Название | Unersättlich - Einer ist nicht genug |
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Автор произведения | Ruth Broucq |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783753181332 |
Aber Henrik wusste was er wollte, machte keine langen Vorreden, sondern schrieb mir gleich, dass er mich kennen lernen wollte und fragte ohne Umschweife nach dem Preis. Schnell hatten wir die Details geklärt und er wollte mich umgehend besuchen. Bravo. Das war doch mal ein schnellentschlossener Kunde. Ich stimmte erfreut zu, und schrieb ihm mein übliches Prozedere. Nur die Straße, alles weitere beim Anruf aus der Nähe. Er erhob keinen Widerspruch. Das machte den Mann sofort sympathischer.
Scheiß auf die Schönheit, dachte ich während ich mich vorbereitete.
Trotzdem wollte ich natürlich so gut wie möglich aussehen und auch größenmäßig zu ihm passen, deshalb las ich noch einmal kurz seine Daten. 1 Meter 82, 74 kg, Gott war der Kerl dünn. Das war mal ausnahmsweise Einer auf den ich schon im Voraus überhaupt nicht stand. Der so mager war, dass ich mich an dessen spitzen Hüftknochen verletzten konnte. Allerdings war ich auch nicht erpicht auf die Dicken, die in ihrem Steckbrief die Daten von 20 Jahren zuvor angaben und dann 30 kg mehr Gewicht mit sich rumschleppten. Dass die sich mit der Belastung abquälen mussten war mir ja egal, aber ich empfand das mir gegenüber als Unterschlagung unzumutbarer Zusatz-Arbeit. Denn einen dicken Mann zu vögeln bedeutete für mich meistens wirklich nur Arbeit, selten echtes Vergnügen. Weil die Dicken nämlich in der Regel auch noch sehr gemütlich waren, sich auf den Rücken legen und der Frau die Maloche überlassen wollten. Da ich aber immer schon unsportlich war, konnte ich die Beine nicht zum Spagat spreizen. Und auf Arbeit beim Sex verzichtete ich gerne, ich wollte Spiel, Spaß, Spannung, aber nicht in Form von Schokolade, sondern als männliches Überraschungs- Ei, oder auch zwei.
Am liebsten hatte ich die Griffigen in den 40ziger Jahren. Die waren kuschelig und hatten das beste Alter, um erfahren genug und dennoch jungendlich flott und noch immer neugierig und begierig zu sein. Aber leider war Wunschkonzert nur sonntags nachmittags im Radio. Nicht bei den sexhungrigen, zahlungswilligen Kerlen. Zumindest nicht mehr für ein olles Huhn wie mich. Schade. Da konnte ich leider immer nur hoffen, dass sich ein solches Sahnebällchen mal zu mir verlief.
Was stand da noch in dem Steckbrief? Penis-Maße 19/4, also ne lange dünne Latte. Ich musste laut lachen, passte ja hervorragend. Dünner Mann, dünner Schwanz. Na ja. Und Raucher, wie furchtbar. Aber das war eigentlich klar, deshalb so dürr. Aber wie erwähnt, es war halt nicht zum aussuchen. Ran an den Speck- nee in dem Fall an die Knochen.
Als Henrik dann vor mir stand, dachte ich, der Mann könnte mehr aus sich machen. Zugegeben, ein Schönling würde er nicht werden, aber die Anlagen sahen nicht so übel aus. Wie armer Leute Kind müsste er, mit dem richtigen Styling, auch nicht wirken.
Der dünne Mann war billig und geschmacklos gekleidet, noch dazu schlabberten Jeans, T-Shirt und Sommerjacke um seinen dürren Leib wie nach ner Abmagerungs-Kur oder als gehörten ihm die Klamotten nicht. In dem schmalen Gesicht mit den eingefallenen Wangen stachen seine großen tiefliegenden undefinierbaren Augen hervor. Unter der normalen geraden Nase passte der viel zu breite Mund absolut nicht in das Gesamtbild. Die struppigen dunklen Haare hätten eine Friseur-Behandlung genau so dringend brauchen können, wie sein stoppeliger ungepflegt wirkender Bart eine Rasur. Seine Haltung, der leicht gekrümmte, nach vorn gebeugte Rücken, vermittelte den Eindruck von devoter Schüchternheit, was sein ernster Gesichtsaudruck und die zusammen gezogenen Augenbrauen noch betonten.
„Hallo.“ Sagte der Freier nur, hielt mir die Hand zur Begrüßung hin und blieb dabei auf sicherem Abstand stehen.
Das vertiefte meine erste Abschätzung, dass Henrik Frauen gegenüber unsicher war. „Hallo Henrik, schön dich zu kennen zu lernen!“ sagte ich und lächelte ihn strahlend an.
