Polly!. Stephen Goldin

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Название Polly!
Автор произведения Stephen Goldin
Жанр Юмор: прочее
Серия
Издательство Юмор: прочее
Год выпуска 0
isbn 9788873042501



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haben würde, aber dies ging weit über seine wildesten Vorstellungen hinaus.

      Er öffnete die Augen wieder, um den Anblick auf sich wirken zu lassen. Die Tapeten an den Wänden und der Decke waren eine Illusionsmalerei, sodass es wie eine große Kathedrale aussah, vielleicht Westminster Abbey, oder was wusste er. Der Raum war ohnehin schon sehr groß für ein Badezimmer, was den Effekt noch verstärkte.

      Die Toilette war buchstäblich ein Thron – eine aufwändig geschnitzte Konstruktion aus dunkler Eiche mit Einlegearbeiten aus Elfenbein und Juwelen. Die massiven Armlehnen hatten Löwenköpfe an den Enden und die vier Füße waren Tatzen mit Klauen. Die Rückenlehne des Throns war aus weinrotem Samt und ein gleichmäßiges Licht schien auf den Sitz als käme es durch ein farbiges Glasfenster von oben. Eine Rolle Klopapier hing diskret an einer Seite.

      Er ging zu dem Thron und hob den Sitz vorsichtig auf. Zu seiner großen Erleichterung sah es innen wie eine normale Toilette aus. Er erleichterte sich, dann, wie seine Frau – bald Ex-Frau, erinnerte er sich – ihn erzogen hatte, klappte er den Sitz wieder nach unten. Als er nach unten gebeugt war, bemerkte er, dass das Toilettenpapier merkwürdig aussah. Er streckte die Hand aus, um es anzufassen.

      Es war kein Papier. Es war Seide.

      Er ging zum Waschbecken, das ihn an ein achteckiges Taufbecken, das er in einer Tour alter Kirchen gesehen hatte, erinnerte. Der Wasserhahn war aus massivem Gold und als er ihn aufdrehte, hatte das Wasser, das herausfloss einen leichten Rosenduft. Die Seifen waren wie kleine Schwäne geformt und die Handtücher waren in Origami-Schwanfiguren gefaltet.

      Er starrte auf sein Spiegelbild als er seine Hände wusch. „Wo bin ich da nur hineingeraten?“ fragte er sich leise. „Ist dies eine noch surrealere Version von Hotel California? Wer ist diese Frau und was ist das für ein Ort?“

      Sein Spiegelbild konnte ihm keine Antwort geben, also trocknete er sich die Hände und verließ das Zimmer.

      Der Lift wartete offen auf ihn, als er den Korridor hinunter ging. Er drückte mit einiger Unbehaglichkeit „1“ und der Lift schoss so schnell durch den Schacht hinunter, als wäre das Kabel gerissen, nur um dann plötzlich aber sanft stehen zu bleiben. „Dieser Lift könnte eine Fahrt in jedem Vergnügungspark sein“, murmelte er.

      Er trat auf das Parterre hinaus. Keine Spur von Polly, also wartete er einfach.

      Ein großer, männlicher Löwe mit einer imposanten Mähne kam gemütlich aus einer Tür spaziert. Herodotus erstarrte instinktiv und bewegte sich langsam rückwärts von ihm weg. Die Lifttüren hatten sich hinter ihm geschlossen, aber er drückte sich so fest an sie, wie er konnte.

      Der Löwe sah ihn kurz an und Herodotus bemerkte, dass er etwas schielte. Das Tier sah wieder weg und ignorierte ihn, als er einfach den Gang entlang ging und in einem anderen Zimmer verschwand.

      Nach ein paar Sekunden fiel Herodotus auf, dass er nicht atmete. Er begann, tief einzuatmen, um seine Nerven zu beruhigen.

      Polly kam aus einer anderen Tür. Sie hatte sich wieder umgezogen, diesmal erschien sie in engen Jeans, Turnschuhen und einem weißen T-Shirt, auf dem in blauen Buchstaben auf der Brust stand: „Ich glaube an mich!“. Selbst so ein einfaches Outfit sah an ihr unsagbar sexy aus.

