... denn alles ist Vorherbestimmt. Elisabeth Schmitz

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Название ... denn alles ist Vorherbestimmt
Автор произведения Elisabeth Schmitz
Жанр Контркультура
Серия
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783967526776



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anhimmelte, das gab Marie zu denken. Wenn sie sich da bloß nicht verliebt, denn das wäre schlimm für Tina. Marie wusste noch zu gut, wie es war, als diese Geschichte damals mit Markus passierte. Das tat weh, und dieses wünschte sie ihrer Freundin nicht noch einmal. Aber dieser Mann machte Tina ja nichts vor. Solange er nichts unternimmt, dachte sie, wird auch sie ihre Gefühle im Griff haben. Sie kannte ihre Freundin schließlich gut genug, und es würde alles gut werden. Sie streichelte Tina noch mal die Wange, und schon war sie verschwunden.

       8.

      

      

      

      

      Martha schleppte Marie mit, und sie betraten ein wunderschönes, weißes Haus. Es war an einem Berghang gebaut, und sie gingen in einen Raum, den Martha ihr als Ankleideraum beschrieb. Hier hing tatsächlich noch die Kleidung ihrer verstorbenen Freundin.

      »Oh Martha, wie viel Klamotten hast du denn? So viel hättest du nicht mal anziehen können, wenn du hundert Jahre alt geworden wärst. Und so viel Schuhe, ich kann das gar nicht glauben!«, sagte Marie.

      Martha zeigte auf einige Jogginganzüge.

      »Schau mal«, sagte sie, »dieser hellblaue würde ihr doch toll stehen. Oder besser der dunkelgrüne?«

      Marie schaute sie mit Staunen an. So schöne Jogginganzüge! Und gleich so viele davon. Sie hatte nur einen besessen, und der war auch noch ganz verschlissen.

      »Ach Martha, sie sind alle sehr schön. Egal, welchen Tina bekommt. Ich freue mich für sie. Sie wird darin Klasse aussehen.«

      Martha freute sich über die Worte und meinte: »Komm, ich zeige dir das Haus.

      Hier hat das Dach gläserne Dachziegel, und somit ist es schön hell. Dort habe ich geschneidert, wenn ich mal was zu Hause gemacht habe. Meistens waren meine Schwester und ich aber in dem Hinterzimmer der Boutique. Die werde ich dir auch noch zeigen, aber zunächst müssen wir aber ja deine Freundin versorgen.

      Peter ist so ein Blödmann. Wieso kümmert er sich nun nicht um sie? So war er schon immer. Ich hatte alles gerade gerückt, wenn er sich in was rein geritten hatte mit seinem großen Mundwerk.

      Nun bin ich nicht mehr da, und keiner bügelt es glatt. Komm, wir gehen in den Garten.«

      Hier draußen befand sich ein schöner Rasen und einige kleine Beete, die alle sehr gepflegt waren. Die Kanten waren exakt geschnitten, das Gras war ohne Wildkräuter. Eigentlich sehr langweilig, aber Geschmäcker sind ja verschieden.

      Martha sah Maries Gesicht und meinte, dass der Garten Sache eines Gärtners wäre. Sie hätte auch lieber, wenn es nicht so streng aussehen würde, aber Peter gefalle es so, und dann wäre es auch gut so.

      Am Ende des Grundstücks standen hohe Büsche und Bäume und dahinter sah man einige einfache Mehrfamilienhäuser. Wie unterschiedlich doch die Straßen hier waren. An dieser Seite standen die feudalen Häuser und parallel dahinter Wohnblocks.

      Martha zog sie wieder ins Haus, und sie gingen in das schwarz-weiß eingerichtete Wohnzimmer. Eine Wand war mit Fotos bedeckt. Auf vielen waren Frauen mit schicken Kleidern, und dann waren da welche von Peter und Martha.

      »Er hat nichts verändert«, sagte Martha.

      »Alles ist so, wie an meinem letzten Tag. Es würde mich nicht wundern, wenn meine Kaffeetasse noch auf dem Tisch stehen würde.«

      Die stand zwar nicht da, dafür sah sie zwei Kisten Rotwein und diverse andere Flaschen mit Alkohol.

      »Ach du meine Güte«, sagte sie. »Nun weiß ich, warum er nicht mehr operiert. Er säuft! Nein, das darf nicht wahr sein. Peter hat noch nie getrunken; er verträgt das gar nicht. Marie, wir müssen ihn davon weg bekommen. Er braucht meine Hilfe.«

      Sie ließ sich in einen weißen Ledersessel fallen und dachte nach.

