Название | Ist Frieden nicht möglich? |
---|---|
Автор произведения | Martina Kleinlein |
Жанр | Афоризмы и цитаты |
Серия | |
Издательство | Афоризмы и цитаты |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347054509 |
Auch Meinungsfreiheit, Kulturfreiheit, Freiheit bei der Partnerwahl, Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, Vereinigungsfreiheit zu friedlichen Zwecken, freie Berufswahl usw. sind bei der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen verankert.
Außerdem wird in Artikel 29 dann neben den Rechten und Freiheiten auch eine Pflicht gegenüber der Gemeinschaft kundgetan. In Absatz 2 steht:
„Jeder Mensch ist in Ausübung seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschränkungen unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zweck vorsieht, um die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten der anderen zu gewährleisten und den gerechten Anforderungen der Moral, öffentlichen Ordnung und der allgemeinen Wohlfahrt in einer demokratischen Gesellschaft zu genügen.“
Die UN hat sich über alle Lebensbereiche Gedanken gemacht, um weltweit ein gleichberechtigtes Leben auf der Erde zu gewährleisten. Die Pflicht gilt nur dazu, sich in dem Maße einzuschränken, dass jeder ein gleichberechtigtes Leben führen kann. Es wäre so einfach, sich danach zu richten! Aber macht- und profithungrige Personen setzen sich darüber hinweg, verbreiten Angst und Misstrauen.
Aus meinem Psychologielehrgang habe ich gelernt, der Charakter eines Menschen ist teils genetisch zum anderen Teil aber umweltbedingt. Ein Kind wird in eine Familie hineingeboren und orientiert sich an diesem Umfeld, um die Realität zu begreifen. Nun gibt es aber je nach Erziehung ganz unterschiedliche moralische Einstellungen. Dies kann sowohl politischen Ursprungs sein ausgehend von unterschiedlichen Strukturen und Gesetzen eines Landes, als auch religiösen Ursprungs unter Ausübung verschiedener Riten und religiöser Vorschriften. Unter Umständen wächst ein Kind in einem Umfeld auf, in dem weder Gesetze noch religiöse Vorschriften eingehalten werden. Dies hat zur Folge, dass je nach Land und Sitten für die Einwohner Gut und Böse unterschiedlich definiert sein können.
In erster Linie bestimmt jedermann für sich selbst, was er für gut oder schlecht befindet. Dabei geht diese Person davon aus, was gemäß ihrer Sinnesempfindung ein Glücksgefühl auslöst. Hierin sind alle Menschen gleich, dass sie einen glücklichen Zustand einem Zustand in Leid vorziehen. Tatsächlich ist die Definition für Glück und Leid auch ein Beitrag von den Eltern. Z. B. bestimmte Tiere zu essen wie Vogelspinnen oder Innereien von Tieren, schmeckt nicht jedem. Aber wenn ein Kind damit aufgewachsen ist, nimmt es diese Lebensmittel automatisch zu sich.
Auch was als Leid empfunden wird, ist individuell unterschiedlich. Ein Pessimist erkennt intuitiv, was er vermeiden muss, um glücklich zu sein, ein Optimist guckt nicht nach dem Schlechten sondern nach dem Schönen, könnte dann aber unvorsichtigerweise in ein Unglück hineinrasseln. Was ist jetzt besser? Eine ängstliche Lebenseinstellung verursacht Stress, d.h. der Körper bildet Stresshormone. Damit ist der Organismus belastet. Freut sich der Mensch, so bildet er Glückshormone, die zu einem Wohlgefühl führen, evtl. zu Leichtsinn verleiten.
Verschiedene Faktoren, die eine Ausschüttung von Endorphinen verursachen, wurden bereits in der Vergangenheit erforscht z. B. von Loretta Graziano Brauning von der University of California. Wenn man sich bewegt, ultraviolettes Licht genießt, schöne Erlebnisse und Eindrücke sammelt, Sex hat, meditiert, oder wenn man bestimmte Speisen ist, fühlt man sich gleich viel glücklicher.1 Darin ähneln sind sich die meisten Menschen.
Ich habe es als Krankenschwester in der Hauskrankenpflege selbst erlebt: was gut ist und was man nicht tun sollte, wird oftmals unterschiedlich weitergegeben. Zum Beispiel gibt es Familien, die überhaupt kein Gemüse essen. Dann gibt es wieder andere, die kein Fleisch essen. Bei manchen soll man die Schuhe ausziehen, sonst fühlen sie sich nicht gewürdigt. Andere sagen, man soll sich wie zuhause fühlen und die Schuhe anbehalten. Bei manchen darf man an den Kühlschrank gehen und sich was zu trinken nehmen, andere wollen gefragt werden oder wollen überhaupt nichts geben. Und so geht es immer weiter, egal wo man hinkommt, entsprechend der Moral und dem Umfeld findet man ein Gruppendenken vor, dem man sich am besten anpassen soll, so wird es meist erwartet. Bei einer zu großen Abweichung passt man nicht dazu. Aber ob das Gruppendenken wirklich gut ist, ist noch in Frage gestellt. Es gibt ein indisches Sprichwort: Wenn ein Blinder Blinde führt, fallen alle in den Brunnen!
