Die Wut in der Blechkiste und die Kunst zu überleben. Stefan Rumpf

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Название Die Wut in der Blechkiste und die Kunst zu überleben
Автор произведения Stefan Rumpf
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783347064218



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Straßenbereiche ausweiten.

      Bei Autobahnen sieht es so aus, dass erhöhte

      Geschwindigkeit und zu geringer Abstand die

      häufigsten Unfallursachen sind. Das bestätigt

      auch meine eigene Erfahrung.

      Es wird einfach zu dicht aufgefahren und viel zu schnell gefahren zu; meist auf den

      Autobahnen.

      Als mein Umdenken anfing, habe ich mir die aktuelle Unfallzahl des Jahres und die damit zusammenhängenden Toten auf ein großes DIN-A4-Blatt geschrieben. Dies habe ich nun immer im Auto mit dabei, denn ich möchte nicht zu den Toten oder Verletzten gehören.

      Die andere Seite dieser Zahlen sind die wirtschaftlichen Schäden beziehungsweise Kosten, die durch Unfälle entstehen.

      Arbeitsausfall durch Verletzungen, Kosten durch die Behandlung, usw…

      Ich hoffe, dass Dich diese Zahlen ein wenig

      zum Nachdenken anregen, denn wir reden viel

      über Flugzeugabstürze, wenn mal eben 100

      Menschen auf einmal sterben.

      Das ist schlimm, auf jeden Fall. Aber die 3.275

      Toten Verkehrsteilnehmer in einem Jahr, da redet kaum jemand drüber. Deswegen ist es wichtig, sich auch mal solche Zahlen vor Augen zu führen.

      3 (Statistschges Bundesamt, Fachserie 8, Reihe 7, 2018 2019)

      4 (Statistisches Bundesamt, Fehlverhalten der Fahrzeugführer bei Unfällen mit Personenschaden, 2015-2018 2020)

       Kapitel 4: Die Psychologie beim Autofahren

      Wichtig ist für mich als erstes die grundsätzliche Einstellung zum Autofahren, meine Motivation für jede einzelne Fahrt zu hinterfragen.

      Ich fahre grundsätzlich gern Auto mit guter Laune.

      Das wäre als Außendienstmitarbeiter auch irgendwie doof, wenn es anders wäre.

      Aber auch privat fahre ich viel mit dem Auto, vielleicht zu viel.

      Ich frage mich immer, habe ich eine Alternative zum Auto?

      Gibt es vielleicht Möglichkeiten mit dem ÖPNV,

      Fahrrad oder zu Fuß ans Ziel zu kommen?

      Beruflich sehe ich keine Alternative zum Auto, da ich täglich wechselnde Kunden in ganz

      NRW zu fest vereinbarten Zeiten besuche.

      Privat überlege ich schon mal auf den Zug, oder auf das Rad umzusteigen. Zu oft siegt aber auch bei mir die Bequemlichkeit, die ein

      Auto vor der Tür bietet, einsteigen-losfahren.

      Ich gebe auch offen zu, da ich einen

      Firmenwagen habe und den Sprit auch für private Fahrten der Arbeitgeber bezahlt, beeinflusst das natürlich auch manchmal meine Entscheidung.

      Was ich sagen will ist, ich entscheide mich bewusst für das Auto und gehe mit positiver Grundeinstellung an den Start.

      Wie ist es bei Dir? Welche Grundeinstellung hast Du zum Autofahren? Hast Du

      Alternativen?

      Bist Du ein Pendler, der jeden Tag zur Arbeit bis zu 100 km (ein Weg) fährt?

      Wenn Dich das nervt, kann ich verstehen, könntest Du etwas ändern?

      Arbeitsplatz wechseln oder umziehen?

      Einfacher gesagt als getan?

      Wenn Du beides nicht ändern willst (super Job und super Haus/Wohnung), ist das ja positiv und dann hast Du ja schon Deine Motivation für die tägliche Pendelfahrt.