      Sie hörten, dass ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde und die Tür ging auf. Peter ging als erstes in die Küche und goss sich einen Rotwein ein. Mit dem Glas in der Hand schaltete er den Fernseher an und zog erst dann seine Jacke aus.

      »Oh Peter, was ist aus dir geworden? Du musst nun wieder der Alte werden. So geht es nicht weiter. Marie, was können wir bloß tun? Ob die Holle einen Rat weiß? Aber nein, die mischt sich bei den Erdenmenschen nur ein, wenn die sie um Hilfe bitten.

      Aber ich bitte dich nun, liebe Holle. Bitte hilf ihm, und lass ihn wieder glücklich werden, denn er hat es verdient. Er hat schon so vielen Menschen geholfen.«

      Martha wusste, wenn sie noch weinen könnte, dann würde sie es nun tun. Marie stand auch ganz betreten da und wusste nicht, was sie machen konnte.

      Es klingelte an der Haustür, aber Peter machte nicht auf. Der Besucher ließ sich aber nicht abwimmeln und schlug so fest gegen die Tür, dass es richtig knallte.

      »Mach auf, Peter Weber. Ich weiß, dass du da bist. Ich gehe hier nicht weg, bevor ich mit dir gesprochen habe.«

      Martha jubelte.

      »Das ist Andy«, sagte sie zu Marie.

      »Vielleicht sagt er ja was wegen der Kleidung für Tina.«

      Peter stellte das Rotweinglas so heftig auf den Tisch, dass es fast über geschwappt wäre. Was will der Idiot denn schon wieder, dachte er.

      Er öffnete die Tür und blaffte: »Was willst du hier? Ich hoffe, du hast einen guten Grund, hier einfach so aufzutauchen.«

      »Allerdings, den habe ich. Wann willst du dich, verdammt noch mal, um die Frau kümmern, die du verletzt hast? Denkst du, dass eine Orchidee alles gut macht? Sieh sie dir doch mal an. Sie liegt wie eine arme Sünderin in dem feudalen Zimmer und ist todunglücklich.

      Du machst es dir hier bequem mit Saufen, und das kann und werde ich nicht dulden! Du hast dich um sie zu kümmern, nicht ich! Ich behandle lediglich ihren Fuß. Aber dass sie sich einigermaßen wohl fühlt, das ist deine Aufgabe.

      Martha hätte ihr sofort etwas aus ihrem Kleiderschrank gebracht, damit sie nicht wie Aschenputtel da liegt. Ich habe mit Frau Braune geredet. Sie wäre dankbar für einige Sachen.«

      »Bist du nun total ohne Verstand!«, schrie Peter.

      »Du willst Marthas Kleidung weitergeben? Das ist nicht dein Ernst. Ich habe 50 Euro gegeben, und dafür wird sie ja wohl für die paar Tage einige Kleidungsstücke erhalten haben. Die Sachen meiner Frau werden nicht angerührt, verstanden?«

      Andy dachte, dass er nun ein wenig einlenken müsse, denn sein Freund war nicht weit davon entfernt, ihm eine reinzuhauen.

      »Nun«, sagte er, »dann geh aber doch wenigstens mal zu ihr. Sie ist ganz alleine. Wie kannst du das nur mit ansehen? Bitte besuche sie ein- oder zweimal. Was vergibst du dir damit?

      Und einen Jogginganzug könntest du ihr doch ausleihen. Sie braucht wirklich einen vernünftigen. Tu immer das, was Martha getan hätte, dann wird es wohl richtig sein. Ich muss wieder los. Mach es gut, alter Freund. Und lass das weg. Ist besser für dich.«

      Er zeigte auf den Rotwein und war schon an der Tür.

      »Bis morgen. Adieu.«

      Andy tippte sich an die Stirn und war auch schon weg, bevor sein Freund ihm wieder Schimpfworte oder sogar den Rotwein an den Kopf werfen konnte.

      Wütend nahm Peter auf dem Sofa Platz und Martha setzte sich zu ihm.

      »Peter, gib ihr den Jogginganzug. Sei doch nicht immer so verbohrt. Bitte, geh in mein Ankleidezimmer. Los! Geh dorthin! Bitte, geh hin!«

      Sie versuchte, ihn zu schubsen, aber es ging natürlich nicht. Stattdessen nahm er seine Jacke vom Haken, holte die Autoschlüssel und überlegte kurz, ob er noch fahren dürfe. Ja, es waren nur zwei oder drei Schluck. Das ging noch. Er öffnete die Garage und stieg in sein Auto.

      Bevor