Die Wächter der Insel. Juliett L. Carpenter

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Название Die Wächter der Insel
Автор произведения Juliett L. Carpenter
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847612865



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blickte verblüfft drein. "Sie sind ein Stadtmensch?"

      "Tut mir leid, dass ich Sie enttäuschen muss", sagte Robin trocken. "Was dachten Sie denn? Ich bin kein Crocodile Dundee oder sowas."

      John musste lächeln, aber seine Frau kniff die Lippen zusammen. Sie saßen ein paar Minuten lang schweigend um das Feuer, dann stand Suzanne auf: "Ich bin müde. Hast du schon unsere Sachen aus dem Zelt geräumt, Darling?"

      Ihr Mann schüttelte den Kopf. "Ich mach´s jetzt."

      "Das muss nicht sein, ich kann draußen schlafen", widersprach Robin unangenehm berührt.

      "Aber nicht acht Stunden nachdem wir Sie aus der Tasman-See gefischt haben! Kommt gar nicht in Frage!", dröhnte John.

      "Nun ja, er sagt selbst, dass er sich schon viel besser fühlt."

      "Nein, Sue, wir geben ihm das Zelt. Zumindest für die erste Nacht. Danach können wir uns anders arrangieren. Okay?"

      "Nenn mich doch verdammt nochmal nicht immer Sue!", sagte Suzanne mit jäher Wut. Robin sah, dass sie zitterte. Sie sprang auf und ging davon.

      Robin sah ihr nach, dann warf er John einen fragenden Blick zu. Aber der untersetzte Mann zuckte nur mit den Schultern und lächelte.

      ***

      Als die Sonnenstrahlen den Strand aufzuheizen begannen, streckte Suzanne den Kopf aus ihrem Schlafsack. Sie setzte sich auf und kämmte ihre zerrauften Haare mit den Fingern durch. Mit verschlafenen Augen blickte sie zu John hinüber, der noch zwischen den Decken lag und kein Lebenszeichen gab.

      Sie kroch aus ihrem Kokon, schlenderte zur Lagune und watete ins Wasser hinein. Nachdem sie sich erfrischt hatte, wandte sie sich um und überblickte die Insel mit Besitzerstolz. Doch dann weiteten sich ihre Augen, und wieder einmal wurde John von einem durchdringenden Schrei aufgeschreckt. Er fuhr aus seinem Schlafsack wie ein Kastenteufel.

      "Was ist denn jetzt schon wieder los? Um Himmels willen, hör doch mit dem grässlichen Krach auf!"

      "Rauch! Da hinten ist Rauch! Ich hab's dir gesagt ... wir hätten ihn nie allein im Lager lassen sollen! Ich habe ihm nie getraut!"

      "Wo siehst du denn Rauch?" fragte John ungehalten.

      Suzanne deutete in die ungefähre Richtung des Camps. Ihr Mann folgte ihrem Blick, dann nickte er.

      "Verdammt, du hast recht", sagte er. "Was zum Teufel tut er?"

      Er rannte los, und Suzanne versuchte ihm auf den Fersen zu bleiben. Das Camp war nur etwa hundertfünfzig Meter vom Strand entfernt, aber der Weg kam ihnen länger vor, denn durch den tiefen Sand lief es sich fast so schwer wie durch Wasser. Sie erreichten die Lichtung ...

      Quelle des Rauchs war der kleine Grill. Robin bediente ihn geschickt, obwohl sein linker Arm noch immer in der Schlinge war, und war gerade beim Wenden von Speckstreifen. "Ich mache uns gerade Frühstück", sagte er fröhlich. "Möchten Sie Spiegelei oder Rührei?"

      "Nun ..." sagte John.

      "Kaffee gefällig?"

      Robin drückte Suzanne, die ihm am nächsten stand, eine Tasse Kaffee in die Hand. Sie ergriff das Blechgefäss ganz automatisch.

      "Das war wirklich nicht nötig ...", sagte Suzanne.

      "Nein. Aber es tut gut, etwas zu tun zu haben. Ich dachte, es würde Ihnen gefallen."

      "Na ja, ... dann hätte ich mein Spiegelei bitte mit Curry", sagte John und ließ sich in einen Campingstuhl fallen.

      "Mrs. Fraser?"

      "Für mich nichts. Danke."

      Einen Moment lang waren alle verlegen. Dann ging Suzanne ihre Bürste holen und begann mit betonter Gleichgültigkeit, ihre langen honigfarbenen Haare zu kämmen. John ging zur Destille und prüfte, ob genug Wasser entsalzt worden war.

      "Was ist, wenn das Ding zusammenbricht?" fragte Robin, der ihn beobachtet hatte. "Frischwasser gibt's doch hier nicht, oder?"

      "Keinen Tropfen", knurrte der Mann. "Wenn es welches gäbe, wäre die Insel schon von jemand anders mit Beschlag belegt worden. Natürlich haben wir genügend Ersatzteile. Meinen Sie, ich hänge mein Leben ohne Vorsichtsmaßnahmen an so eine blöde Maschine?"

      "Genau das habe ich dummerweise getan, als ich in Newcastle in diese Cessna 150 gestiegen bin", sagte Robin und schlug noch ein Ei in die Pfanne. "Schade, dass Sie keine zweite Destille haben. Dann bräuchten wir uns nicht hier im Camp auf die Füsse zu treten."

      Er bekam keine Antwort.

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