Alpha & Omega. R. R. Alval

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Название Alpha & Omega
Автор произведения R. R. Alval
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738072808



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Glücklicher Single und definitiv ohne diesen – wenn auch sehr schönen – Ring.“ Fluchend ließ sie sich nach hinten fallen, zog den Bettbezug über ihren Kopf und kniff die Augen zusammen. Nochmals einzuschlafen war unmöglich. Vorsichtig lugte sie unter der Decke mit einem Auge hervor. Nichts. Es hatte sich absolut nichts geändert. „Wach endlich auf!“, schrie sie sich selbst an, setzte sich auf und gab sich eine Ohrfeige. „Autsch.“. Jammernd hielt sie sich die Hand vor den Mund. Sie war wach. Definitiv. Das hier war kein Traum, sondern Realität. Wenn auch eine abartig verdrehte, die eigentlich einer Fantasie entsprungen sein musste. Wie verrückt war Ryan, dass er sie gegen ihren Willen zurückgebracht und ihr sogar den Ring wieder an den Finger gesteckt hatte?

      ---

      Draußen wurde es bereits wieder dunkel, als sie endlich Schritte von draußen hörte. Kamen die Schritte näher oder entfernten sie sich? Zitternd saß sie auf dem Bett und atmete angestrengt. Ihre Beine hatte sie bis unters Kinn gezogen und mit den Armen umschlungen. In ihren Augen loderte eine Kampflust, die sie nur selten befiel.

      Ein Schlüssel wurde umgedreht.

      Wie in Zeitlupe sah sie, dass die Klinke heruntergedrückt wurde und die Tür geöffnet. Herein trat Ryan; schön und andächtig wie ein zeitloses Gemälde. Seine Haare lagen offen über den breiten Schultern. Sein weißes Shirt steckte in schwarzen Hosen, was seinen muskulösen, flachen Bauch zum Anbeißen erscheinen ließ. Über sein Gesicht glitt ein unmerkliches Lächeln. „Na, gut geschlafen?“, fragte er mit samtweicher Stimme und kam auf sie zu. „Du Blödmann!“, fauchte sie ihn an. „Kannst du mir mal erklären, was das soll?“ Sie traute sich keinen Millimeter zu rühren, da sonst ihre Bettdecke verrutschen und den Blick auf ihre nackten Schenkel freigeben würde. Sein Blick fiel auf den Nachttisch, auf dem ihr Ring lag. Seine grünen Augen verdunkelten sich. „Warum trägst du ihn nicht?“, fragte er in einem seltsam warnenden Ton. „Weil er mir nicht gehört.“, zischte sie. „Doch, das tut er. Wir sind verlobt oder hast du das vergessen, meine Liebe?“ Ohne die Augen von ihr abzuwenden, setzte er sich auf den Rand des Bettes, was Regina dazu veranlasste, von ihm wegzurutschen. Immer noch darauf bedacht, dass ihre Beine nicht zu sehen waren. „Du scheinst etwas durcheinanderzubringen. Wir waren verlobt. Wir sind es nicht mehr. Gib mir meine Sachen, damit ich nach Hause kann.“ Sie sagte es ruhig, ohne ein Zittern in der Stimme, worüber sie selbst sehr erstaunt war. „Du gehörst mir!“ Regina meinte, ein Knurren zu hören. „Du spinnst doch! In welchem Jahrhundert lebst du eigentlich? Du hast kein Besitzrecht an mir. Das, was du hier tust, ist Kidnapping.“ Ihre Augen funkelten zornig. Ryan schien das zu amüsieren. „Regina, Regina.“, tadelte er sie kopfschüttelnd, „Wir sind verlobt und daran kannst du nichts ändern.“

      „Und ob ich das kann. Schon mal was von freiem Willen gehört?“ Ryan warf seinen Kopf in den Nacken und lachte schallend. „Habe ich. Aber auf dich trifft das nicht zu.“, meinte er nur wenige Sekunden später mit einem durchdringenden, herben Gesichtsausdruck. „Oh, da irrst du dich aber gewaltig. Du kannst mich nicht zwingen dich zu heiraten.“, entgegnete sie giftig. „Um was wollen wir wetten, Regina?“ Sein Schmunzeln ärgerte sie. Sie konterte mit einem direkten Seitenhieb, indem sie ihm geradewegs ins Gesicht sagte, dass sie nur mit Freunden wettete. „Und jetzt gib mir gefälligst meine Hosen! Ich kann schließlich nicht ewig halb nackt rumsitzen.“ Sie war gereizt und ganz, ganz kurz davor Amok zu laufen. Was bildete dieser Schnösel sich ein? Nonchalant lächelnd schüttelte er langsam den Kopf. „Was soll das heißen? Dass du mir zustimmst?“, fragte sie stirnrunzelnd. Seine schmalen, hinreißenden Lippen entblößten seine perfekten, weißen Zähne. „Das heißt, dass es mir egal ist.“ Im selben Moment schob er sich näher an sie heran. Regina lief vor Empörung knallrot an. „Du bist doch verrückt!“, brüllte sie und trommelte mit ihren kleinen Fäusten auf seine stahlharte Brust. „Treib es nicht zu weit.“ Blitzschnell umfasste er ihre Handgelenke. Regina verzog schmerzlich das Gesicht. „Dann lass mich gehen.“, wimmerte sie und versuchte, sich aus seinem eisernen Griff zu befreien. „Ich kann dir einen Scheck ausstellen. Das ist doch, was du willst. Aber lass mich gehen.“ Ihr war schrecklich bewusst, wie fest seine großen Hände ihre Gelenke umschlangen. Eine eigenartige Hitze breitete sich in ihrem Körper aus, die ihre Gegenwehr merklich schwächte.

