Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster

Читать онлайн.
Название Das Simbara Geheimnis
Автор произведения Benjamin Webster
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783745099935



Скачать книгу

bekamen, brauchten sie für weitere Unternehmungen ein Schiff oder seetüchtiges Boot, wenn sie weitermachen würden. Da sie nur das Gummischlauchboot und zwei alte kleine altersschwache Boote hatten, müssten sie ein neues bauen. Die Pläne, so Mellas, lägen in der Bibliothek unter soundso bereit zum nachlesen. Sie könnten auch noch andere Bücher dazu haben, müssten nur dafür unterschreiben und sie später wiederbringen. So suchten sie alles heraus, welche sie für die neuen Unternehmungen brauchten. Zuerst war aber zurück ins Dorf angesagt. Es war schon Herbst und diverse Feste standen noch aus. Auch die Ausstellung bei den Waldschnäblern musste vorbereitet werden, und, und, und. Soviel ist liegen geblieben, soviel musste noch erledigt und geklärt werden. Also machten sie sich auf den Heimweg. Golan Gabrius verabschiedete sich von allen, denn er musste die Ausstellung und das Ehrenbürgerfest vorbereiten. Er flog, mit einer kleinen Tasche voller Unterlagen und ein paar kleinen Lampen, in Richtung Waldland davon. Die anderen verschlossen den Eingang und machten sich auf den Weg ins Hügeldorf. Am späten Abend kamen sie im Dorf an und die meisten warteten schon im Gemeindezentrum auf sie. Bis auf Dok Wargo und Pina und einem Patienten der sich einen Zehennagel ausgerissen hatte, waren alle da. Nach der OP gingen sie gemeinsam ins Gemeindezentrum. Es war ein herzlicher Empfang den sie bekamen. Golan hatte es sich nicht nehmen lassen, die Schnäbler über die Heimkehr der acht zu unterrichten, der nach einem kleinen Plausch und Tasse Pfefferminztee mit dem Dok und seiner Frau Pina, wieder weiter flog. Als alle da waren berichteten sie, was geschehen war. Der Professor forderte alle auf, sich darüber Gedanken zu machen wie es weiter gehen soll. Man würde dann auf dem Ehrenbürgerfest darüber abstimmen. Auch sollten die beiden Golane und beide Triwies als Ehrenbürger im Grasland aufgenommen werden. Die Triwies bekamen davon nichts mehr mit, weil sie schon lange zu Hause schnarchten. Es wurde, wieder einmal, eine lange Nacht. Morgens gegen zehn Uhr hatten sie ausgeschlafen und die Vorbereitung für die Ausstellung war in vollem Gange. Die Stücke dafür hatte der Professor schon vor der Abfahrt ausgesucht und die anderen Schnäbler hatten es verpackt und reisefertig gemacht. Bis zum Fest waren es noch vier Tage und es musste ja noch dorthin transportiert und ausgepackt werden. Gali hatte nach zwölf Stunden Schlaf endlich ausgepennt. Philippe sah seinen Freund an und meinte zu ihm: „Na wieder unter den wachen? Dann kann ich ja endlich schlafen und wenn du gehst mache bitte das Holz vor der Türe weg.“ Gali stutzte und fragte nach: „Welches Holz soll ich wegmachen?“ „Na das was du heute Nacht versägt hast mit deinem schnarchen“, antwortete Philippe mit einem grinsen im Gesicht. Gali überlegte ganz kurz und erwiderte: „Das ist noch nicht fertig, muss es heute Nacht noch auf die richtige Länge sägen, oder brauchst du so große Zahnstocher?“ Philippe schüttelte geschlagen den Kopf und meinte nur, dass ihn irgendwann der Zorn des Klabauter treffen würde. Beide gingen zum Professor ins Labor, um einen leckeren Tee zu trinken und weitere Einzelheiten, zwecks der Ausstellung und des Festes zu bekommen. Sie saßen gemütlich in einer Sitzecke des Labors und stellten die Liste der Objekte zusammen. Da kam Opa Butschi auf Krücken herein. Sie hatten es gestern gar nicht mitbekommen das er es war, den der Dok und Pina wegen dem Zehennagel operiert hatten. Er erzählte, dass er mit dem Spaten beim Körnerkraut stechen war, als Golan Gabrius gerade vorbei kam. Vor lauter Freude habe er den Spaten in die Luft geworfen und ist ihm genau auf den großen Zehennagel gefallen. Den Rest würden sie ja kennen, sprach er mit trauriger Stimme. Der Professor meinte, das sei doch nicht so schlimm, in ein oder zwei Wochen wäre alles wieder verheilt, er müsse nur den Fuß ein bisschen schonen. Da kullerten Butschi die Tränen herunter und schluchzte etwas undeutlich: „Das ist ja gerade das Problem. In vier Tagen ist das Ehrenbürgerfest und ich bin nicht dabei, wegen dem blöden Spaten und der Krücken.“ Jetzt erst begriffen die anderen, warum er weinte. Er hatte sich so auf das Fest gefreut und jetzt das. Philippe überlegte kurz und fragte Opa Butschi: „Hast du Höhenangst?“ Opa verstand nichts. Philippe: „Ob du Höhenangst hast habe iche dich gefragt?“ „Wie sagst du immer, beim Klabauter, ich war noch nie in der Höhe, außer auf unserem Grashügel, woher soll ich dann wissen ob ich Höhenangst habe.“, sagte er außer sich. „Gut dann werden wir das schnelle herausfinden. Wenne du keine hast, isse alles gut. Wenne du hast, machen wir gleich Schocktherapie und schon ist alles behoben, Kapische.