Tobende Herzen. Amy Blankenship

Читать онлайн.
Название Tobende Herzen
Автор произведения Amy Blankenship
Жанр Современная зарубежная литература
Серия
Издательство Современная зарубежная литература
Год выпуска 0
isbn 9788873044833



Скачать книгу

Sie dachte an Kyou! Er konnte das Knurren laut in seinem Kopf hören. Als sie den Kopf drehte und zu ihm herüber sah, starrte er sie böse an. Er wandte sich ab und sah von ihr weg, verschränkte seine Arme vor sich, sodass sie verwirrt seinen Rücken anstarrte.

      Kyoko runzelte die Stirn und rief zu ihm hinüber. „Was habe ich getan?“ Er zuckte, aber drehte sich nicht um, um ihr zu antworten. Worüber regte er sich jetzt auf? Plötzlich lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken und ihr Herz pochte laut in ihrer Brust… das Böse. Sie hob ihr Gesicht und schloss ihre Augen, fühlte die Dunkelheit, die auf sie zukam. Es war böse, ja, und es hatte ein Bruchstück des zerbrochenen Schützenden Herzkristalls in sich.

      Toya hörte, wie Kyokos Herzschlag schneller ging und drehte sich schnell um, um sie anzusehen. „Kyoko, was ist los?“ Seine Stimme war voller Sorge, als er sofort vergaß, dass er sauer auf sie war.

      â€žEin Talisman, sehr stark und durch das Böse verdorben. Er bewegt sich schnell… auf uns zu.“ Sie zeigte nach links und sie beide sprangen auf und rannten in diese Richtung. Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie etwas durch die Bäume stürmen hörten, geradewegs auf sie zu.

      Toyas Körper bewegte sich von selbst, seine Unterarme pulsierten an seiner Seite, als wollten sie seine Aufmerksamkeit auf die Macht richten, die dort verborgen lag. Mit einer schnellen Handbewegung glitt der Feuerdolch aus seinem Fleisch und er sprang vor Kyoko, schob sie mit der anderen Hand hinter sich. Er stemmte sich fest in den Boden als der Wald vor ihnen zum Leben erwachte. Die Bäume und Blätter fielen um sie zu Boden, als ein riesiger Dämon auf sie zu donnerte.

      Kyoko schluckte den Klumpen in ihrer Kehle hinunter, als sie zu dem Dämon hoch sah. Er war etwa zehnmal größer als sie beide und sah sehr unsympathisch aus. Sie konnte den schönen Himmel darüber sehen und fragte sich, ob sie sich je daran gewöhnen würde, dass hier Dämonen lebten. Sie duckte sich, als sich seine schrecklichen, roten Augen auf sie und Toya richteten.

      Toya schnüffelte an der Luft und verzog das Gesicht. Das Ding roch, als wäre es vergraben worden und viel zu lange verrottet, ehe es aus seinem Grab herausgekrochen kam. Er würde sein Leben darauf verwetten, dass Hyakuhei dieses Ding kontrollierte, denn er hatte schon lange nicht mehr so viel Macht in einem Dämon gespürt.

      â€žNoch eine seiner verdammten Ausgeburten“, knurrte Toya, dann hörte er das hämische Lachen, das tief aus der Brust des Dämons kam.

      Er sprach mit einer dröhnenden, tiefen, zitternden Stimme, die an den Nerven rieb. „Töte Toya!“ Der Dämon grunzte und machte einen Schritt nach vorne, mit einer verrottenden Hand mit langen Klauen ausgestreckt.

      Mit unmenschlicher Geschwindigkeit hob Toya Kyoko in seine Arme und sprang aus dem Weg. Als er auf einem nahe gelegenen Felsen landete, der aus der Erde ragte, wünschte er sich sofort, dass Kyoko im Lager geblieben wäre, außerhalb der Reichweite der Gefahr. Seine Lippen waren gleich neben ihrem Ohr, als er hastig fragte: „Dieses hässliche Ding ist viel zu groß um keinen Talisman zu haben. Siehst du ihn?“

      Sie wirbelte ihren Kopf herum, um den Dämon zu betrachten, aber er bewegte sich so schnell, dass sie alles nur verschwommen sah. Er sprang und landete genau vor ihnen, warf Toya mit einem schrecklichen Krachen zu Boden. Kyoko schrie, als sich das Monster ihr zuwandte und sie von dem Felsen hob. Seine riesige, fleischige Hand drückte ihre Lungen zusammen und brach ihren Schrei sofort ab.

      Sie hob ihre Hände gegen die Fessel, versuchte, sich gegen den Griff zu wehren, aber sie hatte keine Chance. Ein glühendes Licht erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie war gefangen und konnte nicht mehr atmen wodurch ihr schwindlig wurde, also schrie sie mit dem letzten Bisschen Atem, das sie noch herausbrachte: „Der Talisman… Hals!“

      Toya sah, wie der Dämon Kyoko ergriff und sie in der Luft hielt, sodass sie kaum noch Luft bekam. Er drückte sich vom Boden hoch und fühlte, wie das Adrenalin durch seinen Körper strömte und in den Feuerdolch, der noch in seiner Hand pulsierte.

