Auswahlband Schicksalsroman 8 Romane in einem Buch September 2018. Cedric Balmore

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Название Auswahlband Schicksalsroman 8 Romane in einem Buch September 2018
Автор произведения Cedric Balmore
Жанр Эротическая литература
Серия
Издательство Эротическая литература
Год выпуска 0
isbn 9783745205985



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will das Zeug, das wir da trinken, selbst bezahlen? Hast wohl die Preise in diesem Laden vergessen, wie? Na, prost, ich glaube, da kommt endlich etwas!«

      Richtig, in diesem Augenblick sah auch Anja die beiden Männer. Selten kam einer allein. Ganz klar und nüchtern schätzte sie die beiden ab. Alt und wabbelig. Sie schüttelte sich leicht. Sie kamen an ihren Tisch, setzten sich unaufgefordert und begannen gleich ein Gespräch.

      »Na, ihr kleinen Vögelchen, so allein? Das passt ja prächtig. Wir suchen schon den ganzen Abend nach netten Mädchen, und hier finden wir euch! Wir dürfen doch bleiben, oder?«

      »Natürlich«, girrte Sybille und setzte ihr strahlendstes Lächeln auf. »Wir haben auch schon auf euch gewartet. Ziemlich langweiliger Laden heute hier. Sollen wir mal auf die Pauke hauen?« Gleichzeitig trat sie Anja unter dem Tisch auf den Fuß. Das sollte heißen: Kein so mieses Gesicht zu machen, sondern sich auch an der Unterhaltung zu beteiligen.

      Die beiden Männer waren schon nicht mehr ganz nüchtern, wie sie feststellte. Zum Tanzen hatten sie keine Lust. Lieber gemütlich am Tisch sitzen und sich unterhalten. Sie sprachen anfangs ununterbrochen von ihren Geschäften. Aber je mehr sie tranken, umso zudringlicher wurden sie.

      Der eine begann Anja ungeniert das Knie zu tätscheln, legte seine große Hand auf ihre Brust. Am liebsten hätte sie ihm grob auf die Finger gehauen. Da waren die beiden vom ersten Abend viel diskreter und charmanter gewesen. Sie schluckte ihren Ärger hinunter und dachte nur an das Geld, wie Sybille ihr geraten hatte.

      Dieser schien es nichts auszumachen. Lachend warf sie den Kopf zurück und schmiegte sich an den Mann, als kenne sie ihn schon eine Ewigkeit.

      »Kommt, Jungs, ich muss noch etwas trinken, ich verdurste. Wie trocken doch die Luft hier ist!«

      »Bist du an dem Umsatz hier beteiligt, Schätzchen?«, fragte sie der Mann.

      »Schön wäre es, nein, so eine bin ich nicht. Ich bin nur hier, um mich zu amüsieren, meine Herren. Nicht das, was sie denken. Die vom Hause, die stehen da an der Bar. An den miesen Gesichtern könnt ihr sie erkennen. Wenn man es berufsmäßig macht, ist das nicht mehr schön. Nein, wir sind nur zwei nette Freundinnen, die sich ein wenig amüsieren wollen.«

      Wie abgeschmackt und fade das doch alles klang und wie ordinär. Erst jetzt ging Anja so richtig ein Licht auf, wie gewöhnlich Sybille doch im Grunde genommen war. Schon jahrelang betrog sie ihren Mann und amüsierte sich, wenn er auf See war. Ich muss sehen, dass ich so schnell wie möglich von ihr loskomme, grübelte sie.

      Sie hatte den Anschluss des Gespräches verpasst. Auf einmal bemerkte sie, wie die drei aufstanden und dem Ausgang zustrebten. Sybille kam zurück und zischte ihr ins Ohr.

      »Bist du eingeschlafen, oder was ist mit dir? Wir gehen jetzt, hast du kapiert?« Sie warf ihr nur einen kalten Blick zu und stand auf.

      »Das Eine sage ich dir jetzt schon, Sybille, sobald ich dir das Geld zurückgezahlt habe, mache ich nicht mehr mit. Es ist ja zum Kotzen!«

      »Glaubst du, es macht mir noch Spaß, mit dir Transuse loszuziehen? Da bekommt ja jeder Freier kalte Füße«, gab sie grob zurück. »Aber jetzt komm, wir dürfen sie nicht warten lassen! Ich bin nicht umsonst den ganzen Abend nett gewesen, um mir dann den Fisch von einer anderen wegangeln zu lassen. Du, die sind so blau, kannst ja mal in die Brieftasche greifen, wenn er schläft, dann haste gleich für eine Zeit ausgesorgt!«

      Anja sah sie so entsetzt an, dass Sybille merkte, dass sie zu weit gegangen war. Versöhnlicher werdend, sagte sie darum schnell: »Mensch, dass du auch alles glauben musst, war doch nur ein Scherz von mir, kapiert?«

      Im Taxi wurde der Mann so zudringlich, dass es dem Fahrer schon auf die Nerven ging. Anja rückte so weit von ihm ab, wie es irgend möglich war. Sie hätte sich am liebsten übergeben. An die Stunden, die ihr noch bevorstanden, mochte sie gar nicht denken.

