Die Kinder des Drachen. Ava Minatti

Alles ist von Magie erfüllt. Betrachte dein Leben heute einmal ganz genau. Mache dir bewusst, welche „Zauberer“ du schon kennen gelernt hast: den besonderen Lehrer, der die Gabe hatte, immer genau das Richtige zu sagen; den weisen Freund, der dir etwas klarmachte, was dir zuvor nicht bewusst gewesen war. Suche das Magische nicht an außergewöhnlichen Orten, sondern in den kleinen, banalen Dingen des täglichen Lebens. Suche es gerade dort, wo du es niemals vermuten würdest. Bitte ein Kind um Hilfe – und dir wird eine neue Welt offenbart werden.“

      Für mich ist Magie durch diese Botschaft aus der Anderswelt so liebevoll und klar ausgedrückt, dass es gar nicht mehr so viel zu ergänzen gibt. Das ganze Leben also ist Magie. Magie ist die Essenz, das Geheimnisvolle, das hinter dem Sicht- und Greifbaren steht. Und dieses zu entdecken, ist gleichzeitig auch die Aufgabe der Magie.

      Seit jeher wurde Magie angewandt, um Unsichtbares in die Materie, in die Sichtbarkeit, zu bringen, letztendlich um Geist und Materie bewusst miteinander zu verbinden. Der Ursprung der weißen und der schwarzen Magie ist eins. In der Praxis verschwimmt die Grenze allerdings sehr schnell. Das möchte ich dir anhand des folgenden Beispiels erklären. Grundsätzlich bezeichnet man das, was lebensfördernd ist, als weiße Magie, und das, was blockierend, hemmend oder lebensverneinend ist, als schwarze.

      Die geistige Welt fordert uns schon seit geraumer Zeit immer mehr dazu auf, mit allem, was ist, in die Annahme, in die Einheit, in das Einverstandensein zu gehen. Sie sagt, wenn ich etwas nicht haben möchte, wenn ich gegen etwas bin, wenn ich mich vor etwas schützen will, erschaffe ich Trennung, und es kann keine Heilung geschehen. In vielen früheren Ausbildungen wurde uns jahrhundertelang durch verschiedene Techniken und Rituale beigebracht, uns vor Energien, Wesenheiten oder anderen Menschen zu schützen. Doch was ist ein Schutzzauber anderes, als einen Kreis der Blockierung um mich zu schließen, sodass gewisse Energien nicht mehr an mich herankommen können? Was ist ein Schutzzauber anderes, als eine Energie der Trennung, die bewusst aufgebaut wird? Wenn du dir nun die oben erwähnte Definition von weißer und schwarzer Magie betrachtest, erkennst du, dass auch ein weißmagisches Ritual des Schutzes, das dir subjektiv Segen bringt, von einem anderen Standpunkt aus betrachtet eine schwarzmagische Qualität beinhaltet. Diesen Aspekt zu erkennen, finde ich sehr wichtig. Das heißt für mich nicht, dass es dann ohnehin egal ist, was und wie ich es mache, sondern es bedeutet für mich, wenn ich im magischen oder spirituellen Bereich arbeite, mich immer wieder mit Ethik auseinander zu setzen. Für Ethik gibt es keine allgemeingültige Definition. Auch hier entscheidest du selbst, was es für dich bedeutet.

      In der Magie ist es wichtig, die Energien, mit denen du arbeitest, die du rufst, zu kennen. Ebenso solltest du dich selbst kennen und in der Annahme all deiner Qualitäten sein, nicht nur jener, die du als licht- und liebevoll bezeichnen würdest. Überprüfe bitte vor jedem Ritual, vor jeder Übung, deine Motivation und sei dir der Konsequenzen deiner Handlungen bewusst. In dem Buch Johannes von Heinz Körner, das vor vielen Jahren im Lucy Körner Verlag erschienen ist, faszinierte mich die Aussage: „Es ist egal, was du tust. Es geht nur um die Frage, ob du auch bereit bist, alle Konsequenzen dafür zu tragen.“

      Um auf den Schutzzauber zurückzukommen: In der Praxis ist es so, dass die Techniken des Schutzes, die ich verwende, viel viel weniger geworden sind. Doch auch in diesem Bereich befinden wir uns in einer Zeit des Übergangs, in der das Alte sich verändert, auflöst und das Neue erst im Wachsen ist. Also hat beides seine Berechtigung. Mir persönlich ist es ein Anliegen, auch im Bereich der Magie aus der Wertung und Einteilung in „Gut“ und „Böse“, „Weiß“ und „Schwarz“ herauszutreten, so wie wir in allen Ebenen unseres Lebens immer mehr dazu aufgefordert werden.

      In ihrem Buch über Drachenmagie Der Tanz mit dem Drachen (Arun-Verlag) beschreibt D. J. Conway, dass ein „guter“ Magier weder schwarz noch weiß sei, sondern grau. Das finde ich ein sehr treffende Beschreibung.

