Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller

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Название Die besten Wildwestromane & Seegeschichten
Автор произведения Franz Treller
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788027238613



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       Franz Treller

      Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

      

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      - Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -

       [email protected] 2017 OK Publishing ISBN 978-80-272-3861-3

      INHALTSVERZEICHNIS

       Das Kind der Prärie

       Der König der Miami

       Verwehte Spuren

       Der Letzte vom "Admiral"

       Der Sohn des Gaucho

       Der Enkel der Könige

       Der Gefangene der Aimaras

       Inhaltsverzeichnis

       Erstes Kapitel

       Zweites Kapitel

       Drittes Kapitel

       Viertes Kapitel

       Fünftes Kapitel

       Sechstes Kapitel

       Siebtes Kapitel

       Achtes Kapitel

       Neuntes Kapitel

       Zehntes Kapitel

       Elftes Kapitel

       Zwölftes Kapitel

       Dreizehntes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Langsam senkte sich der Sonnenball, einer riesigen Feuerkugel gleich, dem Horizonte zu, und übergoß mit einer Flut rötlichen Lichtes die unabsehbar sich ausdehnende Ebene, deren Grenzen mit der Luft sich zu verschmelzen schienen.

      Kein Baum, kein Strauch zeigte sich dem Auge, Gras nur, Prärie- und hartes Büffelgras entsproß sterilem Boden, der oftmals an umfangreichen Stellen, ohne jeden Pflanzenschmuck, kahl und nackt zutage trat, und so den Eindruck trostloser Oede noch verstärkte.

      Wolkenlos spannte sich der Himmel aus, und sein eintöniges Blau erhöhte die Monotonie des Ganzen.

      Kein Laut ließ sich hier vernehmen, das animalische Leben schien erstorben, Schweigen des Todes herrschte überall.

      In der Ausdehnung der Fläche, welche der Blick zu umfassen vermochte, der Einförmigkeit der Bodengestaltung, der tiefen Stille, lag etwas furchtbar Großes.

      Es war die Majestät des Schreckens, die hier auf der Wüste lagerte. Nur das scheidende Tagesgestirn umhüllte in goldigem Schimmer alles mit dem Scheine warmen Lebens.

      Inmitten der Einöde bewegten sich drei Reiter langsam nach Norden zu, kaum vernehmbar war der Pferdehuf auf dem Steppengras, und das Schweigen ringsumher schien seine Wirkung auch auf sie auszuüben, denn wortlos ritten sie einher.

      Zwei von ihnen waren Männer, deren Art die Prairien weiter nördlich und östlich häufig zeigten, wo nach Tausenden von Köpfen zählende Rinderherden, die Sommer und Winter im Freien bleiben, die kühnen, abgehärteten Hirten erfordern, welche sie dem Besitzer bewachen und bewahren. Die Tracht: der breitrandige Hut, der hohe Stiefel, die Art der Bewaffnung, besonders aber die kurzgestielte Peitsche mit der weitreichenden schweren Schnur, die sie im Gürtel trugen, kennzeichneten sie als Cowboys.

      Die von Wind und Wetter gebräunten Gesichter der beiden Männer waren keineswegs vertrauenerweckend, und dürften den ihnen in der Einsamkeit der Wüste begegnenden friedlichen Wanderer wohl um seine Sicherheit besorgt gemacht haben.

      Der eine war von langer Gestalt, und das Gesicht mit dem adlerartigen Profil, aus dem zwei dunkle Augen blitzten, trug einen verwegenen Ausdruck, der durch eine Narbe, die sich von der Stirne bis zur Wange herabzog, bis sie in dem stoppeligen Barte verschwand, keineswegs gemildert ward.

      Die Erscheinung des anderen, eines Burschen, untersetzt, breitschultrig, mit massivem Kopfe und breitem Antlitz, bildete ein durchaus nicht angenehmes Seitenstück zu der seines langen Gefährten; die wilde Kühnheit auf dessen Gesicht war hier durch den Ausdruck roher Grausamkeit ersetzt.

      Bewaffnet waren die unheimlichen Gesellen mit langen Büchsen, die sie vor sich, quer über den Sattel gelegt, trugen, mit Messer und Pistolen im Gürtel.

      Zwischen den beiden rauhen, furchteinflößenden Gestalten ritt ein schlanker Knabe, welcher wohl kaum mehr als sechzehn Jahre zählen mochte. Um ein hübsches, aber sehr bleiches Gesicht hing langes kastanienbraunes Haar, das wellig hernieder fiel auf einen zerfetzten und beschmutzten Hemdkragen.

      Gekleidet war er in eine kurzen Jacke und lange Beinkleider von feinem, dunkelblauem Tuch, die aber, wie das gestickte Hemd, Spuren mühseliger Wanderung zeigten.

      Matt war die Haltung des Knaben, traurig der Ausdruck des blassen Gesichts, und das umflorte Auge richtete sich von Zeit zu Zeit wie fragend nach dem Himmel.

      Schweigend ritten die drei noch eine Weile fort, bis der Lange die Stille mit den Worten unterbrach: "Müssen uns hier ein Nachtlager suchen, Jim, erreichen den Arkansas nicht mehr."

      "Meinetwegen", brummte der andre, wie es schien, übel gelaunt; "denke, sind weit genug in der Steppe."

      Dem Knaben schien bei diesen Worten ein Schauder zu erfassen, und seine Blicke flogen ängstlich von einem seiner Begleiter zum andern.

      Der Lange entgegnete nichts, nur suchte sein Auge umher. Als es auf einem dunklen Punkte haftete, der, einem Erdhaufen gleich, sich unfern erhob, sprengte er dahin, und bald hielt er neben dem Kadaver eines Büffels, der fast zur Hälfte schon von den gefräßigen Prairiewölfen verzehrt war.

      Er pfiff und sein Gefährte galoppierte zu ihm.

      Der