      Sie waren in einem weniger vornehmen Hotel abgestiegen. Also waren sie wohl doch nicht so reich, wie sie vor ihnen angegeben hatten.

      In der Halle waren noch eine Menge Menschen, und sie hatte das Gefühl, alle würden sich verstohlen umwenden. Sie müssen doch wissen, was ich jetzt vorhabe. Dass ich mit dem Kerl da gehe - für Geld.

      Und da war sie auch schon in seinem Zimmer. Er wankte zum Fenster, zog die Vorhänge zu und knipste die kleine Tischlampe an.

      »Ich hab’s gern schummerig«, sagte er und kicherte.

      Sie blieb steif wie ein Stock im Zimmer stehen. Anja hatte nur einen Wunsch, alles schnell hinter sich zu bringen.

      »Los, Mäuschen, zieh dich aus, aber schön langsam! Ich will schließlich für mein Geld etwas haben. Bist schon ein knusperiges Dingelchen. Ganz fein machen wir es heut mit Papi, nicht wahr?«

      Er sagte wahrhaftig Papi! Sie schluckte.

      »Was soll ich?«

      »Ausziehen, vor mir, jedes Teil ganz langsam. Sozusagen Privatvorstellung, verstehste!«

      Anja wusste nicht, wie man eine Privatvorstellung gab. Am liebsten hätte sie ihm mitten in das feiste Gesicht geschlagen. Aber er konnte nichts dafür.

      »Komm, ich bin scharf auf dich! Beeil dich endlich! Los, ’runter mit dem Fummel!«

      Blutübergossen begann sie das Kleid auszuziehen. Es war eine Qual für sie. Er saß im Sessel und sah ihr mit gierigen Augen dabei zu.

      Sie stand in Höschen und Büstenhalter vor ihm. Er leckte sich die Lippen. Ein schreckliches Gefühl bemächtigte sich ihrer. Da stand der Mann auf und begann sie zu tätscheln.

      »Bist wohl neu im Geschäft, dass du nicht weißt, wie man das machen muss, wie? Na, ich werd’ es dir schon zeigen. Sonst komme ich nicht auf meine Kosten. Will ja schließlich für mein Geld etwas erleben, will es anders haben als zu Hause.« Er lachte meckernd.

      Seine Hände fühlten sich schwammig an. Fröstelnd zog sich eine Gänsehaut über ihren Körper. Er nestelte an ihrem Büstenhalter, und dann fiel er auch schon zu Boden. Überall waren auf einmal seine tapsigen Hände. Sie war starr und konnte sich nicht rühren. Es war einfach schrecklich, schrecklich!

      »Komm, Mäuschen, musst dich schon ein wenig anstrengen, sonst ist es duster bei mir, muss was sehen, los, zeig dich mal! Runter mit den Sachen, und dann fein gelaufen, richtig schön durch den Raum, ich will dich sehen - ganz. Hörst du!«

      Wenn er noch ein Wort sagt, dann renne ich aus dem Zimmer, dachte sie erbittert. Aber sie musste bleiben, Sybille wollte ihr Geld zurück. Sie tat, wie er es verlangte. Wie ein Stück Ware kam sie sich vor. Niedrig und gemein, ja, schrecklich gemein war alles!

      Er war alt und verlebt und wollte Sonderwünsche von ihr haben. Es war eine furchtbare Qual. Plötzlich war er über ihr und warf sie auf das Bett. Er nahm sie auf französisch. Anja grub die Zähne in das Laken und stöhnte wild auf. Aber nicht vor Lust wie damals. Er keuchte vor Anstrengung. Hörte er denn immer noch nicht auf? Sie konnte ihn nicht mehr ertragen.

      Endlich, endlich. Mühsam erhob sie sich und wollte ins Badezimmer. Aber er hatte keins gemietet. War wohl zu knickerig. Vor seinen Augen musste sie sich waschen. Er saß auf dem Bettrand und sah ihr dabei zu. Dann war er wieder bei ihr, fasste sie von hinten an den Brüsten, kniff und knetete sie hin und her. Und das Ganze ging wieder von vorne los.

      Da hielt sie es nicht mehr aus. Sie schrie ihm ins Gesicht. Es war ihr alles egal. Nur weg wollte sie, weit weg. Der Mann war maßlos erstaunt. Zuerst begriff er das Mädchen gar nicht.

      »Rühr mich nicht an! Lass mich in Ruhe, oder ich werde verrückt!«, schrie Anja ihm ins Gesicht.

      »Aber Kindchen, wir wollen doch nur Spaß miteinander haben. War es eben denn nicht ganz hübsch? Ich bin ganz wild auf dich, hab’ schon lange nicht mehr so etwas erlebt. Und das will viel bei mir heißen. Komm, sei wieder nett zu Papi, oder hast du Durst oder Hunger? Sag mir, was willst du?«

      »Ich will nach Hause.« Sie stieß ihn von sich, da er schon wieder mit seinen Händen sie zu tätscheln begann. »Lass mich endlich in Ruhe!