Название | Krimis & Erotische Erzählungen |
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Автор произведения | Walter Serner |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788027207503 |
Den endlichen Erfolg verhinderte das Krachen der Tür, die Klara, halb angetrunken bereits, hinter sich zugewettert hatte.
Bald darauf war Clerc deshalb in der angenehmen Lage, »Herein!« rufen zu können und Suzys erregtes Händchen, erregter noch, zu drücken.
»Wo ist denn Klara?« hauchte Suzy, krampfhaft den nächsten Spiegel zu erreichen trachtend.
Der Antwort enthob den scharf taktisch überlegenden Clerc ein soeben vom Treppenflur her anhebendes, schnell heftig werdendes Stimmengezänk, aus dem alsbald der schmetternde Sopran Klaras dominierend sich hochschwang.
»Ja, was ist denn los?« lispelte Suzy, ohne ihre Frisur auch nur im mindesten weniger wichtig zu nehmen.
»Ach Quatsch!« machte Clerc, der mit einem innigen, freilich bloß gedachten Zungenschnalzen wahrnahm, daß die raufenden Organe die Nachbarwohnung gewannen, und, sofort über alles Erforderliche im Klaren, Suzy ein Glas Wein an die Lippen drängte.
Suzy, welcher der Spiegel eine Zufriedenheit appliziert hatte, die oft schon der Erfolg selber ist, trank lächelnd und quittierte vergnügt den ersterbenden Blick Clercs, den er ganz besonders meisterte.
Dies war sehr leichtsinnig. Denn im Nu hatte Clerc ihr das Glas aus der Hand gedrückt und, mit der Rechten beide Hände ihr unters Kreuz pressend, sie aufs Bett gezwungen.
Seine Lippen versaugten jeden Schrei. Seine Knie und seine Linke machten ihn herrschen …
Einigermaßen knapp vor dem Finish begann der Treppenflur sich wieder zu beleben.
Clerc antizipierte eine tolle Sensation und sann, der ganze Mensch ein jauchzender Nerv, wild darüber, sie zu veranstalten.
Klara jagte ins Zimmer.
»Wlacks-tacks!« japste sie augenblicks, wobei ihr entgeistertes Posterieur die Tür zubummte.
Den Hausschlüssel Clercs, den dessen Linke plötzlich gezückt hatte, hielt sie nun freilich tatsächlich für etwas Schießfähiges: was aber in Wirklichkeit sie an die Tür klebte, war der schließlich ganz zweifellos enorm fesselnde Anblick einer ogott so sehr geschätzten, aber nie noch unbeteiligt betrachteten Handlung.
Klaras Gesicht schwamm wie ein Öllicht. Ihre Zeigefinger drohten sich gegenseitig. Die Augen symbolisierten, geradezu vorbildlich, ein unsägliches Gemisch von unangenehmen Lustgefühlen und angenehmen Unlustgefühlen.
Clerc hatte, um all dieses auszuschlürfen, seinen auf Suzys Lippen befindlichen Mund sofort durch eine Wange ersetzt und hob diese nun, da es nicht mehr nötig war, Suzys Quargeltöne samt dem sie hervorbringenden Köpfchen niederzuhalten.
Nun sprang er blitzschnell direkt von Suzy weg hinter ein Fauteuil, dem er seine Toilette anzuvertrauen wünschte.
Vergeblich. Klara stürzte sich auf ihn. Er warf ihr deshalb das Fauteuil an die Knie. Sie purzelte hinein. Er über sie hinweg. Sie ihm nach. Er durch die Tür, die er so lange, die Zähne grinsend zusammenknarrend, zuhielt, bis er es für günstig hielt, schnell loszulassen.
Klaras Hinterhaupt sauste auf Suzys Bauch.
Beide kugelten schreiend über den Boden, dieweil Clerc, sehr mit seiner Hose beschäftigt, die Treppe hinuntertrommelte.
Auf der Straße kehrte seine Reflexionsfähigkeit allgemach zurück. Er erkannte es denn auch sofort als das einzig Zweckmäßige, hinter einer Litfaßsäule, schräg gegenüber dem Haustor, das Ergebnis der Unterredung, der die beiden Damen gegenwärtig vermutlicher Weise oblagen, abzuwarten.
Plötzlich fielen sein Hut, sein Mantel und sein Stock hastig aufs Pflaster, allwo sie melancholisch liegen blieben. Da ihnen von oben niemand nachblickte, bemächtigte sich Clerc straks ihrer und verwendete sie, nunmehr um vieles beruhigter, im Sinne ihrer Bestimmung, als Suzy sturmartig das Haus verließ.