“ Opa Butschi wurde noch ungelassener und wollte gerade wieder laut werden, als der Professor dazwischen rief: „Er meinte, dass du einen Freiflug von Golan Gabrius oder Fibrius bekommst. Wir setzten dich in eine Tasche und einer der beiden Golane fliegt dich zum Ehrenbürgerfest. Und da Golane immer in eine gewisse Flughöhe brauchen, wirst du schon einige Meter über dem Boden transportiert oder du musst zu Hause bleiben.“ Jetzt hatte er alles verstanden und fragte nach: „Wie viel Höhe braucht ein Golan wenn er fliegt?“ Und Gali sagte ganz spontan: „Mindestens drei Kilometer, aber es ist doch egal, ob ihr aus dreitausend oder dreißig Meter abstürzt, aber du kannst immer sagen „Ich bin geflogen“ das können nicht viel Schnabelvögel von sich behaupten.“ Opa schluckte. Der letzte Satz war verlockend „Ich bin geflogen“, das machte was her. Und Opa Butschi meinte ganz trocken: „Wann ist der Vogel Startklar?“ Alle lachten und das Problem war vom Tisch. Die ersten Schnäbler waren schon unterwegs Richtung Waldland. Schnäbser Ahlic stellte noch schnell eine Auswahl seiner neusten Weine zusammen. Dann packte auch er seinen Rucksack und marschierte ins Waldland. So nach und nach wurde das Hügeldorf leer. Der letzte der ging, war Bürgermeister Bartus. Er vergewisserte sich, dass auch alle dabei waren und nichts liegen blieb. Er hatte außer Proviant noch die Ehrenbürger Urkunden für Fibrius, Gabrius, Gali und Maldo dabei. Es werde bestimmt ein großes Fest werden, dachte er so bei sich und er freute sich darauf. Noch in der Luft war Opa Butschi. Er wagte es kaum aus dem Korb zu schauen. Mehrfach forderte Golan Fibrius ihn auf endlich die Aussicht zu genießen. Erst als sie ihm drohte, ihn mitten in der Pampas abzusetzen und er könne dann den Rest ins Dorf humpeln, schaute er vorsichtig aus dem Korb. Erst mit blinzelnden Augen, dann mit weit geöffneten. Es war eine grandiose Aussicht, wie er es noch nie gesehen hatte. Da lag seine Heimat Simbara ganz klein unter ihm. Das Hügeldorf war schon weit weg und der See nicht so groß, wie er ihn sonst gesehen hatte. Der Wald hingegen wurde jetzt immer größer bis er merkte das Fibrius langsam tiefer ging. Sie waren kurz vor dem Ziel, und Fibrius drehte noch eine Ehrenrunde, extra für ihn. Er war sehr dankbar für dieses einmalige Erlebnis und bedankte sich bei ihr, kurz bevor sie landeten. Alle waren inzwischen angekommen und machten sich sogleich nützlich. Es wurde geputzt und geschmückt, Bänke und Tische aufgestellt und die Baumhäuser zu Schlafstätten hergerichtet. Auch im Gemeindehaus der Waldschnäbler war man mit der Ausstellung eifrig am Werk. Alles wurde herausgeputzt und poliert. Der Professor, Philippe, Dok und Pina, sowie Kikki, Kira, Zimba und Samir waren heute Gäste bei den beiden Golane Fibrius und Gabrius. Es gab reichlich zu essen und zu trinken. Sie sprachen über alles Mögliche, über das Fest, die Ausstellung und ganz zum Schluss über das Thema über das sie eigentlich heute gar nicht reden wollten. Stammen wir wirklich aus einer anderen Welt und wo führt uns das alles hin? Es waren schwerwiegende Fragen, auf die sie erst einmal gemeinsam eine Antwort finden mussten. Die Fakten lagen auf dem Tisch, die Antworten darauf sollten sie Morgen bei ihren Reden geben. Unabhängig voneinander, jeder für sich und neutral. Natürlich haben sich alle mit Nachbarn und Freuden unterhalten, damit sich jeder ein genaues Bild von der jetzigen Situation und die der Zukunft machen konnte. Aber in einem Punkt waren sich alle einig; egal wie sie sich Morgen entscheiden würden, ihre Freundschaft würde nicht darunter leiden. Jetzt kamen die Triwies auch noch dazu, sie hatten sich bei den Probierständen der Anbauer durchgefuttert und waren Papp satt. Die kleinen alberten wie immer herum und es wurde ein schöner Abend. Am späten Abend waren die Wusel- und Federmäuse dazu gekommen. Auch sie wollten Morgen dabei sein, bei der Entscheidung. Schließlich betraf es auch ihre Zukunft. Selbst die Bohrwürmer waren da und hatten ein gutes Gefühl, das Morgen alles gut enden würde. Und Minou, der alte Haudegen, hatte für den Professor noch eine Überraschung mitgebracht. Er überreichte ihm, sodass es keiner mitbekam, einen Brief. Er sagte, dass er ihn an den Pyramiden vor zwei Tagen, in einem kleinen schwarzen Kasten gefunden hatte. Da sein Name darauf war, konnte es nicht aus der Pyramide stammen. Tatsächlich, da stand für Professor Stutz. Minou meinte nur: „Könnte ja eine heimliche Verehrerin sein, braucht ja nicht jeder zu Wissen.“ Professor: „Ich danke dir für deine Diskretion, hast was gut bei mir, du alter Haudegen.“ Minou verabschiedete sich elegant mit einem Tschau, Tschau und der Professor öffnete den Brief und staunte nicht schlecht über den Inhalt. Er konnte dies nicht für sich behalten was darin stand, zumindest das Team musste darüber Bescheid wissen. Er suchte alle zusammen und sie gingen zum Festplatz