Shewadsneh. Martin (MARLIN) Neidhart

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Название Shewadsneh
Автор произведения Martin (MARLIN) Neidhart
Жанр Контркультура
Серия Shewadsneh
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783347021716



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des Powder River. Sie vermuteten, dort am ehesten auf grössere Indianergruppen zu stossen.

      Obwohl bald der März vor der Türe stand, hatte sich Väterchen Winter noch immer nicht verabschiedet.

      Als auch noch ein Schneesturm aufzog, wurde das Ganze für Crook zu mühsam.

      Deshalb beschloss er eine Massnahme: Er stoppte seinen Braunen, drehte seinen Oberkörper auf dem Pferd nach hinten um und schrie: "Colonel Reynolds! Hierher!"

      In Kürze preschte der Gerufene mit seinem Pferd nach vorne.

      Als er bei ihm angelangt war, antwortete er dienstbeflissen: "General, zu ihrer Verfügung."

      "Colonel! Wir müssen uns sofort in den nächsten Kiefernwald verschieben! Sonst gehen wir hier alle beim aufkommenden Schneesturm drauf!"

      "Verstanden!" brüllte Reynolds. Er preschte zur Kolonne zurück und gab den Befehl: "Zum Kiefernwald abschwenken, eine halbe Meile links vor uns!"

      Die Truppe machte einen schwerfälligen Marschhalt und änderte unter den Anordnungen der Sergeanten ihre Richtung zum Wald.

      Der Schneesturm entfesselte allmählich seine gesamte Urgewalt! Er blies der Truppe Eiskörner ins Gesicht und drängte in jede noch so kleine Lücke ihrer Soldatenkleidung hinein. Die Pferde schnaubten und stampften im meterhohen, aufgewirbelten Schneestaub vorwärts.

      Nach einem wie es schien unendlichen Zeit- und Kraftaufwand, gegen den stossenden Sturm ankämpfend, erreichte die Kolonne den Wald, der ihnen zumindest fürs erste Schutz versprach.

      Kaum war die Einheit mitsamt Maultieren und Gepäck in den Wald eingetreten, heulte der Blizzard auf. Er drückte mit solcher Gewalt in den Nadelwald hinein, dass unweigerlich der Eindruck entstand, er wolle diesen wegpusten.

      "Gott sei Dank!" keuchte Crook, als sie alle im sicheren Bereich des mächtigen Waldes standen.

      "Da sind wir dem Sensenmann wohl noch einmal von der Schippe gesprungen," grinste Reynolds.

      "Nun mal halblang," knurrte Captain Egan. "Wir müssen noch die aufkommende Nacht überstehen. Der Blizzard hat erst angefangen, uns allen seine Todeszähne zu zeigen!"

      "Wir werden hier ein Notlager aufstellen und den verdammten Sturm abwarten." meinte Crook. "Colonel ausführen!

      Reynolds machte sich sofort an die Arbeit. Kurze Befehle klangen durch die Reihen der Kavalleristen und es kam Bewegung in die Männer.

      Nach einer Weile hatten sie ihr mühsames Werk zustandegebracht.

      In einer freien Lichtung entzündeten sie in den ausgehobenen Schneelöchern einige kleine Lagerfeuer. Anschliessend hockte die Truppe drumherum und trank vom heissen Tee, den Proviantchef Smith ihnen zubereitet hatte.

      "Wird einem doch gleich besser beim Schlürfen dieses heissen Gesöffs." bemerkte Egan.

      "Schätze, wird wohl noch einige Tage andauern bis wir auf die ersten peaux-rouges stossen." sagte Smith zum Colonel, während er ihm den Blechbecher nachfüllte.

      "Da hast du nicht ganz unrecht. Die verflixten peauxrouges wissen sich gut zu verkriechen."

      "Ich denke, in der Nähe der Mündung vom Little Powder in den Powder River werden wir sicher fündig werden." sprach Egan.

      "Und dann werden wir ihnen einheizen." lachte Smith.

      "Ja, mit Bleikugeln." fügte Reynolds hinzu.

      Während sie so miteinander redeten, entwickelte der Sturm seine volle Stärke. Er brauste immer forscher durch den dichten Kiefernwald. Dennoch war es hier drin einigermassen erträglich.

      Die reduzierte Lagerwache wurde organisiert und General Crook befahl die Kavalleristen in die Mannschaftszelte hinein.

      Eine unruhige Nacht erwartete sie.