Dadurch fiel Clerc ein, daß er verdienstlos geworden war. Sofort rannte er Suzy nach, die er an der zweitnächsten Straßenecke endlich abzufangen vermochte.
Suzy schrie durchdringend. Er, dadurch sinnlos gereizt, schlug.
Da sogleich Passanten dastanden und Meinungen äußerten, entschloß sich Suzy rechtzeitig, zu lächeln.
Nun spielte Clerc, nicht weniger geistesgegenwärtig, eine Straße lang mit Suzy Liebespaar, wobei es seinen kundigen Händen und seinem erprobten Scherzen rasch gelang, sie zum Betreten eines ihm wohl bekannten vorzüglichen Cafés zu überreden.
Daselbst rann seine Rede wie Honig, stürmten seine Augen bald heiß bald blind, bebten seine Knie streckenweise und richtig plaziert. Und nach knapp zwei Stunden war Suzys Selbstbestimmungsmöglichkeit vorbei und ihre Börse in Clercs Besitz.
In der nächsten Nacht war er deshalb in der angenehmen Lage, Suzy folgenden Brief ins Bett zu reichen:
Herrn Hans Clerc. Wollen Sie mir die Ihnen innerhalb eines Jahres schuksessive geliehenen Mk. 1700,– (Siebenzehnhundert Mk. umgehend rückerstatten, widrigenfalls ich Sie verhaften lasse. Weshalb, das dürfte Dir keine Kopfschmerzen machen, Du Hund. Jetzt ist mir die Geduld gerissen.
Klara Kofelkamm
Suzy lächelte ängstlich dem schwärzlichen Plafond zu, während sie leise sagte: »Die soll sich nur mucksen, dieses Aas. Dann sage ich, wer vor einem halben Jahr in ihrem Bureau den Scheck geschmuht hat.«
»Nicht nötig. Das war eigentlich ich.«
»Ja, aaaaaber …«
»Keine Sorge. Ich schick ihr jemanden ins Haus, der den Effekt genau so trifft wie son Geheimer von die Polente.«
Auf Suzys schönem Busen entstand ein stolzer Hauch.
Clerc entfernte ihn durch einen wohlgezielten Hieb. Er veranstaltete eine Impression.
Die bralasurende Saravala
»Die kleine Flou will nach New York,« sagte Kaudor plötzlich.
»Weiß ich.« Slonker spie aus. »Sie sagte mir, daß in Paris bereits jeder wisse, was für Spitzenhöschen sie trage, und das sei ein gänzlich unhaltbarer Zustand.«
»Wieso? … Aber das sagt sie bereits seit vier Jahren. Was meint denn ihr Jockey dazu?«
»Der ist für Einführung von Tischautomaten und Tischtelephons als Ersatz für den in jeder Hinsicht unerträglichen Kellner … Flou behauptet übrigens, New York wäre, sicheren Informationen nach, die prüdeste Weltstadt auf dem ganzen Globus, so daß man nur dort, wenn überhaupt noch irgendwo, die Freude am Leben wiedergewinnen könne.«
»Flous bekannte Anlage zur Großzügigkeit.« Kaudor kratzte sich.
»Bim.« Slonker simulierte ein Glöckchen und begann zu stinken. Dann schwieg er vorsichtig.
Ilonkas rosiges Oval, das anfangs zu einem Lächeln eingesetzt hatte, verzog sich deshalb, aber auch Flous wegen sehr unliebsam; dabei musterte sie spitz ihren linken Handteller.
Die bisher tiefgestellt belassenen Brauen Kaudors schoben sich auf die Stirn empor: »Wenn du das machst, Ilonka … Bitte Slonker, gase abseits! … wirkst du allein als das, was du wirklich bist: eine spätgeborene altägyptische Saravala.«
»Du verdächtigst meine harmlosesten Kolportagen … Kruh.« Slonker übte einen Unkenruf. Dann spie er einen Prim haarscharf über die Glatze Kaudors hinweg an die Wand.
»Saravala? Was ist denn das?« fragte Ilonka neugierig, aber schon vom Klang des Wortes geschmeichelt.
Kaudor hüstelte gewichtig. »Halb Runendeuterin, halb Huri.«
Ilonkas Handteller verschwand. Sofort auch der Kopf Kaudors und unmittelbar darauf der ganze Herr.
Als