Tales of Tigalla. Martin Vater

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Название Tales of Tigalla
Автор произведения Martin Vater
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847626381



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verstehen...

      “Hey Major!...Was ist denn?...Hat's Ihnen die Sprache verschlagen?“

      Hinterfragte der Colonel verdutzt...

      “Hm?...Was?...Ich weiß nicht, ich dachte eigentlich ich wäre die ganze Zeit über hier gewesen...Ich bin selber etwas überrascht.“

      Natürlich konnte keiner von Beiden, weder der Professor noch der Colonel meinen verwirrten Ausführungen in irgendeiner Art und Weise folgen...Also sprach Harry nach einer Weile nur:

      “Überrascht!?...Ts, er sagt, er ist überrascht!...Können Sie sich vielleicht auch nur annähernd vorstellen, wie es mir heute morgen gegangen ist, als ich um 5 an Ihre Kabine geklopft habe und Sie nicht drin waren!?...Wir haben anschließend das halbe Schiff nach Ihnen abgesucht und zwar alle!...Sie haben ja gesehen, selbst Drenkins, dieses Arschloch!...Und nichts!...Keine Spur von Ihnen zu entdecken!...Und er sagt, er war überrascht, ist das nicht süß?...Also mal im Ernst, wo waren Sie?...Etwa draußen?“

      Wenn jemand in diesem kleinen Raum noch verblüffter war, als meine zwei Gefährten, so traf das wohl eindeutig auf mich zu...

      “Ich habe keine Ahnung?...Hab' von all dem nichts mitbekommen...Ich dachte, ich würde schlafen und da war dieser seltsame Traum...Aber um Ihre Frage einigermaßen zu beantworten...Ja!...Ich denke, dann war ich wohl draußen...Anders kann ich es mir nicht mehr erklären...Beim besten Willen nicht.“

      Der Colonel blickte nur ungläubig drein und zwinkerte mir anschließend zu:

      „Naja!...Was auch immer!...Ist ja völlig egal!...Die Hauptsache ist, dass Ihnen nichts zu gestoßen ist, nicht wahr?...Also, wenn Sie dann fertig sind, sehe ich Sie an Deck, alles klar?...Professor?“

      Walter wirkte derartig nachdenklich, dass er die indirekte Aufforderung des Colonels, mir einen Moment zu geben, kaum registrierte:

      “Äh...Ja...Ja, alles klar...Ähm...Natürlich, nicht wahr?...Wir sehen uns gleich, Major.“

      “Alles klar Colonel, Professor...Und sorry nochmal, dass ich Sie auf Trab gehalten habe...War nicht meine Absicht...Keine Ahnung, was los war.“

      Schließlich bot sich der Professor an:

      “Also ähm, nicht wahr?...Äh, wenn Sie darüber reden wollen, Sie wissen ja, wo Sie mich finden, nicht wahr?“

      Und dieses Angebot nahm ich gerne an:

      “Äh, ja!...Professor?...Da ist tatsächlich etwas, das ich Ihnen gerne erzählen möchte, aber nichts für ungut Colonel, das würde ich gern unter vier Augen machen...Ich glaube sowieso, dass es nichts zu bedeuten hat, aber Sie wissen ja...“

      Der Colonel verstand sofort:

      “Ah!...Versteh' schon...Ist wieder so nen' Hokkus-Pokkus-Kram!...Na okay, ich lasse Sie dann mal allein...Hab' sowieso nen' Mords Kohldampf!...Hey Sie da!...Ja, Sie in dem blassen Hemd!...Was steht'n heute auf der Speisekarte!?“

      Der Colonel hinkte davon und ich beschloss, Walter Briggs meinen Traum in allen Einzelheiten zu schildern...

      Als ich fertig war, dem Professor alle Details zu erläutern, stand der nur fasziniert am Türrahmen und grübelte vor sich her...Nach einer ganzen Weile, schob er plötzlich mit dem Zeigefinger seine etwas zu groß geratene Brille auf die Nase, atmete tief durch und erwiderte dann:

      „Hm!!...Faszinierend!...Wirklich außerordentlich faszinierend!...Nicht wahr?“

      Das kannte ich ja bereits von ihm, also stocherte ich weiter:

      “Was, Professor?...Was ist so faszinierend und vor allem, was halten Sie davon?...Ob das wohl etwas zu bedeuten hat?“

      Walter gab zu Protokoll:

      “Oh ja und wie!...Äh, nicht wahr?...Lassen Sie es mich erklären...Äh, wenn ich das richtig interpretiere, dann sind Sie mein verehrter Freund, gestern Nacht tatsächlich mit dem, wie sagten Sie doch einst so treffend?...Mit dem sagenumwobenen und berühmt berüchtigten Denkervolk, den allwissenden und überaus mächtigen Webtuniern in Kontakt gekommen, nich, äh, nicht wahr?...Äh, ja in der Tat können es nur Sie gewesen sein, wenn ich mir Ihre überaus detailreiche Beschreibung so anhöre...Dies ist wirklich überaus interessant...Etwas Vergleichbares ist, soweit ich weiß, wahrhaftig nur ein einziges Mal, in der Geschichte der Menschheit, exakt so vor gekommen, nicht wahr?...Ja und zwar damals, als es auch zu der Schließung des Paktes kam, zumindest laut der alten Überlieferungen...Die Webtunier sandten zu dieser Zeit einen Ihrer sogenannten 'Söhne' auf unsere Welt, um Ihre Lehre hier zu verbreiten und, der Legende nach, die von Ihnen geschaffene Erde so vor größerem Unheil zu bewahren...Im Gegensatz dazu, bekamen die Menschen Technologien und Fortschritt von Ihnen übermittelt, um diese Ihrerseits ebenfalls für den Frieden ein setzen zu können...Doch Sie wurden, wie so oft, von den Menschen betrogen und seitdem herrscht Funkstille, zumindest glaubt man das, oder will es uns glauben machen...Sie hatten uns Ihren Planeten anvertraut und wir haben nichts daraus gemacht...Schon traurig, wenn man mal darüber nachdenkt, nicht wahr?“

      Also jetzt wurde es wirklich komplett verrückt, deshalb musste ich die Sache klar stellen:

      “Wie bitte!?...Die haben einen 'Gesandten' zu uns geschickt?...Und was meinen Sie bitte schön mit: 'ihren Planeten'?...Warum hat von dieser Story denn noch nie jemand etwas gehört?“

      Doch der Professor kannte nahezu auf alles eine geeignete Antwort...Eine Eigenschaft, um die ich ihn das ein oder andere Mal sehr beneidete und so sprach er:

      “Nun ja, nicht wahr?...Ähm, das müssten Sie eigentlich, so wie fast jeder Mensch auf der Erde sie schon einmal gehört hat...Nur kennen wir Sie unter einem anderen Namen, wenn Sie so wollen...Und zwar: Die Geschichte von Jesus von Nazareth!...Nich, äh, nicht wahr?“

      Meine Gehirn weigerte sich einfach, die eben gehörten Informationen sachgemäß zu verarbeiten...

      “Was!?...Also jetzt hören Sie aber auf, Professor!...Wollen Sie mir damit etwa erzählen, Jesus von Nazareth war in Wirklichkeit ein außerirdischer Botschafter?!...Das ist doch komplett verrückt!...Und wie haben die das Ihrer Meinung nach überhaupt angestellt?...Ich meine, den Überlieferungen nach zu urteilen, sah Jesus ja nun nicht gerade wie einer von Denen aus, nicht wahr?“

      Aber auch darauf wusste er die passenden Worte:

      “Hi, hi...Nein, natürlich nicht, äh, nicht wahr?...Der Pakt wurde damals von den Weltmächten geheim gehalten, weil die nicht wollten, dass jeder die Wahrheit über Ihre eigentlichen Väter erfährt, sie verstehen, wegen der Panik und Hysterie...Ich meine, solch eine bahnbrechende Entdeckung hätte sich auf die abergläubischen Menschen von früher sicher noch weitaus schlechter ausgewirkt, als es bei Ihnen nun der Fall ist, Major, nicht wahr?...Zumindest hatte man dies als Grund vorgegeben...Und so haben die Webtunier dieser Bedingung zu gestimmt und Jesus ebenfalls menschliche Gestalt verliehen, nich, äh, nicht wahr?...Andernfalls wäre er natürlich sofort aufgeflogen und hätte sicher seine Lehren niemals verbreiten können...Vor allem nicht damals, in solch schlimmen Zeiten...Leider wurden seine Botschaften ja dann selbst unter diesen Voraussetzungen nicht mit der Ernsthaftigkeit wahr genommen, die man Ihnen hätte entgegen bringen müssen...Und das alles auch wieder ein abgekartetes Spiel der Weltmächte, bis zum heutigen Tage hin...Ich schätze sie wollten Ihre Macht einfach nicht mehr teilen oder gar ganz aufgeben, zum Wohle der Menschheit versteht sich, nicht wahr?...Ja, und dies ist im Übrigen auch der Grund dafür, warum es heutzutage so viele verschiedene Religionen gibt, mit nur einem Ziel...Geld in die Kassen der vorsitzenden Drahtzieher zu spielen...Eben leicht verdientes Geld mit der Panik anderer Menschen, schwächerer Menschen...Dabei geht es doch letztendlich immer um ein und dieselben Lehren und die gleichen, naja, Richtlinien...Jede Religion ist gleich aufgebaut, bietet ihren Erfindern nur unterschiedliche Möglichkeiten, deren Anhänger zu beeinflussen...Und so zogen sich die Webtunier ein für alle mal zurück und beschlossen, Ihren Planeten, welcher selbstverständlich ebenfalls von Ihnen erschaffen wurde, den Menschen zu überlassen, um nicht noch einmal eine solche Schandtat zu