Название | Killer im August: 11 Thriller |
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Автор произведения | A. F. Morland |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745213188 |
Die Geisel, mit der sie geflohen war, hatte sich inzwischen gemeldet. Janet hatte sich von ihr nur ein paar Straßen weiter fahren lassen und war dann in einer belebten Passage verschwunden. Außer der Todesangst, die der Anblick einer blanken Pistolenmündung auslöst, war dem Mann nichts passiert.
Nach Janet Carino lief die Fahndung natürlich auf Hochtouren. Dasselbe galt für die Komplizen des falschen Postboten, der versucht hatte, Janet umzubringen und unseren Kollegen Robert J. Leslie auf dem Gewissen hatte. Der Schock über Roberts Tod saß tief. Leider kommt es immer wieder vor, dass G-men in Ausübung ihrer Pflicht getötet werden. Aber gewöhnen werde ich mich daran nie.
Janet Carino hatte eine Waffe vom Kaliber 45 benutzt und auch wenn erst weitere ballistische Untersuchungen letzte Sicherheit bringen konnten: Aller Wahrscheinlichkeit nach war Janet die Mörderin von John Parisi, seinen beiden Leibwächtern sowie Arnold Kelly. Parisi und Kelly war sie eine tödliche Geliebte gewesen und ich fragte mich, warum.
Dieser unbändige Hass, mit dem sie ihre Verbrechen ausgeführt hatte, musste einfach einen Grund haben...
Über eine Janet Carino ließ sich in den Dateien, die uns über das Verbundsystem NYSIS zugänglich waren, nichts finden.
"Vielleicht ist diese Pistole ein Ansatzpunkt", meinte Milo. "Das Ding sah schon ziemlich ungewöhnlich aus, gleichgültig ob sie nun eine 333er Goldauflage hatte oder nur eine Messingbeschichtung. Ich vermute, dass es sich um eine Sonderanfertigung handelt..."
"Jedenfalls konnte sie exzellent mit der Waffe umgehen", gab ich zu bedenken.
Über die Identität der Killer, die es offenbar auf Janet Carino abgesehen hatten, wussten wir noch nichts. Von demjenigen, den Janet erschossen hatte, war nach der Explosion und dem Brand nicht viel übriggeblieben. Und seine Komplizen waren auf und davon. Niemand in der Umgebung hatte irgendeine brauchbare Aussage machen können.
Max Carters Finger glitten blitzschnell über die Tastatur des Computers. Er schüttelte entnervt den Kopf.
"Hier ist einfach nichts über Janet Carino. Nicht einmal irgendeine Bagatellevorstrafe... Und leider ist auch die 45er, die bei den Morden benutzt wurde, nie im Zuge irgendwelcher polizeilicher Ermittlungen in Erscheinung getreten..."
"Vermutlich arbeitet die Frau unter falschem Namen", meinte Milo. "Je nachdem, wie gut sie für den Fall vorgesorgt hat, dass wir ihr auf den Fersen sind, ist sie vielleicht schon über alle Berge..."
Wir gönnten uns zwischendurch kaum eine Tasse Kaffee. Aber unsere Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt.
Und dann kam der Anruf von den Kollegen der City Police.
Arnold Kellys Wagen war in einer stillgelegten Tiefgarage in der Bronx entdeckt worden.
Wir zögerten nicht lange, sondern begaben uns zu der angegebenen Adresse. Spurensicherung, Gerichtsmedizin und die Kollegen des NYPD waren schon bei der Arbeit.
Uns bot sich ein grausiger Anblick.
Insgesamt drei Leichen befanden sich im Innern des Wagens.
Der Chauffeur - noch hinter dem Steuerrad sitzend -, und zwei Männer, bei denen es sich um Kellys Leibwächter handelte. In der Innenverblendung der Beifahrertür steckte ein Projektil vom Kaliber 45. Der Chauffeur war von hinten durch den Sitz erschossen worden. Er musste den Wagen noch selbst hier her gefahren haben.
Im Kofferraum waren Blutspuren.
