Название | Wyatt Earp Staffel 10 – Western |
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Автор произведения | William Mark D. |
Жанр | Языкознание |
Серия | Wyatt Earp |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740955908 |
»Mach die Klappe zu, Stan. Ich wüßte nicht, wie ich dem Sheriff dein verblüfftes Gesicht erklären sollte.«
Stan schluckte und wandte dann dem Genossen das Gesicht zu.
»So ist er… gar nicht tot?«
»Er nicht!«
»Wer denn?«
»Am besten fragst du ihn mal. Hallo, Mister Hawkins. Mein Freund Ripper hätte Sie gern etwas gefragt«, rief Buck dem Bankier zu.
Stans Gesichtsfarbe spielte vor tödlichem Schrecken ins Grünliche hinüber.
»Du mußt tatsächlich übergeschnappt sein!« zischte jetzt auch Fin Sterling Buck zu.
»Weshalb denn?« gab der zurück und lächelte dem Bankmann gewinnend zu, der sich ihnen näherte.
»Ja, was gibt es denn?«
Sterling wippte auf den Zehenspitzen und schob seine Daumen in den Waffengurt, den er über seiner grauen leichten Jacke trug.
»Mein Freund Ripper sprach gerade über den Raub bei Ihnen.«
Der Bankier winkte ab.
»Ach, lassen Sie mich damit in Ruhe!« Er nahm seinen schmalrandigen Strohhut ab und betastete das große Pflaster, das er vorn links über der Stirnecke auf dem Kopf trug.
»Es war eine scheußliche Sache. Ein Glück, daß ich meine Schlafmütze trug, sonst wäre es vielleicht schlimmer ausgegangen. Aber der dicke doppelte Wollstoff hat die Schläge etwas gebremst. Das schlimmste für mich ist der Tod des Hundes. Es war zwar ein altes Tier, aber ich hing sehr an ihm. Ich sehe, der Sheriff hat Ihnen alles erzählt. Sieh einer diesen Schwätzer an. Wir hatten abgemacht, über die näheren Umstände zu schweigen.«
Buck sagte rasch: »Tut mir leid, Mister Hawkins. Der Sheriff hat uns gar nichts erzählt. Daß Sie mit dem Banditen gekämpft haben, wußten wir noch nicht. Ebenso ist das mit dem Hund uns nicht bekannt gewesen.«
Jetzt schlug sich der Bankier selbst auf den Mund.
»Ich dummer Kerl! Scheint so, daß die Schläge doch nicht ganz ohne Folgen geblieben sind.«
Buck grinste.
»Und wie steht es mit der Belohnung für den Mann, der den Dieb ausfindig macht?«
Mister Hawkins erklärte unwillig: »Die Stadt gibt dem Sheriff in solchen Fällen immer fünfhundert Dollar für den Mann, der den Täter stellt oder angeben kann.«
»Für fünfhundert wird sich hier kaum jemand in die Kakteen setzen«, meinte Sterling Buck.
»Hm, ja. Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Vielleicht lege ich selbst aus meiner Tasche noch fünfhundert dazu. Denn diesem Banditen müßte doch das Handwerk gelegt werden.«
»Das kann man wohl sagen«, stimmte O’Brian zu.
Wieder nahm der Bankier seinen Hut ab.
»Muß ein schwerer Schlag gewesen sein«, fand Sterling Buck, wobei er den kalkweißen Stan Ripper mit einem vielsagenden Blick streifte. »Haben Sie irgendeinen Verdacht?«
»Ich eigentlich nicht, aber ich glaube, der Sheriff läßt schon eine Spur verfolgen.«
Da hatten die drei Burschen es plötzlich eilig, weiterzukommen.
Kaum waren sie außer Hörweite, da knurrte Sterling Buck: »Das sage ich dir, Stan, du teilst. Und wenn das nicht noch heute geschieht, teilen Fin und ich die tausend.«
Stan war stehengeblieben. Immer noch konnte der Sheriff sie beobachten.