      Unbewusst leckte sie sich über die trockenen Lippen, was seinen Blick intensiv brennend auf ihr ruhen ließ. „Hm… dein Geld war anfänglich ein großer Reiz. Das muss ich zugeben. Aber die Dinge haben sich geändert. Das hab ich dir gestern Abend schon gesagt.“ Sein Gesicht näherte sich ihrem viel zu sehr. Unwillkürlich neigte sie sich nach hinten. „Schau dich um, Regina! Meinst du wirklich, ich habe dein Geld nötig?“ Wollte er sie in Sicherheit wiegen? Das alles ergab – irgendwie – keinen Sinn. „Schön und gut. Mein Geld ist es nicht, behauptest du. Wozu brauchst du mich dann?“ Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben. „Ich zeige es dir.“, hauchte er ihr ins Ohr, was ihr verdeutlichte, dass sich der Abstand zu ihm schon wieder verringert hatte. Mit den Lippen fuhr er über ihre Halsbeuge. Sie erschauerte. Oh nein, nicht mit mir!, brüllte sie innerlich und zog ihr Knie so heftig nach oben, dass es gegen seine Brust donnerte und ihn ins Taumeln brachte.

      Erschrocken ließ er ihre Arme los. Sie nutzte diese sich ihr bietende Gelegenheit und stemmte ihn mit aller Kraft von sich weg. „Komm mir bloß nicht zu nah, du… du… Arschloch!“ Zu schade, dass sie ihm keinen Zahn ausgehauen hatte. Für einen winzig kleinen Moment konnte sie ein Staunen in seinen Augen erkennen, was aber sofort wieder von einem eisigen Ausdruck abgelöst wurde. „Du kleines, verzogenes Miststück.“, knurrte er. Regina war darauf gefasst, dass sie ihm völlig unterlegen war und erwartete das Schlimmste. Doch es passierte nichts. Er zog sich zurück und ließ sie verwirrt im Bett hocken. Benommen hörte sie, wie der Schlüssel von außen umgedreht wurde.

      Sie saß in der Falle.

      Sie kam hier nicht raus.

      Sie hatte weder ihr Handy noch konnte sie einfach aus dem Fenster klettern. Nicht nur, weil sie nicht vollständig bekleidet war, sondern auch, weil es viel zu hoch war. Das ist es! Das hatte sie vorhin bei dem Blick aus dem Fenster gestört. Es war zu hoch. Viel zu hoch für ein zweistöckiges Haus. Wo um alles in der Welt war sie? Ihre Knie eng umschlungen, wiegte sie sich vor und zurück und dachte angestrengt nach.

      Es musste doch irgendwie möglich sein, aus diesem Haus zu entkommen.

      ---

      Eine ganze Weile später – draußen war es inzwischen stockdunkel – knurrte ihr Magen. Außerdem musste sie auf Toilette. Einen Lichtschalter konnte sie nirgends finden und so tastete sie sich durchs Dunkel, rannte sich dabei den linken Fuß an einer Kommode ein und schlug mit dem Knie gegen deren Ecke. Humpelnd, fluchend und extrem gereizt schlug sie ihre Fäuste mit aller Kraft gegen die Tür und brüllte wie eine Irre nach Ryan. Wenn er nicht bald hier auftauchte, würde sie sich vermutlich auf dem teuren Teppich erleichtern müssen. Das schrie sie ihm auch lautstark entgegen. Besser gesagt der Tür. Falls Ryan sie hörte, würde er kommen. Wenn nicht – nun… es war sein Teppich.

      Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie endlich das Knacken des Schlosses hörte und die Tür mit viel Kraft aufgeworfen wurde. Dumm war nur, dass sie noch direkt davor stand. Mit voller Wucht krachte ihr die Tür gegen die Stirn. Sie taumelte nach hinten und plumpste auf den Boden. „Was machst du da?“, fuhr Ryan sie schroff an. „Ich dekoriere den Teppich.“ Sie presste beide Hände gegen ihre Stirn. Verdammte Scheiße! Also… die Tür war echt hart. „Unterstehe dich.“, drohte er ihr, die Situation verkennend. Schroff zog er sie an den Ellenbogen nach oben. Sternchen tanzten vor ihren Augen. Benommen ließ sie sich von ihm in den Flur ziehen und in eine direkt danebengelegene Tür schieben, aus der helles Licht drang. Betreten blinzelte sie und erkannte besänftigt, dass es sich um ein Badezimmer handelte. Ohne sich zu vergewissern, ob er ihr die nötige Privatsphäre gönnte, schwankte sie zum WC. Ihr Kopf dröhnte, ihr war ein wenig übel. Dennoch musste sie bewundernd feststellen, dass auch hier weder Kosten noch Mühen gescheut worden waren. Erleichtert betätigte sie die Spülung und schlurfte zum Waschbecken. Ein riesiger Spiegel ließ sie in ihr bleiches Gesicht blicken, über das ein dicker roter Faden an ihrer Stirn beginnend über ihre Nase lief. „Was zum Teufel…?“ Doch noch bevor sie zu Ende denken konnte, wurde es um sie herum schwarz.