"Vermutlich wurde Arnold Kelly darin transportiert", meinte Milo. "Erst waren sie zusammen in der Bronx und haben Kellys Leiche abgeladen. Dann sind sie hier her gefahren... Janet Carino und ihre Komplizen."
"Ich frage mich nur, wie sie ihre Leute dazu überreden konnte, hier her zu fahren."
Milo zuckte die Achseln. "Vielleicht mit vorgehaltener Pistole... Möglicherweise hat sie ihnen auch versprochen, dass hier jemand auf sie warten würde, um ihnen den Lohn für den Verrat an Kelly zu übergeben..."
Die Kollegen der City Police hatten sich in der Umgebung umgehört und Anwohner befragt. Jemand hatte eine Frau aus der Einfahrt der Tiefgarage herausgehen sehen, die dann von einem Taxi abgeholt wurde. Es war nur eine Frage der Zeit, wann wir den Taxifahrer ermittelt hatten. Und der würde sich vermutlich auch an Janet Carino - oder wie immer sie auch in Wirklichkeit heißen mochte - erinnern.
"Wir müssen sie schnell finden, Milo", murmelte ich. "Es könnte nämlich sein, dass da noch weitere Namen auf ihrer Todesliste stehen..."
"An wen denkst du, Jesse?"
"Sie hat die Spitzen von Parisis Syndikat fast im Alleingang erledigt. Einen nach dem anderen. Viele bleiben nicht mehr übrig..."
"Und was waren das für Leute, die es auf sie abgesehen hatten?"
"Eine gute Frage. Jedenfalls hoffe ich sehr, dass wir die auch kriegen. Schon wegen Robert..."
Robert Leslies Mörder war ja von Janet Carino niedergestreckt und anschließend bis zur Unkenntlichkeit verbrannt worden. Aber es musste da jemanden geben, der diese Killer geschickt hatte. Ich fragte mich, ob es irgendwelche Verbindungen zwischen Janet und den Ukrainern gab.
Mein Handy schrillte.
Es war die Zentrale.
Agent Max Carter hatte etwas Neues für uns.
"Ich bin da auf etwas gestoßen, Jesse", erklärte er. Und ich hörte sehr aufmerksam zu...
31
Lebediovs Faust sauste mit Wucht auf den Tisch. Der Ärger war ihm deutlich anzusehen.
"Wie kann so etwas geschehen, Basil?", donnerte er mit kehliger Stimme. "Sind Ihre Leute Flaschen, dass sie es nicht einmal schaffen, eine Frau aus dem Weg zu räumen..."
Basils Gesicht war bleich.
Seine blassblauen Augen flackerten unruhig.
"Sie war nicht allein", gab er zu bedenken. Ein schwacher Einwand. Basil wusste es selbst und dementsprechend wenig überzeugend trug er ihn vor.
Lebediov lachte höhnisch.
"Was Sie nicht sagen, Basil!"
"Es tut mir leid. Ich hatte meine zuverlässigsten Leute mit der Sache betraut."
Lebediov machte eine Geste, die seine ganze Verachtung ausdrückte.
"Erzählen Sie mir nichts... Wissen Sie, was jetzt geschieht, Basil? Ich werd's Ihnen sagen! Diese Lady wird zu ihren Auftraggebern zurückkehren - wer immer das auch sein mag. Und anstatt das wir uns gleich richtig Respekt gegen diese Unbekannten verschafft haben, kann es dann verdammt ungemütlich werden. Unser Krieg gegen Parisi war dagegen ein Kinderspiel, sag ich Ihnen..."
Lebediov atmete tief durch. Mit einer fahrigen Handbewegung fuhr er sich über das Gesicht.
Dann fragte er: "Haben Ihre Leute schon irgendetwas Neues erfahren?"
"Ihr Name ist jedenfalls falsch, das wissen wir. Ob Sie was mit den Bostonern zu tun hat, können wir nicht sagen. Unser Mann dort hält es für wahrscheinlich. Jetzt, da Parisis ehemaligen Legionen zu uns überlaufen, bekommen wir