Gedichte und Gedanken. Helga Unger

meinen Muffel am Morgen zu lassen,

      mich liebevoll zu unterbrechen,

      wenn ich nicht bemerkt habe, dass es zuviel war,

      mir mit Achtung als eigenständiges Wesen zu begegnen,

      mir wundervolle Gedanken zu senden,

      mir zuzuhören über meine Ideen,

      Phantasien und über meine Philosophie,

      mir aus meiner miesen Laune zu helfen,

      mir zu sagen, was ich für Dich bin?

      NEIN?

      Dann werde ich es tun.

      NIEMAND

      Ich bin sensibel und weich

      und niemand bemerkt es.

      Manchmal koche ich vor Wut

      und niemand sieht es.

      Einst wurde ich verletzt

      und niemand kann es glauben.

      Ich hatte Angst

      und niemand wollte es wahrhaben.

      Ich wollte geliebt werden

      und niemand tat es.

      Ich wollte im Mittelpunkt stehen

      und niemand richtete den Scheinwerfer auf mich.

      Ich möchte meine Maske vom Gesicht reißen

      und traue mich nicht.

      ICH PROBIER ES

      Jetzt habe ich den Mut,

      ich steh´ zu meiner langen Nase,

      ich steh´ zu meiner kleinen Brust,

      ich steh´ zu meinen großen Füßen,

      ich steh´ zu meinen breiten Schultern,

      ich steh´ auf mich

      und alle anderen auch.

      NOCH IMMER

      Ich habe so vieles gelernt,

      manches aus mir entfernt,

      ich habe etwas erlebt,

      hohe Ideale angestrebt,

      ich habe in die Welt gesehen,

      ging immer weiter, blieb nicht stehen,

      ich hab soviel gehört und gelesen,

      mich bereichert im Sein und im Wesen,

      und noch immer liegt viel Neues vor mir,

      im Interesse an meiner Entwicklung und an Dir.

      WIEDER

      Wieder ist es da,

      dabei war es schon erledigt.

      Das gibt es nicht

      wie kann es noch einmal kommen?

      Was?

      Na mein Problem.

      Welches Problem?

      Na das, das ich mit dem letzten Mann hatte.

      Nein, schon wieder?

      Warum wohl?

      ES IST

      Es ist vorbei

      und es ist noch nicht aus.

      Es ist Vergangenheit

      und doch noch da.

      Es ist so alt

      und doch so neu.

      Es ist so schön

      und tut trotzdem weh.

      Es kribbelt

      und beruhigt zugleich.

      Es ist heftig

      und dabei so weich.

      Es ist

      Es ist die Liebe, die alles kann.

      GANZ EINFACH

      Ganz einfach ist am besten,

      kein Getue,

      kein Lärm um Nichts,

      kein Geplapper

      und kein Prahlen

      Ganz einfach

      Ganz einfach DU.

      SICHTWEISEN

      Einsichten,

      Ansichten,

      Aussichten,

      das Leben ist schön,

      mit all dieser Umsicht.

      WAS?

      Was kann ich Dir geben,

      wenn Du es nicht nimmst?

      Was kann ich für Dich tun,

      wenn Du es nicht willst?

      Was kann ich für Dich sein,

      wenn Du mich nicht siehst?

      Was kann ich zu Dir sagen,

      wenn Du mir nicht zuhörst?

      Wie kann ich Dich lieben,

      wenn Du Dein Herz verschließt?

      O.K.

      Es ist nicht an der Zeit.

      ENDLICH

      Endlich angekommen im Glück,

      spüre ich das Nass des Wassers,

      die Sonnenstrahlen auf meiner Haut,

      sehe die vielen Blumen um mich

      und höre die Vögel zwitschern.

      Endlich angekommen im Glück,

      schmecke ich das Salz auf Deiner Haut,

      rieche den Duft Deines Körpers,

      spüre die Glut der Liebe

      und bin eins mit Dir.

      MÄNNER

      Männer,

      weint doch endlich und zeigt Eure Gefühle.

      Männer,

      lasst die Masken fallen und seid echt.

      Männer,

      die Stärke liegt in der Weichheit,

      die Wahrheit in Euch selbst,

      die Schönheit strahlt Ihr aus

      und der Humor öffnet die Herzen der Frauen.

      Gebt großzügig was Ihr habt.

      ACH FRAUEN

      Ach Frauen,

      sind