Название | Sternenglanz |
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Автор произведения | J.D. David |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754167458 |
„Eine neue Generation der Ritter…“, sagte Forgat leise, als er Arved so zuschaute. Mit Vincent und Arved waren in der Tat zwei sehr junge Männer nun Teil der altehrwürdigen Runde der valorischen Ritterschaft. Doch auch Branwulf und Wanfried gehörten praktisch zur neuen Generation, jene Valoren, die mehr den Konflikt denn den Frieden kannten.
Geron nickte nur, ohne etwas hinzuzufügen. Zu interessiert schaute er dem Kampf der beiden Fechter zu. Ja, eine junge Generation von Rittern würde bald Valorien schützen müssen. Aber im Moment lagen die Hoffnungen des Königreiches hauptsächlich auf den Schultern eines alten Kameraden. Sie hatten am Vormittag Nachricht von Arthur erhalten, überbracht von Branwulf aus Lyth Valor. Der Ritter hatte, nachdem sich die Gesundheit seines Vaters immer weiter verschlechtert hatte, weitestgehend das Kommando über die Hafenstadt übernommen. Vor wenigen Tagen war das Schiff, das Arthur und Luna nach Süden gebracht hatte, wieder in Lyth Valor eingelaufen. Die Männer waren erfolgreich im Norden des Kaiserreiches an Land gegangen. Das Schiff war vorerst zurückgekehrt, um für die kaiserliche Flotte nicht auffällig zu wirken. Doch in einigen Tagen würde der Kapitän erneut nach Süden aufbrechen, um dem Trupp um die Königin eine Rückzugsmöglichkeit zu bieten. Falls sie es nicht zur Küste schafften, würden sie den Weg durch Kargat nehmen müssen. So oder so war die Reise zurück nach Valorien mindestens so gefährlich wie die Aufgabe selbst. Doch trotz seiner großen Sorgen vertraute Geron auf Arthur. Er würde Luna sicher nach Hause bringen, das hatte er versprochen.
Das Klirren der Klingen verhallte, als die beiden Kontrahenten erschöpft voreinander stehen blieben. „Einigen wir uns auf Unentschieden, Euer Gnaden?“, fragte Florenzo.
Arved nickte, atmete aber noch schwer. „Dieses eine Mal, ja.“, sagte er und verneigte sich genauso wie sein Gegenüber, um den gegenseitigen Respekt auszudrücken.
„Ein wahrhaft guter Kampf.“, sagte Geron deutlich hörbar. Obwohl in einer echten Schlacht es weniger auf die hohe Fechtkunst ankam, waren die Übungskämpfe eine gute Möglichkeit, sich auf den Krieg vorzubereiten, der bald kommen würde. Dann wandte sich der alte Ritter wieder zum Herzog von Fendron. „Forgat, bevor du wieder nach Tjemin aufbrichst, muss ich dir noch etwas geben.“, sagte er nun wieder leiser.
Als Geron und Forgat den Rittersaal betraten saß der König noch auf seinem Platz und schien nachzudenken. Nachdem die Tür sich öffnete schaute er allerdings hoch, rückte dann den Stuhl zurück, und stand auf.
„Forgat. Es wird Zeit, eine wichtige Säule des Reiches wiederherzustellen.“, sagte er. Erst jetzt bemerkte der Herzog den Gegenstand, der eingehüllt in einem blauen Tuch auf dem Tisch lag. Es war offensichtlich ein Schwert, das Vincent griff. Der König ging auf Forgat und Geron zu. „Vor vielen Jahren nahm dir Geron diese Waffe. Ich möchte sie dir zurückgeben. Für deine treuen Dienste am Reiche in der Abwesenheit eines Königs und deine Tapferkeit im Kampf gegen das Kaiserreich. Dich meinen Bruder nennen zu dürfen, in der gleichen Runde der Ritterschaft wie du zu sitzen, erfüllt mich mit Stolz. Trotz oder gerade wegen der Differenzen, die lange zwischen unseren Häusern herrschten. Doch nun ist es Zeit nach vorne zu schauen, um das Reich vollständig zu einen, wie einst in Gilberts Zeiten.“
Dann schlug Vincent das Tuch zur Seite und reichte Forgat die Waffe. Wie dieser vermutet hatte, handelte es sich um das Schwert seines Vaters, in goldener Scheide, mit Saphiren verziert: Goldranke. „Meine Frau, unsere Königin, hätte es dir gerne persönlich überreicht. Doch es gab keine Gelegenheit mehr.“, fügte Vincent hinzu, bevor der Herzog das Schwert griff. Forgat versuchte die Kraft der Klinge zu spüren, die er doch nur für so kurze Zeit getragen hatte. Es war wieder Zeit, dass der Herzog von Fendron seine Heimat mit Goldranke verteidigte. Gleichzeitig wusste er nicht die rechten Worte zu finden. Er drehte sich zu Geron, dann zu Vincent, und nickte beiden zu.
„Danke.“, sagte er leise. Er zog die Klinge leicht aus der Scheide. Sie glänzte wie am Tag, als sie geschmiedet worden war. So vermutete zumindest Forgat.