      Kapitel 5

      Shewadsneh, Fred und Sam ritten langsam und bei leichtem Schneegestöber aus dem abendlichen Stonewall hinaus und weiter zum Waldstück, wo Freds Blockhütte stand.

      Das Tageslicht wich zunehmend der aufkommenden Dämmerung, die diesen Landstrich allmählich einhüllte.

      Sie befanden sich nun etwa eine halbe Meile vor dem Nadelwald. Es gab hier verschiedene grössere, teils gewaltige Felsbrocken, die gruppiert oder als Einzelstücke die Gegend markierten.

      Shewadsneh warnte seine Gefährten, die ihn links und rechts mit ihren Pferden flankierten, mit leiser, eindringlicher Stimme: "Das Halbdunkel hier ergibt einen willkommenen Ort für ein heimtückisches Attentat."

      "Da geb ich dir recht, Kumpel." knurrte Sam.

      Kaum kroch dies über seine Lippen, blitzte von dem links gelegenen, mächtigen Felsbrocken das Mündungsfeuer einer Winchester auf. Die hinterlistige Kugel surrte knapp an Sams Schädel vorbei und echote an den herumstehenden Gebirgsbrocken.

      Die graue Stute von Sam scheute und Fred hatte Mühe seinen Braunen ruhig zu halten. Er musste dessen Zügel hart führen. Einzig der Blaurappe Shewadsnehs reagierte ruhig auf den Schenkeldruck seines Meisters, als dieser rief: "Sofort in Deckung!"

      Im Galopp preschten die drei hinter die rechte, nächststehende Felsengruppe.

      Währenddessen pfiffen ihnen weitere Kugeln um die Ohren, die jedoch ohne Erfolg umhersurrten!

      In sicherer Deckung angekommen, sprangen sie von ihren Pferden, banden diese im Tempo der Gehetzten an den kurzen, aus dem Schnee herausragenden Wildbüschen fest, schnappten ihre Gewehre, krochen den Felsrücken hoch und nahmen den umfangreichen, gegenüberliegenden Felsbrocken ins Visier.

      Für zwei Minuten war es dort vollkommen still, dann bellten zwei Winchester auf.

      Deren Kugeln kratzten die Oberflächen des Felsens, hinter dem die Gefährten Deckung genommen hatten, und jaulten anschliessend irgendwohin!

      "Das riecht mir, verdammt nochmal, nach einem Mordanschlag. Es würde mich nicht wundern, wenn die Thompsons dahinterstecken." raunte Sam seinem Freund zu.

      "Well, da könntest du recht haben. Aber anscheinend sind sie stark angetrunken, darum treffen sie so schlecht… " flüsterte Shewadsneh.

      Fred, der sich gerade mal zwei Yard neben den beiden positioniert hatte, zischte zu ihnen herüber: "Sie wollen uns hier festnageln."

      In diesem Moment kreischte die Stimme von Ike aus dem gegenüberliegenden Felsen in die winterliche Stille hinein: "Ihr habt keine Chance! Verstärkung ist unterwegs! Wir machen euch fertig!"

      Dem krähte Joe hinzu: "Sprecht eure Gebete! Euer letztes Stündlein hat geschlagen!"

      Ike brüllte nun: "Hey, Sam! Eine letzte Möglichkeit gebe ich dir noch. Überschreibe uns deinen verdammten Claim und wir lassen euch lebend ziehen! Ansonsten werdet ihr ein Frass für die Wölfe!"

      "Nichts überschreibe ich euch, ihr Halsabschneider!" schrie Coperfield zurück.

      Dem folgte ein wahrer Kugelregen, so dass die Freunde weiterhin in der Deckung verharrten.

      "Hast du eine Idee, wie wir hier schnellstens herauskommen können?" fragte Sam.

      "Ja, die hätte ich schon…" antwortete Shewadsneh. "Was habt ihr für Munition mit euch?"

      Fred schmunzelte: "Ich habe noch zwei Dynamitstangen im Sattelzeug verstaut."

      "Ausgezeichnet!" lächelte Shewadsneh. "Bring die mal her."

      "OK." grinste er.

      Wenig später kam er mit den zwei Stangen zurück.

      "Hast du auch Streichhölzer mit?"

      "Ja, in der Hosentasche. Hier hast du sie." Er reichte ihm eine halbvolle Taschenschachtel von den Dingern.

      "Jetzt passt mal auf. Ihr zwei werdet die Thompsons mit einem Kugelhagel eindecken, wenn sie am Nachladen sind, und ich pirsche weit rechts um diese Felsblöcke herum, um auf die gegenüberliegende Seite hinter die beiden zu