      â€žLass sie los, du Miststück!“, brüllte er und versuchte, seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. „Du wirst noch bereuen, dass du sie angefasst hast“, knurrte Toya, während seine Augen zu geschmolzenem Silber wurden.

      Er schwang seinen zweiten Arm nach außen und hielt nun in jeder Hand einen Dolch als er das hässliche Biest herausforderte. Der Dämon ließ ein schreckliches Lachen hören, als er Kyoko hoch hielt, als wollte er sie als Schutzschild verwenden. „Verdammt!“, fluchte Toya. Er konnte die Macht der Dolche nicht verwenden, ohne Kyoko dabei zu verletzen. Das Biest war nicht so dumm, wie es aussah. „Du dreckiger Hurensohn“, knurrte Toya, der fühlte, dass sein Blut sich auf ein gefährliches Niveau erhitzte.

      Kyoko versuchte, zu ihrem Bogen zu kommen, aber der Dämon hatte ihn zwischen ihr und seiner Handfläche eingezwängt. Das Licht um sie wurde schwächer, warnte sie davor, dass sie bewusstlos wurde. Sie suchte mit ihrem Blick nach Toyas Gestalt, fand ihn dort unten stehend den Dämon anschauen. Sie wusste, dass er wütend war, denn sie hatte ihn fluchen gehört. Seine zornigen, silbernen Augen richteten sich auf sie und das Letzte, was sie sah, ehe sie bewusstlos wurde, war Toya, der in die Luft sprang, als wollte er geradewegs zu ihr.

      Toya hatte genug gehabt. Wie konnte dieses grässliche Monster es wagen, Kyoko anzufassen? Er fühlte, wie sein verfluchtes Dämonenblut an die Oberfläche trat und das Beschützerblut verdrängte, als sein Zorn wuchs. Er sprang in die Luft und mit einem Schwung seiner messerscharfen Klauen, durchschnitt er den Arm des Dämons. Als der Arm zu Boden fiel, stieß sich Toya von dem Dämon ab und fing Kyoko in der Luft auf, als sie aus dessen nun schlaffen Fingern fiel.

      Sie schützend an sich haltend, sprang Toya aus dem Weg, als das Monster seine andere Hand nach ihm ausschlug. Er landete hart, gönnte sich nur einen Moment um sicher zu gehen, dass Kyoko wieder atmete, obwohl sie bewusstlos war. Er legte sie auf den Boden und wirbelte herum. Die Zwillingsdolche erschienen wieder aus seiner Haut und glitten mühelos in seine Hände.

      â€žWie kannst du es wagen!“ Toyas Stimme hob sich auf ein gefährliches Niveau. Rasend vor Zorn ging er auf den Dämon los und mit einem einzigen Schlag köpfte er ihn. Er sah mit morbider Faszination zu, als der Kopf gut fünf Meter von dem noch zuckenden Körper entfernt landete.

      Bevor der Staub wieder zu Boden gesunken war, wandte sich Toya wieder zurück zu Kyoko, um sich um sie zu kümmern, und bemerkte, nicht, dass der Dämon noch nicht tot war. Er hatte vergessen, den Talisman aus seinem Hals zu holen und er sah die riesigen Klauen nicht, die ihn von hinten angriffen. Als er ein Brüllen hörte, fühlte Toya, wie die tödlichen Klauen durch seinen Rücken schnitten und ihn in einen nahen Felsen schmetterten, wobei er seine Dolche verlor.

      Kyoko kämpfte gegen die Dunkelheit. Sie öffnete ihre Augen und ihr Blick klärte sich schnell, aber der Anblick, den sie dafür erhielt, ließ sie erschrocken aufschreien. Toyas Blut spritzte durch die Luft hinter ihm, als er durch die Luft geschleudert wurde, und mit einem riesigen Felsen kollidierte. Als sie ihren Blick ruckartig auf den Dämon richtete, sah sie schockiert zu, wie er seinen Kopf aus dem Staub aufhob und ihn wieder dorthin setzte, wo er hingehörte. Der Dämon wandte sich ihr zu und ein rumpelndes Geräusch erklang aus seiner Brust, wie ein verrücktes Knurren, während er mehrere Reihen scharfer Zähne zur Schau stellte.

      Der Geruch von Kyokos Angst holte Toya aus seinem Delirium und er öffnete seine Augen, sein Blick verschwommen vor Schmerzen. Den Schmerz ignorierend stand er auf, gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der Dämon auf sie losging. Er konnte fühlen, wie sein Dämonenblut übernahm… und diesmal… ließ er es zu. Toyas Körper begann mit einer eigenen Kraft zu summen. Der einzige rationale Gedanke in seinem Kopf war, dass niemand sie anfassen durfte… und wenn er es tat, würde er sterben.

      Kyoko griff nach ihrem Bogen aber sie wusste, es würde zu spät sein, denn das Biest war