Название | Keine Sau liest meinen Blog |
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Автор произведения | Katharina Rohlfing |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847617426 |
S.
Ich kann Euch nur sagen, aus eigener Erfahrung, da ich es schon einige Male live miterleben durfte, wie es ist wenn sie verreisen und genau so ist es!!! Aber ganz erstaunlich ist es immer wieder wie ER zum Schluss doch alles in den Wagen bekommt. Gut. Manchmal ist es so, dass die Dinge keine Taschen haben oder die Taschen schon im Auto sind, aber das macht ja nichts. Hauptsache, alles ist im Auto. Es macht immer wieder Spaß, mit Euch wegzufahren. Freue mich auf den Herbst wenn ich es wieder live erleben darf.
Warum Campen kein Urlaub ist
Ich hatte es schon immer im Gefühl. Irgendwie hat es immer schon gekribbelt, wenn jemand sagte, er würde im Urlaub zum Campen fahren. So, wie wenn es kribbelt, wenn jemand einen grammatischen Fehler macht. "Wie" und "Als" vertauscht oder so. Ich konnte nie den Finger drauf legen, aber jetzt habe ich sie gefunden. Die ultimative Argumentation dafür, dass Campen kein Urlaub ist. Wenn "normale" Leute, also Nichtcamper, von ihrem Urlaub erzählen, dann hört sich das so an: "Wir hatten ein wahnsinns Ferienhaus. Mit einem tollen Yakusi. Ich glaub, wir bauen uns zu Hause genau so ein Badezimmer." Oder: "Die mediterrane Küche in unserem Fünf-Sterne-Hotel war so lecker, dass ich mir wünschen würde, wir hätten in Bergisch Gladbach auch so ein gutes Lokal." Oder: "Diese endlosen Sandstrände! Wir haben dort in zwei Wochen Urlaub nicht ein einziges mal jemanden getroffen. Hier in Gladbach muss ich jeden Tag hundert Leute Grüßen. Diese Ruhe im Urlaub war herrlich." Mir fallen zahllose Beispiele ein. Aber hat man jemals jemanden sagen hören: "Wir hatten wahnsinns Nasszellen, ich habe meinen Nachbarn beim Duschen gehört. Das war richtig gemütlich. Und es lagen nur wenige Haare vom Vorgänger im Abfluss. Es gab dort mindestens 14 Toiletten in einer Reihe. Das war der Hit! Ich glaub, ich bau mit meinen Nachbarn zusammen ein großes Gemeinschaftswaschhaus." Oder: "Die Pommesbude auf dem Platz war so lecker, ich wünschte, der Wurstseppel hätte genau so gute Würstchen." Oder: "Boh, schade, dass dieses Jahr der Platz so leer war. Wir haben jeden Tag einen Platz am Pool bekommen und mussten morgens für die Brötchen nur eine dreiviertel Stunde anstehen. Hoffentlich wird es nächstes Jahr wieder so richtig voll." So. Und weil wir uns für zu Hause auch keine Gemeinschaftsduschen wünschen, gerne gut essen und ab und an auch mal nackt zur Dusche gehen wollen, und vor allem nicht wollen, dass wir unserem Nachbarn dabei begegnen, wie er nackt zur Dusche läuft, ist Campen kein Urlaub.
F.
Es kribbelte so, während ich diesen Artikel las. Warum nur? Zuerst konnte ich nicht mit dem Finger drauf zeigen. Camping ist kein Urlaub? Was ist mit der Nähe zur Natur? Ok, verflixte Mücken. Das ist es nicht. Aber jetzt weiß ich es. Der Kaffee aus dem Campingkocher schmeckt einfach am besten. So! Und darum ist Camping Urlaub!
T.
Außerdem hat man nach 2 Tagen am Pool alles gesehen und hat kein Bock mehr, weil immer das gleiche passiert. Im schlimmsten Fall springen dir irgendwelche 24 Jährigen Animateure auf der Nase rum, weil sie mit dir Dart oder Wasserball spielen wollen. Aber das schlimmste kommt noch, denn man hat am Pool keinen Grill an dem man mit ein paar Kumpels und ein paar Kisten Bier sitzen kann. Auf dem Campingplatz passiert immer etwas. Mein Highlight ist zum Beispiel, wenn Leute anreisen und ihr Zelt nicht aufbauen können(bei Gelegenheit erzähl ich mal die ganze Geschichte). Das guckt man sich dann gemütlich aus der Hängematte eine halbe Stunde an, amüsiert sich und geht dann rüber und hilft. Also wenn das kein Urlaub ist weiß ich es auch nicht. Schöne Grüße
Mc Doof?
