Название | Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung |
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Автор произведения | Alfred Bekker |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745207958 |
"Was machte er wirklich?"
"Er handelte mit Crack und anderen synthetischen Drogen. Und zwar im großen Stil. Leider wird man es ihm jetzt wohl kaum noch nachweisen können."
"Und wer ist das? Perry Crawford?"
"Ein Hehler."
"Für was?"
"Alles, was sich denken lässt."
"Genau wie Roy Brady, dein Informant!"
"Ja, aber Crawford war ein paar Nummern größer." In Gedanken setzte Bount die Namen Brady und Kostler hinzu.
Aber sie schienen irgendwie nicht zu passen. Brady nicht, weil er ein zu kleiner Fisch gewesen war und Kostler nicht, weil er seit Jahrzehnten ein seriöser Geschäftsmann war, der mit Maldini und seiner Organisation nichts zu tun gehabt hatte... Irgendetwas stimmt hier nicht, dachte Bount unwillkürlich. Er schob June die Liste hinüber.
"Hier!", meinte er. "Ich habe sie mir schon dutzendfach angeschaut - alle Daten, die mir wichtig erschienen, habe ich mir aus Rogers' Akten herausgeschrieben..."
Vier Namen standen dort.
Außer Crawford und Gardener noch der von Jack McCarthy, der ein Inkasso-Büro betrieb und unter anderem für Maldini Schulden eintrieb sowie Ray Gregor, der ein Büro betrieb, dass unter anderem Söldner vermittelte.
Vermutlich hatte Gregor seine Finger aber auch im internationalen Waffenhandel und vermittelte Mordaufträge an professionelle Killer.
Einmal war er deswegen schon festgenommen worden. Man hatte sein Büro abgehört und ihn dabei erwischt, wie er sich gerade um die Belange eines kümmerte, der einen unliebsamen Konkurrenten aus dem Weg geräumt haben wollte. Aber man hatte Ray Gregor wieder freilassen müssen, weil den Beamten ein schwerwiegender Formfehler passiert war, die dazu geführt hatten, dass das gesamte Beweismaterial nicht berücksichtigt werden konnte.
In den letzten Jahren Gregor sich besser vorgesehen und alles vermieden, um mit der Polizei in Konflikt zu kommen. Aber niemand, der ich in der Szene auskannte, zweifelte daran, dass er nach war aktiv war.
"Rechnet man Kostler und Brady hinzu, dann haben alle gemeinsam, dass sie etwa zwischen vierzig und fünfzig sind!", meinte June nachdenklich.
Bount nickte.
"Genau wie Maldini. Und sie sind auch alle zusammen groß geworden in der Unterwelt. Einer hat den anderen abgestützt. Nur Kostler ist da irgendwann ausgestiegen."
"Wenn Maldini es ist, der sie alle - einer nach dem anderen von einem Profi killen lässt - dann verstehe ich nicht, warum er das tun sollte!"
Er zuckte die Achseln.
"Mal sehen, was Maldini so ausspuckt!", meinte er dann.
22
Eine Viertelstunde später saß Reiniger neben Captain Rogers auf dem Rücksitz eines Streifenwagens.
"Wohin geht es jetzt?", fragte Bount.
"In Maldinis Büro. Dort sind wir mit ihm verabredet!"
"Oh, ihr habt euch richtig schön brav angemeldet!"
"Und wenn schon..."
"Ich habe ja nichts gesagt, Toby!"
"Dann will ich auch nichts gehört haben."
"Ihr sitzt fest, nicht wahr? Gegen Maldini kommt ihr nicht weiter, da beißt ihr auf Granit!"
"Bount, du weißt doch selbst, was das für einer ist..."
"Natürlich weiß ich das!"
"Okay, du hast Recht! Es ist genau so, wie du vermutet hast: Wir stecken fest! Alles sieht nach einer Säuberungsaktion Maldinis in den eigenen Reihen aus... Alle Opfer wurden mit derselben Waffe erschossen."
"Das steht inzwischen fest?"
"Ja. Felsenfest. Übrigens wurden mit dieser Waffe auch Larry Kostler und Roy Brady erschossen!"
"Dann wird es auch derselbe Kerl gewesen sein, der sie abgedrückt hat, nicht wahr?"
"Sieht so aus, Bount."
"Sollte man von einem wirklichen Profi nicht erwarten, dass er nach jedem Mord die Waffe verschwinden lässt und sich eine andere besorgt - schon allein, um es unmöglich zu machen, irgendwelche Verbindungslinien zu ziehen..." Rogers zuckte mit den Schultern.
"Wahrscheinlich hat jeder Killer seine eigenen Methoden, Bount!"
"War ja nur so ein Gedanke."
Bount machte eine unbestimmte Geste mit der Hand und zuckte mit den Schultern.
Dann fuhr er nachdenklich fort: "Trotzdem scheinen mir Kostler und Brady nicht so ganz in die Serie hineinzupassen... Aber warten wir erst einmal ab, was Maldini uns zu erzählen hat."
"Am Telefon schien er mir ganz zugänglich", meinte Rogers.
"Machte ganz einen auf seriösen Geschäftsmann."
"Das war ja schon immer seine Tour."
"Richtig, Bount. Entweder er hat wirklich nichts mit den Morden zu tun - was ich nicht glaube - oder..."
"Oder?"
"Oder aber er fühlt sich verdammt sicher!"
"Und das wahrscheinlich mit Recht! Er war ja schließlich immer sehr vorsichtig."
Toby Rogers verzog das Gesicht.
"Dieser verdammte Hund tanzt uns schon viel zu lange ungestraft auf der Nase herum!" Rogers schnappte nach Luft und ächzte.
"Was ist mit dem Killer?", fragte Bount unvermittelt.
"Du meinst den mit der Narbe!"
"Ja."
"Fehlanzeige!"
"Was?"
"Ja, in den Polizeiarchiven gibt es nichts über einen Killer mit einer solchen Narbe!"
"Das ist seltsam..."
"Tut mir leid, aber es ist so! Ich habe ihn in die Fahndung gegeben. Ein Phantombild ist an die Presse gegangen. Vielleicht kommt ja etwas dabei heraus."
"Hoffentlich! Dieser Mann ist schließlich nicht gerade unauffällig, was seine äußere Erscheinung angeht. Irgendjemand muss ihn ja sonst noch gesehen haben! Schließlich muss der Kerl irgendwo schlafen, er muss sich ernähren..."
"Täusch dich da nicht, Bount! Auch mitten in New York kann man wie ein Eremit leben! Ich hoffe nur, dass dieser Stadtstreicher dir nicht einen Bären aufgebunden hat!"
Bount schüttelte energisch den Kopf.
"Nein, daran glaube ich nicht."
Bount seufzte.
Dass der Killer mit der Narbe nicht in den Archiven zu finden war konnte einerseits bedeuten, dass dieser Mann bisher noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten war. Und das würde die Suche nach ihm nicht gerade erleichtern.
Die andere Möglichkeit war, dass er seine Narbe noch nicht allzulange hatte...
23
Tony Maldini residierte im Johnston Building, einem gigantischen Büroturm, den ein Versicherungskonzern hatte bauen lassen.
Drei Etagen hatte Maldini gemietet - und um das bezahlen zu können, musste schon einiges auf den Tisch blättern. Seinen Geschäften konnte es also nicht allzu schlecht gehen. Als Reiniger und Rogers mit dem Aufzug in den zwanzigsten Stock gekommen waren, versperrten ihnen zwei bärenhafte Gorillas den Weg, die nicht die Absicht zu haben schienen, sie weiter vor zu lassen.
Rogers zeigte