Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Название Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman
Автор произведения Friederike von Buchner
Жанр Языкознание
Серия Toni der Hüttenwirt Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740939748



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suchen andere Frauen auch!«

      »Er heißt Jens Angermann! Man sagte mir, ich könnte mich hier erkundigen.«

      »Aaaah! Jetzt verstehe ich. Sie sind die Verflossene, die, die der Jens hat sitzenlassen. Also, wenn ich mir Sie so anschauen tue, kann ich den Jens ja schon verstehen. Sie sind rappeldürr, daß man denkt, Sie brechen gleich in zwei Teile. Als Mann muß man da ja Angst haben. Es besteht die Gefahr, daß Sie beim Liebesakt zerbrechen.«

      Pius Dollinger grinste. Beate japste nach Luft.

      »Jens Dollinger hat mir die Ehe versprochen. Er soll mir selbst sagen, daß es aus ist zwischen uns. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen! Ich werde ihn schon noch von dieser Franzi losreißen.«

      Pius Dollinger trat ganz dicht heran und flüsterte Beate Clausen etwas zu. Dann ging er einige Schritte zurück und wartete. Nach einer Schrecksekunde zog Beate ihren Verlobungsring vom Finger und warf ihn auf den Misthaufen. Dann fuhr sie davon.

      »Jens, das Weibsbild ist fort. Kannst rauskommen!« brüllte Dollinger.

      In diesem Augenblick kamen Wilma und Franzi, begleitet von Anna und Bello, um die Ecke. Die beiden Liebenden flogen sich entgegen und lagen sich in den Armen.

      »Franzi, woher so schnell der Sinneswandel? Ich dachte, du wolltest den Jens nimmer?«

      »Ach, Vater! Frag net! Die Anna hat mir den Kopf gewaschen. Sie war ganz früh zur Alm gekommen. Da habe ich ihr alles erzählt. Außerdem habe ich das nicht so gemeint. Mit raus, wollt ich doch nur sagen, raus aus meiner Kammer. Ich wollte erst mal nachdenken.«

      »Pius, wer war das in dem gelben Auto?«

      »Wilma, das war dem Jens seine Verflossene. Den Verlobungsring hat sie auf den Misthaufen geschmissen. Hoffentlich pickt ihn kein Huhn auf und krepiert an dem Ding.«

      »Wie kam denn das?«

      »Mei, Wilma, ich hab’ dem gnädigen Fräulein ein paar Dinge gesagt und dann war’s gut. Des ist alles.«

      »Du willst uns net sagen, was du ihr an den Kopf geschmissen hast?«

      »Naa!« Dollinger bekam einen roten Kopf und verschwand zum Holzhacken.

      Zur Mittagszeit erreichten Jörg und seine Eltern den Dollinger Hof. Alle waren sich gleich sympathisch. Jens und Jörg sprachen sich aus. Die Angermanns blieben bis nach dem Schützenfest.

      Jens fand herzliche Aufnahme in der Dorfgemeinschaft.

      Das Aufgebot war bestellt für den zweiten Sonntag darauf. Die alten Weiber im Dorf tuschelten und machten Anspielungen, daß das mit der Heirat alles viel zu schnell ging.

      Dann war es soweit. Franzi und Jens gaben sich das Jawort. Es wurde bis in die Nacht gefeiert.

      »Sag mal, Vater Dollinger, was hast du damals zu der Beate gesagt. Willst du es nicht endlich erzählen?«

      »Jetzt kann ich es ja sagen! Ich habe etwas vorgegriffen, Bub. Ich hoffe, du unterstützt mich. Es sollte net mehr zu lange dauern. Verstehst! Ich will Enkel. Ich habe nur gesagt, daß die Franzi von dir Kinder erwartet, Zwillinge, weil du doch auch einen Zwillingsbruder hast. In Familien, wo es schon mal Zwillinge gab, kommt es öfters vor. Ich habe nicht gesagt wann. Ich habe eben etwas vorgegriffen, Bub.«

      Jens Angermann lachte.

      »Bist ein ganz schlauer Bauer, Vater Dollinger! Wir werden unser Möglichstes tun. Ob es aber gleich Zwillinge werden, das kann ich dir nicht versprechen.«

      Franzi wurde neun Monate später Mutter von Zwillingen. Es waren zwei Mädchen. Pius Dollinger spendierte bei der Taufe Freibier für alle im Waldkogel. Toni, Leo und Martin wurden die Paten.

      - E N D E -

Die Bewährungsprobe

      Die beiden Männer schüttelten sich die Hände zum Abschied.

