Gedichte. Фридрих Шиллер

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Название Gedichte
Автор произведения Фридрих Шиллер
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788027207459



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fördert seine Schritte

      Fern im wilden Forst der Wandrer

      Nach der lieben Heimathütte.

      Blökend ziehen

      Heim die Schafe,

      Und der Rinder

      Breitgestirnte, glatte Scharen

      Kommen brüllend,

      Die gewohnten Ställe füllend.

      Schwer herein

      Schwankt der Wagen,

      Kornbeladen,

      Bunt von Farben

      Auf den Garben

      Liegt der Kranz,

      Und das junge Volk der Schnitter

      Fliegt zum Tanz.

      Markt und Straße werden stiller,

      Um des Lichts gesellge Flamme

      Sammeln sich die Hausbewohner,

      Und das Stadttor schließt sich knarrend.

      Schwarz bedecket

      Sich die Erde,

      Doch den sichern Bürger schrecket

      Nicht die Nacht,

      Die den Bösen gräßlich wecket,

      Denn das Auge des Gesetzes wacht.

      Heilge Ordnung, segenreiche

      Himmelstochter, die das Gleiche

      Frei und leicht und freudig bindet,

      Die der Städte Bau begründet,

      Die herein von den Gefilden

      Rief den ungesellgen Wilden,

      Eintrat in der Menschen Hütten,

      Sie gewöhnt zu sanften Sitten

      Und das teuerste der Bande

      Wob, den Trieb zum Vaterlande!

      Tausend fleißge Hände regen,

      helfen sich in munterm Bund,

      Und in feurigem Bewegen

      Werden alle Kräfte kund.

      Meister rührt sich und Geselle

      In der Freiheit heilgem Schutz.

      Jeder freut sich seiner Stelle,

      Bietet dem Verächter Trutz.

      Arbeit ist des Bürgers Zierde,

      Segen ist der Mühe Preis,

      Ehrt den König seine Würde,

      Ehret uns der Hände Fleiß.

      Holder Friede,

      Süße Eintracht,

      Weilet, weilet

      Freundlich über dieser Stadt!

      Möge nie der Tag erscheinen,

      Wo des rauhen Krieges Horden

      Dieses stille Tal durchtoben,

      Wo der Himmel,

      Den des Abends sanfte Röte

      Lieblich malt,

      Von der Dörfer, von der Städte

      Wildem Brande schrecklich strahlt!

      Nun zerbrecht mir das Gebäude,

      Seine Absicht hat's erfüllt,

      Daß sich Herz und Auge weide

      An dem wohlgelungnen Bild.

      Schwingt den Hammer, schwingt,

      Bis der Mantel springt,

      Wenn die Glock soll auferstehen,

      Muß die Form in Stücke gehen.

      Der Meister kann die Form zerbrechen

      Mit weiser Hand, zur rechten Zeit,

      Doch wehe, wenn in Flammenbächen

      Das glühnde Erz sich selbst befreit!

      Blindwütend mit des Donners Krachen

      Zersprengt es das geborstne Haus,

      Und wie aus offnem Höllenrachen

      Speit es Verderben zündend aus;

      Wo rohe Kräfte sinnlos walten,

      Da kann sich kein Gebild gestalten,

      Wenn sich die Völker selbst befrein,

      Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn.

      Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte

      Der Feuerzunder still gehäuft,

      Das Volk, zerreißend seine Kette,

      Zur Eigenhilfe schrecklich greift!

      Da zerret an der Glocken Strängen

      Der Aufruhr, daß sie heulend schallt

      Und, nur geweiht zu Friedensklängen,

      Die Losung anstimmt zur Gewalt.

      Freiheit und Gleichheit! hört man schallen,

      Der ruhge Bürger greift zur Wehr,

      Die Straßen füllen sich, die Hallen,

      Und Würgerbanden ziehn umher,

      Das werden Weiber zu Hyänen

      Und treiben mit Entsetzen Scherz,

      Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,

      Zerreißen sie des Feindes Herz.

      Nichts Heiliges ist mehr, es lösen

      Sich alle Bande frommer Scheu,

      Der Gute räumt den Platz dem Bösen,

      Und alle Laster walten frei.

      Gefährlich ist's, den Leu zu wecken,

      Verderblich ist des Tigers Zahn,

      Jedoch der schrecklichste der Schrecken,

      Das ist der Mensch in seinem Wahn.

      Weh denen, die dem Ewigblinden

      Des Lichtes Himmelsfackel leihn!

      Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden

      Und äschert Städt und Länder ein.

      Freude hat mir Gott gegeben!

      Sehet! Wie ein goldner Stern

      Aus der Hülse, blank und eben,

      Schält sich der metallne Kern.

      Von dem Helm zum Kranz

      Spielt's wie Sonnenglanz,

      Auch des Wappens nette Schilder

      Loben den erfahrnen Bilder.

      Herein! herein!

      Gesellen alle, schließt den Reihen,

      Daß wir die Glocke taufend weihen,

      Concordia soll ihr Name sein,

      Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine

      Versammle sich die liebende Gemeine.

      Und dies sei fortan ihr Beruf,

      Wozu der Meister sie erschuf!

      Hoch überm niedern Erdenleben

      Soll sie im blauen Himmelszelt

      Die Nachbarin des Donners schweben

      Und grenzen an die Sternenwelt,

      Soll eine Stimme sein von oben,

      Wie der Gestirne helle Schar,

      Die ihren Schöpfer wandelnd loben

      Und führen das bekränzte Jahr.

      Nur ewigen und ernsten Dingen

      Sei ihr metallner Mund geweiht,

      Und