Название | Verfluchtes Erbe |
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Автор произведения | T.D. Amrein |
Жанр | Языкознание |
Серия | Krügers Fälle |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738008975 |
„Wirklich?“ Merz klang enttäuscht. „In diesem Fall haben Sie nichts dagegen, wenn ich nach Hause fahre?“, fragte er.
Der Kommissar machte eine kleine Pause. „Sie wollen nach Hause? Haben Sie etwas über ihre Familie erfahren?“
„Nur was mir dieser Herr Mendel erzählt hat. Aber er ist ja jetzt tot, und ich habe keine weitere Spur. Außerdem muss ich mich auch um ein paar andere Dinge kümmern. Ich bin ja schon fast zwei Wochen weg.“
Der Kommissar räusperte sich, „ja dann wünsche ich Ihnen eine gute Heimreise.“
„Danke Herr Kommissar!“
Merz beeilte sich, seine Sachen zu packen, er konnte noch den Mittagszug nach Zürich erreichen. An der Theke bezahlte er sein Zimmer. Die Wirtin umarmte ihn zum Abschied. „Wenn Sie wieder einmal kommen wollen, würde ich mich freuen. Und wenn Sie vielleicht herausfinden, wo Fritz begraben liegt, würden Sie mir eine große Freude machen, wenn Sie mir schreiben!“
Merz versprach, sich darum zu kümmern. Zu Fuß erreichte er den Bahnhof, er wollte es seinem Verfolger möglichst leicht machen. Während er sich eine Fahrkarte nach Zürich kaufte, hielt er Ausschau nach seinem Schatten. Aber es war unmöglich, in den vielen Leuten, einen Verfolger zu identifizieren. Er ist sicher da, dachte Merz. Und er wird das sehen, was ich möchte.
Endlich konnte er einsteigen und der Zug rollte bald danach aus dem Bahnhof.
***
Horst Pohl rief sofort bei Dornbach an. „Er ist gerade abgereist, ich habe gewartet bis der Zug weg war.“
Dornbach war wie immer etwas misstrauisch. „Bist du wirklich sicher? Er hat nichts bemerkt?“
„Ganz sicher!“, tönte Horst stolz.
„Na gut, dann kannst du heute Abend dein Geld abholen. Komm aber nicht zu früh!“
„Jawohl!“, antwortete Horst unterwürfig.
Dornbach hatte strikt verboten, am Telefon seinen Namen zu nennen. Zufrieden zündete er sich eine Zigarre an. Früher hätten wir solche Subjekte einfach liquidiert, dachte er. Aber wenn wir ihn so losgeworden sind, auch gut. Er rief Udo zu sich. „Der Schnüffler hat aufgegeben. Wir können uns wieder um unsere Geschäfte kümmern.“
Udo Dornbach fühlte sich sehr erleichtert. Er war nicht so unerschrocken wie sein Vater. Dieser hielt ihn und seinen Bruder für Weichlinge. Aber es waren seine Söhne, er musste sich damit abfinden.
Auch Hellman erstattete dem Kommissar Bericht: „Er ist abgefahren, ich war dabei. Sollen wir die Observation fortführen?“
Der Kommissar winkte ab. „Nein, Hellmann, brechen Sie ab.“
Das Horst Pohl irgendwie in die Sache involviert war, blieb natürlich verdächtig. Reuter hatte jedoch bisher keine Anhaltspunkte, dass Pohl direkt mit dem Fall Friedrich Hauser zu tun hatte.
Es könnte ein Unfall gewesen sein. Wenn nicht, wollte Reuter Pohl auf keinen Fall warnen, indem er etwas unternahm, bevor er ihn festnageln konnte. Abwarten half in solchen Fällen meistens mehr, als Aktionismus. Lassen wir die Vergangenheit noch ein wenig ruhen, dachte Reuter.
3.Kapitel
Seit ein paar Tagen befand sich Merz wieder zuhause. Er hatte seinen Arbeitsplatz in der Redaktion geräumt, wollte nur noch gelegentlich für die Zeitung arbeiten. Das frische Grab vom Alten Fritz, hatte er auch schon besucht.
Seine Frau hatte wie jedes Jahr, Badeferien gebucht, es blieben noch wenige Tage bis zur Abreise. Das Neue daran war, dass sie in einem teuren Hotel in Saint Tropez wohnen würden. So etwas, hatten sie sich bisher nicht leisten können.
Cécile fühlte sich von den reichen und berühmten Leuten magisch angezogen. Erich folgte ihr, wohin sie auch gehen wollte, ohne Widerspruch.