      Dann kannst Du auch mit einer positiven Grundeinstellung ins Auto steigen, oder?

      Oft beobachte ich das Gegenteil:

      Es wird sich über alles und jeden schnell aufgeregt (nicht umsonst habe ich das Coverbild so gewählt).

      Wenn Du ehrlich bist, entsteht der Stress und die Aufregung oft durch falsches

      Zeitmanagement.

      Ich habe z.B. eine

      Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 60 km pro Stunde

      (bei einer Strecke mit 80% Autobahn und 20% Stadt). Wenn ich von zu Hause nach

      Dortmund fahre (15 km, 100% Stadt) plane ich mind. 30 min ein.

      Ich weiß auch, dass man nicht alles planen kann, aber oft hilft es im Vorfeld mit positiver Grundstimmung zu starten.

      Probiere es doch einfach mal aus!

      Und natürlich spielt auch Deine Persönlichkeit eine wichtige Rolle.

      Es gibt nicht den typischen Autofahrer.

      Auch Autofahrer bilden immer einen Schnitt durch die Gesellschaft und durch alle Schichten.

      Vom Arbeitslosen bis hin zum Topmanager,

      Vielfahrer, Wenigfahrer, Frau, Mann, Jung,

      Alt, quer durch alle Bildungsschichten.

      Ich bin jetzt kein Psychologe, aber manchmal glaube ich, wenn jemand ins Auto steigt und den Motor startet, verändert sich der Ein oder Andere, bewusst oder unbewusst.

      Manche Verkehrsteilnehmer glauben die Straßen sind ein rechtsfreier Raum und im Auto genießen sie Immunität.

      Da dieses Thema Psychologie echt interessant ist, versuche ich dies in diesem Kapitel, einmal genauer zu beleuchten.

      Wie ist es bei mir persönlich? Da ich eben beruflich viel fahre und ständig unter

      Termindruck stehe, kenne ich diesen

      psychologischen Druck sehr gut.

      Ich hatte eine feste Uhrzeit mit dem Kunden ausgemacht und wusste genau, der Kunde hat nur wenig Zeit, da auch er einen Folgetermin hatte.

      Dann der unerwartete Stau auf der Autobahn…

      war ich da endlich durch, versuchte ich früher auf der Landstraße oder im Stadtverkehr Zeit wieder aufzuholen.

      Da fuhr ich schnell mal bei dunkelgelb über die Ampel, fuhr zu dicht auf oder hielt am Stoppschild nicht….

      Bei mir brachte dies meinen Stresslevel bis an den Anschlag.

      Jeder andere Verkehrsteilnehmer, der mich

      „aufhielt“ nervte einfach nur.

      Da fielen auch schon mal Wörter wie Idiot,

      Penner, Anfänger, Arschloch, usw. Natürlich

      waren es immer die Anderen, die kein

      Autofahren konnten.

      Heute helfen mir in solchen Situationen ein paar Gedanken:

      1. …verdeutliche ich mir, dass der andere Autofahrer ja nichts dafürkann, dass ich zu spät dran bin.

      2. …frage ich mich, wenn ich jetzt zu spät komme, welche Bedeutung hat das für mich, für ein Leben in zwei Wochen, zwei Monaten, zwei Jahren.

      Meistens hat es nämlich keine Bedeutung, klar ärgerlich in dieser Situation, aber am nächsten Tag ist es bereits vergessen.

      3. …denke ich an meine Gesundheit. Stress ist nicht gesund, also runterfahren, tief durchatmen, cool down.

      4. …wenn jetzt ein Unfall passiert, dann platzt der Termin in jedem Fall und es kommt noch mehr Ärger und zusätzlicher Stress dazu.

      Da ich mein Zeitmanagement weitgehend selbst bestimme, versuche ich hier mit etwas Pufferzeit zu planen.

      Klar klappt das nicht immer, aber es hilft das ein oder andere Mal, Zeitdruck zu vermeiden.

      Wenn