Название | Nach Höherem streben |
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Автор произведения | Orison Swett Marden |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742734020 |
Wie es dir auch gehen mag – kein Opfer sollte dir zu groß sein, durch das du es erreichen kannst, in einer Umgebung zu leben, die deinen Ehrgeiz anfacht und dich dazu antreibt, an deiner Weiterbildung zu arbeiten. Halte dich zu Leuten, die dich verstehen und an dich glauben, die dir helfen, dich selbst zu finden, und die dich ermutigen, so viel aus dir zu machen, als du kannst. Davon kann es für dich abhängen, ob du etwas Besonderes wirst oder immer etwas Mittelmäßiges bleibst.
Wähle zu deinem Umgang Menschen, die selber danach streben, etwas Rechtes in der Welt zu werden, Menschen mit hohen Zielen und kühnem Ehrgeiz. Halte dich zu solchen, denen es Ernst ist. Ehrgeiz ist ansteckend: der Geist, der in deiner Umgebung herrscht, wird auf dich übergehen. Der Erfolg derer, die neben dir in die Höhe zu kommen streben, wird dich ermutigen und antreiben, dass du noch eifriger nach hohen Dingen trachtest, als du es vielleicht bisher getan hast.
Eine verbundene Mehrzahl von Menschen, die nach hohen Zielen streben, gleicht einer elektrischen Batterie und entwickelt eine starke magnetische Kraft, die dir hilft, dem Ziel deines Ehrgeizes näher zu kommen. Es ist im höchsten Grad anfeuernd, mit Menschen zusammen zu sein, deren Streben in derselben Richtung geht wie das deine. Wenn es dir an Energie fehlt, wenn du träge oder gleichgültig oder leichtsinnig wirst, so wird das beständige Drängen der anderen, die mehr Ehrgeiz haben und stärker emporstreben, auch dich mit vorwärts treiben.
2. Was die Welt den Träumern verdankt
Gehörst du zu den Träumern?
Die meisten Dinge, die das Leben erst lebenswert machen, die der Menschheit die gröbste Arbeit ersparen und sie über das bloße stumpfe Dasein hinausheben, kurz alle Annehmlichkeiten des Lebens verdanken wir den Träumern.
Nimm die Träumer aus der Weltgeschichte weg – wer wollte sie dann noch lesen? Unsre Träumer sind der Vortrupp der Menschheit, die Arbeiter, die mit gebeugtem Rücken und im Schweiß ihres Angesichtes die Wege bahnen, auf denen die Menschheit von Geschlecht zu Geschlecht vorwärts zieht.
Die Gegenwart ist nur die Summe aller Träume der Vergangenheit und ihre Verwirklichung.
Ohne die Träumer drängte sich die Bevölkerung Amerikas noch an der atlantischen Küste zusammen!
Die eigentlich und am stärksten „praktischen“ Leute sind die, die am schärfsten in die Zukunft blicken und die kommende Höhe der Kultur vorausschauen, die den Menschen der Zukunft schon jetzt im Geist frei sehen von all den hemmenden Fesseln, einengenden Schranken und bindenden Vorurteilen von heute. Sie haben die Fähigkeit, das Kommende vorauszusehen, und zugleich die Kraft, es zu verwirklichen. Die Träumer allein haben das scheinbar Unmögliche geleistet.
Die angeblich „ganz praktischen“ Menschen geben zwar den Wert der Einbildungskraft für den Künstler, den Musiker, den Dichter zu, glauben aber, dass sie für die große Welt der Wirklichkeit keinen Wert habe. Und doch waren alle Anführer der Menschheit „Träumer“. Auch die Männer, die in der Industrie eine führende Rolle gespielt haben, und unsre „königlichen Kaufleute“ waren sämtlich durch starke und prophetische Einbildungskraft ausgezeichnet. Sie hatten einen unerschütterlichen Glauben an die unbegrenzten Möglichkeiten für Gewerbe und Handel in unserm Volk.
Wie viele bloße Tatsachenmenschen ohne Einbildungskraft brauchte man wohl, um für den Fortschritt der Menschheit Männer wie Edison, Tesla, Bell oder Marconi, Arco, Röntgen oder Zeppelin aufzuwiegen?
Die Träume der Männer, die die drahtlose Telegraphie erfanden, haben bei den Schiffsunglücken schon Hunderten das Leben gerettet.
Der arme Bergwerkjunge George Stephenson träumte von einer Maschine, die Lasten bewegen sollte, und hat damit eine Umwälzung des gesamten Welthandels zuwege gebracht.
Der Traum von Cyrus W. Field, das unterseeische Kabel, hat die Erdteile miteinander verknüpft.
Die Fähigkeit zu „träumen“ ist geradezu ein göttliches Erbteil der Menschen. Kein Leiden kann uns heute niederdrücken, solange wir von einem schönen „Morgen“ träumen. Keine Mauer schließt uns ein, wenn wir „träumen“ können.