„Jetzt fehlt nur noch eine Klinge.“, sagte Geron und blickte auf den freien Stuhl des Rittersaals, auf dem Valentin gesessen hatte. Wellenschnitter war vom Kaiserreich genommen worden, das hatte ihnen Daron erzählt. Sie mussten es zurückbringen.
„Bei Thorian, wir werden sie uns holen.“, sagte Forgat entschlossen. „Ich werde noch heute Nachmittag nach Tjemin reisen. Wenn der Sturm im Frühjahr beginnt, werdet ihr die besten und tapfersten Männer Fendrons in der ersten Reihe wissen.“
„Danke, Forgat.“, sagte Vincent.
Kapitel 3
Es war keine Festung. Es war ein Kloster. Außer den Mönchen lebte hier niemand. Soldaten, die diese schützten, waren im Tal in den Dörfern und einer Burg stationiert. Doch diese hatten sie erfolgreich umgangen. So gab es auch kaum Widerstand.
Als Arthur Luna das letzte Stück über die Mauer half, liefen die anderen Krieger der Schwarzen Pfeile schon dem Wehrgang entlang und schwangen sich nach unten in den Hof. Luna blickte auf die Mauer. Im Schnee lag ein toter Mönch in seiner braunen Kutte und einem dicken Mantel. Der Tod war offensichtlich schnell und unerwartet gekommen. Um die Kehle des Mannes färbte sich der Schnee langsam rot.
„Da lang!“, hörte sie Arthur sagen, der auf das Haupthaus zeigte. Die anderen Rethaner waren schon vorweg gelaufen. Dort sollten sie auch auf Rogard und seine Männer treffen.
„Die Feinde im Hof sind tot.“, sagte Yatane kalt, als sie nach unten blickte. Luna versuchte ebenfalls durch den Schnee zu blicken, doch konnte im dichten Schneefall nichts erkennen. Die Augen der Elfen waren viel schärfer, das wusste sie. Dennoch war es beeindruckend.
„Also weiter. Wir müssen die Schlafsäle finden.“, sagte Luna und lief neben Arthur auf der Mauer entlang. Sie achtete auf ihre Schritte, denn man konnte kaum sehen was vor einem lag, und Schnee und Eis bildeten eine rutschige Oberfläche. Es wäre doch sehr unköniglich, wenn sie nun von der Mauer fiel und sich den Hals brach. Als sie das Gebäude erreichten warteten die anderen Männer inklusive Rogard, der von der anderen Seite gekommen war, schon an der schweren Holztür. Luna blickte am Gebäude nach oben. Es war eine Halle, die vielleicht zwei, drei Stockwerke hoch war, an deren Hinterseite anscheinend Räume waren, so hatte sie zumindest beim Vorbeigehen vermutet. Rechts hinten war ein quadratischer Turm, der sich in die Höhe streckte.
Arthur gab einigen Männern zu verstehen, die Bögen bereit zu halten. Auch er selbst legte einen Pfeil auf den Langbogen und stellte sich vor die Tür. Mit einem Nicken befahl er dann zwei weiteren Männern, die Tür zu öffnen.
Blitzschnell zogen diese die beiden Flügel nach außen, achteten dabei aber darauf, dass diese nirgendwo anschlugen. Arthur bemerkte sofort die vier Mönche, die in der Halle waren. Zwei arbeiteten, einer saß am großen Kamin, und ein letzter schlief in der Ecke. Vielleicht gab es noch weitere in den toten Winkeln. Sofort lösten sich die Pfeile der Angreifer. Die Treffer waren tödlich. Außer eines leisen Stöhnens hörte man kein Geräusch der Sterbenden. Dann hielt Arthur kurz inne und atmete durch.
Doch bevor er selbst in die Halle gehen konnte, schob sich Yatane an dem Ritter vorbei. „Warte…“, wisperte Arthur noch leise und wollte sie aufhalten, doch die Elfe war schneller und wandte sich aus dem Griff, um dann lautlos in die Halle zu laufen. Sie blickte sich kurz um, und verschwand dann nach rechts aus ihrer Sicht. Es dauert ein, zwei Momente, dann tauchte sie wieder auf, den Dolch in der Hand. Blut tropfte von der Klinge. Sie winkte die Krieger hinein.
Luna schluckte kurz. Sie kannte Yatane nur als freundliche, lebensfrohe Elfe, die ihr in Alydan stets großartige Geschichten erzählt hatte. Doch die Königin wusste, dass Yatane eine Jägerin war. Eine Kriegerin. Brutal und effizient, wenn es notwendig war. Es gab wohl kaum Menschen, die einen Kampf mit einem Elf überleben konnten. Insofern war es sehr wertvoll, Yatane an ihrer Seite zu wissen.
Dann lief die Königin hinter Arthur in die Halle. Sie blickte sich um. Anscheinend war die große Halle zugleich Ort für Gebete, aber auch Speisesaal. Tische und Bänke standen gerade an der Wand. Das Feuer prasselte im großen Kamin und spendete Wärme und ein orangenes Licht. Sie brauchte kurz, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Dann erkannte