Um meine Freude zu demonstrieren und ihm die erste Scheu zu nehmen, übersah ich die Hand, trat auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen Hals. Dann küsste ich ihn ungeniert und freute mich dass er auf meine Annäherung einging. Als er jedoch seinen Mund öffnete und seine Zunge in den Meinen schob, wäre ich am liebsten ausgerückt.
Sein verqualmter Atem wäre noch eben zu ertragen gewesen, wenn er nicht zu allem Überfluss so schrecklich gesabbert hätte. Er hatte wohl einen starken Speichelfluss, dessen er sich vielleicht nicht bewusst war oder den er nicht kontrollieren konnte, auf jeden Fall lief mir die stinkende schleimige Flüssigkeit in den Hals.
Ich musste gewaltsam ein Würgen unterdrücken und um ihn nicht entsetzt wegzustoßen, zog ich mich hüstelnd zurück. Damit ich beim Husten nicht auskotzte, schluckte ich schnell den ekligen Sabber runter, wobei ich mich fast an meinem Eukalyptus-Bonbon verschluckt hätte. „Entschuldige Henrik,“ stotterte ich, immer noch würgend, mit vorgehaltener Hand. „Ich bin ein bisschen erkältet, nichts schlimmes, nur leichter Schnupfen. Meine Nase ist ein wenig verstopft, deshalb kriege ich schlecht Luft durch die Nase und ich hatte bei dem Kuss Atemnot. Außerdem will ich dich auch nicht anstecken, geht sicher auch ohne Zungenkuss, oder?“ versuchte ich mir Freiraum zu verschaffen. Dabei lächelte ich ihn lieb an und hielt ihn am Arm fest um ihm weiterhin das Gefühl der Nähe und Vertrautheit zu vermitteln.
Der Dünne nickte, schien leicht zu Händeln zu sein. Gut so.
„Komm doch bitte hier rein,“ sagte ich und führte ihn in das rot beleuchtete Schlafzimmer, „dort auf dem Sessel kannst du deine Sachen ablegen und dich dann im Bad frisch machen. Aber vorher machen wir eben das unangenehme. Bitte.“
„Klar.“ Nickte er und hielt mir ein paar Scheine hin.
„Nein, Henrik, so nicht. Das finde ich nicht schön. Hier hinein bitte.“ Säuselte ich grinsend, zog den Kimono etwas auseinander und deutete auf den Ausschnitt meines roten Hemdchens.
Gehorsam und vorsichtig schob mir der Kunde das Geld zwischen die Brüste und versuchte mit gierigem Blick mehr als nur den Ansatz meines Busens zu erhaschen.
Schmunzelnd bedankte ich mich: „So habe ich das gerne, danke schön. Also, zieh dich aus, ich mache eben ein bisschen Massage- Öl warm. Bin gleich zurück. Handtücher findest du im Bad, gleich gegenüber.“
„Brauch ich nicht. Ich komme von zu Hause. Ich habe heute schon geduscht.“ Widersprach er zum ersten Mal und das hörte sich so gar nicht schüchtern an.
Hm, der Kerl scheint widerspenstiger zu sein als ich vermutet habe, aber wenn er sich nicht wäscht ist blasen halt gestrichen. Selbst schuld, dachte ich, sagte aber laut: „Okay, dann mach es dir schon mal bequem, bin gleich wieder da.“ Schnell verschwand ich in der Küche.
Henrik saß nackt auf dem Fußende des Bettes als ich zurück kam. Er verfolgte mich mit gierigen Blicken als ich an ihm vorbei ging um das Radio einzuschalten. Als die Lady in Red erklang begann ich mich tänzelnd zu entblößen. Der Mann ließ mich nicht aus den Augen und ich sah grinsend dass sich sein Schwanz ruckartig aufrichtete, dabei stellte ich zufrieden fest, dass der überhaupt nicht dünn war.
Der Anblick meiner strammen Brüste und das langsame Herunter gleiten der roten Dessous lockten ihm einen zischenden Laut der Bewunderung hervor und als er das kleine, bunte Tattoo auf meinem Schamhügel sah stammelte er: „ Boah das ist geil, Mann oh Mann. Du siehst echt geil aus. Eyh, komm her, ich will dich ficken, bevor mein Schwanz von alleine explodiert!“
Nur noch mit Pumps bekleidet trat ich süffisant grinsend nahe an ihn heran und bevor ich mich versah lief alles ganz anders ab, als ich es geplant hatte.
Henrik packte mich hart an den Oberarmen und zog mich mit einem Ruck auf das Bett. Schon seine rauen Handflächen wirkten wie eine kalte Dusche auf mich und der Druck seiner kraftvollen Hände tat mir richtig weh, dass ich jaulte: „Au, Mann, nicht so grob. Ich bin doch nicht aus Holz. Ich bin auch kein Kerl, sondern