      â€žÃ„h“, sagte er zögernd, „da spaziert ein Löwe durch dein Haus.“

      â€žOh, das ist nur Bert. Ignoriere ihn einfach. Er hat wahrscheinlich mehr Angst vor dir, als du vor ihm.“

      Herodotus entschied, dass er genug hatte von subtilen Bemerkungen. Er sah ihr geradewegs in die Augen und sagte: „Wer bist du jetzt eigentlich?“

      Sie schenkte ihm einen fragenden Blick. „Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich bin Polly.“

      â€žPolly Wie?“

      â€žPolly Wie Wie?“

      â€žWie heißt du mit Nachnamen?“

      â€žNein, wie heißt der Typ der als zweites kommt.“

      â€žIch kenne den Witz schon“, sagte er genervt. „Sag mit deinen Nachnamen.“

      â€žBrauche ich einen?“

      â€žJeder hat einen Nachnamen.“

      â€œCher. Madonna. Prince.”

      â€žDas sind Künstlernamen. Sie wurden mit Nachnamen geboren.“

      â€žVielleicht ist Polly mein Künstlername.“

      â€žSpielst du denn gerade ein Theater?“

      â€žImmer“, sagte sie, wobei ihre Stimme einen leicht verärgerten Ton annahm.

      â€žAlles was ich meinte war –“

      â€žKann sein, Junge.“ Ihre Augen glühten mit plötzlicher Wut. „Wie kannst du es wagen, hier herein zu spazieren, als würde dir die Welt gehören und mich ins Kreuzverhör nehmen? Ist das ein Gummischlauch in deiner Hosentasche, oder freust du dich nur, mich zu sehen? Was macht es schon aus, wie mein Nachname ist, oder ob ich einen habe? Du bist hier nicht mehr erwünscht. Bitte verlass sofort mein Haus.“

      Herodotus war verblüfft von dieser plötzlichen Sinneswandlung. „Aber – “

      â€žKein 'aber'. Raus. Jetzt!“ Sie deutete wütend auf die Tür an der Vorderseite des Hauses.

      Sie stampfte mit ihrem Fuß auf.

      Der Boden zitterte.

      Es gibt ein Spiel, das alle Kalifornier spielen: die Stärke des Erdbebens raten, das man gerade gefühlt hat. Ohne bewusst darüber nachzudenken, schätzte er dieses auf ein schwaches Erdbeben, wohl irgendwo zwischen 3 und 4 auf der Richter-Skala.

      Herodotus hatte aber keine Zeit um genauer nachzudenken, denn Polly kam auf ihn zu, Mordlust in ihren Augen. Er drehte sich um und floh den Gang entlang hinunter, öffnete die Tür und ging hinaus. Polly folgte ihm bis zur Tür und warf diese hinter ihm krachend ins Schloss.

      â€žNun, das hätte besser gehen können“, murmelte er.

      Er stand in der gleißenden Hitze und sah hinunter auf die Einfahrt, wo sein Auto auf der Autobahn stehen geblieben war. Er hatte halb erwartet, Pollys Chauffeur daran arbeiten zu sehen, den Motor in Stücken am Boden um ihn herum verteilt. Aber da war nichts. Das Auto war weg.

      Herodotus starrte ungläubig auf die Straße. Dann schaute er über seine Schulter zurück auf die plötzlich Unheil verkündende Tür. Kopfschüttelnd ging er langsam die Treppen hinunter und ging zu dem Schneemann hinüber. Er zeigte immer noch keinerlei Absichten zu schmelzen.

      â€žHallo McCool“, sagte er. „Mein Name ist Rod, kurz für Herodotus. Was ist eigentlich los mit Polly? Sie erschien so freundlich, und dann wendet sie sich gegen mich und wirft mich aus dem Haus. Und sie ist so schön, dass ich kaum meinen Blick von ihr nehmen kann. Aber sie benimmt sich richtig komisch. Sie ist offensichtlich reich und talentiert, aber sie erscheint überhaupt nicht überheblich. Also, abgesehen von ihrem Namen, nehme ich an. Was ist damit, frage ich mich?

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