»Hör zu, Ster! Ich weiß nicht, was ihr vorhabt, aber auf jeden Fall ist es eine Schweinerei. Aber mich schafft ihr nicht. Ich weiß, daß es damals eine Gemeinheit war, als wir Jake Hengeloo wegen der Sache mit den Pferden reingerissen haben. Es war auch eine Gemeinheit, daß wir dem alten Crouper die Schuld an dem plötzlich rotgefärbten Brunnen vor der City Hall gaben. Aber mich macht ihr nicht fertig. Und so schon gar nicht.«
Stan hatte wieder Oberwasser bekommen. Er war kein Mörder. Er hatte den Bankier zwar niedergeschlagen, aber nicht ermordet.
Das war ein Unterschied, der unermeßlich war.
Und nicht einen roten Cent hatte er aus der Bank gestohlen! Er nicht. Aber es waren dreieinhalbtausend Bucks weggekommen. Wer hatte sie gestohlen?
Die Augen Rippers glitten von einem zum anderen – und blieben an Sterling Buck hängen.
»Wenn du das Geld an dich gebracht hast, Ster, und willst mich jetzt damit einweichen, dann sitzt du auf dem falschen Gaul. Ich weiß, daß ich nicht gerissen genug für euch beide bin, meine Mutter hat es mir oft genug gesagt. Aber diesmal beißt ihr auf Stein. Ihr wißt genau, daß ich nicht mehr in die Bank zurückgegangen bin in der Nacht.«
Buck hatte sich gegen einen Zaun gelehnt und den rechten Fuß angezogen. Unterm Hutrand hervor beobachtete er den anderen. Urplötzlich warf er den Kopf herum. Seine kalten Augen fraßen sich an dem Gesicht Fin O’Brians fest.
»Du hast das Geld«, sagte er heiser.
Fin wurde flammendrot.
»Was faselst du da?«
Da nahm Sterling ganz langsam den Revolver aus dem Halfter.
»Wo hast du das Geld?« fragte er sehr ruhig.
»Ich…? Wieso ich? Stan muß es doch gewesen sein, dieser Schurke, der Hawkins um ein Haar erschlagen hät…«
Stan hatte beide Hände um O’Brians Hals geschlagen.
»Ich erwürge dich, du Bastard!«
Fin riß sich los.
»Bastard?« Finlay O’Brian hatte nicht nur Blut der weißen Rasse in seinen Adern fließen, man sah es seinem Gesicht und seiner Hautfarbe an, daß einer seiner nächsten Vorfahren ein Indianer gewesen sein mußte. Wenn ihm jemand diesen Schimpfnamen entgegenhielt, sah er rot. Das Messer blitzte in seiner Faust.
Da schnellte Sterling Buck sein langes Bein hoch und trat ihm das Messer aus der Hand.
»Du verdammter Dreckskerl hast die Bucks geholt! Wo stecken sie?«
Fin wich einen Schritt zurück.
»Du hast mich getreten, Ster. Das wirst du bereuen.«
Da sah er, daß der hochnäsige Sterling Buck immer noch seinen Revolver in der Hand hatte. Er schluckte und stieß hervor: »Ich habe das Geld nicht!«
Er hatte es so laut gebrüllt, daß die beiden anderen ihn entgeistert ansahen.
Buck schob seinen Colt ins Halfter zurück und sah sich nach allen Seiten um.
»Du mußt geistesgestört sein, Mensch.«
Sie entfernten sich von der Gassenecke und gingen zum Friedhofshügel hinauf, wo nur noch eine Schmiede stand.
Sterling Buck, der sich bisher als der überlegene Kopf gefühlt hatte, glaubte sich plötzlich von Fin getäuscht zu sehen. Rasender Zorn stieg in ihm auf.
»Well, Stan ist ein Ochse, aber du bist ein Fuchs, Fin. Und…«
Stanlay Ripper war viel zu froh über den verhältnismäßig glücklichen Ausgang ihres fürchterlichen Abenteuers in der Samstagnacht, als daß er Sterling diese Beleidigung übelgenommen hätte.
Nicht so Fin.
»Ster, ich merke, daß du mich herausfordern willst. Nimm dich in acht! Ich bin schneller als du.«
Das war genau das, was O’Brian nicht vertragen konnte. Er hielt sich nämlich nicht nur für überklug, sondern auch für schneller als die beiden anderen. Häufig hatten sie in Höfen und draußen in der Savanne Schießübungen mit leeren Whiskyflaschen gemacht, wobei sich keinesfalls eine sonderlich große Überlegenheit Sterling Bucks bewiesen hatte.
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