Название | Asitor10 - Asitor (Band1) |
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Автор произведения | Simon Savier |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738031102 |
Gegenüber der Gidaner weilten - wie kleine liebenswerte Kobolde - die echsenähnlichen Biogeographen, Geologen und Vulkanologen, Carsi Wops und Akilara Siri vom Planeten Tos’Pa. Ihre Kleinwüchsigkeit, durchschnittlich einen Meter dreißig, hat bestimmt viele Vorteile. Eigentlich sind sie die unscheinbarsten Gesellen … auf den ersten Blick. Hellgraue Haut, die Nase nicht mehr als eine Beule mit zwei winzigen Atemlöchern. Hervorstechend sind die Augenform und –farbe. Anders als bei den meisten Humanoiden stehen sie senkrecht in einem blassen, orangeroten Gesicht. Ein weiteres Merkmal, bei dem sich die Evolution etwas gedacht hat, war ein zweites schwarzes Augenlid, das bei Bedarf vor extremer Sonneneinstrahlung/-wirkung schützt. Von der Stirn über die Nase bis zum Kinn zieht sich bei den männlichen Tospari ein schmaler grauer, flauschiger Haarstreifen. Ebenso um die Handgelenke, das auch bei den weiblichen Tospari zu erkennen ist. Aus den Handgelenken wachsen statt der üblichen fünf Finger nur vier, inklusive des Daumens. Ein einzigartiger Vorteil machte die Tospari zu einer außergewöhnlichen Spezies – sie wechseln, wenn von Nöten, wie ein Chamäleon die Farbe der Haut und Haare, passen sich also ihrer jeweiligen Umgebung perfekt an. Sehr erstaunlich!
Abby Quinn … ihres Zeichens Terranerin und mein Gegenstück. Laut Bericht haben wir dieselbe Ausbildung genossen – sechs Ingenieurstitel und fünf Pilotenlizenzen. Außerdem ist sie eine Frau, die sicher mehr als nur einen Blick auf sich zieht und auch wert ist. Haare glänzendbraun bis zu den Schulterblättern, wie ein seidener Vorhang. Augen braun wie Haselnüsse, eine Wärme ausstrahlend, die ihres Gleichen sucht. Und die Figur! Jede ausgeprägte Kurve, da wo Gott sie vorgesehen hatte. Ich muss innerlich einen Pfiff ausstoßen, einfach überwältigend. Außerdem klug und mutig. Ich muss aufpassen, dass ich nicht mein Herz verliere.
Plötzlich riss Boone der erhitzte Streit der beiden Kontrahenten aus seinen eingehenden Betrachtungen. Schade. »Schluss jetzt mit der Diskussion! Oder wollt Ihr hinter Holmes herlaufen?«, versetzte er den Querulanten einen lautstarken Seitenhieb und beendete somit den Streit und zugleich auch die Zusammenkunft. Man verabschiedete sich freundlich: »Geh mir aus den Augen!«, »Mach, dass du wegkommst!«, und sie zogen sich zurück.
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Planetensystem Ahq-307
Laurengürtel, Tercius Quadrant
09.Dezember 2423, terranische Zeitrechnung
Knappe vier Monate später, wieder war es an der Zeit die Flugkontrollen zu überprüfen, starrte Boone leichenblass zuerst auf seine Anzeigen und dann ungläubig nach rechts aus dem Fenster. »Verfluchter Mist!« Er stoppte die Holmes und machte kehrt.
Seinen Passagieren, die sich im Augenblick im Gemeinschaftsraum aufhielten, fiel der plötzliche Kurswechsel trotz der Stabilitätskontrollen sofort auf. Der schwarzhäutige Creen Yadoo Throna verließ seinen Platz und ging zum Cockpit. Höflichkeitshalber klopfte er, betrat es aber, ohne eine Antwort abzuwarten. »Darf ich fragen, was dich zu der Kursänderung bewegt hat?«
Boone wirkte hektisch. »Das Schiff natürlich.« Throna reagierte nicht auf den Scherz. »Watson ist von meinem Radarschirm verschwunden. Keine Ahnung warum.« Er zuckte mit den Schultern. »Weshalb sie nicht gemeldet hat, dass sie unzweifelhaft ein Problem hat, ist mir schleierhaft«, erklärte er kurz. Die Versuche, Kontakt mit Quinn aufzunehmen schlugen fehl. Seine Ohren vernahmen lediglich ein kurzes Krächzen, das sich wie der Versuch eines Signalaufbaus anhörte. Boone rieb sich die Stirn und kratzte sich auffällig am Hinterkopf, um seine Gehirnzellen anzukurbeln. »Fängt gut an.« Er rümpfte die Nase. »Als nächstes erfahren wir von Boss Samura, dass sich die vier Planeten einen Scherz erlaubt haben, indem sie untereinander willkürlich die Plätze getauscht haben, nur damit wir uns unsere Hintern auf dem Eisplaneten abfrieren, weil wir dachten, wir wären auf dem Wüstenplanet.« Er sah gedankenverloren nach oben und schüttelte sich als würde ihm frösteln. »Die Bälle würden sich bestimmt über uns zerkugeln.«
Sie steuerten ihren Flyer auf derselben Strecke zurück. Nach mehreren Stunden tauchte Watson auf dem Radar auf. Boones Besatzung atmete erleichtert auf. Abbys Flyer war 4,3 Milliarden Kilometer vom Kurs abgekommen.