Außerdem hatte sie in der Zwischenzeit einen standesgemäßen Wagen gekauft, ein Mercedes Cabriolet. Damit konnte sie sich überall sehen lassen, ohne sich minderwertig vorzukommen. Merz war zuerst nicht sehr begeistert, aber als er die ersten Kilometer gefahren war, änderte sich seine Meinung. Welch ein Unterschied zu den Kisten, die er bisher gehabt hatte. Langsam begann er sich an den Reichtum zu gewöhnen.
Sie genossen die Fahrt nach Frankreich, er sprach leidlich und sie perfekt Französisch. Und Merz hatte schon immer die etwas leichtere Lebensart in Frankreich bewundert.
An den Tagen, die sie vor allem am Strand verbrachten, konnte sich Merz einen Plan ausarbeiten, wie er weiter vorgehen wollte. Es war ihm bewusst geworden, wie völlig dilettantisch er es versucht hatte. So einfach nach Frankfurt zu fahren, ohne richtigen Plan, das würde ihm nicht mehr passieren.
Er brauchte professionelle Hilfe, am besten einen Detektiv aus Frankfurt, der die Verhältnisse vor Ort kannte.
Er selbst würde sich mehr im Hintergrund halten, um sich oder das Gelingen nicht zu gefährden. Nur, wie einen vertrauenswürdigen Mann finden, das schien ihm die größte Schwierigkeit zu sein. Nicht auszudenken, wenn er an jemanden geraten würde, der die Familie Dornbach kannte und vielleicht schon für sie gearbeitet hatte.
Trotzdem erschien ihm das eher unwahrscheinlich. Ich darf nicht mich nicht an eine große Firma wenden, dachte er. Er entschloss sich, wieder eine Kleinanzeige in der FAZ aufzugeben, die er auch in den Ferien jeden Tag las.
In der zweiten Ferienwoche begann ihn Cécile immer mehr auf den Tennisplatz zu schleppen, und er hatte immer weniger Zeit, um an seinem Plan zu arbeiten.
Außerdem lernte sie dauernd neue Leute kennen, zu denen sie dann zum Essen oder auf eine Jacht eingeladen wurden.
Sie bestürmte ihn, dass sie sich auch ein Boot kaufen sollten, um dazuzugehören. Merz hatte eigentlich keine Lust, aber er versprach, zuhause die Ausbildung zum Kapitän in Angriff zu nehmen.
Eines Tages waren sie wieder auf einer Jacht bei einer deutschen Familie eingeladen, die, wie Merz bald erfuhr, aus Frankfurt stammte.
Er brachte das Gespräch vorsichtig auf die richtige Schiene, um dann zu fragen: „Kennen Sie vielleicht eine gut situierte Familie Dornbach in Frankfurt?“
Sein Gastgeber antwortete sofort, „Ja, natürlich, Immobilien, Import-Export aus Südamerika, man munkelt, dass die Familie dort Verwandte hat, die sich in Deutschland nicht blicken lassen können.“
„Warum denn nicht?“, fragte Merz scheinbar erstaunt.
„Sie haben im Krieg möglicherweise auf der falschen Seite gestanden, das weiß man nicht so genau. Es gibt Familien, die schon immer reich waren, die Dornbachs gehören nicht dazu. Daher kommt die Vermutung, dass sie durch den Krieg reich geworden sind, aber wie gesagt, niemand weiß etwas Genaues. In diesen Kreisen machen Sie sich durch Fragen nach der Kriegszeit schnell unbeliebt, darüber wird nie gesprochen.“
Sein Gastgeber lächelte vielsagend: „Alle haben von nichts gewusst, verstehen Sie? Darf ich fragen, wie Sie auf diese Familie gestoßen sind?“
Merz wehrte ab. „Ach ich war gerade in Frankfurt, zufällig habe ich von der Familie erfahren, aber ich weiß nichts über sie. Ich frage nur, weil Sie auch aus Frankfurt stammen.“
Merz erzählte danach von der Suche nach seinen eigenen Wurzeln. Und es gelang ihm bald, die Unterhaltung wieder in eine ungefährliche Richtung zu bringen.
***
Endlich waren die Ferien zu Ende. Erich und Cécile fuhren wieder nach Hause.
Cécile musste viel aufarbeiten. Merz hatte deshalb Zeit, sich auf seine zweite Reise nach Frankfurt vorzubereiten. Die Chiffre-Anzeige hatte mehrere Anfragen gebracht, er wollte vor Ort mit den Detektiven sprechen, um sich einen