Название | Die beste Nutte der Stadt |
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Автор произведения | Victoria Trenton |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742737212 |
„Nein, das habe ich nicht gemerkt. Ich finde den Job stressig.“
„Klar, im Puff hast Du Dir das Geld leichter verdient. Aber ich verstehe schon, als Mutter willst Du da nicht mehr arbeiten, oder? Aber ein paar Gefälligkeiten hin und wieder sind doch aber sicherlich noch drin, oder etwa nicht?“
„Ich weiß nicht wovon Sie reden,“ wehrte sich Nina.
„Komm schon! Du brauchst Dich nicht länger zu verstellen. Ich fand Dich damals total geil – und ich finde Dich auch jetzt total scharf. Ich habe Dich neulich beobachtet, wie Du Dir die Milch abgepumpt hast. Deine Titten sind fantastisch.“
Nina war wie vom Blitz getroffen. Nicht nur, dass er einer der vielen Freier von damals war, sondern dass er sie auch noch heimlich beobachtete, verschlug ihr für den Moment die Sprache.
„Kannst Du ruhig zugeben, ich habe den anderen auch nichts gesagt, sondern bisher geschwiegen. Aber damals im FKK Exklusiv, das warst Du doch! Du warst gerne Nutte, hast Du damals immer betont.“
Nina schmollte. Sie überlegte, was sie tun kann um sich nicht zu verraten, aber war doch neugierig, ob er wirklich einer ihrer Kunden war. Ihr schwaches Gedächtnis ärgerte sie, warum konnte sie sich nicht mehr von diesen Kerlen merken. Vielleicht würde sie sich erinnern, wenn sie wüsste, welche Vorlieben er hat. Daher fragte sie möglichst unverfänglich: „Meine Vergangenheit geht sie ja wohl nichts an, selbst wenn ich da gewesen wäre. Außerdem kenne ich diesen Klub gar nicht. Wie sieht der denn eigentlich aus?“
„Modern ist der, aber schon etwas heruntergekommen. Das erste Mal, als ich bei Dir war, wollte ich anal, aber Du hast es mir so geil mit dem Mund besorgt, da bin ich schon gleich gekommen. Aber dann habe ich Dich noch vier oder fünf mal besucht und wir haben es immer erst mit dem Mund und dann anal getrieben. Komm schon, Du musst Dich nicht länger verstellen. Ich gebe Dir auf der Stelle zweihundert Euro, wenn wir es jetzt genau so nochmal machen. Am besten gleich hier in meinem Büro.“
„Du Schwein!“ empörte sich Nina. „Das ist doch verboten als Chef seinen Angestellten solche Angebote zu machen!“
„Wie bitte? Du bist doch nur eine kleine Nutte! In dem Klub hast Du doch viel weniger bekommen. Willst Du mich etwa anzeigen, oder was?“
„Das müsste ich vielleicht tun. Alleine schon deshalb, weil Sie mich als kleine Nutte beleidigen.“
„Hör doch auf! Damals hast Du immer betont, Du bist gerne Nutte.“
„Sie verwechseln mich. Vielleicht gibt es jemand anderes, der so ähnlich aussieht, wie ich.“
„Nein, nein! Ich bin mir ganz sicher. Ich habe Dich die ganze Zeit hier in meinem Laden beobachtet. Du siehst ja nicht nur so aus, sondern benimmst Dich genau wie die Nina aus dem Klub. Deine Gesten und sogar der Griff in den Schritt, wenn Du Dich unbeobachtet fühlst. Du spielst gerne an diesem Piercing, das Du da hast. Du hast da nämlich so ein Intim-Piercing. Das weiß ich. Und ein Tattoo hast Du auch. Kannst Du ruhig zugeben. Zeig mal Dein Tattoo, da stand so ein geiler Spruch drauf. Du bist ja immer in so einem durchsichtigen Kleidchen da herum gelaufen.“
Nina wusste damit nicht nur, dass er recht hat, sondern ihr dämmerte auch, welcher Freier er war. Schwach konnte sie sich nun an ihn erinnern. Als Kunde im Puff war er eigentlich ganz in Ordnung, einer von denen, die sie leicht steuern konnte und der machte, was sie wollte. Einer von denen die zuerst etwas schüchtern sind. Aber jetzt ließ er den Chef heraus hängen. Irgendwie musste sie die Situation klären. „Selbst wenn es so wäre, hätten Sie kein Recht, mir hier so ein Angebot zu machen.“
„Ich habe nur einen Vorschlag gemacht. Wenn Du nicht willst, dann eben nicht. Vergiss nicht: Du bist noch in der Probezeit, ich denke, da könntest Du Dich auch etwas dankbarer zeigen.“
„Darf ich jetzt gehen? Ich kann es mir ja noch mal überlegen, aber jetzt ist mir überhaupt nicht danach.“
„Natürlich kannst Du gehen. Vielleicht war das jetzt für Dich etwas überraschend. Ich denke, mein Angebot ist fair. Ich gebe Dir also bis morgen Zeit, es Dir noch mal zu überlegen.“
„Gut, bis morgen dann.“
„Ich stehe auf Dich. Ich will Dir nichts Böses, wirklich nicht. Ich würde Dir ja auch etwas dafür geben. Ist doch nichts dabei, ab und zu eine Nummer zu schieben, oder? Dir hat es doch damals auch gefallen, jedenfalls bist Du immer abgegangen wie eine Eins; anders als die anderen Mädchen, zu denen ich sonst manchmal gehe.“
„Aha. Nun ja denn. Wie gesagt, ich überlege es mir.“
Bloß weg, dachte Nina. Sobald Nina das Büro und dann den Laden verlassen hatte, kramte sie ihr Handy aus der Handtasche und rief Bernd an, um ihm die Geschichte brühwarm zu erzählen. Sie war fassungslos vor Empörung und als sie wenig später ihren Mann in der Wohnung traf, wusste sie nicht, ob sie vor Wut heulen oder fluchen soll. Sie tat letzteres.
