Von Göttern und Dämonen in Afrika. Ineź Sytham

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Название Von Göttern und Dämonen in Afrika
Автор произведения Ineź Sytham
Жанр Контркультура
Серия
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783746967097



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      * * *

       Beatrice

      Just 3 nights more Shan and will seduce you in the dawning with special touch of my kisses…

      Shan 28. Januar

      Can only guess … hot thoughts to start my day! In the country. Fixing new wind screen to plane.

       Beatrice

      Sounds good *I want you to get me under your skin…You are very versatile: As I already found out *outstanding cook*skilful in mechanical things*fancy ideas in expeditions for your backpackers*curious to discover more “Shan”

       Shan

      Sweet dreams. Bon vouyage for tomorrow. See you in 25 hrs. Going to bed now to get some sleep for long day tomorrow.

      Shan 29. Januar

      How is packing? Just bring a few clothes, the rest you can get here. One more sleep and then I will see you! Longing…

       Beatrice

      Packing is done; of course clothes for every possibility - I am a woman!My heart jumps around in joy without control – can you imagine? But better than to expect a “cool lady”, no?

      * * *

      Am Flughafen – 30. Januar – mein Geburtstag, vielleicht endlich auch mein Glückstag !

      Aufgeregt, glücklich, ein wenig verloren, im Bewusstsein, dass ich nun wirklich den Mut zu einem kompletten Lebens- Neuanfang habe, ihn wieder sehen, all die wundervollen Dinge erleben, von denen wir anscheinend beide träumen….reden, Verständnis aufbauen, Vertrauen schaffen, sich behutsam lieben lernen…

      Beatrice 30. Januar

      As there is no enough place for the luggage at the broom your personal witch prefers travelling comfortable by LTU…to you, Shan!

       Shan

      Ah now I understand. You will find LTU not so exciting they do not fly in loops. The seating is more comfortable though!

      Und ich bin eingestiegen, mit einem eigenartigen Gefühl des Loslassens und Akzeptierens, habe mich völlig vertrauensvoll dem Strom meines Lebens übergeben, von Gottheiten gesteuert, die ich nicht benennen kann; Und nahm die Einladung an.

      Zur Liebe und zu einem neuen Leben in einem anderen Kontinent.

      In Afrika.

      * * *

       Kapitel 2

       Von Göttern und Dämonen

       Und dann würfelten die Götter und luden mich heiter zu Ihrem Spiel ein….

      …und hungrig wie ich war, und neugierig und mutig, nahm ich an Ihrem Spieltisch Platz.

      Und dachte an diesen Abend…, an dem alles begann.

      Der Abend nach Weihnachten.

      Am 25. Dezember finde ich mich wieder in einer Höhle des Tafelberges,

      Cape Town.

      Eine ganze Horde Backpackers aus der Long Street 42, Shans hostel, hat, ohne zu murren Kisten mit Essen, Champagner, Bowle und bunt gemixte kulinarische Leckereien hoch geschleppt in die Höhle.

      Zwischen Dornensträuchern, steilen Felsbrocken, schwitzend unter 36 Grad Sonne wird in der kühlen Höhle das Buffet aufgebaut, inklusive Musikanlage.

      Ruhig, ohne Lächeln – er sieht immer ernst aus – erklärt Shan seinen Gästen, dass sich im Kuskus das Marihuana befindet, also, wer möchte…

      Da fällt er mir zum zweiten Mal auf. Zuerst durch diesen monumentalen Christbaum, der von 20 Mann die steile Treppe in das hostel hoch geschleppt wurde.

      Seine Initiative für seine Gäste.

      Individualität – Fürsorge – Kreativität, hatte ich blitzartig empfunden.

      Er schenkt mir mit ruhigem klarem Blick Champagner nach und ich mache ihm das Kompliment, mich außerordentlich wohl zu fühlen mit seiner Idee, in der Höhle, in dem Ungewöhnlichen, auf diese Art Weihnachten zu feiern, mit Blick auf den Atlantik, das ausgebreitete CT unter meinen Füßen, die sich verlierenden Weiten Afrikas bis zu fernen Bergen.

      Dann irgendwann Abstieg, herausgefordert durch die ansteigende Kälte, ich bin auch müde, kalt und heiß sind so dicht wie die beiden Seiten einer Münze, hier in Südafrika.

      Und nicht nur klimatisch.

      Ich habe dann geduscht, mich umgezogen, da wohnte ich noch in Zimmer Nr. 2 im hostel. Mein letzter Abend, vor Rückreise nach Deutschland.

      Den gigantischen, geschmückten Weihnachtsbaum vor Augen. Habe dann trotzig – alle Backpacker sind stilgemäß schlampig gekleidet und ähneln dadurch einander wie Eier – mein schwarzes zipfeliges Tanzkleid angezogen – noch ungewiss, ob ich mit Brent Salsa tanzen gehen werde, oder auch alleine.

      Und dann kommt alles anders.

       Die Götter würfeln.

      Die Weite Afrikas liegt ausgebreitet unter mir

       Kapitel 3

       Und sie lächelten, die Götter, und ich sah nicht den Teufel zwischen ihren Polstern sitzen…

      Und ich fühle die Blicke der Männer und weiß, dass ich anders bin heute, schön und lebendig und ich unterhalte mich ein wenig mit einem Londoner an der Bar…er ist interessiert an mir und erzählt irgend etwas von einer Einladung zu ihm, und ich höre seinen Oxford-Akzent wie das ferne Rauschen einer Atlantik-Muschel, die mit dir von den Strömungen der Zeiten spricht, wenn du sie ans Ohr hältst…Denn hinter der Theke steht Shan und ich blicke in seine tiefen, herausfordernden und gleichzeitig leblosen Augen, wie flache Edelsteine erscheinen sie mir, hinter denen die geduckte Wut und Spannung eines gefangenen Tieres wartet.

      Seltsam.

      Lange dunkle Haare, Augenfältchen, wie angenehm. Meine Größe.

      Ein Alt-Hippie, scheint mir, schlampiges Hemd, Indianertasche, Shorts, schmutzige Füße in den Sandalen.

      Und ich davor im Tanzkleid.

      Im Duft von „Passion Flower“.

      Ich denke kurz zurück an seine fürsorgliche Art, in der er seine Gäste in der Tafelberg-Höhle bedient, jedem einzelnen Getränke nach geschenkt hat, seinen hochprozentigen Punsch leise jedem anbot.

      Der Londoner flirtet jetzt auf unangenehme, plumpe Art, ich fühle seine schwitzende Hand an meiner Hüfte – ich lächle Shan vor mir an, irgendwie finden unsere Hände zusammen – und die eine, unerwünschte Männerhand löst sich gekränkt von meinem Körper.

      Und ich danke Shan nochmals für die Atmosphäre, diesen Höhlenabend – den ich wie ein Weihnachtsgeschenk empfand.

      Ich sage in Shans starre Augen hinein, dass ich etwas Besonderes in ihm fühle, ich erkenne hinter seinem Blick eine Tiefe und Traurigkeit, die ich kenne, spüre, die mir vertraut ist.

      Seine rechte Hand berührt meine linke und wir reden. Reden und reden.

      No lack of communication.

      Er lädt mich zu weiteren Bieren ein, frägt mich, ob ich jetzt zu Brent Salsa tanzen gehen möchte, er würde mich fahren. Nein, sage ich, dieser Mann ist nur für Sex.

      Ich möchte mit Dir reden, das ist mir wichtiger.

      Sein Hund kommt, ein kleiner weißer Terrier: Jinni, - springt in seine Arme, Shan streichelt ihn.

      Irgendwann