      Im Zusammenhang mit Drachenmagie gelten auch folgende Richtlinien: Du darfst keine Angst vor den Energien haben, die du rufst. Du solltest die Kräfte, mit denen du wirken möchtest, kennen und dir der Konsequenzen deines Tuns und auch deines Nichttuns bewusst sein. Drachenenergien sind Urkräfte, die du lenken bzw. die du um Unterstützung bitten kannst. Du kannst mit Drachen kommunizieren, du kannst sie einladen, mit dir zu leben, du kannst sie bitten, dir zu helfen, dein heiles Sein zu erkennen, dein Wissen zu erweitern, deine Liebe zur Materie auszubauen. Zur Einstimmung auf ihre Energie möchte ich dir gern einen Text aus dem Buch Der Tanz mit dem Drachen (Arun Verlag) von D. J. Conway vorstellen. Er heißt „Der Tanz der Drachen“:

      Die Sonne steht hoch, der Tag ist strahlend. Die Drachen tanzen auf dem Gras und die Bäume und Blumen glänzen. Sie reiten mit den Winden. In und unter den Wolken toben sie im Licht umher, gleiten auf den Sonnenstrahlen hinunter, Drachen, kristallklar. Wenn die Sonne untergegangen ist und die Berge in purpurrotes Blau getaucht sind, tanzen die Drachen weiter durch die Nacht. Auf Stränden aus in Mondlicht getauchtem Tau. Sie tanzen zu den Klängen der Musik, von menschlichen Ohren ungehört, wie sie schon seit Äonen getanzt haben, von menschlichen Jahren unberührt. Lehrt mich, schöne Drachen, mit Freude durchs Leben zu tanzen, mich zu höheren Ebenen zu heben über die Grenzen des gewöhnlichen Menschen.“

      In den folgenden Kapiteln möchte ich mit dir tiefer in die Energien der Drachen eintauchen. Du wirst verschiedene Drachenwesen kennen lernen, ihre besonderen Kräfte, und mit ihnen Freundschaft schließen, wenn du möchtest.

       Die Herkunft der Drachen

      Die Heimat der Drachenwesen sind die Sterne. Deshalb werden sie auch oft Sternenwesen oder kosmische Wesen genannt. Sie kamen schon zu atlantischen Zeiten auf die junge Erde, um ihr Wissen und ihre Qualitäten mit uns zu teilen. Es gibt Geschichten, in denen sie den atlantischen Himmel in der Nacht mit ihrem Feueratem erhellten. Sie waren Wesenheiten voller Weisheit und Weite und unterstützten das Zusammenleben verschiedener Völker und Rassen in Harmonie.

      Ich nehme die Drachenenergie unterschiedlich wahr. Manchmal erfahre ich sie als kollektive Energie, manchmal sind es einzelne Drachen, die ich sehe oder höre oder die sich mit mir unterhalten. Stell dir vor, dass es so viele Drachen wie Menschen gibt, einfach damit du erkennst, wie viele andersartige du im Laufe der Zeit kennen lernen kannst, wenn du möchtest. Es kann aber auch sein, dass du jemand bist, der mit einem Drachenwesen richtig Freundschaft schließt, und dir das vollkommen ausreicht. Mache es so, wie du möchtest.

      Die Drachen können groß oder klein sein. Ich kenne Drachen mit Flügeln und ohne Flügel, und auch ihre Farben unterscheiden sich voneinander und entsprechen häufig ihrer besonderen Qualität, ihrem Geschenk, das sie mit anderen Wesen teilen möchten. Manchmal repräsentieren sie ein Element und sind mit ihm in besonderer Verbindung, wie zum Beispiel mit dem Wasser, der Erde oder der Luft. Sie können von verschiedenen Sternenebenen kommen und deren Botschafter sein.

      Auch in der Entwicklung der Menschen geht es im Moment sehr stark darum, sich wieder vermehrt mit Sternenenergien zu beschäftigen. Dabei nützt das Wissen, dass alle Menschen, die auf der Erde inkarniert sind, Verbindungen zu den Sternen haben und Inkarnationen auf Sternenwelten hatten. Wenn wir von der Rückbindung an Sternenheimaten sprechen, meinen wir das Aktivieren der Erinnerung an die Sternenherkunft in uns. Jede Sternenebene steht für eine bestimmte Qualität, Energie bzw. einen Aspekt. Indem wir die Sternenerfahrungen in uns erkennen und annehmen, können wir diese Eigenschaften in unser Hier und Jetzt fließen lassen.

      Bei der Beschäftigung mit Sternenenergien geht es für mich nicht um ein Fliehen aus dem Alltag, sondern um eine Erhöhung der eigenen Präsenz in der Materie, das heißt, ich erweitere mein Bewusstsein und meine Selbstwahrnehmung und somit mein Erfassen dieses gesamten Universums. Dabei können wir unsere Multidimensionalität und unser holistisches Sein erfahren.

      Wer sich für Informationen über Sternenebenen interessiert, dem empfehle ich Trixas Buch Sternenwege aus dem Lichtrad Verlag. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, was deine Sternenheimaten sind, dann spüre in dein Herz, verbinde dich mit deinem Hohen Selbst und erlaube dir zu fühlen oder zu wissen, von welchen Schwingungen oder Namen du angezogen wirst. Hier ist es wieder einmal wichtig, deiner eigenen Wahrnehmung zu vertrauen. Ansonsten kannst du deine Sternenwege auch über ein Channeling