Название | Ganz oder gar nicht! |
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Автор произведения | Jennifer Weise |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783741808777 |
„Ich glaub’, da haben sie Anna hingebracht.“
„Warum sagst du uns so was Wichtiges nicht gleich?“ fuhr Ron sie an und rief Ben und Kane.
„Was ist los?“
„Sie weiß, wo die Anna festhalten.“
Die Männer sahen Jessica an, Bens Mund wurde zu einem schmalen Strich.
„Ich weiß das nicht genau.“
„Aber du hast doch eben den Carnelly-Bunker erwähnt!“
„Carnelly?“ fragte sie Ron.
„Sie meinte was von Conelly“, wiederholte Jake ihre genauen Worte.
„Erzählen Sie!“ forderte Ben.
„Ich sagte doch, dass ich die Typen vor meiner Wohnung belauscht hab.“
„Und die haben gesagt, dass sie Anna in diesen Bunker gebracht haben?“
„Nein.“
„Nun lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!“ schimpfte Jake.
Jessica fasste sich an den Kopf und versuchte sich zu konzentrieren.
„Kopfschmerzen?“ war Kanes kurze Frage.
Sie nickte. Wieder mal verschwand Ron aus dem Zimmer.
„Die haben sich aber über einen alten Bunker unterhalten und meinten, dass der besser ist, als er aussieht.“
Ron reichte ihr eine Aspirin sowie ein Glas Wasser.
„Danke!“
„Ist noch ne Aspirin da? Mein Schädel brummt auch“, während Jake das sagte, strich er sich über die Stelle an seinem Kopf, auf die Jessica die Glasflasche geschlagen hatte.
„War die Letzte.“
„Hier“, mit dem einen Wort reichte sie Jake eine halbe Tablette. Ron nahm sie ihr ab und brachte sie seinem Kollegen.
„Würden Sie jetzt endlich fortfahren?“ forderte Ben genervt.
„Womit?“
Er verdrehte die Augen. Kane stieß ihm in die Seite, dann setzte er sich auf einen Sessel.
„Ich denke, es ist an der Zeit, dass sie uns alles verraten.“
Ben und Jake setzten sich auf die anderen beiden Sessel. Ron hob Jessicas Beine hoch, setzte sich auf die Couch und legte ihre Beine schließlich auf seinem Schoß ab. Irgendwie kam sie sich in dieser Situation wieder blöd vor, doch sie sagte nichts.
„Ich kann mich nicht an alles erinnern, worüber die beiden geredet haben.“
„Tut mir leid“, fügte sie noch hinzu, als keiner der Männer etwas sagte.
„Woran können Sie sich erinnern?“
Wieder waren sämtliche Augenpaare auf Jessica gerichtet, das machte sie nervös. Also lehnte sie sich zurück und schloss ihre Augen.
„Sie wollten auf jeden Fall zwei Männer hochgehen lassen und so wie sie redeten war klar, dass Anna lebte und sich in ihrer Gewalt befand. Sie redeten über einen alten Bunker, der mehr hergibt, als sie dachten. Der hieß Conelly oder so ähnlich.“
„Carnelly oder Conneby?“
„Kann beides sein, ich glaub’ aber eher Carnelly.“
„Welcher denn nun?“
Angestrengt dachte Jessica nach.
„Kann ich was zu schreiben haben?“ bat sie.
„Was soll denn das jetzt schon wieder?“ fragte Ben angenervt.
„Bitte lassen Sie es mich versuchen.“
Schließlich reichte Kane ihr einen Zettel und einen Bleistift. Sie setzte sich wieder auf und versuchte auf ihrem Schoß zu schreiben, was ihr natürlich misslang. Ron reichte Jessica ein Buch als Unterlage.