Die Fähigkeit, sich in einem Augenblick über alle Verlegenheiten, Schwierigkeiten und widrigen Umstände zum vollen Einklang des Schönen und Wahren zu erheben, ist eine unschätzbare Gabe. Wie mancher hätte nicht Hoffnung und Mut genug, den Kampf des Lebens weiter zu kämpfen, wenn ihm diese Fähigkeit des Träumens genommen würde.
Dieses Träumen ist eine für den Amerikaner ganz besonders bezeichnende Eigenschaft. Auch in Armut und Missgeschick bleibt er voll Selbstvertrauen und bietet dem Schicksal Trotz in der festen Überzeugung, dass bessere Zeiten kommen werden. Die untergeordnetste Handlungsgehilfin träumt von ihrem eigenen Geschäft, der ärmste Fabrikjunge von seinem prächtigen eigenen Heim.
Es ist etwas Herrliches um das Träumen – aber nur, wenn man die Willenskraft und die Ausdauer besitzt, seine Träume in Wirklichkeit umzusetzen. Träumen, ohne sich anzustrengen, wünschen, ohne etwas zu tun, dass der Wunsch auch verwirklicht wird, das zerstört den Charakter. Nur das Träumen hat Wert, das verbunden ist mit festem Entschluss und harter Arbeit.
Man kann diese Fähigkeit des Träumens natürlich auch missbrauchen. Viele Menschen tun gar nichts als träumen und verbrauchen ihre ganze Kraft mit dem Bauen von Luftschlössern, die sie doch niemals auf den Boden der Wirklichkeit stellen, und so leben sie in einem Dunstkreis von Unnatur und Künstlichkeit, bis ihre Anlagen durch Nichtgebrauch verkümmern.
So weit als wir unsre Träume zur Wirklichkeit machen, so weit nimmt unsre Kraft und Fähigkeit zu. Die Verwirklichung unsrer Träume ist eine Quelle der Begeisterung zu neuen Unternehmungen.
Lass dir das Träumen nicht verbieten. Im Gegenteil, träume recht fleißig und glaube an die Verwirklichung deiner Träume, denn es sind Gottesgaben, die dich größer, stärker und besser machen. Hohes Streben ist wie eine Hand, die dir den Weg zeigt – und dieser Weg führt himmelwärts. Wie deine Träume sind, so wird dein Leben sein: sie sind Weissagungen von dem, was dein Leben sein sollte und sein kann.
Es kommt darauf an, dass wir unser Leben nach dem Bild gestalten, das unsre Träume uns in unsern höchsten Augenblicken zeigen, und dass wir diese Augenblicke für die Ewigkeit festhalten.
3. Nur das Beste ist gut genug
Tausende werden ihr ganzes Leben lang auf untergeordneten Stellungen festgehalten, weil sie nicht mehr imstande sind, die Schäden ganz zu überwinden, die ihnen früh erworbene Gewöhnung an nachlässiges Arbeiten zugefügt hat. Vielleicht war es schon in der Schule, dass sie anfingen, ihre Aufgaben unpünktlich und ungenau zu machen, sich um schwierige Dinge herumzudrücken, der Arbeit auszuweichen oder sie bloß halb zu tun. Neulich sah ich in einem Geschäft einen Spruch an der Wand, der einen großen Eindruck auf mich machte: „Nur das Beste ist gut genug!“ Welch ein wunderbarer Wahlspruch fürs Leben! Wie würde die ganze Welt verändert, wenn jedermann nach diesem Spruch lebte und arbeitete, wenn jeder sich sagte: was ich auch tue, nur das Beste, was ich leisten kann, ist gut genug! Die Geschichte der menschlichen Gesellschaft zeigt uns in zahllosen Fällen, was für schreckliche und erschütternde Folgen durch Nachlässigkeit und durch ganz unentschuldbare Versehen entstanden, weil so viele Menschen sich nicht daran gewöhnen können, gründlich und genau zu arbeiten und jede Arbeit tadellos fertigzumachen. Überall auf der Welt gewahren wir die traurigen Folgen elenden Stückwerks. Zahllose Gräber, vater- oder mutterlose Kinder – sie alle erzählen davon, dass irgendjemand nachlässig war, ein Versehen gemacht oder nicht pünktlich gearbeitet hatte.
Wenn alle Menschen bei jeder Arbeit ihr Gewissen zu Rate zögen und sie vollständig und tadellos ausführten, so würden nicht bloß viele Menschenleben gespart, es liefen nicht bloß tausendmal weniger verstümmelte Menschen, sondern wir hätten eine höher entwickelte Menschheit.
Wer gewohnheitsmäßig seine Arbeit kümmerlich und liederlich macht, der wird bald auch in andern Dingen unzuverlässig werden. Wer gewohnheitsmäßig seine Arbeit vernachlässigt,