      »Schön, daß du mich mal wieder besucht hast, Albert. Ist immer schön, etwas aus der alten Heimat zu hören. Sag bitte dem Alois von mir schöne Grüße. Ich freu’ mich, daß der Toni jetzt die Hütte übernimmt. Den kannte ich schon, als er noch ein Bub war und sich immer beim Alois auf der Berghütte rumgedrückt hat. Einen Sommer hab ich dem Alois damals geholfen. Das war der Anfang einer steilen Karriere. Na, ich bin mir sicher, daß es der Toni genauso gut macht. Auf die Anna, da bin ich ja gespannt. Die muß ein ganz liebes Madl sein! Da kann der Toni von Glück sagen, daß er so eine Frau bekommt, die mit ihm an einem Strang zieht.«

      »Ja, so ist es! Ich hoffe, daß die Anna bald mal wieder für längere Zeit kommt. Der Toni tut mir leid. Man merkt’s ihm auch an, daß er einsam ist. Ich seh’ ihn ja öfter, wenn er zu mir ins Sägewerk kommt. Die Renovierung der Berghütte ist eine größere Sache. Da muß viel Holz erneuert werden.«

      »Ich find’s gut, daß die Berghütte dann wieder bewirtschaftet wird. Ich hab richtig Lust, mal wieder hinzufahren.«

      »Dann mach’s. Deine Frau kommt doch aus den Dolomit#en, der wird’s dort bestimmt auch gefallen. Und der Alois, der wird sich freuen, dich zu sehen.«

      »Sag bitte dem Alois Grüße von mir und dem Toni auch. Sag dem Toni, daß ich ihm für die Zukunft seiner Berghütte und auch der Zukunft mit der Anna alles, alles Gute wünsche. Weißt, der Toni erinnert mich mit seinen Plänen an mich selbst, als ich jung war. Ja, ich werde ihn mal besuchen.

      Isebert Koppermann schaute Albert Weißgerber nach, wie er mit seinem Lastwagen davonfuhr in Richtung Waldkogel.

      *

      Katja Mehring ging über die Terrasse des Tennisclubs. In ihrem knappen weißen Tennisdreß zog sie die Blicke der Männer auf sich. Weiter hinten hatte sich um mehrere zusammengeschobene Tische eine fröhliche Gruppe junger Leute versammelt. Mittelpunkt, wie meistens, war Gino Koppermann. Er rief Katja heran. Die junge Frau zögerte. Langsam schlenderte sie hinüber. Dabei löste sie ihre Sonnenbrille, die sie auf dem Kopf zwischen die rotblonden lockigen Haare gesteckt hatte. Ganz unbewußt hatte sie das getan. Sie suchte Schutz vor Ginos direkten Blicken.

      »Dich sieht man immer seltener, Katja! Deine Freunde vermissen dich. Wie kommt’s?«

      Katja stellte ihre Sporttasche ab und setzte sich. Der Kellner brachte ihr ein großes Glas Mineralwasser, das sie zügig austrank.

      »Ich bereite mich auf mein Examen vor. Das wißt ihr doch.«

      »Katja, du siehst im Leben alles so verkrampft. Nimm es locker! Take ist easy, Baby! Entspanne dich!« bemerkte jemand am Tisch.

      »Dazu muß man auch die Grundlagen haben. Entspannt habe ich gerade. Es war ein gutes Match mit Cliff.«

      Katja stand auf und legte einige Münzen neben ihr Glas.

      »Laß das, Katja! Du weißt doch, das geht alles auf Kosten des Hauses. Bist von mir persönlich eingeladen.«

      Es war gut, daß Gino nicht sehen konnte, wie sich Katjas Augen hinter der Sonnenbrille verengten.

      »Danke! Nicht nötig! I#ch habe meine Getränke hier immer bezahlt und werde das auch weiterhin tun.«

      Ein abfälliges Brummen ertönte.

      »Bist wieder ganz schön bissig, Katja! Nun hab dich nicht so! Steck dein Geld wieder ein!«

      »Gino, es hat keinen Zweck! Ich habe meine Gründe. Feiert wegen mir noch schön, was es immer auch zu feiern gibt. Einen Grund habt ihr ja immer – und wenn nicht, erfindet ihr einen.«

      Katja drehte sich um und ging davon.

      »Bei der bist du erneut abgeblitzt, Gino! Kannst wohl doch nicht bei jedem Rock landen?«

      »Hört auf zu spotten! Trinkt lieber noch etwas. Wie wäre es mit Champagner?«

      »Für mich nicht, Gino!« sagte Cliff, der lässig dabeigestanden