„…ohne den Geländewagen hast du da keine Chance, Lukas! - Wo bringen wir die Zeugin hin? - Mensch, Lukas, frag’ nicht so blöd! - Und wenn wir die Typen haben? - Einen von ihnen will Duck persönlich haben. - Wieso? - Er meinte, er hätte noch eine alte Rechnung offen. - Ist der auch in dem Versteck am Stadtrand? - Nein, den haben wir noch nicht aufgetrieben, aber wenn du dich beim Boss einschmeicheln willst, solltest du den Kerl aufgabeln. - Wie erkenn’ ich den? - Ganz einfach, groß, muskulös, Ende dreißig,…“
„Warum hörst du auf?“
Jessica sah zu Ron auf. Er hatte mitgelesen und den anderen verraten, was sie schrieb.
Die Frau legte einen Finger auf ihre Lippen und bat Ron dadurch still zu sein, denn sie musste sich konzentrieren. Dann schrieb sie weiter.
„…der Schuss in den Nacken der Kleinen hat echt gesessen! - Klar, wenn Steven was macht, dann auch richtig. - Was hat die Kleine in so nem Club getrieben? - Getanzt. - Was? - Ich denke, sie wollte sich da vor uns verstecken. - Vor uns? Das hat noch keiner geschafft. - Aber den Plan hast du dir von ihr abnehmen lassen, du Grünschnabel! - Sie hatte doch gar keine Möglichkeit, den weiter zu geben. - Das entschuldigt deinen Fehler auch nicht! Außerdem könnte sie der Frau im Club was verraten haben. - Wer ist diese Frau überhaupt? Gehört sie zu der Kleinen? - Keine Ahnung, sie steht aber auf der Abschussliste von…“
Wieder fasste Jessica mit den Händen an ihre Schläfen, niemand sagte ein Wort, dann schrieb sie weiter:
„… was war das? - Da ist doch jemand! - Bleib steh’n! - Schnell, hinterher!...“
Jessica sah auf. Verwundert las sie ihre eigenen Notizen. Während des Schreibens hatte sie nicht darüber nachgedacht, was sie zu Papier brachte, die Worte flossen von alleine und so hatte sie auch ihren Sinn nicht erkannt.
„Wieso steh’ ich auf irgendeiner Abschussliste?“
„Es muss auf jeden Fall der Carnelly-Bunker sein, um den Anderen zu erreichen, braucht man keinen Geländewagen.“
Die Männer unterhielten sich über das, was ihr Gast aufgeschrieben hatte. Ignoriert zu werden, war Jessica mittlerweile gewohnt.
„Gibt es noch etwas Wichtiges, was passiert ist?“
„Ich hab keine Ahnung was wichtig ist.“
„Und wir haben nicht ewig Zeit“, bemerkte Ben ungeduldig.
„Warum hören Sie dann nicht einfach nur zu?“ machte Jessica ihn an.
Verwundert sah er sie an, wohl zum ersten Mal hielt sie seinem Blick stand.
„Wir machen uns auf den Weg und du hörst ihr zu. Wenn Jessica was Wichtiges erzählt, ruf uns an!“ schlug Ron vor.
Die Anderen stimmten dem zu, sie hatten eine lange Fahrt vor sich.
Die Vier ließen Jessica allein. Sie stand auf und humpelte zum Bad. Als sie es wieder verließ, stand Ben vor der Tür und sah sie missbilligend an.
„Was wird das?“ fragte er vorwurfsvoll.
„Ich musste mal…“
„Nicht rumlaufen hab ich gesagt!“
„Soll ich aufs Klo fliegen?“
Wortlos kam Ben auf sie zu, hob sie auf seine Arme und trug Jessica zurück ins Wohnzimmer.
„Ich hab keine Lust wegen Ihnen das Risiko einzugehen einen Arzt zu holen!“ schimpfte er.
Wohl oder übel musste sie einsehen, dass er Recht hatte.
Jessica beobachtete, wie Ben zur Terrassentür ging und sie öffnete, um frische Luft reinzulassen.
„Ganz schön heiß heute.“
Auch Jessica schwitzte. Ben lehnte sich