Название | Der schwarze Schatten des Papstes |
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Автор произведения | Walter Brendel |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754155622 |
Vor dem hier beschrieben Konklave sprach sich Kardinal Martini für Regelungen eines möglichen Rücktritts künftiger Päpste aus.
Er starb am 31. August 2012 in Gallarate, Provinz Varese.
Alle hofften, da sich solange unter Wojtyła nichts mehr bewegt hat, dass sich nun endlich was tut.
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Als Kandidat gilt auch der Kardinaldekan. Über 20 Jahre hinweg hat er den Kurs der Kirch geprägt, Joseph Ratzinger. Er steht für die Fortsetzung des konservativen Kurs von Johannes Paul II.
Nach dessen Tod führte er das Kardinalskollegium, gilt als Ansprechpartner und lenkt das Geschehen. Die allgemeine Meinung war, dass Ratzinger nicht die große Rolle spielte. Er galt allgemein als der Papstmacher. Der Kandidat, der von ihm empfohlen wird auch Papst.
Joseph Ratzinger wurde am Karsamstag des Jahres 1927 geboren. Von 1946 bis 1951 studierte Ratzinger katholische Theologie und Philosophie. Die niederen Weihen empfing Joseph Ratzinger am 8. und 9. Mai 1948. Im Juli 1953 promovierte Ratzinger zum Doktor der Theologie. 1963 wurde er von Papst Paul VI. zum Konzilstheologen ernannt.
Am 25. März 1977 ernannte Papst Paul VI. Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising. Kardinal Ratzinger wurde dann am 25. November 1981 durch Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der Glaubenskongregation ernannt.
Die Kongregation für die Glaubenslehre ist eine von Papst Paul III. mit der Apostolischen Konstitution Licet ab initio vom 21. Juli 1542 gegründete Zentralbehörde der römisch-katholischen Kirche. Ihre Aufgabe ist es, die Glaubens- und Sittenlehre in der ganzen katholischen Kirche zu fördern und vor Häresien zu schützen.
Joseph Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation, 1988
Der Kardinal trat als Präfekt der Glaubenskongregation für den priesterlichen Zölibat, gegen einige Aspekte der Befreiungstheologie, gegen die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und für die Aktualität der katholischen Sexuallehre ein. Ratzinger ordnete im Januar 1998 die Öffnung der zuvor streng geheimen Archive der Inquisition und Indexkongregation an.
Ratzingers Haltung in Fragen der Ökumene wurde während seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation unterschiedlich bewertet. Ratzinger trat zwar für einen ökumenischen Dialog ein, dieser war für ihn aber nicht bedeutend, da die katholische Kirche eigene Glaubensprofile, Überzeugungen und Selbstverständnisse ignoriert, verändert oder aufgibt. 2003 entzündete sich infolge des Ökumenischen Kirchentages in Berlin ein Konflikt zwischen den Kardinälen Meisner, Ratzinger und Lehmann.
Großen Anteil hatte Ratzinger am Katechismus der Katholischen Kirche, in dessen drittem Teil unter anderem die Sexualmoral in Glaubenssätzen und Lehrregeln der katholischen Kirche vorgegeben wird. Dennoch gab es viele Kritiken. Kritik erfuhr Ratzinger für seine ablehnende Haltung gegenüber der rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen. Ratzinger hat in Fragen der Abtreibung und Sterbehilfe die Linie seines Vorgängers Johannes Paul II. entscheidend mitgeprägt.
In Deutschland trieb Ratzinger den Ausstieg aus dem staatlichen System der Schwangerschaftskonfliktberatung voran, da er in der Teilnahme eine Form der Mitwirkung an Abtreibungen sah und dies der Haltung Papst Johannes Pauls II. widersprach, jegliches menschliche Leben zu schützen, das nach katholischer Lehre bereits mit der Zeugung beginnt.
Während des amerikanischen Präsidentschaftswahl-kampfes 2004 gab Ratzinger in einem Schreiben den US-Bischöfen die Empfehlung, dass Politikern, die in ihrem Wahlkampf- und Stimmverhalten durchgängig für sehr freizügige Abtreibungs- und Sterbehilfegesetze eintreten, die Kommunion zu verweigern sei; der Katholik und demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry stand für eine solche Gesetzgebung.
Joseph Ratzinger kritisierte bestimmte Ausprägungen der Befreiungstheologie und sah sie nicht mit der katholischen Lehre vereinbar, wenn sie grundlegende Glaubenswahrheiten leugnete, sich politisch instrumentalisieren ließ, marxistische Forderungen vertrat oder die gewaltsame Umsetzung ihrer Anliegen propagierte.