Was ist gut, was ist böse? Manchmal kann es sein, dass etwas gut erscheint, sich aber im Nachhinein als schlecht erweist, genauso kann auch etwas als schlecht empfunden werden, was eigentlich gut ist. Süßigkeiten zu essen, schmeckt gut, egal ob Schokolade oder Torten, süßer Brei oder Bonbons, erweist sich aber im Nachhinein als schlecht für Zähne und Figur. Wie jeder weiß, fördert ein Übergewicht bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Gicht, aber auch Schlaganfall, Thrombose, Herzinfarkt und einen zu hohen Blutdruck.
Eine schlecht schmeckende Medizin ist besonders für Kinder eine Überwindung, aber wenn sie die Krankheit heilt, ist es ein Glück. Eine Trennung kann sehr schmerzen, könnte sich aber im Nachhinein als vermiedenes Unglück herausstellen. Was gut erscheint, kann schlecht sein, was schlecht erscheint, kann gut sein. Wir haben die Intelligenz, abzuwägen, zu entscheiden und selbstverantwortlich unser Leben in die Hand zu nehmen, um uns keinen Schaden zuzufügen. Somit ist eine gewisse Eigenliebe gerechtfertigt, das eigene Leben zu schützen und sich seinen bestmöglichen Weg zu suchen.
Nun erweitern wir dies auf die Familie. Unsere Kinder sollen es gut haben, oder unsere Eltern. Wir wachsen auf und passen uns an, weil wir bei der Geburt nackt und hilflos sind. Weil Kinder auf Anerkennung und Zuneigung angewiesen sind, eifern sie den Eltern nach - alles, was für die Familie gut ist, wird gelobt und hat einen persönlichen Vorteil. Es wird zur Gewohnheit und fast zu einem persönlichen Gesetz, auch wenn dadurch anderen Schaden zugefügt wird wie es z.B. bei der Sklavenbewegung früherer Jahrhunderte geschah.
Aber was wäre, wenn wir selber eingesperrt werden würden, wenn wir von unserer Familie getrennt werden würden, wollten wir das? Wie lange kann ein Mensch Folter durchstehen, wenn er eingesperrt jeden Tag ausgepeitscht würde, weil er aufmuckt, und nur mit kärglichem Essen auskommen müsste, so dass er bald schwach werden würde und dann erst recht eine Strafe fürchten müsste, wenn er das auferlegte Arbeitspensum nicht schafft. So muss es wohl bei den Sklaven gewesen sein laut der vielen Dokumentationen, die ich im Laufe der Jahre gesehen habe.
Es gibt einige Berichte von Folter im Mittelalter, wo Menschen gestanden, was sie nicht getan haben. Wo ist die Grenze der Belastbarkeit, bis der Wille gebrochen wird? Die Frage ist dann nicht mehr, was ist gerecht und ungerecht, die Frage ist dann, wie überlebe ich oder wähle ich den Tod. Dann wird das Überleben der Hoffnungsträger für die Zukunft, um die Zustände zu beenden und Gerechtigkeit anzufordern.
Und genau auf diese Weise ist eigentlich alles, was momentan auf der Erde geschieht, aus einem guten Grund entstanden. Jedes politische System, jede Religion hatte einen Anlass, um etwas Neues und Besseres zu beginnen und Altes, Unbrauchbares abzulegen. Jedes politische System, jede Reform sollte eine Änderung zum Besseren bewirken.
Heutzutage sind wir in der glücklichen Lage, uns Wissen auf einfache Weise anzueignen. Dadurch erkennen wir, dass jede Ausbeutung und Unterdrückung eine Gegenkraft oder Gegenbewegung ausgelöst hat, die bis zur Revolution Änderungen erzwungen hat, so dass wieder jeder glücklich sein konnte. Die Geschichte schreibt Bände über gescheiterte Regierungen und Systeme, wo Menschen unterdrückt wurden und einen Weg zur Revolte gefunden haben. Ein gleichberechtigtes Leben für alle, in dem der eigene Wille und die Freiheit eine große Rolle spielen, ist unser Bestreben.
Die USA
Im Zuge der Kolonialisierung ausgehend von Europa wurden Teile von Amerika, Afrika, Australien erobert. Getrieben vom Entdeckerdrang, der Gier nach Profit, aber auch mit dem Verlangen nach Freiheit zogen damals Familien in diese unbekannten Gebiete. Das Leben der Ureinwohner wurde wenig geschätzt und beachtet, die Rechte dieser Menschen wurden übergangen. Stattdessen stellte man sie als unzivilisiert dar, die Kirchen sandten Prediger aus, die den Urvölkern den richtigen Glauben vermitteln sollten. Dabei wurden die meisten Schriften dieser Stämme vernichtet, als Heidentum angesehen. Heute bereut man diese Entscheidung, z. B. ist es schwer, die Schriften der Mayas zu übersetzen, da es nur wenig verbliebene