Название | ANGESTRANDET |
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Автор произведения | Rainer Teklenburg |
Жанр | Контркультура |
Серия | |
Издательство | Контркультура |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347113237 |
***
„Patricia, ich kann ihn doch nicht in der Ruine hausen lassen."
"Für Peng Peng?“
„Ja, er tut mir irgendwie leid!“
„Lass mal“, sagte sie und legte dabei ihre Hände auf seinen Schenkel. Eine Wärme strömte aus ihren Fingerspitzen und durchflutete seinen ganzen Körper.
„Lass mal, so wie Peng Peng gibt es in diesem Land Hunderte. Du kannst nicht jedem helfen“, sagte sie. "Der Kleine kommt schon zurecht."
"Ich habe da mal eine Geschichte gelesen von einem kleinen Mädchen das jeden Sommer mit ihren Eltern ans Meer fuhr", fing Carlo an zu erzählen. Jeden Morgen lief sie als erste an den Strand um so viele Muscheln wie möglich zurück ins Meer zu werfen, die zuvor an Land gespült wurden. Die Leute, die das sahen gingen hin zu dem Kind um ihr zu sagen, dass dies ein sinnloses Unterfangen sei. Hör mal Kindchen, das bringt doch nichts. Tausende werden an Land gespült und von den wenigen, die du zurückwirfst überleben doch nur einige. Es nutzt also nichts." Darauf die Kleine: "Fragt doch mal die wenigen die es überlebt haben ob es ihnen etwas genutzt hat."
Ich muss für Peng Peng etwas tun.
Patricia setzte sich neben Carlo und legte ihren Kopf in seinen Schoß. „"Erzähl mir ein Märchen Carlito, eines mit einem Happy End.“Er spielte mit ihrem Haar, ließ es durch seine Finger gleiten. "Rapunzelchen, lass mir dein Haar hinunter…", begann er "und die böse Hexe sah das…" Patricia war eingeschlafen, leicht wie eine Feder war sie, als er sie in sein Schlafzimmer trug. Lass sie schlafen, weck sie nicht auf, sprach Carlo zu sich selbst. Ein Lächeln hatte sie im Gesicht, bezaubernd schön selbst im Schlaf. Leise schloss er die Tür und ging zurück auf die Terrasse. Der Mond schien hell und silbern, sein Licht streifte die Palmen und spiegelte sich im Meer wieder. Dieses Schwein, dieser Hurensohn. Zwölf Jahre hat er noch vor sich und verlangt, dass sie auf ihn wartet. Zwölf lange Jahre. Sie wird verblühen, wie eine Blume, die man gepflückt hat und der man nun das Wasser verweigert. Sie wird verdorren, zurück wird ein alter stacheliger Kaktus bleiben. Zwölf Jahre, sie werden sich wie zwei Fremde gegenüberstehen, die Zeit wird beide verändern. Carlo wusste es. So würde es sein. Vielleicht wusste sie das auch, vielleicht spürte sie es aber auch nur, unbewusst. Sie sah so traurig aus und die Zärtlichkeit, die er für sie empfand, schnürte ihm die Kehle zu. Patricia lag in seinem Bett und er durfte sie nicht berühren, nicht lieben. Dieser Scheiß-Schwanzlutscher, wie sehr er ihn hasste. Carlos Gedanken fanden keine Ruhe.
***
„Angel, du kennst doch die Ruine zwischen Cofresi und Costambar?“
Dolores machte ihnen Spiegeleier, Toast und frischen Kaffee. Sie hatte ihre Haare hochgesteckt und trug ein geschlitztes Kleid, welches den Blick auf ihren Schenkel frei ließ. Unter der weißen Bluse wölbte sich ihr Busen, die Warzen waren deutlich zu sehen. Sie trug keinen BH, sie brauchte auch keinen. Verdammte Scheiße, dachte Carlo, mir wird ganz heiß…
„Was ist mit der Ruine?“ fragte Angel.
„Geh doch mal zu der Brugal, ich möchte herausfinden, wem sie gehört.“
„Warum?“
„Ich will sie kaufen!“
„Aber, da wohnt doch Peng Peng.“
Dolores deckte den Tisch, schenkte den Kaffee ein und beugte sich so zu Carlo, dass dieser ihre Brüste direkt vor seinen Augen hatte. Nervös rutschte er auf seinem Stuhl hin und her. Angel entging das nicht, doch es schien ihm zu gefallen.
„Gib' dem Carlo noch etwas Cafe“ sagte er.
Und wieder hatte er ihre Brüste vor den Augen, und er nahm den Duft ihrer Haut wahr.
„Hast du noch immer keine Freundin?“
Angel genoss das richtig. Während Carlo auf den Busen von Dolores starrte, dachte er an Patricia.
„Ich habe die Passende noch nicht getroffen.“
„Bist du schwul?“
„Du bist wirklich ein dummer Araber, Angel!“
„Was wird mit Peng Peng wenn du die Ruine kaufst?“, wollte der Araber wissen.
„Also, pass auf, es soll niemand wissen, dass ich sie kaufe, weißt du, den Kleinen soll da niemand wegschicken können, das ist praktisch sein Zuhause.“
„Dann kauf sie ihm doch.“
„Er wird es nicht annehmen, er hat seinen Stolz. Ich habe schon oft versucht, ihm Geld zu geben, für Kleidung und Essen. Er weigerte sich das anzunehmen. Er wäre kein verdammter Betteljunge. Er wäscht mein Auto und putzt meine Schuhe. Dafür knöpft er mir ein paar Dollar ab. Schenken lässt er sich nichts.“
„Ich kenne den Besitzer Carlito, ich werde das regeln“, sagte Angel.
„Schön Angel“, und tue mir den Gefallen, schmeiß' den Laden heute ich muss mit Patricia noch etwas klären.“
„Con la rubia?“
Die Augen von Dolores funkeln.
„Que te gusta de la rubia?“
Ich bin schon ein Arschloch, dachte Carlo, die Insel wimmelte von schönen Frauen und die einzigen, die mir gefallen sind die, die ich niemals haben kann. Es pochte und klopfte in seinen Lenden, heute würde er sich eine dulce puta (süße Nutte )aufgabeln. Er konnte das Zeug ja nicht ewig rausschwitzen.
"Vete al la rubia."
Dolores war wütend, und Angel grinste genüsslich.
Ganz klar war er nicht im Kopf, der Araber.
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