Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther Kabel

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Название Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch
Автор произведения Walther Kabel
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788075835246



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verlangt klaren Kopf. — Wie wird es mit Ihren Leuten nachher, falls … es glückt ?«

      Er tippte achtmal auf den Pistolenlauf. »Acht Schuß, ein Sandloch, — — vorbei! — Der Elefant trägt uns beide und das Gold und … das Weib, wenn Ihnen etwas daran liegt … Seit ich Kokain schnupfe, ist das für mich abgetan …«

      Dann band er mich an die Palme, holte mir vier Zigarren, schnitt die Spitzen ab und gab mir auch mein Feuerzeug.

      Als er es mir in die Tasche schob, wußte ich, daß wir frei sein würden.

      »Danke, Cordy …Sehr liebenswürdig … Sie werden mit mir zufrieden sein. — Gehen Sie jetzt … Wera könnte uns beobachten.«

      Er feixte. »Sie ist schon im Zelte festgebunden, Abelsen …! — Viel Glück also — und ehrlich Spiel!«

      Er entfernte sich, nachdem er mir den Sack so über den Kopf gelegt hatte, daß ich die Augen frei hatte.

      Ich war allein mit dem uralten kahlen Marabu, der zehn Schritt weiter im Wasser wie immer auf einem Beine stand. Er schlief. Die gelben faltigen Lider bedeckten seine Augen. Er hatte es besser als ich. Was meiner wartete, waren peinliche Stunden. Das Wiedersehen mit Wera würde viel Taktgefühl erfordern. Ich dachte an ihre Nachricht, die sie mir nach Antonius sandte: Ich komme!

      Und als ich mir dies ins Gedächtnis zurückrief, als ich an den greisen Bruder Türhüter dachte und an die hohe Ringmauer und des Bruders melancholische Aeußerungen über seine unbekannte Herkunft, da schien mir das alles so unendlich fern zu liegen — so fern wie vor vielen Jahren Erlebtes. Zwischen jenen Tagen in St. Antonius und Cordys ersten meuchlerischen Schüssen, die mir als dem Vertrauten Weras galten, und der Gegenwart häuften sich die neuen Eindrücke zu grellbunten Schleiern. Was dahinter lag, war verschwommen, traumhaft … —

      Ich hörte in der Oase Stimmen, — sie verklangen …Cordys Gesindel betrat den Plattenpfad, den Todespfad …

      Dann wurde es eine geraume Weile ganz still. Und dann kam das vierbeinige Raubzeug mißtrauisch herbeigehuscht, stillte seinen Durst, knurrte sich an …

      Die Mondsichel sank.

      Es mochte zwei Uhr morgens sein. Es wurde Zeit. Ich streifte die Stricke ab, ich warf den Sack beiseite, ließ mich ins Gras sinken und rollte den Strick zusammen und schob ihn unter die Jacke.

      Für Cordy — vielleicht …

      Langsam schob ich mich weiter. In der Nähe der Zelte schlug ich einen Bogen, um von hinten an Weras Zelt heranzugelangen. Daß Cordy scharf aufpassen würde, wußte ich. Ob er mich hier im Schatten der Büsche erspähen konnte, war eine andere Frage. Er steckte in dem Zelt am weitesten nach Süden, in meinem Zelt, Wera im zweiten. Wollte er mich beobachten, mußte er also, da sein Zelteingang nach Osten wies, die Zeltbahn aufgeschnitten haben.

      Ich war in all diesen Dingen kein Neuling. Ich konnte mit demselben schlichten Kombinationsvermögen, das mein unvergeßlicher Freund Coy besessen hatte, mir die Gesamtlage klar vor Augen führen. Die Redensart von »logisch geschultem Denken« ist leere Redensart. Halbe Naturkinder wie meine araukanischen Freunde, wie die Australneger, wie die Dajak wissen nichts von »Logik«. Das »richtige« Denken ist ihnen anerzogen durch den Daseinskampf, und sie denken schärfer als mancher Stubengelehrte, der Kants »Kritik der reinen Vernunft« zitiert. Mein Sussik hat keinen Schimmer von all den lächerlichen Phrasen, aber was er tut und spricht, trifft den Nagel auf den Kopf. —

      Aufgeschlitzt …

      Und das stimmte …

      Ich sah zwei Finger, die den Schlitz auseinanderhielten.

      Ich lachte still in mich hinein.