Ja, ich bin ein böses Mädchen. Und manchmal auch richtig gemein. Und das auch noch zu Leuten, die mir gar nichts getan haben. Aber im folgenden Fall wage ich zu hoffen, dass mein Opfer nicht einmal mitbekommen hat, dass es Opfer war. Ich stehe also bei McDonald's irgendwo an der A1 und will für meine Familie, die draußen im Wagen wartet, kurz eine kleine Wegzehrung bestellen. Die höfliche Bedienung hinter dem Tresen schaut mich an und bittet um meine Bestellung. Um meine Aufzählung zu beschleunigen, lege ich also los und ordere zwölf Chicken Nuggets. Als Antwort bekomme ich tatsächlich zu hören: "Wir haben keine Zwölfer Chicken Nuggets, es gibt nur Sechser, Neuner und Zwanziger." Hinter mir fängt der erste Schnelldenker an zu glucksen. Ich wiederhole nun sehr gelassen und betont ruhig meine Bestellung: "Ich hätte gerne zwölf Chicken Nuggets." Zunehmend genervt erklärt mir die Bedienung, als wäre ich etwas begriffsstutzig, erneut, sie könne mir keine zwölf Chicken Nuggets geben, sie könne mir ausschließlich die Größen sechs, neun und zwanzig geben. Das Glucksen hinter mir schwillt langsam zu einem Kichern an. Zum dritten mal wiederhole ich meine Bestellung und bekomme nun endlich die tränenerstickte Antwort: "Wir haben aber nur Sechser..." sie stockt..."ich kann Ihnen zwei Sechser geben..." Aus dem Kichern ist inzwischen lautes Wiehern geworden, teilweise wird nun sogar applaudiert. Ich setze meine Bedienung darüber in Kenntnis, dass es mir egal sei, ob sie mir zwei Sechser Chicken Nuggets oder einen Neuner und einen Dreier geben würde, woraufhin sie noch einen drauf legt und sich kleinlaut bei mir entschuldigt, dass sie mir keinen Dreier geben könne, da ich diese Größe nur im Kidsmenü bestellen dürfe. Als ich mit meinen zwei Sechserpackungen Chicken Nuggets die Lokalität verließ hörte ich hinter mir ein Tapsen. Als ich mich umdrehte war dort niemand, aber ganz nah an meinem Ohr hörte ich die Worte: "Dafür kommst Du in die Hölle!"
Ruhpoldingisch für Immies
An keinem Abend, an dem Anekdoten ausgetauscht werden, lasse ich diese Geschichte aus. So haben also schon viele Leute mitbekommen, wie ich mit Tränen in den Augen und unter Schnappatmung leidend dieses Schmuckstück erzählt habe. Sollte es trotz alledem jemanden geben, der sie noch nicht kennt: Hier ist sie. Franks Ruhpolding-Geschichte. Vor einigen Jahren waren wir in den Ferien bei Freunden in Bayern (hallo B., hallo W.!). Dort besuchten wir einen wunderschönen mit unseren (damals noch zwei) Kindern. An jeder Ecke gab es etwas zu entdecken, jeder Knopf, den man drückte, bewirkte irgendetwas Tolles und in jeder Kiste, die man öffnen konnte, verbarg sich eine neue Sensation. Es knallte, schwirrte, erzählte, zauberte und summte bei jeder Bewegung. Da der Freizeitpark auf Grund der Hanglage auf zwei Ebenen angelegt ist, gibt es einen Tunnel, der die beiden Ebenen miteinander verbindet. Um diesen doch etwas öden Übergang so fröhlich wie möglich zu gestalten, sind an den Wänden des Tunnels Zerrspiegel montiert. Knapp in diesem Tunnel angelangt, kam mein Mann auf die Kinder zugelaufen, nahm sich an jede Hand eines und rief voller Begeisterung: "Kommt mal mit, ich muss Euch was zeigen!" Die Kinder erwarteten nach dem, was sie die letzten Stunden bereits gesehen hatten, Großartiges und stürmten mit dem Papa mit. Frank blieb vor dem ersten Zerrspiegel stehen und fing nun vor den fassungslos dreinschauenden