Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis

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Название Die Geisterbande Dekalogie
Автор произведения Dennis Weis
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783750213913



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Peter. Es waren schon einige. Sie gingen zunächst in die anderen Schächte und Peter versuchte, sie alle zu überzeugen. Es gelang ihm nicht immer, aber sie waren am Ende bestimmt zwanzig. Es war zwar keine Revolution und doch fühlte es sich ein wenig so an.

      Als dann andere hinzukamen, dachte Peter erst, die Geister, die zunächst nicht mitmachen wollen, hätten sich umentschieden, aber er sollte erfahren, dass es einen anderen Grund hatte.

      „Wir sollen zu Malit kommen“, verriet einer, „dort will er den Lacin hinrichten.“

      Tjalf hinrichten?! Das musste Peter verhindern und er war nicht allein, sodass sein kläglicher Versuch von vorhin sich nicht noch einmal wiederholen würde. So stellten sich die Aufständischen zu den anderen, um zu sehen, dass Tjalf bereits angeschnallt war. Peter musste sich nach vorne schleichen, um es zu erblicken. Er sah dort den Golem, der direkt neben Tjalf stand.

      Peter konnte wie auch all die anderen mitbekommen, dass Tjalf ihn herausforderte und ein Gemurmel durchdrang die Reihen. Es waren sowohl welche dabei, die an einen Sieg Malits glaubten. Einige wollten aber auch, dass der Lacin gewinnt. Für Malit wäre es ein Zeichen von Schwäche, eine Herausforderung, gerade eines neunjährigen, ganz gleich ob Lacin oder nicht, auszuschlagen.

      „Geister“, forderte Malit sie zur Ruhe auf, indem er ein Handzeichen gab, „ich nehme die Herausforderung an.“

      Die Geister jubelten. Jeder hatte ja einen anderen Grund für seine Freude. Am Ende musste Peter sich irgendwie einmischen und die anderen dazu bekommen, dass sie es ihm nachmachten. Hanna und Heinrich wurden weiterhin festgehalten. Peter entdeckte sie erst jetzt.

      „Mach‘ ihn los“, befahl Malit dem Golem und er machte, was ihm aufgetragen wurde.

      Tjalf erhob sich und stellte sich kampfbereit hin. Er wollte keine Schwäche zeigen, denn dann würde Malit schon deshalb gewinnen. Die anderen Gespenster sollten sehen, was für Erbärmlicher der Hexer war und dass es sich lohnen würde, sich zu wehren.

      „Fangen wir an“, sagte Malit und schwang seinen Stab in Tjalfs Richtung.

      Tjalf ließ eine Druckwelle ab und Malit stoppte sie. Gleichzeitig kam er näher, denn im Nahkampf würde Tjalf keine Chance gegen ihn haben. Alleine schon wegen der körperlichen Kraft.

      Tjalf sah dies und feuerte einige Feuerkugeln ab. Entweder wich Malit aus oder er wehrte sie mit dem Stab gekonnt ab. Hanna haute in diesem Moment dem festhaltenden Geist eine, sodass sie sich losreißen konnte. Schnell lief sie zu Tjalf rüber, der ihr am nächsten war.

      Malit war nahe dran, sodass er einen Reflexionsangriff durchführte. Bei diesem spiegelte er quasi den Angriff seines Gegenübers. Tjalfs Feuerkugel prallte ab. Hanna dachte, dass war es für Tjalf und sprang instinktiv dazwischen. Der Feuerball sollte sie vollständig erwischen und sie mitrei0en. Sie ging zu Boden.

      „Hanna?!“ rief Heinrich und sank auf die Erde.

      Seine geliebte Hanna war gefallen. Er konnte es nicht fassen. Tjalf sah, dass sie sich geopfert hatte und spürte eine immense Energie. Doch bevor er handeln konnte, schlug ihn Malit mit dem Stab ins Gesicht, sodass er bewusstlos wurde.

      „Hanna, Hanna, Hanna“, sprach er zu dem Geistermädchen, „all die Müh und dabei sind deine Eltern längst tot.“

      „Es reicht!“ brüllte Peter und rannte auf Malit zu.

      Dieser schaute kurz und realisierte, dass es Peter war. Der übermütige Geisterjunge, dem es nicht gelingen sollte, Malit auch nur ein Haar zu krümmen.

      „Du schon wieder“, sagte er herablassend, „du wirst auch dieses Mal nicht erfolgreich sein. Das bedeutet, ich werde dich jetzt töten müssen.“

      Peter blieb stehen. Sein Blick ging zu dem Golem hinüber.

      „Hey Golem“, rief er und dieser guckte ihn an.

