört. Wälder, Dünen und Hügelgräber bestimmten das Bild rund um den Ort Hellwege. Wer Lust auf etwas „Beinarbeit“ hat, kurbelt hinauf in die Voßberge und genießt den Ausblick über die Wümme und ihre umliegenden Ortschaften.

      Ein beschilderter Abstecher führt von Hellwege zur Nordroute, wo Sottrum liegt. Viele Bürger pendeln von hier jeden Morgen zu ihrer Arbeitsstätte in Bremen. Sie schätzen die ruhige Umgebung zwischen den Mooren und Wäldern. Sicherlich schätzen sie auch den Blick auf ihr hübsches Heimathaus von 1630.

      In Oyten gibt es noch ein „Altes Dorf“, deren Mittelpunkt ein Fachwerk-Hof mit Backhaus und Scheune bildet.1989 zog hier der Heimatverein ein, um Brauchtumspflege zu betreiben. Dabei wird auch die große Geschichte nicht vergessen – immerhin lag Oyten einst an Napoleons historischer Heerstraße.

      Die Region um uns herum wird auch „Hollerland“ genannt – es stammt aus der Zeit, als die Holländer mit ihrem Know-how dafür sorgten, dass die Sümpfe durch komplizierte Entwässerungssysteme trockengelegt werden konnten.

      Tipp: Ein Abstecher führt von Oyten über Schaphusen und der gleichnamigen Straße nach Fischerhude, einem der schönsten Orte der Region. Viel Wasser, das von alten Holzbrücken überspannt wird, Kopfsteinpflaster, an dem sich historische Gebäude in die Höhe strecken – Fotomotive gibt es hier reichlich.

      Weiter geht´s von Oyten am nördlichen Stadtrand von Bremen entlang nach Borgfeld und Burg-Grambke. Nach der Überquerung der Lesum rollen wir aus zur Wesermündung. Der offizielle Endpunkt der Route liegt eine Fährfahrt entfernt auf der anderen Weserseite in Lemwerder.

      „Borgfelder Wümmewiesen“ – so heißt das Naturschutzgebiet, mit dem uns das kleine Bundesland Bremen empfängt. In dieser Idylle fühlen sich auch zahllose Vögel wohl, die hier auch gerne für Nachwuchs sorgen. Der bekannteste Name des Ortes dürfte die Familie Jacobs sein – Kaffee aus deren Hause dürfte vermutlich fast jeder schon einmal getrunken haben.

      Blockland heißt die dünn besiedelte Gegend, durch die wir radeln. Charakteristisch für die Region sind die Fleete. Diese Entwässerungsgräben entstanden um 1864, um das Land besser nutzbar zu machen.

      Auf der anderen Wümme-Seite liegt der Bremer Vorort Lilienthal. Im örtlichen Heimatmuseum können wir u. a. ein Modell der Sterne sehen. Es erzählt aus der Zeit, in der im Amtsgarten die größte Sternwarte Europas stand, die vom Astronom Dr. Schroeter eingerichtet wurde. Weitere Rückblicke in die Geschichte gestatten das Kutschen- und Schulmuseum und das Kulturzentrum „Murkens Hof“.

      Die Mündung der Lesum in die Weser hält eine besondere Sehenswürdigkeit für uns bereit – das Schulschiff „Deutschland“ hat hier seinen Ankerplatz gefunden. Nicht zufällig, denn hier bei Bremen-Vegesack wurde im 17. Jahrhundert der erste deutsche Hafen anlegt, der aus menschlicher Hand stammte. Riesige Kieferknochen von Walen (heute in Bronze gegossen) zeugen davon, dass Vegesack einst eine Metropole der Wal- und Heringsfangflotte war.

      Brotzeit im Grünen

      In Lemwerder treffen wir auf den Weser-Radweg. Ihm können wir flussabwärts zur Nordsee oder flussaufwärts in die Innenstadt Bremens folgen. Wer das schon eher haben möchte, kann den Wümme-Radweg auch schon hinter Borgfeld verlassen und auf dem Radfernweg Hamburg-Bremen ins Zentrum der Weser-Metropole radeln.

      Die Bremer Stadtmusikanten haben die Hansestadt bekannt gemacht, als UNESCO-Welterbe verewigt wurden aber die Roland-Statue und das Rathaus. Sie gehören ebenso wie der Dom St. Petri zur Altstadt, die am Marktplatz ohne Frage ihren Höhepunkt findet. Wer hier seine Blicke noch losreißen kann, macht sich auf zum Fassaden-Schauen an der Böttcherstraße oder zum Staunen im Schnoorviertel.

       Kartentipp:

      Wümme-Radweg, Radwanderkarte 1:50.000, Spiralbindung, ISBN 978-3-87073-274-5

       Tour 3, Havelradweg

      Von Neustrelitz nach Havelberg

      Was könnte einen schöneren Auftakt für eine Radwanderung bilden, als die Mecklenburgische Seenplatte? Wir können wählen, ob wir bei Waren (Müritz) oder bei Neustrelitz einsteigen. Durch so geschichtsträchtige Orte wie Oranienburg rollen wir in die deutsche Bundeshauptstadt Berlin. Nachdem wir uns zumindest einen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten angesehen haben, tut es gut, dass