Am 5. April 1993 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinalbischof der suburbikarischen Diözese Velletri-Segni. Ab 1998 war Kardinal Ratzinger Subdekan des Kardinalskollegiums; 2002 wurde er zum Kardinaldekan, (der zweithöchste Mann nach dem Papst) gewählt und von Johannes Paul II. in diesem Amt bestätigt.
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Und es gab noch einen weiteren Kandidaten. Den Argentinier Jorge Mario Bergoglio.
Er wurde am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, Argentinien geboren. Er trat 1958 in den Jesuitenorden ein und studierte zunächst Geisteswissenschaften in Chile, nach seiner Rückkehr nach Buenos Aires Philosophie und Katholische Theologie.
Theologisch geprägt wurde er unter anderen von einer argentinischen Variante der Befreiungstheologie. Von ihm übernahm Bergoglio die Überzeugung, dass die Kirche eindeutig an der Seite der Armen zu stehen und solidarisch, deren Rechte und Teilhabe in Kirche und Gesellschaft einzufordern habe.
Am 13. Dezember 1969 empfing Bergoglio durch den Erzbischof von Córdoba, Ramón José Castellano, die Priesterweihe. Für sein Tertiat ging er für ein Jahr nach Spanien. Von 1973 bis 1979 war er Provinzial (Leiter) der argentinischen Provinz des Jesuitenordens. Damit war er auch für die Ämtervergabe an der Universidad del Salvador von San Miguel zuständig, wo er als Novizenmeister und Theologiedozent arbeitete.
Nach verschiedenen argentinischen Quellen gehörte Bergoglio von 1972 bis 1974 zur nationalistisch-peronistischen Organisation Guardia de Hierro („Eiserne Garde“), die bis 1973 mit Waffengewalt gegen die autoritären Militärregierungen und für die Rückkehr Juan Domingo Peróns ins Präsidentenamt kämpfte. Von 1980 bis 1986 war Bergoglio Rektor der Theologischen Fakultät von San Miguel. Er lehnte aber die Befreiungstheologie damals ab und behandelte die Bücher ihrer Hauptvertreter nicht.
Zwar kritisierte er Priester, die dieser Richtung zuneigten, teilte aber ihre Kritik an sozialer Ungleichheit in vielen Gesellschaften Lateinamerikas. Seine Rolle während der Zeit der Militärjunta ist bis heute umstritten. 1986 ging er an die vom Jesuitenorden getragene Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main, um zu promovieren.
Am 20. Mai 1992 ernannte Papst Johannes Paul II. Bergoglio zum Weihbischof in Buenos Aires und Titularbischof von Auca. Am 27. Juni spendete ihm der Erzbischof von Buenos Aires Antonio Quarracino die Bischofsweihe. Am 3. Juni 1997 wurde Bergoglio zum Koadjutorerzbischof von Buenos Aires ernannt. Am 21. Februar 2001 wurde er als Kardinal in das Kollegium aufgenommen. Seitdem wurde er als möglicher Kandidat für das Papstamt betrachtet. Fragen danach wies er stets zurück.
Jorge Mario Kardinal Bergoglio (2008)
2010 beschloss die argentinische Regierung unter Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner die gesetzliche Erlaubnis der gleichgeschlechtlichen Ehe. Bergoglio sah darin „echten und bitteren anthropologischen Rückfall“ und erklärte gegenüber kirchlichen Kreisen, es sei „eine destruktive Anmaßung gegen den Plan Gottes“ und „eine Intrige vom Vater der Lügen, welche die Kinder Gottes zu verwirren oder zu täuschen versucht“.
Der Kardinal ist einer der wenigen Kardinäle, der so eine maßgebliche Persönlichkeit hat. Er ist ein Typ, der 5 Uhr früh aufsteht und zwei Stunden in seinem Schlafzimmer betet. Er wohnt nicht bei der Kurie, sondern in einer Wohnung und fährt mit der U-Bahn. Seine Lieblingspriester wohnen in den Slums von Buenos Aires.
Er ist ein gebildeter Mensch und gehört auch nicht den Befreiungstheologen an, sondern hat eine eigene untadelige Glaubenslehre. Er hat eine so starke Persönlichkeit, dass auch die anderen Kardinäle spüren, dass er mehr ist, etwas Besonderes. Er ist ein Priester der Armen und Unterdrückten. Ein Papst aus Lateinamerika an der Spitze des Vatikans. Das wäre eine Sensation. Aber die Zeit war noch nicht reif dafür – noch nicht.
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