      Cordys Chancen sanken, denn die Finger sah ich nun von der Seite, als ich mich hinter Wera’s Zelt vorbeischob.

      Coy wäre mit mir zufrieden gewesen.

      Ich sah noch mehr.

      Das Zeltleinen war über dem Schlitz nach außen gewölbt. Dort lag also Cordys Stirn, und Cordy wartete und hatte mich nicht bemerkt.

      Ich tastete nach einem handlichen Felsbrocken, fand ihn, kroch weiter, richtete mich halb empor …

      Gerade da stimmten die Dibs wieder ihr Klagegeschrei an, und … ich schlug von der Seite zu — genau auf die Zeltbahn, auf den Buckel …

      Der Hieb saß, — im Zelt Gepolter, — schon war ich durch den Vorhang geschlüpft, warf ihn beiseite, — der Mond zeigte mir Cordy bewußtlos quer über einer Kiste liegen.

      Ich ließ mir Zeit. Ich fesselte ihn an die Kiste, knebelte ihn … Auf meine Knoten konnte ich mich verlassen.

      Ich machte Licht, suchte aus der Ecke meine Waffen hervor und lief dann bis zu dem ersten Palmenstamm, der unten stark angeschwollen war. Die Geschwulst war Adolar. Ich befreite ihn, drückte ihm eine Pistole in die Hand …

      »Holen Sie Gupa und Sussik … Aber leise!!«

      »Leiser wie eine Laus!« — er fragte nichts, er handelte, verschwand.

      In der Ferne hörte ich Wrangel an seiner Kette leise winseln. Armer Kerl, — er mußte noch warten, sein Freudengebell hätte die Herrschaften droben auf der Düne warnen können.

      Nun kam das Schlimmste: Wera!

      Ich kehrte um. Als ich um die Büsche bog und die Zelte vor mir lagen, stutzte ich und warf mich sofort lang hin.

      In beiden Zelten brannte Licht …

      Was war geschehen?! Hatte sich Cordy befreit?!

      Ausgeschlossen …! Cordy war noch bewußtlos gewesen, und nach einem solchen Hieb mit einem Stein gegen die Stirn könnte nur ein Neger mit Eisenschädel so rasch erwachen.

      Ich entsicherte die Büchse. — Hatte Cordy mich etwa genasführt, hatte er nicht alle fünf Kerle auf den Dünenkamm geschickt?! Die Lage wurde kritisch. Ich hob den Kopf … Sprach da nicht jemand in Weras Zelt?! Jetzt glitt ein Schatten über das Leinen, — ein Mann war im Zelt!

      Ich schob den Büchsenlauf in die linke aufgestützte Hand …

      Jetzt …lachte Wera …

      Der Schatten wurde deutlicher …

      Ein zweiter löste ihn ab, eine kleinere Gestalt mit erstaunlichen O-Beinen.

      … Und dieser Mann trat jetzt ins Freie. Ich hatte ihn nur einmal bisher gesehen, ganz flüchtig …

      Es war Mac Owen, Cuddersons Diener, diese Perle von einem Diener, ohne den sein Herr ein hilfloses Kind blieb, wie Ralph Cudderson selbst betont hatte.

      Mac Owen trug im rechten Arm einen kurzen Karabiner, in der Linken eine jener langläufigen automatischen Pistolen, die einem sicheren Schützen durchaus eine Büchse ersetzen.

      Owen schaute dorthin, wo ich lag, verneigte sich und rief gedämpft:

      »Es hat nichts weiter auf sich, Mr. Abelsen. Wir sind es … Kommen Sie nur.«

      Ich stand vor ihm …

      »Seit wann sind Sie denn hier?!«

      Er war mir ein Stück entgegengekommen …

      Er sah auf seine klobige Armbanduhr.

      »Genau seit acht Minuten, Mr. Abelsen … Wir wollten Sie nicht stören. Wir beobachteten, wie Sie die Fliege mit dem Stein an dem Zeltleinen totschlugen, und dann wollte Mr. Cudderson zunächst Frau Zubanoff begrüßen, womit ich einverstanden war.«

      Ich konnte nur den Kopf schütteln. »Sie sind wirklich eine putzige Kruke!!«

      »Mac Owen ist mein Name, — Schotte von Geburt, daher die roten Haare …«

      Er lüftete seinen Tropenhelm. Sein Haar interessierte mich nicht.

      »Wie sind Sie denn aber hier in die Oase hineingelangt?!«

      »Auf die bequemste