      „Was wollen Geist?“ fragte er.

      „Golem“, unterbrach Malit die Situation, „höre nicht auf ihn. Du wirst ihn packen und töten.“

      Der Golem schaute traurig. Anscheinend wollte er aber unbedingt wissen, was Peter zu sagen hatte.

      „Entscheide selbst“, sagte Peter, „er kommandiert dich nur rum und hält dich für dumm.“

      Jetzt war der Golem deprimiert. Seine Gedanken gingen hin und her.

      „Golem! Jetzt mach, was ich dir aufgetragen habe!“ brüllte der Hexer.

      Tjalf nutzte die Gunst der Stunde und formte einen Druckwellenangriff, da Malit gerade durch den Golem abgelenkt war, und steckte all seine Energie rein. Dann schoss er los in Richtung Malit. Dieser drehte sich und sah die Attacke nun kommen.

      „So ein Mist!“ rief er und versuchte auszuweichen, aber der Angriff nahm ihn mit und er wurde nach hinten geschleudert.

      „Golem, du kannst jetzt dafür sorgen, dass du dich freimachen kannst von dem Hexer“, rief Peter.

      „Golem kann nicht“, entgegnete er, „da Golem Verpflichtung, egal wie schlimm.“

      Dann lief er zu Peter rüber. Tjalf wandte sich den beiden zu und ließ eine Feuerkugel ab, die den Golem voll traf. Seine Schulter sprang von seinem Körper ab. Der Golem brüllte und machte eine 180 Grad Drehung um nun zu Tjalf zu gelangen. Peter ließ er in Ruhe.

      Malit stand wieder auf. Die Druckwelle heftig. Er hatte jetzt eine Ahnung davon, wie mächtig dieser kleine Junge sein konnte und war nun auf der Hut. Es würde ihm nicht noch einmal passieren, dass er unaufmerksam war. Er hielt kurz sein Amulett und grinste.

      „Golem stopp“, rief er und der Golem hielt inne, „ich werde ihn selbst fertig machen. Kümmere du dich um den Geisterjungen.“

      Tjalf wollte in diesem Moment erneut angriffen, spürte aber, dass seine Kräfte ihn wieder verließen.

      „Du wirst schwächer, hm?“, fragte Malit und man konnte hören, dass er den Grund dafür wusste, „jetzt spürst du meine Macht.“

      Tjalf konnte kaum noch auf den Beiden stehen und sackte zusammen. Es war als sauge ihm etwas die Energie aus. War es Malit? Oder dieses mysteriöse Amulett?

      „Los, Geister, ihr könnt für eure Freiheit kämpfen“, rief Peter die anderen auf, denn gegen den entgegenkommenden Golem hatte er keine Chance, „wir sind viele und die nur zu Zweit.“

      Ehe der Golem den Geisterjungen erreichen konnte, stellten sich Peter einige zur Seite. Das Lehmwesen zeigte sich unbeeindruckt. Es wurde immer mehr, bis etwa die Hälfte dort stand.

      „Ihr geht wieder zurück in den Kreis“, wies Malit an, „sonst werde ich euch alle zu Tode quälen.“

      Die Geister hörten die Worte und entschieden sich stehenzubleiben, denn es war Zeit für eine Veränderung. Malit sollte nicht mehr über ihr Leben herrschen. Dass sie eine Mini- Chance hatten, sahen sie gerade jetzt. Der Hexer war nicht mehr unbesiegbar in den Augen vieler.

      „Das werdet ihr bitter bereuen“, drohte Malit und bewegte sich nun auf die Menge zu.

      Um Tjalf brauchte er sich nicht kümmern, der lag völlig erschöpft auf der Erde. Peter wollte gerne zu ihm, aber zwischen ihm und seinem Freund befand sich der Hexer.

      „Golem, greife sie alle an!“ brüllte Malit und das Lehmwesen tat dies auch.

      „Wehrt euch!“, rief Peter und die Geister traten dem Golem entgegen.

      Er schlug zwar mit der Faust einige nieder, aber andere sprangen auf ihn drauf. Er versuchte sie wie Kletten zu entfernen und stolperte und viel zu Boden. Dabei teilte er sich und konnte niemandem mehr etwas antun. Malit, der auf dem Weg zu ihnen war, stoppte und konnte kaum glauben, was er sah. Sie hatten es tatsächlich vollbracht, den Golem zu besiegen. Nun war der Zeitpunkt gekommen, dass die Geister wirklich das Gefühl hatten, den Hexer zu besiegen.

      „Und jetzt bist du dran!“ hörte man Peter rufen und sie stürmten in Malits Richtung.

      Mittels