Boone dockte die Holmes an der Watson an, ging an Bord, direkt zur Pilotenkanzel. Erst auf den zweiten Blick hatte er sie entdeckt. Sie lag auf dem Bauch und war halb unter einem Schaltpult verschwunden. Seine Hast und seine Anspannung waren vergessen. Ebenso seine Frage, die er ihr stellen wollte. Die wohlgeformten Hinterbacken, die ihm entgegenragten, machten es ihm unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen.
»Wer ist da? Irgendjemand, der mir helfen kann?«
Abbys Worte hörten sich für ihn dumpf und weit entfernt an, so dass es Mel schwer fiel, sie zu verstehen.
Als sie keine Antwort bekam, versuchte sie unter dem Pult hervorzukriechen, was ihr nicht auf Anhieb gelang. Sie drückte ihren Oberkörper mit den Armen zurück, um sich auf ihre Knie zu setzen. Dabei drückte sie zwangsläufig ihr Gesäß nach hinten. Genussfreudig starrte Boone sie weiter an.
Erst als Quinn ihren Kopf unter der Armatur hervorbrachte und sich rasch umdrehte, um den stummen Störenfried zu identifizieren, löste sich seine Starre, und er stellte augenblicklich seine Frage, um sein verfängliches Spannen zu überspielen. »Was ist passiert? Warum seid Ihr so weit vom Kurs abgekommen?«
Mit zusammengepressten Augen sah ihn Quinn kritisch an. Sie musterte ihn einige Sekunden übertrieben, bevor sie wieder unter dem Pult verschwand. Dieses Mal lag sie auf dem Rücken. Boone atmete über die meisterlich überstandene Situation auf. Als er sie jetzt am Boden herumkauern sah, erinnerte sie ihn an sich selbst, wenn er unter einem seiner alten Boliden lag und an ihnen herumschraubte. An ihr würde ich auch gern mal herumsch… Schluss jetzt!, brachte er sich selbst zur Räson. So kannte er sich nicht. Ihm wurden seine eigenen Gedanken unangenehm.
»Irgendwo liegt der Hund begraben«, raunte Quinn. Fluchend tastete sie nach einem bipolaren Dekompilierer. Boone konnte ihn sehen und schob ihn mit seinem Fuß näher an ihre Hand heran, bis sie ihn zu fassen bekam. »Keine Ahnung, woran es liegt. Ohne Grund hat dieser fliegende Schrotthaufen einfach abgedreht. Kurz darauf hat es einen Kurzschluss gegeben, der so gut wie alles lahmgelegt hat, inklusive Komm-Verbindung und Lebenserhaltungssystem.« Sie ließ den Dekompilierer fallen und suchte nach einem anderen Gerät. »Aber zum Glück kontrollieren wir alle zehn Stunden unseren Kurs. Also war es nur eine Frage der Zeit, bis Ihr hier auftauchen würdet.«
»Das bringt unseren ganzen Zeitplan durcheinander«, war Boone verärgert. »Wir müssen den Kasten so schnell wie möglich wieder auf Vordermann bringen.« Abwesend blickte er aus der Frontscheibe ins weite All. »Jetzt haben die noch mehr Zeit, ihre Plätze zu tauschen«, knurrte er murmelnd.
»Wie war das?«, fragte sie.
»Ach nichts«, winkte er ab und legte sich zu ihr unter das Schaltpult. »Fangen wir an.«
Ich glaube, es kann endlich weiter gehen«, meinte Quinn mit einem prüfenden Blick auf die Schadensmeldung.
Boone wischte sich den Schweiß von seiner Stirn. »Wird auch langsam Zeit«, sagte er und warf der Konsole, unter der er die meiste Zeit verbracht hatte, einen verächtlichen Blick zu. »Vierzehn Tage! Vierzehn verdammte Tage haben uns die Reparaturen gekostet. Vierzehn Tage, die wir von den sechsundzwanzig abziehen können, die uns für die vier Planeten zur Verfügung standen. Ich frage mich, wie wir das alles in 12 Tagen schaffen sollen?«
4
Planetensystem Aroius
Planet Aroia, Primus Quadrant