„Dieses miese Schwein, was glaubt der eigentlich?“ rief sie. „Ich dachte erst, ich gehe gleich zur Polizei und erstatte Anzeige. Was meinst Du? Ich muss mir das doch nicht gefallen lassen. Was soll ich denn jetzt tun? Ich kann morgen unmöglich wieder in diesen Laden gehen!“
Bernd pflichtete bei: „Ja, anzeigen müsste man so einen. Oder gegen ihn klagen, wenn er Dir jetzt kündigt.“
„Ich kann ja auch selber kündigen. Ich muss da nicht wieder hin.“
„Es wäre besser, wenn er Dir kündigt. Kannst ja morgen erst einmal krankfeiern.“
„Und wenn ich doch zur Polizei gehe und ihn anzeige?“
„Was soll die Polizei machen? Sie wird ihn befragen und er wird alles abstreiten. Du hast ja keine Zeugen.“
„Dann müsste ich morgen hingehen und zum Schein darauf eingehen und dabei die Tonaufzeichnung meines Handy einschalten. Dann hätte ich einen Beweis...“
„Heimliche Tonbandaufzeichnungen sind als Beweis nur bedingt geeignet. Außerdem müsstest Du dann zugeben, ihn aus dem Klub zu kennen. Das wäre für jeden Richter sicherlich ein mildernder Umstand. Auch wenn es trotzdem eine Schweinerei ist, was Dein Chef sich erlaubt.“
„Mein Ex-Chef. Ich gehe da nicht wieder hin.“
Bernd schien etwas hilflos. Der einzige Rat, den er seiner Frau noch gab war, einen Anwalt für Arbeitsrecht einzuschalten. Aber Nina hatte sich schon am nächsten Morgen damit abgefunden, dass ihr Beschäftigungsverhältnis wieder beendet wäre. In der Probezeit konnte er ihr jederzeit kündigen und musste auch keine Begründung angeben. Sie hatte allerdings ebenfalls daran gedacht, doch auf seinen Vorschlag einzugehen, nachdem sich die Wut etwas gelegt hatte. Aber das wollte sie Bernd nicht antun. Gleichwohl hatte sie ihren Mann gefragt, was er davon halten würde, wenn sie – so rein hypothetisch – auf das Angebot eingegangen wäre. Wie erwartet lehnte er das entschieden ab.
„Ist es nicht komisch, dass auf dem normalen Arbeitsmarkt etwas verboten ist, was im Erotikgewerbe nicht nur nicht verboten ist, sondern geradezu die Geschäftsgrundlage?“ fragte Nina zwei Tage später ihren Mann bei ihrer abendlichen Unterhaltung. Sie hatte die Tage etwas über den Vorfall gegrübelt.
„Ja,“ bestätigte dieser, „merkwürdig ist es schon. Prostitution hat eben irgendwie eine Sonderstellung. Im Grunde wird da vom Gesetzgeber mit zweierlei Maß gemessen. Aber so war das wohl schon immer. Die Prostitution gibt es ja auch in allen Gesellschaften, obwohl sie in vielen Ländern tatsächlich verboten ist.“
„In Deutschland war es ja auch lange Zeit verboten, wobei man das wohl nie so genau nahm Im Krieg gab es sogar Soldatenbordelle, die vom Militär eingerichtet wurden.“
„Echt? Woher weißt Du das?“
„Hat mir mal ein Freier erzählt, der