leer, bis auf einige Möbel die an den Wänden standen. An den Wänden hingen vereinzelt Bilder des Königspaares. Aus einer Inschrift konnte man entnehmen, dass es sich hier um die Sommerresidenz der Königin handelte. Im Erdgeschoss hatten sie alles aufgenommen und gingen zum ersten Obergeschoss die Treppe hinauf. Oben mussten sie wieder die Tür mit den Münzen öffnen. Bei geöffneter Tür betraten sie einen sehr großen Raum, der auch einen Sternenhimmel mit Planeten und Sonnen hatte. Nur dieses Mal waren die zwei markierten Planeten viel näher zusammen. Dies konnte nur der Fall sein, wenn Thalius eine elliptische Umlaufbahn hatte. Die Erde hat eine fast runde Umlaufbahn um die Sonne. Und in der Mitte des Raumes stand der Goldener Schnabelvogel als Abbild der Königin mitsamt dem Thron. Er war genauso kunstvoll gearbeitet wie der des Königs, wirkte nur etwas weiblicher. An den Wänden hingen wieder Karten von Simbara, den umliegenden Meeren und Ländern. Eine Karte war besonders interessant. Sie zeigte den Makona Berg mit einer Markierung in der Mitte, vielleicht war das der Hinweis für den Rest der Grabung. Sie wollten das in aller Ruhe im Lager anschauen. Alles brauchbare für die weitere Expedition brachte man nach unten. Besonders behutsam tranportierten sie den Goldenen Vogel mit Thron. Jetzt war nur noch das Untergeschoss zu durchsuchen. Sie gingen eine Treppe tiefer und fanden dort lediglich einige leere Kisten und einen eingerollten alten Teppich. Es war ein Gobelin, ein Wandteppich. Auch er zeigte das Königspaar mit Kindern in einem merkwürdigen Ding sitzen. Philippe schaute sich den Gobelin näher an und meinte nur das Ding sähe aus wie eines der Fugzeuge, die er gesehen habe, nur kleiner. Sie transportierten alles aus dem Tempel heraus und verschlossen ihn wieder und brachten alles in ihr Basislager am Waldrand. Dort wurde erst einmal alles erfasst und skizziert. Philippe, der Professor und Golan schauten sich derweil die Karten und den Teppich noch einmal genauer an. „Isse ganz klar eine Flugzeug, aber etwas kleiner“, sagte Philippe zu den anderen. Bei näherer Betrachtung musste man ihm recht geben. Die Königsfamilie saß in einem Flugzeug, der König als Pilot und die Königin als Kopilotin und die beiden Kinder im Font. Auf einer anderen Karte waren Planeten und Sonne eingezeichet und deren Umlaufbahnen, die mit Zahlen versehen waren. Für beides, dem Flugkörper und den Planeten, fanden sie keine Erklärung. Noch nicht. Auf einer anderen Landkarte war West-Simbara abgebildet, bei dem ein kleines Zeichen auf dem Makona Berg eingezeichnet war. Es sah aus wie ein kleiner Blitz. Diesen Blitz haben sie auch im Kraftwerk an den Dünen gesehen. Befindet sich dort das zweite Kraftwerk? Ob es ein Hinweis ist, würde sich zeigen, sie hatten ja nichts anderes. Sie begaben sich in Richtung Makona Berg in nordöstlicher Richtung und suchten in der Nähe des Tigger Sees ein geeignetes Versteck. Bei der Suche kamen sie in eine Grashügellandschaft. Zuerst sah nichts danach aus das hier jemand wohnt, oder gewohnt hat, bis Zimba einen alten Eingang zu einem Grashügel fand. Jetzt war klar das sie das alte Hügeldorf gefunden hatten. Sie sahen sich die Wohnhügel einer nach dem anderen an und alle hatten eines gemeinsam, sie sahen nicht verlassen aus. Man hatte den Eindruck als wären alle noch bewohnt, nur mal kurz zum Essen holen verlassen worden. Nur am Staub in den Wohnhügeln merkten sie, dass schon längere Zeit keiner anwesend war. Von der Einrichtung her sah es etwas anders aus, moderner und wohnlicher, obwohl die Wohnhügel um die achtzig Jahre älter waren. Überall hatten sie Licht und Geräte, die Wärme spendeten ohne Holz zu verbrennen. In jedem Hügel waren die grünen Kästen, die sie im Kraftwerk auch gefunden hatten, gefüllt mit dem grünen Klibberzeug. In einigen Grashügeln standen auch die rechteckigen Flimmerkisten, aus denen der Major Sillis und Mellas im Tumba Gebirge gesprochen hatten. Irgendwann fanden sie auch das Gemeindehaus des Hügeldorfes. In ihm war auch das Museum und das Archiv untergebracht. Dies war genau der richtige Ort, um die geborgenen Artefakte zu lagern, bis auf die Münzen, den Schlüssel und die Maske. Im Archiv befanden sich auch Zeitungen vom Hügeldorf und von Thalius. In denen wurde berichtet was alles so geschehen war. Viel Zeit zum lesen hatten sie nicht, denn die neue Aufgabe wartete auf sie. Trotzdem lasen sie abends einige Zeitungen als Bettlektüre. Es standen sehr interessante Geschichten und Berichte darin. Zugegeben, einige Dinge und Zusammenhänge haben sie nicht verstanden, aber irgendwann würden sie die Zusammenhänge schon verstehen. Auf jeden Fall ist es unheimlich viel Lehrstoff für die Schule und für sie selbst. Jede Menge Arbeit wird auf Lehrerin Asani und Oberlehrer Klamm zukommen. Vor allem in den „Hügel News“ standen Dinge die sie direkt betrafen.Es waren zwanzig Jahre Geschichte, die sie nachlesen und nachlernen mussten. Aber zwanzig Jahre die entscheident für Simbara waren, wenn nicht sogar die wichtigsten. Philippe war froh, dass er einen großen Laderaum im Schiff hatte, denn alles was hier im Archiv war mussten sie mitnehmen. Und das war nicht gerade wenig. Drei Tage studierten, skizzierten, schrieben und lasen sie, bis sie zum Makona Berg aufbrachen.
Kapitel 19 – Der Makona Berg
Es war ein Tagesmarsch bis zum Makona. Je näher sie kamen, desto imposanter wurde er. Mit dreitausend Meter ist er in etwa genauso hoch, wie die Zugspitze in Deutschland. Sie konnten aber nicht auf direkten Wege dahin gehen, sondern mussten die kleine Wüste Mani umgehen. Das lag nicht an der Hitze der Wüste, sondern an dem vielen Treibsand den sie hatte. Wer einmal in diesen Sand gerät, kommt ohne fremde Hilfe nicht wieder heraus. Man versinkt darin und ertrinkt so quasi im Sand. Jetzt standen sie am Fuße des Berges und suchten dort den Einstieg. Der Makona hatte rechts und links zwei kleine Ausläufer die ihn abstützten. Hier gab es keinen Fluss wie im Tumba Gebirge, der einem den Weg zeigen würde, sonderm hier mussten sie den Einstieg suchen. Sie entschieden sich zuerst für die linke Seite des Berges. Klettern war angesagt. Golan Gabrius flog erst einmal eine Runde um- und über die kleine linke Flanke, dann über die andere Seite. Nach einer Stunde kam er wieder zurück. Etwas außer Atem berichtete er was er entdeckt hatte. „Also auf der linken Seite geht die Schlucht direkt in den Makona über und nichts ist zu erkennen was auf eine Höhle oder sonst was schließen lässt. Aber auf der rechten Seite ist, von unten nicht einsehbar, ein kleiner See der scheinbar von einem kleinen Bach, über einen Wasserfall gespeist wird. Es kann durchaus sein das hinter dem Wasserfall eine Höhle oder Einstieg ist,“ berichtete er. „Aber ihr müsst richtig klettern oder fliegen, sonst kommt ihr nicht hoch. Aber ich habe da eine Idee. Ich nehme ein langes Seil und fliege damit hoch und befestige es oben,“ erzählte er weiter. Sie drehten um und gingen auf die andere Seite des Berges. Da sie die Leiter mithatten, konnten sie ab und zu per Leiter schwierige Passagen übersteigen. Gabrius flog mit einem langen Seil nach oben und befestigte es an einem Felsvorsprung. Dann flog er noch einmal mit einem zweiten Seil hinauf und band es an das erste. Das machte er noch zweimal, bis das Seil die richtige Länge hatte. Zur Sicherheit befestigten sie noch ein zweites Seil, als zusätzliche Sicherung. Die erste die nach oben ging war Kira, weil sie die leichteste war. Golan Gabrius zog sie das letzte Stück nach oben. Jetzt waren sie zu zweit und konnten bequem einen nach dem anderen hochziehen, bis alle inclusive Gepäck oben waren. Golan hatte recht. Hier war tatsächlich ein kleiner See. Wenn noch ein paar Palmen da gestanden wären, hätte es wie in einer Oase in der Wüste ausgesehen. Der See wahr Rot gefärbt vom Sand des Berges. Es musste auf jeden Fall einen Abfluss geben, da der Wasserfall doch viel Wasser mitbrachte. Sie standen jetzt vor ihm, konnten aber kein Einstieg oder ein Loch dahinter erkennen. Zimba sprang ins Wasser und tauchte unter den Wasserfall hindurch. Es vergingen mehrere Minuten bis Zimba wieder auftauchte, aber nicht im Wasser, sondern neben dem Wasserfall, durch eine nicht sichtbare Tür. Diese Tür war genauso gebaut, wie die im Tumba Gebirge von Golan Fibrius. Zimba zeigte den anderen wie er nach innen gekommen ist. Unter dem Wasserfall ist eine runde Öffnung , welche ins innere der Höhle führt. Von dort steigt man aus, wie aus einer Badewanne. Mit den Lampen leuchteten sie den Raum aus und sahen das am Ende des Raumes eine Tür den Weg versperrte. Die Steintür hatte in der Mitte eine Erhöhung, die das Abbild der Königin wiedergab. Der Professor nahm die Maske der Königin und setzte sie darauf und drückte sie ein und nahm die Maske wieder ab. Mit lautem Poltern und scharren ging die Tür auf und gab den Weg ins innere frei. Vor ihnen lag jetzt ein längerer Gang, der mit einer Treppe nach unter endete. Philippe konnte es sich nicht verkneifen und rief: „Schon wieder Treppen, beim Klabauter.“ Die anderen haben schon darauf gewartet und sprachen „beim Klabauter“ wie im Chor mit, was allgemeines Gelächter verursachte. Woran im Moment keiner dachte; sie hatten es wieder geschafft, der Aufklärung des Geheimnises ein Stück näher zu kommen. Als die Treppen endeten, standen sie vor einer elektonisch gesicherten Tür. Maldo sah wieder die roten Punkte und setzte sich auf seinen Ast. „Sssssiiitt“ machte es leise und die Tür war auf. Sie leuchteten in den Raum, sahen aber nicht viel, nur das vor ihnen eine Wendeltreppe